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Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsmarkttheorien und Arbeitsphysiologie – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Arbeitsmarktpolitik
alle Maßnahmen, die das Angebot und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen sollen. Aktive A. beinhaltet z.B. Arbeitsvermittlung, berufliche Weiterbildung, Umschulung oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die Arbeitslosigkeit insgesamt zu bekämpfen. Passive A. hat die Linderung der wirtschaftlichen Folgen von Arbeitslosigkeit durch Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld zum Ziel. A. will jedoch auch das Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Zuständig als Träger der A. in der Bundesrepublik ist v. a. die Bundesagentur für Arbeit. Daneben können Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften als Träger der A. angesehen werden.

Arbeitsmarktpolitik

Arbeitsmarkttheorien
Bezeichnung für wissenschaftliche Beiträge, die die Funktionsweise des Arbeitsmarkts und v. a. die Ursachen von Arbeitslosigkeit zu erklären versuchen. Aus traditioneller, neoklassischer Sichtweise (Neoklassik) funktioniert der Arbeitsmarkt wie jeder andere Markt für Güter: Angebot und Nachfrage kommen über den Preis ins Gleichgewicht. Der britische Ökonom JOHN MAYNARD KEYNES (1883, bis 1946) ging davon aus, dass Konjunkturflauten mit hoher Arbeitslosigkeit nicht nur durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage beseitigt werden, sondern durch eine rechtzeitige Ausgabenerhöhung des Staats. Er lieferte mit seinem Modell des Unterbeschäftigungsgleichgewichts eine Erklärung für die Weltwirtschaftskrise und die Massenarbeitslosigkeit in den 1930er-Jahren.

Arbeitsphysiologie
Teilgebiet der Physiologie und der Arbeitsmedizin. Die erforscht Bau, Funktion und Energetik des menschlichen Organismus im Hinblick auf die Arbeit. Sie untersucht in erster Linie die Arbeitshaltung, das Arbeitsklima im Hinblick auf die Arbeitsleistung, berücksichtigt Ernährung und Kleidung und ermittelt besondere Arbeitserschwernisse wie Nacht- und Schichtarbeit.