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Die Cashflow-Analyse Ihres Unternehmens – Businessplan erstellen

Wenn Sie den Wert Ihres Unternehmens kennen und wissen, wie viel Gewinne jedes Jahr erzielt werden, können Sie sich dann nicht einfach ausruhen und davon ausgehen, dass Ihr Finanzplan ganz in Ordnung ist? Was müssen Sie denn noch wissen? Es stellt sich heraus, dass Sie einen sehr guten Überblick über eine andere absolut unerlässliche Ressource behalten sollten: die Zahlungsmittel. Egal, wie gut die Lage auf dem Papier aussieht, egal, wie hervorragend Ihre Bilanz ist und wie rosig Ihre Gewinn- und Verlustrechnung wirkt: Sie benötigen trotzdem Zahlungsmittel, um Rechnungen zu bezahlen. Die Tatsache, dass Sie Gewinne machen, bedeutet nicht automatisch, dass Sie Geld auf der Bank haben. Zahlungsmittel können in manchen Situationen wesentlich wichtiger sein als Gewinne, Aktivposten und Verbindlichkeiten zusammen. Das gilt insbesondere im Anfangsstadium eines Unternehmens.

Die Cashflow-Analyse (Kapitalflussrechnung) ist laut deutschem Handelsrecht (im Gegensatz zu den USA) bisher nicht erforderlich, wird jedoch von Wirtschaftsprüfern empfohlen. Die Cashflow-Analyse überwacht Veränderungen Ihrer Liquiditätslage über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Sie gliedert sich in die drei Bereiche Umsatz (Mittelzu-/abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit), Investition (Mittelzu-/abfluss aus laufender Investitionstätigkeit) und Finanzierung (Mittelzu-/abfluss aus Finanzierungstätigkeit). Gemessen an der Bedeutung der Liquidität Ihres Unternehmens sollten Sie regelmäßig einmal pro Quartal, Monat oder sogar Woche einen Blick auf die Cashflow-Analyse werfen. Die Kapitalflussrechnung wird unter Einbeziehung der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz ausgeführt.

Die Cashflow-Analyse Ihres Unternehmens 12

Abbildung 10.3: Eine Cashflow-Analyse überwacht die Veränderungen der Liquidität eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum.

Das Geld fließt rein und raus
Die obere Hälfte der Kapitalflussrechnung befasst sich mit dem Mittelzu- und Abfluss und verfolgt, von wem das Unternehmen Kapital erhält und wofür dieses eingesetzt wird. Die Cashflow-Analyse ist etwas aufrichtiger als die GuV. weil nur dann ein Mittelzufluss verzeichnet wird, wenn tatsächlich Mittel einbezahlt werden. Ein Mittelabfluss wird ebenfalls nur dann vermerkt, wenn Sie tatsächlich einen Scheck ausstellen.

Mittelzu-labfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Woher stammt das ganze Geld und wohin Hießt es? Weil die Cashflow-Analyse den tatsächlichen Mitteleingang widerspiegelt – unabhängig von dessen Herkunft – unterscheiden sich die Einträge leicht von den Umsatzerlösen in der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Kapitalanteile setzen sich normalerweise wie folgt zusammen:

Bruttoerträge aus dem Vertrieb. Dieser Eintrag repräsentiert die Gesamtsumme an Geld, das Sie durch den Vertrieb von Waren oder Dienstleistungen im gewählten Zeitraum einnehmen. Bruttoerträge basieren natürlich auf den Umsatzerlösen, es wird jedoch auch berücksichtigt, wann die Zahlung bei Ihnen eingeht. Global Krimskrams zum Beispiel erhielt die gesamten Bruttoerträge in Höhe von € 810.000 in diesem Jahr. Hinzu kamen Forderungen in Höhe von € 15.000 aus dem letzten Jahr. Es ergibt sich somit die Gesamtsumme von € 825.000.

Zinserträge und Erträge aus Beteiligungen. Ihre Einnahmen aus Sparkonten und anderen Sicherheiten werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Die Summen sollten identisch sein, falls Sie das Geld tatsächlich innerhalb des Zeitraums erhalten, den die Kapitalflussrechnung abdeckt.

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Dieser Eintrag repräsentiert die Gesamtkosten, die bei der Produktion der Güter oder Dienstleistungen angefallen sind, und weicht häufig von den Kosten für die Produktion der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen ab, die in Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt werden, weil die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe auch den Vertrieb von Lagerbestand beinhalten.

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten. Diese Ausgaben sind normalerweise mit den gleichnamigen Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung identisch. Die Höhe der Kosten kann sich jedoch durch Rechnungen, die Sie noch begleichen müssen, oder die Rückstellung von Zahlungen verändern. Global Krimskrams hat in diesem Jahr sowohl bei den Warenverbindlichkeiten als auch bei den Ausgaben € 10.000 bezahlt und so den Mittelfluss bei den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten um € 20.000 auf insgesamt € 170.000 erhöht.

Zinsen: Zinsen werden auch in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt. Diese Zahl entspricht der Summe, die Sie im angegebenen Zeitraum tatsächlich bezahlt haben.
Steuern: Steuern werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt. Aber in der Cashflow-Analyse erscheinen nur die Steuern, die Sie im angegebenen Zeitraum tatsächlich bezahlt haben.

Mittelzu-labfluss aus Investitionstätigkeit
Gebäude, Geräte und Maschinen: Wenn Ihr Unternehmen größere Anschaffungen tätigt, erscheinen diese in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht als Ausgaben, weil Sie eigentlich nur Zahlungsmittel gegen einen anderen Aktivposten tauschen. Stattdessen nehmen Sie jedes Jahr Abschreibungen vor. um den langsamen Wertverfall dieses Aktivpostens widerzuspiegeln. Wenn Sie ein Gebäude, einen Lastwagen etc. erwerben, müssen Sie dafür bezahlen. Die Cashflow-Analyse führt diese Kosten auf. Global Krimskrams hat dieses Jahr zum Beispiel € 40.000 für neue Geräte ausgegeben.

Mittetzu-fabffuss aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüssen der Gesellschafter. Das Geld, das Sie in das Unternehmen investieren, erscheint in der Bilanz als Eigenkapital. Das gezeichnete Kapital repräsentiert keine Umsätze und taucht deshalb nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung auf. Dies kann jedoch eine Geldquelle des Unternehmens sein. Wie Abbildung 10.3 zeigt, erhielt Global Krimskrams dieses Jahr € 5.000 Investitionskapital. Tilgung der langfristigen Verbindlichkeiten: Es kostet Sie Geld, alle langfristigen Verbindlichkeiten zu tilgen, die Ihr Unternehmen haben mag, und diese Ausgaben werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt. Global Krimskrams hat die langfristigen Verbindlichkeiten dieses Jahr zum Beispiel um € 10.000 und im letzten um € 5.000 reduziert. Dividendenausschüttung an die Eigentümer: Der Anteil des Unternehmensgewinns, den Sie an die Eigentümer ausschütten möchten, stammt direkt aus Ihrer Kasse. Auch dieser Eintrag erscheint nicht als Ausgabe in der Gewinn- und Verlustrechnung, kostet Sie jedoch trotzdem Geld. Global Krimskrams hat dieses Jahr € 5.000 an die Eigentümer ausgeschüttet.

Was übrig bleibt
Der Kapitalfluss in und aus Ihrem Unternehmen ist wie Wasser, das in einen Stausee hinein- und wieder herausfließt. Wenn mehr Wasser ein- als ausfließt, steigt der Wasserpegel und umgekehrt. Wenn sich die liquiden Mittel Ihres Unternehmens erhöhen, fließt das Geld auf eines Ihrer Konten für liquide Mittel. Die untere Hälfte Ihrer Cashflow-Analyse verfolgt, was mit diesen Konten geschieht.

Veränderung des Finanzmittelbestands aus taufender Geschäfts Investitions- und Finanzierungstätigkeit
Da das Kapital in das Unternehmen hinein- und aus diesem wieder herausfließt, verändern sich Ihre liquiden Mittel innerhalb des Zeitraums, der von der Cashflow-Analyse erfasst wird. Die Elemente, die hier aufgeführt werden, entsprechen denjenigen, die auch in der Bilanz erscheinen. Dieses Jahr hat Global Krimskrams zum Beispiel seine Barreserven und Investment-Portefeuilles um jeweils € 15.000 erhöht.

Veränderung des Finanzmittelbestands durch Kapitalveränderungen
Ein Anstieg auf Bank- und Postgirokonten hat die glückliche Auswirkung. Ihre Zahlungsmittel zu erhöhen. Global Krimskrams hat dieses Jahr sein Umlaufvermögen um € 30.000 erhöht. Es ist kein Zufall, dass diese 30.000 auch der Differenz zwischen den € 833.000, die Global Krimskrams dieses Jahr einnahm, und den € 803.000, die es ausgab, entsprechen.
✓ Eine Cashflow-Analyse (Kapitalflussrechnung) verfolgt die Bewegung des Geldes, das in Ihr Unternehmen hinein- und aus diesem herausfließt.
✓ Die Einnahmen repräsentieren das Geld, das in Ihr Unternehmen eingebracht wird. Die Entnahmen entsprechen den Schecks, die Sie ausstellen.
✓ Der Cashflow kann zu einer wesentlich wichtigeren Größe werden als das Einkommen, die Aktivposten und der Gewinn zusammen. Das gilt insbesondere für neu gegründete Unternehmen.

Wie man Gewinne machen und gleichzeitig Konkurs gehen kann
Betrachten Sie das Schicksal des Unternehmens Schmidt GmbH, einem klassischen Beispiel für einen Geschäftsführer und Unternehmensinhaber, der in eine verbreitete Finanzfalle ging. Herr Schmidt war früher Angestellter bei Global Krimskrams. Aber eines Tages beschloss er, sich selbständig zu machen und eröffnete selbst ein kleines Unternehmen. Herr Schmidt entwickelte einen Businessplan. um einen kleine Apparat zu verkaufen, den er während seiner Schulzeit entwickelt hatte. Er rechnete sich aus, dass er den Apparat für 75 Pfennig produzieren und für € 1 verkaufen kann. Um sein Konzept zu testen, nahm Herr Schmidt alle seine Ersparnisse zusammen und ließ 2.000 Apparate produzieren. 1.000 Exemplare verkaufte er sofort.

Ausgerüstet mit einem Produkt, einem Markt und einem Plan eröffnete er am 1. Januar sein Unternehmen. Seine Aktivposten waren € 1.000 Bargeld, 1.000 Apparate auf Lager und € 1.000 Forderungen bei seinen ersten Kunden.

Herr Schmidts Businessplan war relativ einfach aufgebaut. Er gewährte seinen Kunden 30 Tage Zeit, um zu bezahlen (Zahlungsziel = 30 Tage), sein Lagerbestand reichte immer für 30 Tage aus, und er bezahlte seine eigenen Rechnungen sofort. Und sein Unternehmen florierte. Er verkaufte im Januar weitere 1.000 Apparate. In den Folgemonaten stiegen die Verkaufszahlen um jeweils 500 Apparate an, und alle seine Kunden bezahlten innerhalb der 30-Tage-Frist. In nur sechs Monaten lag sein Gewinn schon bei € 2.500. Aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, weil die Schmidt GmbH Pleite ist. Wie konnte das passieren? Werfen Sie einen Blick auf Herrn Schmidts Bücher:

Gewinn- und Verlustrechnung
Januar Februar März April Mai
Umsatzerlöse 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000
Herstellungskosten 750 1.125 1.500 1.875 2.250
Monatlicher Bruttogewinn 250 375 500 625 750
Jährlicher Bruttogewinn (aktuell) 250 625 1.125 1.750 2.500
Cashflow-Analyse
Januar Februar März April Mai
Mittelzuflüsse 1.000 1.000 1.500 2.000 2.500
Mittelabflüsse 750 1.500 1.875 2.250 2.625
Veränderung des Fianzmittelbestand 250 -500 -375 -250 -125
Zahlungsmittelbestand 1.250 750 375 125 0

Der arme Herr Schmidt wusste nicht, dass eine wachsendes Unternehmen das gesamte Kapital verschlingen kann, auch wenn das Unternehmen Gewinne macht. Herr Schmidt nahm jeden Monat die Umsätze des Vormonats (seine Forderungen) und bezahlte damit die Kosten, die im nächsten Monat anfielen (seinen Lagerbestand). Der Unterschied zwischen den beiden Größen wuchs mit der Ausweitung seines Unternehmens. Herr Schmidt hatte vergessen, in seinen Businessplan ein Finanzpolster einzubeziehen, mit dem er das Wachstum finanzieren konnte. Machen Sie es nicht wie Herr Schmidt. Glauben Sie nicht, dass Sie immer Geld auf der Bank haben, nur weil Ihr Unternehmen gut läuft. Das muss nicht so sein.