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Antizyklische Wirtschaftspolitik, Anzeigepflicht, Arbeit und Äquivalenzprinzip – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Antizyklische Wirtschaftspolitik
wirtschaftliches Konzept zur Förderung des Wirtschaftswachstums. Konjunkturschwankungen sollen durch staatliche Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ausgeglichen werden. Während der Hochkonjunktur werden die Staatsausgaben gesenkt bzw. die Staatseinnahmen erhöht; in der Rezession verfährt man umgekehrt. Die Bereitstellung der notwendigen Mittel führt häufig zur Staatsverschuldung. Heute wird stärker die Angebotspolitik verfolgt.

Anzeigepflicht
nach Eintritt eines Versicherungsfalls muss der Versicherungsnehmer dem Versicherer den Versicherungsfall unverzüglich (innerhalb einer Woche) anzeigen.

Äquivalenzprinzip
• Der Umfang des Versicherungsschutzes ist nicht vorgeschrieben, er kann vom Versicherungsnehmer aus unterschiedlichen Kombinationen selbst zusammengestellt werden (Individualversicherungsprinzip).
• Grundsatz, nach dem eine vom Bürger verlangte Abgabe der Leistung entsprechen muss, die er vom Staat empfangen kann – unrealistisch bei Steuern und Sozialversicherungsabgaben, realistisch bei der Bemessung kommunaler Beiträge.

Arbeit
jede zielgerichtete, planmäßige Tätigkeit zur Befriedigung eines Bedürfnisses, bei der geistige und/oder körperliche Kräfte eingesetzt werden. Tätigkeiten, die nicht in erster Linie wirtschaftlichen Zwecken dienen, z.B. Erziehungsarbeit und häusliche Pflege in der Familie oder ehrenamtliche Tätigkeit, gewinnen in der gesellschaftspolitischen Diskussion über A. an Bedeutung. Tätigkeiten mit wirtschaftlicher Zielsetzung können auf reine Bedarfsdeckung oder auf Gewinn- bzw. Einkommensmaximierung gerichtet sein. Steuerrechtlich wird unterschieden zwischen selbstständiger und unselbstständiger Arbeit. Verglichen mit den beiden anderen Produktionsfaktoren Kapital und Boden hat der Produktionsfaktor A. eine Sonderstellung. Kapital und Boden müssen mit A. kombiniert werden, damit sie eine Leistung erbringen können.

Außerdem ist A. im Vergleich zu Kapital ein originärer (ursprünglicher) Faktor, da Kapital erst mithilfe von A. erstellbar ist. Arbeitsleistung kann von der Person des Arbeitenden nicht getrennt werden. Bei der Kombination mit anderen Produktionsfaktoren kann A. einerseits ausführende, objektbezogene und andererseits planende, kontrollierende und leitende Funktionen haben. In den meisten Betrieben wird die Arbeitskraft mehrerer Menschen benötigt, die mit unterschiedlichen Aufgaben betraut sind (Arbeitsteilung). Die Zahl der Arbeitskräfte, ihre Leistungsfähigkeit und ihre zeitliche Inanspruchnahme bestimmen den Bestand des Faktors A. einer Volkswirtschaft (Humankapital).