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Riskante Sicherheitslücken bei den Banken und Sparkassen

Die Geldwirtschaft hat größtes Interesse daran, ihre Kunden – jedenfalls die Normalverdiener – so wenig wie möglich persönlich zu bedienen. Die üblichen Bankgeschäfte wie Lastschriften, Überweisungen und Bargeldauszahlung sollen die Kontoinhaber am besten selbst erledigen. Am eigenen Computer via Internet und per EC-Karte am Geldautomaten.

Doch so mancher Kartenbenutzer stellte im Nachhinein fest, dass sich auch andere von seinem Konto bedient hatten. Nicht die Geldinstitute hatten in großem Stil die Konten abgeräumt, sondern Betrüger, die die Sicherheitslücken im Banknetzwerk ausnutzen.

An den Automaten spähen kriminelle Banden mit speziellen Masken und Kartenlesegeräten die Kontodaten und PIN-Nummern der Kunden aus, um mit Hilfe der erbeuteten Zugangscodes oft erst Wochen später Geld abzuheben.
Im Juli 2006 ermittelte zum Beispiel die Berliner Landeskriminalamt in einer großen Betrugsserie. Bei rund 250 Nutzern von Geldautomaten hatten Betrüger 200000 Euro erbeutet. Rund 170 Fälle gab es in Berbn-Lichtenfelde bei einer Postbankfiliale und weitere 80 bei einer Bank in der Berliner City. Die Zugangsdaten erhielten die Täter durch Manipulation der Automaten. Sie installierten ein zweites Lesegerät auf dem Tastenfeld, um an die Geheimnummern der Kunden zu kommen, und ein Kartenlesegerät, um Kontodaten zu speichern.
Die Berliner Delikte sind keine Einzelfälle, bundesweit wurden in den vergangenen Jahren Millionensummen von Kundenkonten geklaut.
Die Frage bleibt, warum Banken keine umfangreicheren Sicherheitsbestimmungen installieren, um diese Raubzüge zu verhindern.