Home » Studentenhilfe » Bewerbung » Verbesserung der Ausgangsposition und Fachbezogene Fortbildungslehrgänge

Verbesserung der Ausgangsposition und Fachbezogene Fortbildungslehrgänge

In diesem Bewerbung-Artikel soll versucht werden aufzuzeigen, wie man durch überlegtes, und zwar frühzeitig überlegtes, Vorgehen seine Ausgangsposition als Bewerber verbessern kann. Dabei geht es nicht nur darum, dem arbeitslosen Bewerber Qualifikationsmöglichkeiten aufzuzeigen, sondern auch und sehr viel mehr darum, demjenigen, der sich später qualifiziert bewerben will, Anhaltspunkte für die Verbesserung seiner Bewerbungsposition zu geben. Sehr oft trifft man bei vielen Arbeitnehmern eine gewisse Nachlässigkeit gegenüber Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten an, selbst dann, wenn eigene Unternehmen interne Angebote machen. Nutzen Sie deshalb jede Möglichkeit sich neben Ihrem Beruf zu qualifizieren nicht nur, um Ihre späteren Bewerbungschancen zu erhöhen, sondern auch, um für sich selbst etwas zu tun. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie genau wissen, was Sie wollen. Wenn Sie mit Ihrem Beruf zufrieden sind und nicht erkennen können sich durch Fortbildungsmaßnahmen zu verbessern, müssen Sie sich keine Gedanken machen.

Doch das ist nur oberflächlich gesehen, denn auch in einer befriedigenden Position kann es nützlich sein, wenn Sie z. B. eine Fremdsprache beherrschen. Vielleicht wird man irgendwann auf diese Fähigkeit aufmerksam, und es kommt zu einer Beförderung oder zu einem besseren Stellenangebot. Viele Berufe leben indes davon, dass die Ausübenden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ständig verbessern. Das beginnt bei der Beherrschung moderner PC-Programme und geht über Sprachkenntnisse und spezielle Branchenkenntnisse bis hin zu Schulungen in Rhetorik und Führungsverhalten, um nur einige Beispiele zu nennen. Will man gezielt weiterkommen, so kann man sich solchen Fortbildungsmöglichkeiten gar nicht verschließen. Je qualifizierter Sie arbeiten, umso wichtiger ist es, dass Sie ständig auf dem Laufenden bleiben und sich durch neue Fachliteratur und in Kursen weiterbilden.

Nicht selten hängt das Fortkommen im Betrieb ab von der Bereitschaft auch außerhalb der Arbeitszeit an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Will man weiterkommen, so führt kein Weg an Fortbildungsmaßnahmen vorbei. Sehr wichtig ist es auch für Berufsanfänger und Studenten, sich frühzeitig über berufliche Ziele Gedanken zu machen und sich entweder durch zusätzliche Seminare zu qualifizieren (Beispiel: ein Betriebswirt belegt Kurse im Wirtschaftsrecht) oder aber durch Praktika in speziellen Unternehmen Akzente zu setzen (Beispiel: ein Jurastudent macht ein Praktikum in einem Verlag, Abteilung Rechte und Lizenzen, weil dieses Gebiet seine Zielvorstellung ist). Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die örtlichen Volkshochschulen sehr oft gute und berufsbezogen verwertbare Kenntnisse vermitteln. So können Sie z. B. einen Kurs über betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse belegen, einfach, um bestimmte Zusammenhänge besser verstehen zu lernen. Im Hinblick auf die Bewerbung generell gilt der Grundsatz: Was ich (zusätzlich) gelernt habe, kann mir von Nutzen sein.

Fachbezogene Fortbildungslehrgänge
Es gibt heute eigentlich kaum einen Beruf, in dem man ohne fachliche Weiterbildung auskommt. Das gilt vor allem für Berufe im technischen oder im EDV- Bereich, aber auch eine Verkäuferin muss sich durch Schulungen auf neue Herausforderungen einstellen. Wer in seinem Beruf weiterkommen will, muss sich auch in ungekündigter Position auf Neuerungen einstellen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man nutzt die (innerbetrieblichen oder externen) Fortbildungsangebote seines Arbeitgebers oder man sucht außerhalb seines Berufes nach Fortbildungsmöglichkeiten. Die Auswahl bei Volkshochschulen oder branchenspezifischen Anbietern ist überaus breitgefächert. Generell gilt Folgendes: Eine planvolle fachbezogene Fortbildung wird Ihnen immer Vorteile bringen, denn Sie beweisen damit Ihr Interesse am Fach, Ihre Flexibilität und Ihre Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber. Nutzen Sie deshalb jede Gelegenheit, sich in Ihrem Fachgebiet weiterzubilden.

Dabei soll nicht verkannt werden, dass besonders ältere Mitarbeiter Vorbehalte haben sich fortbilden zu lassen. Oft sehen sie die Notwendigkeit nicht ein, halten es im Hinblick auf die ihnen verbleibende Arbeitszeit nicht der Mühe wert oder fühlen sich ganz einfach überfordert. Vordringlicher als für Mitarbeiter in gesicherter Position ist es für arbeitslose Bewerber, sich um fachbezogene Fortbildung zu bemühen. Häufig begegnet man, vor allem bei Langzeitarbeitslosen, einer gewissen Trägheit oder Mutlosigkeit, wenn es um die Wahrnehmung von nützlichen Weiterbildungsangeboten geht. Mitunter verhindert aber auch eine überzogene Selbsteinschätzung die Einsicht in die Notwendigkeit. Dabei verhilft eine konsequente Aktualisierung des Kenntnisstandes zu erheblichen Vorteilen in der Bewerbungssituation. Dies veranschaulicht ein Beispiel, wiederum einer Sekretärin:

Diese war durch Wegfall ihres Arbeitsplatzes in der Situation, sich neu orientieren zu müssen. Sie nutzte die Zeit der Arbeitslosigkeit und belegte an der Volkshochschule Kurse für betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und PC-Anwender. Bei den Bewerbungen gab sie dies jeweils an und hatte dadurch den Vorteil einer positiven Beurteilung mit dem Ergebnis einer relativ raschen Anstellung. Wobei der neue Arbeitgeber ihr auch noch zusicherte, dass sie die begonnenen Kurse auf seine Kosten (und zu seinem Nutzen) fortführen könnte.

Legen Sie deshalb, sowohl in ungekündigter Position als auch als Arbeitsloser, Ihre beruflichen Zielvorstellungen genau fest. Danach sollten Sie prüfen, ob und in welchen Gebieten Ihnen fachliche Weiterbildung von Nutzen sein kann. Belegen Sie nicht beliebige Kurse in der Hoffnung, sie könnten Ihnen irgendwann schon mal nützlich sein (besonders beliebt bei Sprachkursen), sondern arbeiten Sie gezielt und mit klarem Bezug auf die gewünschte Position hin. Lassen Sie sich als Arbeitsloser auch eingehend beraten, ob und ggf. in welchem Umfang das Arbeitsamt Ihnen derartige Fortbildungsmaßnahmen finanziert, denn qualifizierte Kurse kosten leicht mehr als € 500,-, manchmal nur für einen einzigen Unterrichtstag, dazu kommen unter Umständen noch Anreise und Übernachtungskosten, wenn der Kurs in einer anderen Stadt durchgeführt wird.