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Struktur der Optionen – gewöhnlich oder exotisch

Herkömmliche Calls und Puts sind nicht für jeden Zweck geeignet. Nehmen wir ein Beispiel; In der Realität kommt es öfter vor, dass sich die Kurse bestimmter Aktien oder anderer Finanzinstrumente eine gewisse Zeit auf mehr oder weniger unverändertem Niveau bewegen, ohne einem Aufwärts- oder Abwärtstrend zu folgen. Man spricht auch von einer Seitwärtsbewegung. In solchen Situationen kann man mit dem Kauf gewöhnlicher Calls oder Puts kaum Geld verdienen. Daher wurden spezielle Optionen entwickelt – auch Spezial Optionen genannt-, mit denen man bei stagnierenden Kursen Gewinne erzielt, Ein Beispiel für solch ein Produkt sind Range-Optionen. Der Anleger erhält am Ende der Laufzeit eine Rückzahlung, wenn der Kurs zu diesem Zeitpunkt innerhalb einer vorher festgelegten Bandbreite (Range) liegt. Bewegt sich der Aktienpreis während der Optionslaufzeit weder stark nach oben noch nach unten, folgt er also einer Seitwärtsbewegung, so bleibt er auch innerhalb der Bandbreite und die Option gewinnt an Wert. Deshalb eignen sich Range-Optionen gut, wenn ein Anleger mit einer Seitwärtsentwicklung rechnet. Range-Optionen sind längst nicht die einzigen Produkte, die sich von gewöhnlichen Optionen unterscheiden. Es gibt inzwischen eine kaum mehr zu überblickende Vielzahl, mit der man leicht ein ganzes Onlineportal füllen könnte. Mitunter muten derartige Produkte ein wenig eigenartig an. Aus diesem Grund bezeichnet man sie auch als Exoten; während normale Calls und Puts auch Plain Vanilla- oder einfach Vanilla-Optionen genannt werden. Für Privatleute haben Exoten kaum eine Bedeutung und sie sind für Normalanleger auch nicht zu empfehlen. Dies hat verschiedene Gründe:

  • Exoten sind zum Teil so ungewöhnlich – und damit einzigartig dass es keine Bewertungsrechner gibt, mit denen jedermann Optionspreise kontrollieren könnte. Dies ist bei gewöhnlichen Calls und Puts ganz anders: Wie wir im nächsten Artikel sehen, kann im Grunde jeder Optionspreise nachkalkulieren.
  • Die Umsätze der meisten Exoten – im Regelfall exotische Optionsscheine — sind so gering, dass oft gar kein richtiger Börsenhandel zustande kommt. Die Anleger sind deshalb auf den Emittenten und dessen Bereitschaft zum Market-Making angewiesen.
  • In vielen Fällen lässt sich nur sehr schwer abschätzen, wie der Wert eines Exoten auf Veränderungen der Preiseinflussfaktoren reagiert.

Häufiger anzutreffen sind exotische Optionen bei institutionellen Marktteilnehmern (z. B. Fondsgesellschaften).