Home » Studentenhilfe » Businessplanung » Ein guter Beispiel-Businessplan und viele weitere Tipps dafür – Teil I

Ein guter Beispiel-Businessplan und viele weitere Tipps dafür – Teil I

So, ganz zum Schluss sollen Sie doch noch die Möglichkeit haben, einen Blick auf einen echten Businessplan zu werfen. Lernen Sie von den ganz Großen. Schauen Sie sich mal an, was die Deutsche Bank. VW oder Adidas so von sich geben. Deren Businesspläne (oder auch Geschäfts- bzw. Jahresberichte) bieten Ihnen gutes Anschauungsmaterial. Fordern Sie einfach bei den Presseabteilungen einen an. Oder werfen Sie einen Blick ins Internet. Sie werden staunen, was dort alles zu finden ist.

Chateau Pierre Weingut und Weinhandel Fünfjahres-Businessplan
Zusammenfassung
Chateau Pierre Weingut und Weinhandel widmet sich dem Anbau und der Ernte der besten kalifornischen Weintrauben für die eigene Herstellung von erstklassigen Weinen für den hoch- und höchstpreisigen Markt. Wir planen, unser Unternehmen in den nächsten fünf Jahren durch vernünftiges Wachstum in den bestehenden Produktlinien zu vergrößern. Wir rechnen damit, unsere derzeitigen Einnahmen von ca. acht Millionen Mark um mehr als 50 Prozent auf über zwölf Millionen Mark steigern zu können, wobei die Nettogewinne in den nächsten fünf Jahren um mehr als 80 Prozent – von 600.000 auf 1.100.000 Mark – steigen werden.

Wir werden diese Expansion dadurch realisieren, dass wir weiterhin das tun, was wir am besten können. Wir wollen zusätzliches Land für den Weinanbau erwerben, so dass wir mehr hochwertigen Wein anbauen und ernten und die Weinproduktion in unseren Anlagen in Nordkalifornien ausbauen können. Als Anpassungsmaßnahme auf das veränderte Konsumentenverhalten planen wir jedoch eine leichte Verschiebung unseres Sortiments zu mehr leichteren Rotweinen. Wir werden bei dieser Umstellung mit der höchsten Sorgfalt vorgehen und unseren größten Wettbewerbsvorteil schützen: herausragende Produktqualität. Und um unsere bereits sehr hohen Qualitätsansprüche noch zu verbessern, wollen wir unsere Bearbeitungs- und Abfüllanlage mit Hilfe neuester Technologien modernisieren.

Außerdem wollen wir in unsere Mitarbeiter investieren, die einen unserer wichtigsten Vermögenswerte darstellen. Obwohl unser Entlohnungssystem bereits eines der besten der Branche ist, werden wir in den nächsten fünf Jahren neue Sozialleistungen und Betriebsrentenprogramme realisieren. Im Bereich Marketing planen wir, unser Verkostungszentrum zu vergrößern, um die Umsätze vor Ort auf dem Weingut zu vergrößern. Dies soll auch zur Verbesserung unseres Images im lokalen Markt beitragen. Wir wollen desweiteren den Bekanntheitsgrad für unsere Marke und das Produktimage vor allem in den städtischen Regionen östlich des Mississippi verbessern. Dieses soll durch die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter und den Aufbau einer Handelsbeziehung mit einem großen Händler an der Ostküste geschehen.

Firmenübersicht
Chateau Pierre Weingut und Weinhandel stellt in unseren Produktionsstätten in Nordkalifornien feinsten kalifornischen Wein her und füllt diesen auch seihst ab. Wir glauben, dass unsere Firmenphilosophie am besten in unseren Aussagen bezüglich unserer Mission, unseren Wertvorstellungen und Visionen deutlich wird.

Mission
Chateau Pierre Weingut und Weinhandel ist eine Firma, die rote und weiße kalifornische Weine höchster Qualität für die anspruchsvollen und anspruchsvollsten Weinkonsumenten in den USA und im Ausland herstellt. Wir rechnen damit, überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften zu können, indem wir einen bedeutsamen Teil dieses oberen Marktsegmentes abdecken. Obwohl wir bei dem Anbau und der Ernte der Trauben und der Produktion unseres Weines traditionelle Methoden verwenden, erforschen wir ständig neue Technologien und integrieren sie immer dort, wo es angemessen und notwendig scheint, um unsere Vormachtstellung zu festigen. Wir investieren in unsere Mitarbeiter und bieten eine Arbeitsumgebung, die sowohl für die körperliche als auch für die mentale und spirituelle Gesundheit förderlich ist. Wir bieten ihnen Herausforderungen und Anreize, die sie ermutigen, ihren wichtigen Beitrag für die Firma, die Branche und unsere Gemeinde zu leisten.

Firmenziele
Um unsere Mission auszuführen, verfolgt Chateau Pierre Weingut und Weinhandel folgende Ziele:
• Das Ansehen und das Bewusstsein für unsere roten und weißen Weine als hochwertige Produkte zu verbessern, indem wir unser Marketing, die Produktentwicklung und die Information unserer Kunden fördern.
• Konzentration auf das obere und oberste Marktsegment in Marketing, Distribution und Verkauf.
• Investition in weitere Anbauflächen und Produktionsstätten, um die Produktionsmenge zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf roten Weinen liegen soll.
• Verbesserung der Arbeitsumgebung und der Entlohnung für alle Mitarbeiter.
• Realisierung von Firmenstrategien, die zu überdurchschnittlichen Renditen für unsere Investoren führen, ohne dabei die Einhaltung anderer Aspekte unserer Firmenmission zu gefährden.

Um diese Gesamtziele zu erreichen, haben wir uns folgende Teilziele gesetzt:
• Die Qualität unserer Weine weiter zu entwickeln und mindestens zwei Goldmedaillen pro Jahr bei den kalifornischen Verkostungs-Wettbewerben zu gewinnen.
• Die Verkostungs- und Restaurantbereiche auf dem Weingut vergrößern, damit wir sieben Tage die Woche geöffnet haben und Essen für bis zu 40 Gäste servieren können.
• Die Veränderung des Weingeschmackes überwachen und mindestens zwei neue Rotweinverschnitte ausprobieren.
• Innerhalb der nächsten 12 Monate einen Marketingdirektor ernennen, der in der Lage ist, unsere nationalen Marketing- und Vertriebsziele zu erreichen.
• Innerhalb der nächsten 18 Monate mit einem großen Händler an der Ostküste einen Vertrag abschließen.
• Die Dienste einer bekannten amerikanischen Werbeagentur in Anspruch nehmen, damit wir die Bekanntheit unserer Marke auf mindestens 75 Prozent im Bereich der oberen und obersten
Marktsegmente erhöhen.
• Die Anbauflächen so zu erweitern, dass wir nach fünf Jahren 50.000 Kisten Wein aller Sorten pro Jahr produzieren können.
• Die Anbauflächen für Rote Merlot-Trauben so erweitern, dass Roter Merlot in fünf Jahren einen Anteil von 40 Prozent unserer Jahresproduktion ausmacht.
• Investitionen von bis zu vier Millionen Mark in den nächsten fünf Jahren in modernste Abfüllanlagen, um unsere Abhängigkeit von externen Lieferanten zu reduzieren.
• Ein Renten- und Sozialleistungspaket für alle Mitarbeiter, sowohl für Vollzeit- als auch für Teilzeitkräfte, vergleichbar dem, das die besten Industrieunternehmen unserer Region bieten.
• Eine durchschnittliche Kapitalverzinsung von 10 Prozent für unsere Anteilseigner über die nächsten fünf Jahre.

Wertvorstellungen
Bei Chateau Pierre Weingut und Weinhandel glauben wir daran, dass unser Unternehmen vor allem auf Respekt basieren sollte:
• Respekt für das Land, von dem wir leben.
• Respekt für die Menschen, mit denen wir Zusammenarbeiten.
• Respekt für die Kunden, die wir bedienen.

Unternehmensvision
Chateau Pierre Weingut und Weinhandel strebt danach, einen nationalen und internationalen Ruf als einer der besten Weinhersteller der Welt zu erlangen.

Arbeitsumgebung
Die Weinindustrie in Amerika ist noch immer sehr interessant und eine große Herausforderung. In den Statistiken der Getränkeindustrie hat Wein den Status eines bewusstseinsverändernden Getränkes. Andere Kategorien sind z.B. kalte Erfrischungsgetränke (Cola. Limonade), heiße Erfrischungsgetränke (Kaffee und Tee) und gesunde Getränke (Säfte).
In der Kategorie bewusstseinsverändernde Getränke lag in der Vergangenheit Bier mit großem Abstand vorn. Im Jahr 1980 hatte der Wein hinsichtlich der Menge in Litern die destillierten Alkoholika überrundet und die Zunahme des Weinkonsums war in den letzten paar Jahrzehnten stärker als die des Bierkonsums. Doch insgesamt liegt der Weinkonsum erst bei knapp 10 Prozent des jährlichen Bierkonsums.

Markt-Trends
Zwischen 1945 und 1970 war der Weinkonsum in den Vereinigten Staaten eher bescheiden, aber doch relativ konstant, sowohl was die Menge als auch das Umsatzwachstum anging. Im Jahr 1970 begann die Nachfrage jedoch sprunghaft anzusteigen. Die Gesamtmenge konsumierten Weines verdoppelte sich fast zwischen 1970 und 1980 und wuchs Anfang der achtziger Jahre weiter. Dies war unter anderem auch eine Folge der Entwicklung neuer leichterer Produkte, wie z.B. weinhaltiger Erfrischungsgetränke.

Leider hat sich die Zunahme des Weinkonsums seit 1985 erheblich verlangsamt. Dies liegt unter anderem an folgenden Faktoren:
• Gestiegene Steuerabgaben auf alle alkoholischen Getränke.
• Staatliche Vorschriften für Wein. z.B. Vorschriften über die Angaben der Inhaltsstoffe und Beschränkungen im Versandhandel.
• Eine Verlangsamung des Bevölkerungswachstums.
• Die wirtschaftlichen Bedingungen in den LISA haben zu einem großen Druck auf den Verkauf von Genussmitteln geführt, vor allem bei Familien mit niedrigem oder mittlerem Haushaltseinkommen. Diese Bedingungen betrafen vor allem niedrigpreisige Weine.
• Die Veränderung der sozialen Moral in den USA hat dazu geführt, dass man familiäre Werte dem Konsum alkoholischer Getränke vorzieht.
• Die Verbreitung der Phylloxera Krankheit, die durch einen Schädling verursacht wird, der die Wurzeln der Weinreben in den besten Weinanbaugebieten Kaliforniens zerstört. Diese Krankheit wird dazu führen, dass sich die Gesamtproduktion reduziert, bis neues Land bepflanzt oder infizierte Anbaugebiete neu bepflanzt und geerntet werden können – ein Prozess, der bis zu acht Jahre dauern kann.

Es wird für die nächsten Jahre wieder ein Wachstum prognostiziert, allerdings nur mit einer bescheidenen Rate von 1.4 Prozent jährlich. Dieser Trend erzeugt weiterhin instabile, dynamische Verhältnisse unter den Anbietern. Der Weinkonsum der letzten und der kommenden Jahre ist in folgender Tabelle dargestellt:

Jährlicher Weinkonsum in den USA *
Jahr Gallonen pro Erwachsenem Umsätze
(in Millionen) (in Gallonen) (in Millionen Dollar)
1940 87,1 0,60 260
1950 135,0 0,90 551
1960 158.1 0,88 751
1970 255,9 1,26 1.746
1980 479,6 2,08 6.219
1985 580,3 2,43 10.776
1990 509,1 2,05 11.697
1991 467,1 1.85 11.929
1992 477,4 1.87 11.741
1993 444,3 1,72 11.652
1994 452,8 1.74 12.033
1995 460,4 1,75 12.547
1996 466,4 1.76 13.059

* In diesen Mengen sind auch importierte Weine enthalten. Diese Weine machen etwa ld. 1 bis 15,7 Prozent des amerikanischen Konsums von 1990 bis 1996 aus, verglichen mit einem Anteil von nicht weniger als 27 Prozent in den achtziger Jahren.

1 Gallone = 3,7854 Liter

Erwarteter jährlicher Weinkonsum in den USA*

Jahr Gallonen

(in Millionen)

pro Erwachsenem

(Gallonen)

Umsätze

(in Millionen €)

1997 (G) 472,6 1,77 27.410
1998 (G) 478.8 1,78 28.722
1999 <G) 487.8 1,80 30.724
2000 (G> 498.7 1,82 33.214

Die geschätzten (G) Werte gehen von einem durchschnittlichen Konsumzuwachs von 0.04 Gallonen
pro Erwachsenen über die nächsten vier Jahre aus, einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum
von 0.4% und einer durchschnittlichen Preissteigerung von 4.5% jährlich pro Gallone.

Marktsegment- Wachstum
Allgemeine Entwicklungen im gesamten Weinmarkt verschleiern dramatische Veränderungen innerhalb der einzelnen Marktkategorien. Bis 1960 machten z.B. Dessert- und Aperitifweine den Großteil des Konsums in den USA aus, etwa doppelt so viel wie Tafelweine. Doch bis zum Jahr 1980 ging der Verbrauch von Dessert- und Aperitifweinen auf einen Marktanteil von nur 9% zurück, während Tafelweine nun 75% des Gesamtkonsums ausmachten. Bis zum Jahr 1995 war der Anteil von Tafelweinen sogar auf 83% gestiegen, während die Dessert- und Aperitifweine nur noch 5% ausmachten. Weinhaltige Erfrischungsgetränke – von denen man 1980 praktisch noch nichts gehört hatte – erreichten bis zum Jahr 1987 einen Anteil am Gesamtweinkonsum von 22% und sanken 1995 wieder auf nur 4% ab.

Kategorie 1970 1980 1990 1996 1970 1980 1990 1996
Tafelwein 133 359 338 392 57 74 66 83
Dessert 74 45 44 25 24 10 9 5
Vermouth 10 9 5 4 4 2 1 0,8
Sekt 22 30 36 30 8 6 6 6
Gesamt 267 476 514 471 100 100 100 100

Zu dieser Kategorie gehören Federweißer und weinhaltige Erfrischungsgetränke.
Innerhalb der dominierenden Tischwein-Kategorie wird die Menge der verkauften Kisten in den nächsten vier Jahren voraussichtlich nur langsam zunehmen, nämlich um ca. 2% pro Jahr.

Gesamtumsätze Tafelwein
Jahr Kisten* (in Tausend) Jahr Kisten* (in Tausend
1975 109.595 1996 164.250
1980 160.572 1997(G) 167.350
1985 165.222 1998 (G) 170.500
1990 142.870 1999 (G) 174.000
1995 161.100 2000 (G) 177.500

*Eine Kiste enthält 12 Flaschen ä 750ml. insgesamt 9 Liter.

In der Kategorie Tafelwein zeichnen sich einschneidende Trends ab, die echte Wachstumschancen darstellen. Die dramatischen Veränderungen des Weinkonsums in den USA während der letzten 25 Jahre sind zum überwiegenden Teil durch demographische Entwicklungen begründet. Die geburtenstarken Jahrgänge wuchsen heran und vergrößerten den Weinmarkt erheblich. Diese demographischen Entwicklungen werden auch weiterhin den Tafelwein-Markt beeinflussen, denn diese geburtenstarken Jahrgänge werden älter und wählerischer. Innerhalb der Kategorie Tafelweine können die Marktsegmente nach Verkaufspreisen unterteilt werden:

Tafelweine in den USA – Marktsegmente auf der Basis von Verkaufspreisen*

Marktsegment Preisspanne (pro Flasche)
Billig < € 8,50
Volkstümlich DM8,52- 11,50
Premium € 11,52-15,00
Super-Premium € 15,10-20,00
Ultra-Premium > € 20,10

*Alle Angaben gelten für 750ml-Flasohen und basieren auf Preisen von 1996.

Obwohl das Gesamtvolumen an Tafelwein bis Ende des Jahrzehnts nur um 2% jährlich steigen soll, ist die Wachstumsvorhersage für die oberen Marktsegmente wesentlich höher, während die Umsätze in den niedrigen Preissegmenten zurückgehen. Die Umsätze im Premium-Segment werden zwischen 1996 und 2000 voraussichtlich um 16% steigen, im Super-Premium-Segment um 25% und im Ultra Premium-Segment um 18%. Insgesamt stellten diese drei Preissegmente im Jahr 1995 einen Anteil von 62% der Gesamtumsätze in der Kategorie Tafelwein dar und werden für das Jahr 2000 auf 74% prognostiziert.

Lesen Sie weiter Teil II