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Optionsscheine – nur was für Zocker

Optionsscheine oder Warrants finden vor allem bei jüngeren Leuten wachsendes Interesse. Der Reiz liegt darin, dass man mit relativ geringem Einsatz sehr hohe Gewinne erzielen kann und die Verluste trotzdem auf den Wert dieses Scheines begrenzt sind. Optionsscheine sind rechtlich Wertpapiere, die an den Wertpapierbörsen gehandelt werden, und dürfen nicht verwechselt werden mit Optionen (Trade-Options), die Finanzierungsinstrumente sind und deren Handel an den Terminbörsen stattfindet. Ein Optionsschein ist ein Wertpapier, das Ihnen das Recht einräumt, eine bestimmte Zahl von Aktien oder anderen Wertpapieren zu einem festen Preis innerhalb einer bestimmten Frist (amerikanische Version) oder zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Version) zu kaufen. Sie haben das Recht, aber nicht die Pflicht, von Ihrem Recht Gebrauch zu machen. Wird das Recht bis zur Fälligkeit nicht ausgeübt, erlischt es. Der Optionsschein ist dann wertlos und der Einsatz futsch.

Optionsscheine sind entweder Bestandteil einer Optionsanleihe, dann heißen sie Issue linked Warrants, oder sie werden als eigenständige Emission platziert, als so genannte nackte Optionsscheine. Bei Covered Warrants oder gedeckten Optionsscheinen stammen die zugrunde liegenden Aktien nicht aus einer Kapitalerhöhung, sondern aus eigenen oder fremden Kundenbeständen von Banken und Wertpapierhandelshäusern. Die Laufzeiten der gedeckten Optionsscheine sind relativ kurz und liegen meist zwischen zwölf und achtzehn Monaten. Issued linked Warrants stehen immer im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung einer Aktiengesellschaft.

Optionsscheine sind etwas für spekulative Anleger, die auf Kursveränderungen setzen. Das Interessante daran ist die so genannte Hebelwirkung. Damit bezeichnet man die im Verhältnis zum Kaufpreis des Optionsscheins außerordentlich hohe Rendite, die dann möglich wird, wenn sich der Kurs stark in die mit dem Optionsschein vorgegebene Richtung entwickelt. Der Wert des Optionsscheins verändert sich nämlich nicht parallel zum Wert der Aktie, auf den er sich bezieht, sondern seine Wertsteigerung nimmt im Verhältnis zu seinem Preis einen progressiven Verlauf, wenn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Optionsrecht tatsächlich ausgeübt wird. Das ist dann der Fall, wenn die Differenz zwischen dem im Schein vereinbarten Preis und dem Aktienkurs zunimmt. Die Einflussfaktoren und Mechanismen, die auf den Wert von Optionsscheinen einwirken, bis sie eingelöst werden dürfen, sind meist noch komplexer als bei der Aktie selbst und in der Regel nicht vorherzusagen.

Fonds: die Renner
Immer mehr Deutsche kaufen Fondsanteile. Privatanleger zahlten im Jahr 2000 58,2 Milliarden Euro in die Kassen der deutschen Fondsgesellschaften ein. Ein Jahr zuvor waren es nur 45,6 Milliarden Euro gewesen. Insgesamt verwaltete die deutsche Investmentbranche nach Angaben des BVI – Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften – Ende 2000 immerhin 423,6 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Damit hat sich das Fondsvermögen aller Publikumsfonds innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Kein Wunder, dass in dieser Branche die Champagnerkorken knallten. Immerhin war das Jahr 2000 trotz der heftigen Börsenturbulenzen für die deutschen Fondsgesellschaften ein Rekordjahr.

Das beste Neugeschäft mit den Privatanlegern machte die Deka Investment Management GmbH, ein Unternehmen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands und der Landesbanken. Sie nahm 18,9 Milliarden Euro ein. Das überrascht nicht, wenn man bedenkt, wer sich alles um den Vertrieb bemüht. An zweiter Stelle stand die Union Investment, die Investmentgesellschaft der Genossenschaftsbanken, mit 15,1 Milliarden Euro Neugeschäft. Die Deutsche-Bank-Tochter DWS Investment GmbH kam mit 10,3 Milliarden Euro auf Platz drei. Das deutsche Geschäft mit Publikumsfonds liegt fest in den Händen von vier großen Instituten. Die DWS verwaltet ein Vermögen von 90,2 Milliarden Euro und hat einen Marktanteil von 22 Prozent. Dicht folgt ihr die Deka, die ein Vermögen von 75,7 Milliarden Euro verwaltet und damit einen Marktanteil von 20,2 Prozent auf sich vereinigt. Auf Platz drei steht die Union Investment. Sie hat 59,5 Milliarden Euro unter Verwaltung und einen Marktanteil von 15,8 Prozent. Die zur Dresdner Bank gehörende DIT (Dresdner Investment Trust) waltet über ein Vermögen von 50,9 Milliarden Euro, das entspricht einem Marktanteil von 12 Prozent.

In Deutschland boomte aber auch der Börsenhandel von Fonds. Während im April 2000 noch ein Umsatz von 82,6 Millionen Euro gemacht wurde, lag er im Januar 2001 schon bei 2,622 Milliarden Euro. Der beliebteste Titel war der DAX Ex, der den DAX abbildet, mit einem Umsatz von allein 1,268 Milliarden Euro. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 Ex brachte es immerhin auf 470,8 Millionen Euro, gefolgt vom LDRS Dow Jones Euro Stoxx 50 mit 264,9 Milliarden Euro. Die im BVI zusammengeschlossenen Fondsgesellschaften verwalteten Ende 2000 1873 Publikumfonds. 357 wurden davon im Jahr 2000 neu aufgelegt, so viele wie nie zuvor. Unter all diesen Fonds sind die Aktienfonds die absoluten Renner.

Während noch vor fünf Jahren 56 Prozent des Fondsvermögens aller Publikumsfonds auf Rentenfonds entfielen und nur 13 Prozent auf Aktienfonds, machen jene nunmehr 50,2 Prozent des gesamten Fondsvermögens von 423,6 Milliarden Euro aus. Im Mittelpunkt des Interesses der Privatanleger standen international anlegende Fonds und bestimmte Branchenfonds, wie zum Beispiel Biotechnologie, Technologie und Internetwerte. Aber Achtung, nicht alle Branchen haben sich gleich gut entwickelt und daran wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.