Home » Studentenhilfe » erfolgreich lernen » Perfekter Berufseinstieg und die ideale berufliche Orientierung nach dem Studium

Perfekter Berufseinstieg und die ideale berufliche Orientierung nach dem Studium

Examen ist morgen – berufliche Orientierung ist heute
Früh beginnen
Starten Sie Ihre Karriere schon während des Studiums. Wenn Sie erst als frischgebackener Bachelor oder Master beginnen, Ihren beruflichen Einstieg zu planen, sind Sie eindeutig zu spät dran. Man sagt ja: Studenten seien Langschläfer! Ihn Sie alles, um kein Langschläfer und Spätzünder bei der Planung Ihrer Karriere zu sein. Schon während des Studiums sollten Sie sich nach und nach klar werden, welchen beruflichen Weg, in welchen Unternehmen und in welcher Branche Sie sich vorstellen können und welcher auch der Richtige für Sie ist.

Äußerst wichtig ist hier, die eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeitsfaktoren klar einzuschätzen. Berufliche Laufbahnentscheidungen müssen in Einklang mit Ihren persönlichen Fähigkeiten, Ihrer Werteorientierung, aber auch Ihren Schwächen gefällt werden. Gerade am Anfang der beruflichen Laufbahn können Sie als Berufseinsteiger Ihre Begabungen und Fähigkeiten meist nicht richtig einschätzen. Erst im Laufe der beruflichen Erfahrungen lernen Sie sich dann besser kennen, mit all Ihrem Können, aber auch Ihren Grenzen. Dieser Prozess kann in Einzelfällen sehr schmerzhaft sein, weil der Berufseinstieg mit Vorstellungen, Träumen und Ideen über einen selbst beginnt, die der beruflichen Realität dann teilweise nicht standhalten können.

Realistische Einschätzung
Lernen Sie möglichst früh, Ihre Fähigkeiten, Begabungen und Grenzen in den folgenden Bereichen einzuschätzen:
■ Fachkompetenz,
■ Methodenkompetenz,
■ Sozialkompetenz,
■ Führungskompetenz.

Analysieren Sie insbesondere auch:
■ Selbstsicherheit,
■ Kreativität,
■ Selbstmotivation/Engagement,
■ Flexibilität,
■ Unabhängigkeit,
■ den eigenen Lebensstil.

Ratgeber
Fragen Sie Ihre Freunde und Kommilitonen, aber auch die Dozenten/Professoren und Ihre Familienangehörigen nach deren Einschätzung. Führen Sie regelrechte Befragungen durch. Und versuchen Sie, ganz offen und realistisch damit umzugehen. Schreiben Sie die unterschiedlichen Ergebnisse auf und gleichen Sie diese mit Ihrer eigenen Einschätzung ab. Bedenken Sie dabei, dass es oft große Differenzen zwischen dem Selbst- und Feindbild gibt. Untermauern Sie diese Einschätzungen z.B. durch unterschiedliche Befragungsmethoden, die Sie jederzeit im Internet erklärt finden. Oder investieren Sie einmal etwas Geld und lassen Sie Ihre Kompetenzen von einer Personalvermittlungs- oder Beratungsfirma oder von einer darauf spezialisierten psychologischen Praxis ermitteln.

Selbsteinschätzung
Nur wer sich selbst kennt, wird den richtigen Weg einschlagen können und sich entsprechend einem Unternehmen als potenzieller neuer Mitarbeiter präsentieren können. Üben Sie möglichst früh, sich selbst realistisch einzuschätzen. Nutzen Sie hierfür den Selbsttest in nächstem Artikel. Wenn Sie Ihre berufliche Laufbahn planen wollen, so sollten Sie zunächst folgende Kragen klären:

Relevante Fragen
■ Welche Aufgaben, Tätigkeiten möchten Sie später ausüben und was passt zu Ihnen?
■ Wie stellen Sie sich einen Arbeitstag vor?
■ Möchten Sie lieber alleine oder im Team arbeiten?
■ Brauchen Sie Zeitdruck und Hektik oder lieben Sie es ruhig?
■ Welche Branche interessiert Sie?
■ Welche Arbeitszeiten passen zu Ihnen?
■ Für welches Produkt, für welche Dienstleistung können Sie sich begeistern?
■ Welche Unternehmensgröße (kleiner Familienbetrieb, Großkonzern) bevorzugen Sie?
■ Welche Arbeitsatmosphäre, Ausstattung am Arbeitsplatz brauchen Sie?
■ Welche Rahmenbedingungen bevorzugen Sie?
■ Welche Hierarchieebenen passen zu Ihnen?
■ Wie muss Ihr Vorgesetzter sein, damit es mit der Zusammenarbeit klappt? Wie darf er auf keinen Fall sein?
■ Wie mobil sind Sie?
■ Welche Arbeitsorte kommen für Sie in Frage?
■ Welche beruflichen Ziele haben Sie für die ersten Berufsjahre?
■ Welche beruflichen Ziele haben Sie langfristig?

Finden Sie den perfekten Einstieg
Nutzen
Hier finden Sie einige Möglichkeiten, wie Sie sich über freie Stellen, Unternehmen und Einstiegsmöglichkeiten informieren können. Nicht jede freie Stelle wird annonciert. Daher gibt es verschiedene Wege, sich über den Stellenmarkt und die Einstiegsmöglichkeiten zu informieren:
■ Jobbörsen, Personalmessen, Branchenmessen,
■ Onlinestellenbörsen und Internetpräsentationen der Firmen,
■ Printmedien, Sonderpublikationen von Wirtschaftsmagazinen,
■ Praktika,
■ Projektarbeiten, Abschlussarbeiten.

Praktika
Hier ist jede Menge Eigeninitiative gefragt. Schon während des Studiums bieten sich in den Semesterferien Praktika an, um die erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis zu überprüfen, praktisches Wissen zu erwerben und den Berufsalltag kennenzulernen. In den Praktika können Sie vielfältige Kontakte knüpfen und Sie haben hier häufig die Gelegenheit, auch Spezialgebiete und konkrete Aufgaben zu bearbeiten. Eine wirklich gute Chance, sich zu erproben und sich einem Unternehmen direkt zu präsentieren. Diese Praktika helfen Ihnen, ein realistisches Bild von Ihren Vorstellungen, aber auch von der Realität zu bekommen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl positiver Beispiele, wo diese Praktika die Brücke zum späteren beruflichen Einstieg bildeten.
Viele Großunternehmen suchen gezielt nach Praktikanten, auch als Halbjahres- oder Jahrespraktikum mit einer Praktikantenvergütung, was als Einstieg durchaus sinnvoll sein kann.

Beispiele
Beispiele aus Stellenanzeigen:
■ Firma Bahlsen: Wenn Sie Ihr Grundstudium abgeschlossen haben, bieten wir Ihnen bereits während des Studiums die Möglichkeit, ein sechsmonatiges Praktikum zu absolvieren.
■ Firma Philip Morris: Damit Sie fit für eine erfolgreiche Karriere werden, bieten wir Ihnen Praktika und Traineeprogramme in unterschiedlichen Geschäftsbereichen.
■ Firma Haniel: Freuen Sie sich auf Praktika im In- und Ausland, betreute Diplomarbeiten …
■ Firma Johnson & Johnson: Als Praktikant im Studium bekommen Sie so Gelegenheit, Ihr bisheriges theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen.

Sie können sich aber auch gezielt, den Unternehmen Ihrer Wahl als Praktikant/-in anbieten. Am besten ist es. Sie haben eine konkrete Vorstellung. welche Aufgabe Sie gerne bearbeiten möchten – eine, die Sie weiterbringt, aber auch dem Unternehmen von Nutzen ist. Machen Sie sich auch die Netzwerke und Kontakte Ihrer Professoren zunutze. Sie können Ihnen bei der Vermittlung eines Praktikums helfen. Auch die Mitgliedschaft im Alumni-Club der Hochschule kann hierbei sehr hilfreich sein. Dort sind viele Ehemalige der Hochschulen und Unis vereint, die heute in Unternehmen arbeiten und gerne bei der Vermittlung von Praktikantenplätzen helfen. Mit einem Praktikum können Sie Netzwerke aufbauen und Sie erhalten auch Informationen über derzeitige und zukünftige freie oder neue Stellen. Praktika bieten vielfältige Einblicke, bereichern die eigene Persönlichkeit und erweitern den Horizont. Auch wenn sie in aller Regel unbezahlt sind, zahlt es sich am Ende doch aus. Denn sie helfen Ihnen bei der späteren Berufsentscheidung, der persönlichen Weiterentwicklung und stellen Zusatzqualifikationen für eine spätere Festanstellung dar!

Projekt- und Abschlussarbeiten
Während Ihres Studiums gibt es zahlreiche Projektarbeiten zu erstellen. Projekt- und Abschlussarbeiten bieten die Chance, das Thema durch praktische Beispiele zu untermauern: mit konkreten Daten und Fakten einer Firma zu arbeiten, Analysen zu erstellen und entsprechende Ergebnisse zu erreichen, die auch für ein Unternehmen hilfreich sind. Oft sind es solche Aspekte, die im beruflichen Alltag der Manager zwar von Interesse, aber zu aufwendig zu bearbeiten sind oder aus bestimmten Gründen derzeit nicht im Fokus und auf der Prioritätenliste weiter hinten stehen. Seien Sie clever und spüren Sie diese Themen auf. Gehen Sie auf die Unternehmen zu, bieten Sie die Bearbeitung dieser Themen an. Finden Sie über die Internetseiten der Firmen heraus, wer derzeit an welchen Fragen und Themen arbeitet, so können Sie sich orientieren und gezielt Vorgehen. Die Firmen werden es dankbar annehmen und Ihnen so die Möglichkeit bieten, praktische Erfahrung zu sammeln und einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Messen
Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltungen, auf denen sich Unternehmen vorstellen und auch ihren Nachwuchs rekrutieren wollen: auf Jobmessen, Personalmessen, Fachmessen etc. Nutzen Sie auch diese Möglichkeiten. Oft sind die Unternehmen dort mit Informationsständen vertreten und vor allem sind Mitarbeiter, Personaler und Führungskräfte vor Ort, die persönlich informieren und Kontakte aufbauen. Diese Veranstaltungen werden oft von Vorträgen begleitet, die Ihnen ebenfalls eine Reihe wichtiger Informationen bieten können. Die dort investierte Zeit lohnt sich! Sie bekommen viele Eindrücke und Sie können die verschiedenen Firmen unmittelbar miteinander vergleichen. Bereiten Sie solche Besuche gut vor. Überlegen Sie im Vorfeld, was Ihnen wichtig ist, was Sie fragen wollen, was Sie erfahren wollen. Nehmen Sie Bewerbungsmappen (Kurzbewerbungen, Flyer, umfangreiche Bewerbung mit, die Sie bei Interesse an bestimmte Firmen übergeben können. Sie haben dann die Chance, einen guten persönlichen Eindruck zu hinterlassen und Ihre Unterlagen direkt zu kommentieren.

Hier gilt: Fangen Sie mit dem Besuch solcher Messen frühzeitig an, auch wenn Ihr Berufseinstieg noch in weiter Ferne liegt. Beobachten Sie den Markt von Jahr zu Jahr und bauen Sie Kontakte auf.

Internet
Viele Firmen nutzen zunehmend neben den Printmedien auch die im Internet vorhandenen Online-Stellenbörsen. Klar, denn das Internet ist günstiger. Hier gibt es zahlreiche spezialisierte, auf bestimmte Zielgruppen zugeschnittene Jobbörsen, aber auch eine Vielzahl sogenannter Universal-Jobbörsen, die Stellen aus allen Bereichen anbieten. Häufig sind auch solche umfassenderen Plattformen nach Branchen und Positionen untergegliedert. Derzeit gut aufgestellt und weit verbreitet sind z.B.:
■ monster*de
■ xing*de
■ stepstone*de
■ iobpilot*de
■ stellenanzeigen*de

Auch die Agentur für Arbeit bietet einen Online-Stellenmarkt ( arbeilsagentur*de/) an.
Weitere Online-Stellenbörsen können Sie über die entsprechenden Suchmaschinen wie google*de oder yahoo*de finden. Geben Sie hier Begriffe wie Stellenmarkt, Stellenbörse oder Jobsuche ein. Aber auch über die Meta-Suchmaschine wie jobrobot*de können Sie sicher fündig werden. Viele Firmen veröffentlichen inzwischen ihre freien Stellen auf der eigenen Website. Wenn Sie bestimmte Unternehmen im Blick haben, sollten Sie daher deren Firmenwebsites regelmäßig aufrufen. Denken Sie auch an die Websites von Berufsverbänden und Fachzeitschriften. die in der Regel ebenfalls über entsprechende Online-Jobbörsen verfügen.

Printmedien
Viele Firmen nutzen nach wie vor die üblichen Printmedien, in denen sie Anzeigen schalten. Das sind die überregionalen Stellenmärkte der Zeitungen wie der Süddeutschen Zeitung (SZ) oder der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), manche sind auch auf bestimmte Bereiche spezialisiert, wie z.B. Die ZEIF auf den Wissenschafts- und Hochschulbereich. Für regionale Stellen werden die großen Tageszeitungen genutzt, wie in Köln der Kölner Stadtanzeiger, im Großraum Düsseldorf die Rheinische Post oder in Hamburg das Hamburger Abendblatt. Die großen Wirtschaftsmagazine und Fachzeitschriften haben unter- jährig immer wieder Sonderpublikationen zu den Themen Karriere oder Jobsuche. Diese Magazine enthalten dann eine Vielzahl von Annoncen der unterschiedlichsten Firmen und Branchen. Halten Sie hiernach gezielt Ausschau.

Das bringt Sie weiter
Stöbern Sie öfter mal in den großen Zeitschriftenläden am Bahnhof und nutzen Sie so ihre Wartezeiten.