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Risiken bei Online-Orders mit Optionen

Die Options-Order wird mit einem Mausklick an die Bank oder den Broker und über diese Station an einen Börsenmakler oder direkt an den Market-Maker weitergeleitet. Der komplette Auftrag wird in aller Regel noch einmal abschließend zur Kontrolle auf einer Übersichtsseite angezeigt und muss vom Anleger mit einem Klick auf einen OK-Button bestätigt werden. Bei der Verwendung des PIN/ TAN-Verfahrens erfolgt auch noch eine Aufforderung, zur Sicherheit eine gültige Transaktionsnummer (TAN) in ein dafür vorgesehenes Feld einzutragen. Im Unterschied zu einer normalen Bankverbindung macht den Anleger niemand auf eventuelle Unstimmigkeiten, wie zum Beispiel einen über die Gewohnheiten hinausgehenden, zu hohen Anlagebetrag oder eine doppelt ausgeführte Order, aufmerksam. Der Anleger allein ist für seine Eingaben und letztlich auch für die Orderfreigabe verantwortlich. Das schnelle Ordern per Mausklick ist also Reiz und Gefahr zugleich. Ein Reiz, weil man direkt in das Geschehen an der Börse ein- greifen kann, eine Gefahr, weil der Anleger per Mausklick unter Umständen hohe Kapitalbeträge bewegen kann. Diese Transaktionen lassen sich später nicht wieder rückgängig machen, sodass der Anleger alleine die Verantwortung für unüberlegte Entscheidungen oder einfache Flüchtigkeitsfehler tragen muss. Das sollte aber niemanden von den Vorzügen des Discount-Broking. Wer sich erst langsam an den ungefilterten Zugang zur Börse herantasten möchte, kann die ersten Transaktionen über das Telefon abwickeln oder – wie im Abschnitt Umgang mit einer Online-Bank simulieren gesehen – sich durch Trockenübungen langsam an diesen Transaktionsweg gewöhnen. Der telefonische Kontakt hat den Vorteil, dass am anderen Ende der Leitung immer noch ein Mensch sitzt, mit dem man Fragen zur technischen Abwicklung der Order kurz besprechen kann. Eine Beratung geben die meisten Mitarbeiter allerdings nicht; dies ist bei einer guten Nutzung der Informationsquellen im Internet eigentlich auch gar nicht nötig. Nicht immer ist die automatische Weiterleitung einer Order an einen Börsenmakler gewährleistet. Bei technischen Problemen der Online-Bank kann es durchaus zu einer manuellen Nachbearbeitung im BackOffice kommen. Dieses Vorgehen kann in Einzelfällen zu einem erheblichen Zeitverzug zwischen Orderabgabe und der Orderabwicklung führen. Nur bei vollelektronischen Handelssystemen, wie den ECNs (Electronic Communication Networks), ist sichergestellt, dass die Order vollautomatisch in Sekundenschnelle ausgeführt wird. Diese Systeme, die parallel zu den klassischen Wertpapierbörsen arbeiten, sind in den USA bereits im Einsatz und werden unter anderem von dem Discount-Broker Datek verwendet. Wie schon in unserer Geldanlage-Seite beschrieben, findet die Transaktion über eine sichere Verbindung statt, sodass Manipulationen von Aufträgen oder das unberechtigte Abfangen von Passwörtern weitgehend ausgeschlossen werden kann. Ein kleines Symbol in Form eines Sicherheitsschlosses im Browserfenster zeigt den Aufbau einer sicheren Verbindung an. Mitunter wird auch eine eigene Bankensoftware eingesetzt, die auf dem Computer installiert wird. In der Regel wurden diese Client-Programme mit der Computersprache Java entwickelt, damit eine Plattformunabhängigkeit gewährleistet werden kann. Diese Software verschlüsselt die zu übertragenden Informationen so, dass sie von Unbefugten nicht gelesen werden können. Nach der erfolgten Übertragung werden die kodierten Informationen mit einem geheimen Schlüssel wieder dekodiert. Die dazu erforderlichen Schlüssel bestehen aus einer Ziffernkombination. [e mehr Ziffern ein Schlüssel verwendet, desto schwieriger ist die Dechiffrierung. ln jüngster Zeit kommt immer stärker ein sogenannter 128-Bit- Schlüssel zum Einsatz. Nach menschlichem Ermessen ist dieser kaum noch zu knacken, da selbst Supercomputer Millionen von Jahren brauchten, um alle nur denkbaren Zahlenfolgen durchzuspielen. Im Gegensatz zu diesen eher unwahrscheinlichen Gefahren ist der Online-Optionsanleger gut beraten, die größte Gefahrenquelle zu beherrschen: die eigenen Emotionen. Insbesondere im Optionsgeschäft, wo hohe Gewinne (und Verluste) innerhalb kürzester Zeit an der Tagesordnung sind, wird häufig nicht mit Vernunft, sondern überhastet und instinktiv entschieden. Bestätigungen findet man immer wieder in der Praxis.

Auch bei Internet-Banken greift der Einlagensicherungsfonds
In Deutschland ansässige Onllne-Banken sind aufgrund gesetzlicher Bestimmungen dazu verpflichtet, dem Einlagensicherungsfonds anzugehören. Dieser springt ein, sollte die Bank einmal Konkurs machen. So gesehen ist eine Internet-Bank nicht risikoreicher als eine gewöhnliche Präsenzbank, Bei ausländischen Online-Instituten gelten hingegen andere Regeln. Diese können umfassenderen Schutz bieten, aber auch weniger anlegerfreundlich sein.