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Wie funktionieren die Finanzmärkte und die Wirtschaft überhaupt

Wir haben es bis zum Mond geschafft, starke Computerchips geschaffen und Turnschuhe für 100 € ausgedacht, die mit ihren luftgefüllten Sohlen jedem pickeligen Teenager das Gefühl geben, er wäre wie Michael Jordan. Berater und Freunde, die sich mit Geld auskennen und ehrlich sind, werden zugeben müssen, dass sie immer noch nicht Vorhersagen können, wie die Finanzmärkte und die Wirtschaft sich in den nächsten Jahren entwickeln werden. Zehntausende von Büchern, Millionen von Zeitschriftenartikeln und Diplomarbeiten, die ganze Regale füllen, wollen diese Themen erforschen. Wenn Sie alles lesen wollen, dann haben Sie für den Rest Ihres Lebens genug zu tun und Sie werden es trotzdem nicht schaffen. Versuchen Sie nicht, all diese Informationen zu lesen – das wäre eine riesige Verschwendung Ihres Potenzials! In diesem Abschnitt erkläre ich Ihnen, was Sie wissen müssen, um zu verstehen, wie die Finanzmärkte und die Wirtschaft funktionieren, so dass Sie begründete Investmententscheidungen treffen können.

Der Kapitalismus lässt den Rubel rollen
Es gibt keinen Zweifel, wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft (in einer freien Marktwirtschaft). Haben Sie irgendwann schon mal darüber nachgedacht, was dieser Begriff eigentlich bedeutet? Kapitalismus bedeutet, dass Sie enorme wirtschaftliche Freiheiten haben (auch wenn sie nicht unbegrenzt sind).
Wenn Sie ein eigenes Unternehmen gründen wollen, dann können Sie es tun. Doch bedeutet das nicht, dass Sie keine Hürden überwinden müssen, beispielsweise das Stammkapital für Ihr Unternehmen aufbringen und die Formalitäten erledigen. Die meisten Unternehmer werden Ihnen sagen, dass die größten Frustrationen daraus resultieren, dass sie so viele Formalitäten erledigen müssen. Außer, dass man für bestimmte Unternehmen eine Reihe von Genehmigungen benötigt, müssen Sie mit Baubehörden wegen der Nutzung von Örtlichkeiten verhandeln, mit Gerichten, wenn Sie eine Kapitalgesellschaft gründen wollen und mit noch mehr Beamten wegen steuerlicher Angelegenheiten.
Schluss mit dem Weinen. Gehen Sie in ein sozialistisches Land, wenn Sie wirklich Behinderungen durch Behörden, fehlende wirtschaftliche Möglichkeiten und Immobilität kennenlernen wollen. Im Gegensatz zum Kapitalismus ist Sozialismus ein Wirtschaftssystem, das die Verfechter aus dem 19. Jahrhundert, Karl Marx und Friedrich Engels, so zusammenfassten: Schafft das Privateigentum ab.
Vladimir Lenin übersetzte Marx’ und Engels’ sozialistische Theorie in ein politisches System, das wir unter dem Namen Kommunismus kennen. Im Kommunismus kontrolliert und besitzt die Regierung weitestgehend die Einrichtungen, die die Bevölkerung mit dem Nötigsten versorgen, hange Zeit haben verschiedenen Länder in Europa, die frühere Sowjetunion (Russland) und China versucht, mit dem Kommunismus zu leben. Allerdings, und das ist inzwischen nichts Neues, werden immer mehr Regionen auf der Welt kapitalistisch. (Beachten Sie aber, dass die Etiketten republikanisch und demokratisch fast bedeutungslos sind und auch, dass die Wirtschaften bestimmter Länder kapitalistisch oder sozialistisch genannt werden.) Der niedrige Lebensstandard in kommunistischen Ländern, lange Warteschlangen um Waren zu kaufen, schlechte medizinische Versorgung und so weiter, trugen zum Zerfall des kommunistischen Systems bei.

Was am Kapitalismus gut ist – und was nicht
Ich komme aus einer Familie, die sich ganz allein hocharbeitete. Meine Eltern hatten keine Hochschulausbildung und dennoch schafften sie es, nach Jahren harter Arbeit, zu der auch gehörte, drei Kinder großzuziehen, die angesehene Universitäten besuchen durften, ein ordentliches Haus zu kaufen. Ich glaube, trotz dieser Tatsache, wurde aus uns allen etwas.
Mein Bruder, meine Schwester und ich sind Unternehmer. Mein Bruder ist Tierarzt, meine Schwester führt ein Computer-Beratungsunternehmen und dann gibt es noch mich. Ich tue weiterhin das, was ich gern tue – ich erkläre anderen ein vernünftiges Finanzmanagement. Mit den Büchern, dem Lehren und der Beratung bin ich in der Lage, meinen Berufstraum zu erfüllen. Ich fühle mich sehr glücklich, denn lebte ich in einem Land wie Russland oder China, könnte ich nicht das tun, was ich gern tue und hätte nicht den Spaß, den mir meine Arbeit und mein Leben in einer freien Gesellschaft bringen. Das ist die gute Seite des Kapitalismus – Menschen, die gute Ideen haben, die Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten, können einen Lebensstandard erreichen, von dem viele Menschen auf der Welt nur träumen.
Doch wie jedes System hat auch der Kapitalismus seine Schattenseiten. Erstens, die freie Marktwirtschaft kann rücksichtslos sein. Menschen, die nicht über bestimmte Fähigkeiten verfügen (in manchen Fällen nicht aus eigener Schuld, sondern weil sie nicht die Möglichkeiten hatten, als sie noch jung waren), werden zurückgelassen oder landen in der Gosse. Der berühmte Wirtschaftswissenschaftler John Keynes, der bekannt dafür ist, dass er einige Nachteile der freien Marktwirtschaft erkannte, sagte unter anderem: Die größten Fehler des Wirtschaftssystems, in dem wir leben, sind, dass wir keine Vollbeschäftigung haben, und die willkürliche und ungerechte Verteilung des Reichtums.
Ein weiteres Problem des Kapitalismus ist es, dass einige Unternehmen und ihre leitenden Angestellten versuchen, die Profite zu maximieren und andere wichtige Angelegenheiten nicht zur Kenntnis nehmen, beispielsweise die Ethik und die negativen Auswirkungen, die ihre Geschäftspraktiken auf Verbraucher, die Umwelt und so weiter haben. Abraham Lincoln sagte 1837, als er einige weniger angenehme Geschäftsleute seiner Zeit beschrieb: Diese Kapitalisten handeln in der Regel harmonisch und gemeinsam – sie nehmen die Leute aus.
Einige Unternehmen stellen schlimme Sachen an, um Profite zu erzielen. Es gibt Gegner jeglicher Verwaltungsmaßnahmen, die solche Unternehmen zu vergessen scheinen. Einige Unternehmen verkaufen Produkte, die nachweislich den Verbrauchern schaden und auch Unschuldige, die mit der Sache nichts zu tun haben. Hersteller von Tabakwaren, Alkoholika und Waffen kommen mir in den Sinn. Selbst Malcolm Forbes, der Gründer einer Zeitschrift, die sich eindeutig auf die Seite der Wirtschaft und gegen die Regierung stellt, sagte: Ich würde sagen, die schlimmsten Auswüchse des Kapitalismus sind die vielen Gauner und Hochstapler, die überhand nehmen.
Doch nur, weil ein Unternehmen oder ein Mensch im Vergleich zu anderen viel Geld verdient, bedeutet das nicht, dass er weniger Gutes tut als diejenigen, die nicht so viel Geld verdienen. Ich bin nicht der Meinung von Ayn Rand, dem Autor von The Fountainhead, der sagte: Kapitalismus und Altruismus sind unvereinbar. Es sind völlige Gegensätze. Sie können nicht im selben Menschen oder in derselben Gesellschaft gleichzeitig existieren. Das ist Quatsch. Meine liebsten Beispiele erfolgreicher Kapitalisten sind solche, die im Geschäftsleben Erfolg haben und viel Gutes tun. Solche Menschen werden Sie später in diesem Finanzportal noch kennenlernen. Ein Land, das sich Mühe gibt, kann sowohl Kapitalismus als auch Altruismus vereinen!