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Was Warren Buffett unternahm für AMEX

Die Wandlungsfrist für die Vorzugsaktien im Wert von $300 Millionen lief im August 1994 ab. Die ursprüngliche Vereinbarung besagte, dass sie in 12,2 Millionen Stammaktien im Wert von maximal $414 Millionen gewandelt werden sollten. Die Zahl der Aktien war auf 14 Millionen erhöht worden, da Berkshire von der Verteilung des Erlöses aus der Abwicklung von Lehman ausgeschlossen gewesen war. Die Stammaktie war im betreffenden Quartal zwischen $25,25 und $32 gehandelt worden, so dass Berkshires Anteile im Wert zwischen $354 Millionen und $448 Millionen anzusiedeln waren. So oder so war das ein netter Kapitalgewinn – zusätzlich zu der attraktiven Dividende. Vor kurzem erst hat Buffett offenbart, dass er versucht gewesen sei, den Gewinn mitzunehmen und die Aktien zu verkaufen. Beim Golfspiel mit Hertz-Chef Frank Olson ließ er sich davon überzeugen, dass Amex andere Kartenanbieter aus dem Feld schlug und über mehrere starke Franchises verfügte – insbesondere im Firmenkundensegment. Also verkaufte Buffett nicht, sondern investierte im Laufe der folgenden Monate weitere $1,1 Milliarden in Stammaktien. In diesem Zeitraum wurde das Ergebnis für 1994 veröffentlicht, das mit einem Jahresüberschuss von $1,4 Milliarden deutlich verbessert worden war – um ganze 17 Prozent. Legt man bei der Ermittlung des IV diese Zahl zu Grunde, so steigt er auf $26,6 Milliarden.
Berkshire hatte die neuen Anteile zu einem Durchschnittskurs von $30,80 erworben. Die gesamte Transaktion hatte also ein Volumen von $15,7 Milliarden. Die auf Grundlage des IV für 1994 errechnete Sicherheitsmarge betrug 41 Prozent.

Was Danach Geschah
Harvey Golub und sein Team lösten ihr Versprechen ein. Man konzentrierte sich voll auf die verbleibenden Geschäftsbereiche und arbeitete in aller Klarheit und Offenheit auf Schlüsselfaktoren wie Steigerung des Gewinns je Aktie und EKR-Ziele hin. Im TRS-Sektor lag der Schwerpunkt auf Ausbau der Mitgliederzahlen, Loyalität und Umsatz pro Karte. Die Zahl der ausgegebenen Karten stieg im Vergleich zu 1990 um 17 Prozent, der Kartenumsatz um 87 Prozent. Der Finanzberatungssektor profitierte von steigender Nachfrage, angeheizt durch demographische Trends und die Höhenflüge der Börse. Eigene Vermögenswerte und verwaltetes Vermögen vervierfachten sich in sieben fahren und die Erträge steigerten sich weiterhin im bekannten, doch nach wie vor eindrucksvollen Satz von 20 Prozent im Jahr. Im Bank- und Reisescheckgeschäft bewegte sich nach wie vor nicht viel.
Dieses Ergebnis war die Folge einer restriktiven Kostenpolitik – die jährliche Kostensteigerung war nahe Null – und einer progressiven Produktentwicklung, insbesondere im Bereich der Dienstleistungen für Karteninhaber im Privat- und Firmenkundenbereich. Hier war zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Wachstum des Marktanteils zu verzeichnen. Außerdem hatte Amex die Bemühungen von Visa um Banken als potenzielle Partner bei der Ausstellung von Karten massiv unterwandert.
Insgesamt ergab sich für 1997 ein Überschuss von $2 Milliarden und ein Gewinn je Aktie von $4,2, was einer Steigerung von 13 bzw. 16 Prozent entspricht. Erwartungsgemäß war es regelmäßig zu Rückkäufen eigener Aktien in bescheidenem Umfang gekommen, die in den letzten Jahren zugenommen hatten. Die EKR war von 19 bis 20 Prozent auf 22 Prozent gestiegen.
Ende 1997 lag der Aktienkurs bei $89 und Berkshire Hathaways $1,4 Milliarden-Beteiligung war damit $4,4 Milliarden wert. Das entspricht einer Wertsteigerung von im Schnitt immerhin 39 Prozent im Jahr für den Zeitraum seit 1994 – ohne Dividenden.