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Schlaue Ziele einsetzen – Manager als Beruf

Sie finden die verschiedensten Ziele in den verschiedensten Unternehmen. Manche Ziele sind kurzfristig und spezifisch (mit Wirkung vom nächsten Ersten an werden wir die Produktion um zwei Einheiten pro Mitarbeiter und Stunde anheben) und andere sind langfristig und schwammig (innerhalb der nächsten fünf Jahre werden wir ein lernfähiges Unternehmen sein). Manche Ziele sind einfach verständlich (alle Fließbandmitarbeiter dürfen nicht mehr als 20 Teile an Ausschuss im Monat produzieren), wieder andere nur Wunschvorstellungen und können unterschiedlich interpretiert werden (wir erwarten, dass alle Mitarbeiter sich im nächsten Jahr gegenseitig mit mehr Respekt begegnen). Manche Ziele sind einfach zu realisieren (die Mitarbeiter im Empfang müssen das Telefon vor dem dritten Klingeln abheben), während wieder andere fast unmöglich umzusetzen sind (alle Mitarbeiter müssen bis Jahresende alle fünf IKW unseren Kunden gesprochenen Sprachen beherrschen). Woher wissen Sie, welche Ziele Sie setzen sollen? Letztendlich geht es beim Abstecken von Zielen darum, diese auch zu erreichen. Es bringt nichts, wenn Sie die Energie Ihres Unternehmens und der Mitarbeiter mobilisieren und sich durch zahllose Besprechungen kämpfen, nur um am Ende mit unpraktikablen Zielen dazustehen. Leider ist es genau das, was zu viele Manager mit ihrer Zeit anfangen. Die besten Ziele sind smarte Ziele oder eigentlich SMARTe Ziele. SMART ist ein schönes Kürzel für die fünf Charakteristika gut durchdachter Ziele.
1. Spezifisch: Ziele müssen erkennbar und eindeutig sein: schwammige und allgemeine Ausdrücke haben dabei keinen Platz. Sind die Ziele klar spezifiziert, wissen die Mitarbeiter auf Anhieb, was, wann und in welchem Umfang erwartet wird. Und weil die Ziele spezifiziert sind, können Sie die Fortschritte auf dem Weg dorthin eindeutig messen.
2. Messbar: Was erreichen Sie mit einem Ziel, das nicht messbar ist? Ist ein Ziel nicht messbar, können Sie nie wissen, ob und inwieweit Ihre Mitarbeiter Fortschritte machen. Nicht nur das: Fs wird Ihnen auch schwer fallen, sich selbst zu motivieren, wenn es auf dem Weg zu diesem Ziel keine Meilensteine gibt.
3. Ausführbar: Ziele müssen für den Durchschnittsangestellten ausführbar und erreichbar sein. Die besten Ziele fordern die Mitarbeiter bis zu einem gewissen Punkt heraus, sind aber nicht allzu extrem. Das heißt, die Ziele sind weder unerreichbar noch unterhalb des durchschnittlichen Leistungsniveaus. Ziele-, die zu hoch oder zu niedrig gesteckt sind, werden bedeutungslos und werden von den Mitarbeitern ignoriert.
4. Relevant: Ziele müssen ein wichtiges Instrument zum Erreichen der Vorgaben und Aufgaben Ihres Unternehmens sein. Wir haben bereits gehört, dass HU% der Produktivität eines Mitarbeiters nur aus 20% seiner Tätigkeit resultieren. Dreimal dürfen Sie raten, wo die restlichen 80% seines Arbeitseinsatzes enden. Dieses Verhältnis begründet sich aus der 80/20 Regel des italienischen Wirtschaftswissenschaftlers Vilfredo Pareto. Diese Regel, die besagt, dass 80% des Kapitals dieser Welt im Besitz von nur 20% seiner Bewohner ist, hat seil seiner Entdeckung auf vielen anderen Gebieten Anwendung gefunden. Relevante Ziele sprechen die 20% der Arbeitsenergie an. aus der 80% der Leistung Ihrer Mitarbeiter resultieren, und bringen Ihr Unternehmen so näher an seine Ziele. (Quelle: Blanchard. Schewe, Nelson & Hiam. Exploring the World of Business.)
5. Terminiert: Ziele müssen einen Anfangspunkt, einen Endpunkt und eine feste Laufzeit haben. Die Verpflichtung zu einer bestimmten Fälligkeit hilft Ihren Mitarbeitern, ihre Bemühungen auf das Erreichen der Ziele vor oder am Fälligkeitsdatum zu konzentrieren. Ziele ohne Fälligkeitsdatum neigen dazu, von den alltäglichen Krisen, die es in jedem Unternehmen gibt, verschüttet zu werden.

SMARTe Ziele sorgen für smarte Unternehmensstrategien. Es ist – leider – unsere Erfahrung, dass die meisten Manager ihre Mitarbeiter beim Festlegen der Ziele übergehen. Und die wenigen. die es doch tun, gehen oft unklare, zweideutige, unrealistische, in keinem Verhältnis zu den Zielen des Unternehmens stehende, nicht messbare und demotivierende Ziele vor. Wenn Sie SMARTe Ziele mit Ihren Mitarbeitern entwickeln, können Sie dieser Falle ausweichen und gleichzeitig den Erfolg Ihres Unternehmens und seiner Mitarbeiter garantieren. Obwohl das SMARTe-Ziele-System Ihnen Anhaltspunkte für das Aufstellen erstrebenswerter Ziele gibt, müssen Sie noch einige andere Aspekte berücksichtigen. Diese Überlegungen sollen sicherstellen, dass die Ziele, die Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern definieren, einfach zu erreichen sind und von jedem innerhalb Ihres Unternehmens verstanden werden.
6. Sorgen Sie dafür, dass die Ziele einen Bezug zu Ihren Arbeitnehmern haben. Kür die
Mitarbeiter ist es wesentlich einfacher, die Unternehmensziele zu verfolgen, wenn diese Ziele fester Bestandteil ihrer Arbeit sind. Wenn Sie, um einmal ein Beispiel zu nennen. Produktionsmitarbeitern das Ziel vorgeben, die Produktion um 2% pro Quartal zu erhöhen, werden sie alles Notwendige dafür tun. denn es gehört zu ihren Aufgaben. Geben Sie den gleichen Mitarbeitern aber die Zielvorgabe, die Produktvielfalt des Unternehmens zu verbessern, ist die Frage berechtigt, was das mit der Aufgabe der Arbeiter zu tun hat. Die Antwort ist eindeutig: nichts. Das Ziel mag vielleicht ganz nett und für Ihr Unternehmen wichtig sein – weil die Arbeiter aber nicht über derartige Dinge zu entscheiden haben, verschwenden Sie damit Ihre Zeit und die Ihrer Mitarbeiter.
7. Wann immer möglich, sollten Sie Werte als Verhaltensmaßstäbe einsetzen. Was hat in
Ihrem Unternehmen den höchsten Wert? Für General Electric ist es vermutlich das Ziel, in jedem Geschäftsbereich, in dem sie tätig sind. Nummer Eins oder Zwei zu werden. Dieser Wert, umgesetzt in einen Wert für alle Mitarbeiter, ist etwas, das jeder verstehen und woran jeder teilhaben kann. Egal, ob er stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist oder im Empfang sitzt: Die Beteiligung am Unternehmensziel ist ein Teil seines Ziels. Dieser gemeinsame Fokus bestimmt, ob das Unternehmen sein Ziel erreicht und ob jeder einzelne seinen Teil dazu beiträgt.
8. Einfache Ziele sind bessere Ziele. Je einfacher die Ziele zu verstehen sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass die Mitarbeiter darauf hinarbeiten werden. Ziele sollten in einem Satz formuliert, prägnant, einfach zu lesen und zu verstehen sein.

Ziele, die in mehreren Sätzen formuliert sind, sind meistens Mehrfach-Ziele. Begegnen Sie diesen Mehrfach-Zielen, sollten Sie sie auftrennen. Ziele, die ausformuliert mehr als eine Seite brauchen, sind keine Ziele, es sind Bücher. Bringen Sie sie in die Bibliothek und versuchen Sie es erneut!