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Baugeld auf Vorrat, das Forward-Darlehen und Angebote

In Zeiten niedriger Zinsen sollten Sie wesentlich früher an Ihre Anschlussfinanzierung denken. Denn mit einem sogenannten Forward-Darlehen können Sie sich günstiges Baugeld für eine später fällige Finanzierung sichern. Konkret funktioniert das folgendermaßen: Der Kunde nimmt in einer Phase niedriger Zinsen ein Darlehen „auf Vorrat“ auf, für das ihm die Bank üblicherweise keine Bereitstellungszinsen berechnet. Die Höhe des Darlehens entspricht der Restschuld am Ende der noch laufenden Zinsbindungsperiode. Zum Zeitpunkt der fälligen Anschlussfinanzierung überweist die Bank, die ihrem Kunden das Forward-Darlehen eingeräumt hat, den Restbetrag an das bisher finanzierende Institut. Fortan zahlt der Darlehensnehmer Zins und Tilgung an die neue Bank.

Der entscheidende Vorteil eines Forward-Darlehens: Der Kunde sichert sich ein niedriges Zinsniveau, selbst wenn die Anschlussfinanzierung erst in zwei oder drei Jahren fällig wird. Allerdings geht die Rechnung nur dann auf, wenn in der Zwischenzeit die Zinsen wieder steigen. Sinken sie hingegen, macht der Kunde ein schlechtes Geschäft, denn der vereinbarte Zinssatz gilt auch in diesem Fall. Die Banken berechnen für die Zeit bis zur Inanspruchnahme des Forward-Darlehens monatliche Aufschläge auf den vereinbarten Zinssatz. Diese liegen zwischen 0,01 und 0,03 Prozentpunkten pro Monat (Konditionen vergleichen!). Das bedeutet: Je länger es dauert, bis der Kunde das Forward-Darlehen abruft, desto höher steigt der später zu zahlende Zinssatz.

Generell machen Forward-Darlehen Sinn, wenn
•sich die aktuellen Zinsen im Vergleich mit der Entwicklung der zurückliegenden fünf bis zehn Jahre auf einem sehr geringen Niveau, möglichst nahe am Tiefstpunkt der Vergangenheit, befinden,
•aufgrund der konjunkturellen Rahmendaten von tendenziell steigenden Zinsen auszugehen ist,
•bis zur Abnahme des Forward-Darlehens maximal 24 Monate vergehen.

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Die Fakten auf einen Blick
•Die klassischen Immobilienfinanzierer sind Banken/Sparkassen, Bausparkassen und Versicherungen. Der Anteil der Direktbanken am Baufinanzierungsgeschäft ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen.
•Die Finanzierung eines Hauses oder einer Eigentumswohnung muss nicht durch die Bank vor Ort erfolgen. Auch Direktbanken bieten (telefonische) Beratung.
•Das Annuitätendarlehen ist die empfehlenswerteste Form der privaten Baufinanzierung.
•Beim Vergleich der Konditionen nicht nur auf den Zinssatz, sondern auf eventuelle Nebenkosten achten.
•Wer sich rechtzeitig um seine Anschlussfinanzierung am Ende der ersten Zinsbindungsperiode kümmert, kann bares Geld sparen.
•In Zeiten sehr niedriger Zinsen kann es Sinn machen, ein Forward-Darlehen abzuschließen.