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Erscheinungsformen und Auswirkungen der Globalisierung – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Erscheinungsformen der Globalisierung
Ein Paradebeispiel für Globalisierung sind die Finanzmärkte für Wertpapiere, Geld- und Devisengeschäfte sowie für Kredite. Weil Devisenbewirtschaftung und Kapitalverkehrskontrollen abgeschafft wurden, gilt heute in vielen Weltregionen ein weitgehend freier Geld- und Kapitalverkehr. Gründe für diese Finanzmarktglobalisierung sind einerseits die zunehmende internationale Ausrichtung der Großbanken und die weltweite Verbreitung der unterschiedlichsten Finanzinnovationen. Am globalen Finanzmarkt werden rund um die Uhr von Japan über Europa bis nach Amerika Devisen u. a. gehandelt. Statistisch zeigt sich die Globalisierung darin, dass in der Weltwirtschaft der Welthandel stärker wächst als die Weltproduktion. Dabei nehmen die Direktinvestitionen schneller zu als die internationalen Handelsströme und der inter-nationale Austausch von Finanzkapital wiederum rascher als die Direktinvestitionen.

Auswirkungen der Globalisierung
Wenn Unternehmen neue oder verbesserte Produkte auf den Markt bringen, nutzt das den Verbrauchern und schafft Arbeitsplätze. Indem zusätzlich Auslandsmärkte erschlossen werden, wird die einheimische Beschäftigung gesichert. Mit zunehmender Produktreife investieren die Unternehmen jedoch verstärkt im Ausland (in Form von Direktinvestitionen), um einzelne Fertigungsstufen auszulagern, insbesondere dann, wenn die Arbeitskräfte in anderen Ländern ausreichend qualifiziert und billiger scheinen. Oft endet dieser Prozess mit der vollständigen Produktionsverlagerung und umfangreichem Arbeitsplatzabbau im Inland. Angesichts eines schärferen Wettbewerbs gehen Unternehmen vermehrt internationale Kooperationen ein, sei es in Form strategischer Allianzen, gemeinsamer Konzerne oderFusionen.

Solche Konzentrationsprozesse können für die Verbraucher nachteilig sein, wenn Unternehmen dadurch eine marktbeherrschende Stellung erreichen. Diese kartellrechtlieh bedenklichen Folgen der Unternehmenskonzentration gehen aber auch häufig mit einer gegenläufigen Tendenz einher. Im Interesse internationaler Flexibilität konzentrieren sich die Unternehmen zunehmend auf ihr Kerngeschäft und stoßen randständige Unternehmensteile ab. Daneben werden selbst erbrachte Leistungen durch Outsourcing ersetzt. Im Zuge der Globalisierung tritt an die Stelle von geschlossenen, fest gefügten Unternehmen das als Netzwerk organisierte Unternehmen: ein Verbund aus dezentralisierten Einheiten unter der Regie eines Führungsunternehmens.

Globalisierung