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Nicht alle Bücher für Kapitalanlage sind gut und sinnvoll

Ignorieren Sie Gewinne, die nicht ausdrücklich testiert sind
Buchautoren vermeiden eine sorgfältige Überprüfung ihrer Behauptungen über besonders hohe Gewinne. Einige Verleger schauen einfach in eine andere Richtung oder stimmen dem zu und ermutigen zu solchen Behauptungen, die Sie dann werbewirksam auf den Buchhüllen platzieren. So auch beim Buch der Beardstown Ladies.
Der Investmentclub der Beardstown Ladies behauptete, seit der Gründung im Jahr 1983 durchschnittlich 20,4 Prozent Gewinn gemacht zu haben. In dem Buch empfehlen die Autorinnen einen Investmentclub zu gründen, Geld zusammenzulegen, die Aktienauswahl nach Hausfrauenart zu betreiben und dennoch den Markt zu schlagen und auch die Manager der Investmentfonds.
Dieses Buch betonte die gute Performance des Portfolios. Mit diesen Gewinnen gegenüber dem Marktdurchschnitt erreichte der Club die Ergebnisse des legendären Peter Lynch, des Managers des berühmten Fidelity Magellan Fonds und Warren Buffett, eines Investors, den Peter Lynch als größten Investor aller Zeiten beschrieb. Das Problem ist jedoch, dass das Buch keine Informationen darüber enthält, wie die Gewinne berechnet wurden, noch können die Autorinnen dies erläutern, wenn sie darum gebeten werden.
Als ich über die Beardstown Ladies 1995 für den San Francisco Examiner schrieb, bot ich an, mit einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusammenzuarbeiten, um die Gewinne des Investmentclubs nachzurechnen, wenn der Club mir die notwendigen Informationen zur Verfügung stellte.
Anfangs erklärten die Ladies, sie würden mir die Unterlagen schicken, doch Monate vergingen und die Unterlagen kamen nicht bei mir an. Die Sprecherin des Clubs sagte mir, dass der Club entschieden hätte, die Gewinne nicht zu thematisieren. Diese Erklärung war sehr überraschend, weil die Behauptungen über die Gewinne ein zentrales Thema waren.
Ein Artikel in der Zeitschrift Chicago bewies, dass die behaupteten 23 Prozent Gewinn der Beardstown Ladies gegenüber 14 Prozent Wertzuwachs beim Gesamtmarkt völlig falsch waren. Es stellte sich heraus, dass sie lediglich neun Prozent pro Jahr Gewinn gemacht hatten, also weit weniger als der Marktdurchschnitt. Glauben Sie, dass die Beardstown Ladies mit ihrem Buch auf die Bestsellerliste gekommen wären, wenn die Fakten bekannt gewesen wären?

Lesenswerte Bücher über Kapitalanlage
Sehr gute Bücher über Kapitalanlage – solche die gut zu lesen und informativ sind – sind sehr selten. Einige gute Bücher über Kapitalanlage sind sehr technisch geschrieben und wurden von professionellen Anlegern verfasst; und so dürfen Sie nicht überrascht sein, wenn Sie solche Bücher mehr als einmal lesen müssen. Investieren Sie diese Zeit. Es wird sich für Sie auszahlen. Nun meine Buchempfehlungen. Leider ist dieses das einzige meiner Lieblingsbücher, das in deutscher Sprache erschienen ist. Lesen Sie die folgende Rezension und zwei Meinungen von Lesern der deutschen Ausgabe:

Welche Investment-Strategie ist nun die rentabelste? Welche Strategie kann der Anleger am gewinnbringendsten umsetzen? Die Lösung von Burton G. Malkiel, einem angesehenen Investmentstrategen und Professor der Universität Princeton, die nun erstmals aus dem Englischen übersetzt vorliegt, mag viele überraschen, doch macht sie gerade den Kleinanlegern Hoffnung mit den Anlagestrategen der Großbanken mithalten zu können.
Sehr amüsant beschreibt der Autor zu Beginn verschiedene geplatzte (und immer noch fortwährende) Spekulationsblasen. Erzeigt, wie in der Vergangenheit das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) manipuliert wurde, bis man schließlich das erwartete (sprich mögliches zukünftiges) KGV bzw. das KCFV (Kurs-Cash-Flow-Verhältnis) erfand. Anschaulich werden die den Kurs beeinflussenden Faktoren wie Dividende, Wachstumsrate, Zinsniveau und Dauer des Wachstums vorgestellt und erläutert. Im zweiten Teil kann sich der Leser einen Überblick über die Analysemethoden der Profis verschaffen. Hierbei porträtiert Malkiel die technische und die Fundamentalanalyse. Nicht ohne treffenden Humor werden diese beiden Strategien mit der Random-Walk-Theorie verglichen. Im Anschluss werden neue Investmenttechnologien, wie beispielsweise die Portfoliotheorie vorgestellt. Auch hier kann sich der Autor seine Spitzen gegen die Anhänger von CAPM (Capital- Asset Pricing Model), BETA (Risiko & Co.) nicht verkneifen.
Hier stellt Malkiel verschiedene Risikoprofile für unterschiedliche Alterskategorien von Anlegern auf. So kann jedermann ein persönliches Anlegerprofil bezüglich Risiko, Aufwendungen und Zuflüsse erarbeiten.
Fazit: Börsenerfolg ist kein Zufall, wendet sich an erfahrene Anleger, die nicht länger blind irgendwelchen Anlage-Modellen Glauben schenken wollen. Wer auf humorvolle Art Fehler in den Strategien vorgeführt bekommen möchte und Bestätigung in der Anwendung seines gesunden Menschenverstands sucht, wird mit diesem Buch viel Freude haben und zugleich noch ein paar gute Tipps erhalten.
Burton Malkiels Buch bringt System in den Dschungel der Anlagemöglichkeiten und bereitet Sie optimal für das Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Profis vor. Mit direkten Antworten auf die alles entscheidende Frage der Geldanlage: Sind Kursentwicklungen an der Börse vorhersehbar? Durch die Random-Walk-Theorie lernen Sie schnell und unkompliziert Anlagestrategien kennen, die höchste Chancen auf unbegrenzte Gewinnpotentiale bieten.
Dieses Buch kann nur jedem Privatanleger empfohlen werden, der an der Börse aktiv ist. Es stellt eine Zusammenfassung aller bekannter Anlagestrategien dar und prüft diese auf ihre Anwendbarkeit für den Anleger. Dabei ist das Buch vom Sprachstil weder so wissenschaftlich hochtrabend, dass nur Fachleute was verstehen noch hat es einen primitiven Lieschen-Müller-Stil. Der Autor vertritt das Lager der Börsen-Akademiker und steht damit oft konträr zu den Investmentprofis (Praktiker). Es wird eindrucksvoll nachgewiesen, dass die Profis selten den Index schlagen und dass Laien durchaus mit ihnen mithalten können. Es werden als Königsweg Anlagen in Indexfonds vorgeschlagen, jedoch erhalten Anleger, die mit Einzelaktien oder Fonds arbeiten wollen, ebenfalls viele nützliche Hinweise Darüber hinaus muss erwähnt werden, dass das Buch humorvoll und spannend geschrieben ist und sich damit von vielen anderen Börsenbüchern abhebt. Ist sein Geld unbedingt wert! Lesen!

Vom wertvollen Wissen profitieren (Lesermeinung)
Seit ich Burton Malkiels Buch gelesen habe, konnte ich Licht ins Dunkel der verschiedenen Anlagemöglichkeiten bringen. Aktienbewertungen, gute Fonds und die Random-Walk-Theorie sind mir seither keine Fremdworte mehr. Super finde ich auch das praktische Übungsprogramm des Autors, mit dem er den Leser fit für die Börse macht. Meine persönliche Meinung: Das neue Jahrhundert hält nicht nur Überraschungen bereit, sondern macht klar, dass Börsenerfolg kein Zufall ist.

Stocks for the Long Run (Jeremy J. Siegel und McGraw Hill)
Leider können Sie dieses Buch nur in englischer Sprache lesen, wenn Sie das Glück haben, es über Ihren Buchhändler noch auftreiben zu können. In den USA ist das Buch inzwischen vergriffen. Möglicherweise finden Sie es auch über Ihre Bibliothek. Große Stadtbibliotheken können es eventuell für Sie über die Fernausleihe besorgen. Die Geduld lohnt sich, denn Siegel bietet Ihnen eine Analyse der Gewinne amerikanischer Aktien und Anleihen seit 1802!
Das Buch ist voll mit Charts und Grafiken, von denen Sie einige nur schwer verstehen können, wenn Sie nicht besonders analytisch veranlagt sind. Dennoch bietet Siegel, Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania, eine umfangreiche Erörterung der Finanzmärkte weltweit. Das Buch konzentriert sich auf die Kapitalanlage in Aktien, doch auch Anleihen werden besprochen, wenn auch nur um die Gewinne und Risiken von Aktien zu vergleichen.

Built to Last (James Collins, Jerry Porras und Harper Collins)
Leider gibt es auch dieses Buch nur in englischer Sprache. Die gute Nachricht: Es ist nicht vergriffen, und Sie können es bei Ihrem Buchhändler oder per Internet bestellen). Auch hier eine Rezension des Titels zu Ihrer Information:
Diese Analyse der Faktoren, die große Firmen groß machen, wurde überall sofort als ein Klassiker und eines der besten Business-Bücher seit In Search of Excellence bejubelt. Die Autoren, James C. Collins (Management-Berater)und Jerry I. Porras (Professor an der Stanford Business School), recherchierten sechs Jahre lang und geben offen zu, dass ihre eigene vorgefaßte Meinung über geschäftlichen Erfolg durch ihre tatsächlichen Ergebnisse zerschmettert wurde – und so ging es allen anderen mehr oder weniger auch.
Built to Last greift 18 visionäre Firmen heraus und stellt fest, was an ihnen besonders ist. Um auf die Liste zu kommen, musste eine Firma weltweit bekannt sein, ein herausragendes Markenimage besitzen und mindestens 50 Jahre alt sein. Hier geht es um Firmen, von denen sogar der Laie weiß, dass sie, sagen wir mal, anders sind: Firmen vom Kaliber Disney, Wal-Mart oder Merck.
Was auch immer bei diesen Firmen der Schlüssel zum Erfolg sein mag, der Schlüssel zum Erfolg dieses Finanzportals ist die Tatsache, dass die Autoren keine Zeit damit verschwenden, diese Firmen mit geschäftlichen Misserfolgen zu vergleichen. Stattdessen benutzen sie eine Kontrollgruppe aus erfolgreichen, aber zweitrangigen Firmen, um hervorzuheben, was an ihren 18 visionären Firmen so besonders ist. Auf diese Weise wird Disney mit Columbia Pictures verglichen, Ford mit General Motors, Hewlett Packard mit Texas Instruments und so weiter.
Am wenigsten trifft das Gerücht zu, so die Autoren, dass visionäre Firmen mit einem erfolgreichen Produkt anfangen und von charismatischen Managern in die Zukunft geführt werden müssen. Sie geben zu, dass es Beispiele dieses Musters gibt: Johnson & Johnson, beispielsweise. Aber es gibt einfach zu viele Gegenbeispiele – von den visionären Firmen passen sogar die meisten nicht in dieses Schema, darunter Riesen wie 3M, Sony und TI. Sie hatten anfänglich weder irgendeinen Geschäftsplan noch eine Schlüsselidee vorzuweisen und zeichneten sich durch erstaunlich zurückhaltende Manager aus. Collins und Porras waren viel mehr von etwas anderem beeindruckt: Von der geradezu kultischen Hingabe zu einer Kernideologie oder Identität sowie einer aktiven Indoktrination der Angestellten mit dem Ziel, eine ideologische Ergebenheit gegenüber der Firma zu erreichen.
Der Vergleich mit der B-Mannschaft wirft allerdings ein bedeutendes methodologisches Problem auf: Welche Firmen sollen überhaupt als visionär eingestuft werden? Es hat etwas von einem Zirkelschluss, wenn man visionären Status erreicht, indem man – visionären Status besitzt. Es führen so viele Wege nach Rom, dass das Buch weniger praktisch ist, als es erscheinen mag. Aber genau darum geht es in einem eloquenten Finanzportal über 3M. Diese überaus erfolgreiche Firma hatte keinen Gesamtplan, eine schwache Struktur und keine Primadonnen. Dafür besaß sie eine Atmosphäre, in der intelligente Leute daran interessiert waren, dass die Firma Erfolg hatte, und keine Angst davor hatten, einen Haufen Dinge auszuprobieren und das, was funktionierte, zu behalten.

Für die Internet-User unter Ihnen habe ich noch einen heißen Tipp. Ich habe Ihnen zwar schon die Finanz-Portale genannt, doch gibt es noch wesentlich mehr interessante Internet-Adressen, die irgendetwas mit Kapitalanlage zu tun haben. Die 5.000 besten Internet-Adressen für Geldanleger aus dem Bonner Verlag Interna aktuell hat diese Adressen gesammelt und in diesem Buch veröffentlicht. Nicht lange im Internet suchen und rumklicken, sondern sofort unter den im Buch genannten Adressen nachsehen. Die Stichpunkte reichen von A wie Adhoc-Publizität bis Z wie Zwangsversteigerungen. Und zwischendrin Adressen zu Risikokapital, Neuer Markt, Dow Jones, DAX, Investmentclubs, Investmentgesellschaften, und, und, und …