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Zehn Tipps beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu machen

Tests, Gruppengespräche und Probezeiten gehören heute zu den Einstellungsstrategien vieler Unternehmen. Es ist richtig, dass ein gutes Vorstellungsgespräch allein nicht ausreicht, um heutzutage den gewünschten Job zu bekommen. Es ist allerdings auch richtig, dass ein mit-telmäßiges Vorstellungsgespräch Sie vorzeitig aus dem Rennen werfen kann. Deshalb sollten Sie, auch wenn sich die Zeiten geändert haben, sehr darauf achten, dass Sie beim Vorstellungsgespräch den bestmöglichen Eindruck hinterlassen. In Büchern, Zeitschriften und im Internet findet man zu diesem Thema erstaunlich viele Ratschläge und Tipps. Außerdem bieten die Arbeitsämter in Seminaren Trainingsmöglichkeiten an. Auch Gewerkschaften und andere gemeinnützige Einrichtungen können hilfreich sein. Fragen Sie nach, fragen kostet nichts. In Wahrheit aber ist die Erfahrung der beste Lehrer, wenn Sie die grundlegenden Fertigkeiten für Vorstellungsgespräche schon beherrschen. Die folgenden Abschnitte sollten Ihnen weiterhelfen.

Versetzen Sie sich in die Lage des Personalchefs
Es ist ganz normal, dass man in einem Vorstellungsgespräch viel mit sich selbst zu tun hat: Wer bin ich? Was will ich? Weshalb bin ich etwas Besonderes? Doch tun Sie sich selbst einen großen Gefallen, wenn Sie sich nicht nur auf Ihre Bedürfnisse konzentrieren, sondern sich in die Situation des Personalchefs versetzen, der Ihnen beim Gespräch gegenüber sitzt. Dieses mentale Rollenspiel ist gar nicht so schwierig, wie Sie vielleicht glauben mögen. Immerhin können Sie sich sehr gut vorstellen, welche Gedanken hinter der Stirn Ihres Gesprächspartners ablaufen.
Wie auch immer, letztlich soll das Interview die Antworten auf die folgenden Fragen geben:
✓ Haben Sie die Fertigkeiten und das Engagement, das für diesen Job erforderlich ist?
✓ Wie lange brauchen Sie, um sich in den Job einzuarbeiten? (Mit anderen Worten: Können Sie sofort loslegen?)
✓ Passen Sie in die Unternehmenskultur des Unternehmens?
✓ Wie wertvoll sind Sie für das Unternehmen?
✓ Wie motiviert sind Sie?

Wie gut Sie auch zur Vorbereitung tun, behalten Sie diese Fragen im Gedächtnis. Und wenn Sie die Antworten auf die typischen Fragen bei solchen Interviews suchen, dann sollten Sie Ihre Überlegungen von diesen Fragen leiten lassen.

Machen Sie Ihre Hausaufgaben, bevor es losgeht!
Einiges, das im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs geschieht, liegt außerhalb Ihrer Kontrolle. Sie haben keinen Einfluss auf die Ablenkungen, denen der Personalchef während des Interviews ausgesetzt ist – auch der fünfjährige Sohn könnte anrufen, der gerade versehentlich einen Groschen verschluckt hat. Doch eines können Sie – und das sollten Sie unbedingt tun – Sie können bestimmen, wie gut Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Vorbereitet zu sein bedeutet vor allem, dass Sie so viel wie möglich über Ihren möglichen Arbeitgeber wissen. Dieses Wissen trägt nicht nur dazu bei, während des Gesprächs zu einem produktiven Dialog beizutragen, sondern es vermittelt dem Gesprächspartner auch, dass Sie viel wissen und Informationen Zusammentragen können.
Nun folgt eine Liste von Fragen, die Sie beantworten können sollten, bevor Sie in ein Vorstellungsgespräch gehen. Diese Fragen müssen Sie ein wenig abändern, wenn Sie sich bei einer gemeinnützigen Einrichtung bewerben:
✓ Wie verdient das Unternehmen sein Geld? (Welche Produkte und Dienstleistungen?)
✓ in welcher Branche ist das Unternehmen tätig?
✓ Wer sind die wichtigsten Kunden?
✓ Seit wann besteht das Unternehmen?
✓ Wie groß ist das Unternehmen? (Wie viele Mitarbeiter beschäftigt es?)
✓ Wie profitabel arbeitet das Unternehmen? (Umsatz, Gewinn und so weiter)
✓ Welchen Marktanteil hat das Unternehmen in etwa?
✓ Wer sind die wichtigsten Konkurrenten?
✓ Wer ist der Chef und wie lange ist er schon in dieser Position?
✓ Welche wichtigen Ereignisse gab es im Unternehmen im letzten Jahr (neue Produkte. Requisitionen, wichtige Veränderungen beim Personal und so weiter)?

Alle Informationen, die Sie über diese grundlegenden Fragen hinaus erlangen können, gereichen Ihnen nur zum Vorteil. Es wäre vielleicht ganz nützlich zu wissen. ob das Unternehmen gerade die Unternehmensphilosophie ändert, ob es in seiner Branche an Marktanteilen hinzugewinnt oder ob es im Vorstandsbereich zuletzt größere Veränderungen gegeben hat. Einen großen Teil dieser Informationen erlangen Sie aus Zeitungsberichten oder Werbematerial, das Sie möglicherweise auch auf der Homepage des Unternehmens im Internet finden. Auf alle Fälle jedoch müssen Sie sich auf Ihr Netzwerk verlassen können, das Sie mit den letzten Informationen versorgt.

Checkliste für das Interview
Hier einige Vorschläge, wie Sie sich auf das Interview vorbereiten können:
✓ Schlafen Sie in der Nacht zuvor ausreichend.
✓ Wiederholen Sie Ihre kurze Selbstdarstellung (Sie wissen schon, die kurze Story, die Sie auch schon am Telefon benutzten).
✓ Kommen Sie rechtzeitig.
✓ Bringen Sie Kopien Ihres Bewerbungsschreibens und Ihrer Arbeitsproben mit.
✓ Bringen Sie Papier und einen Füllhalter (wirkt besser als ein Kugelschreiber) mit, um sich Notizen machen zu können.
✓ Grüßen Sie die Menschen, die Ihnen im Unternehmen begegnen, mit einem Lächeln.
✓ Wiederholen Sie noch einmal die drei oder vier wichtigsten Punkte, die Sie im Interview vortragen wollen.

Kleiden Sie sich ordentlich
Auch wenn die formelle Kleiderordnung in den meisten Unternehmen ebenso ausgestorben ist wie Durchschlagpapier und Schreibmaschine, verlangt die Etikette des Vorstellungsgesprächs immer noch, dass Sie zum Interview ordentlich angezogen sind. Ein dunkler Anzug mit hellem Hemd (Kostüm und Bluse) wirkt für Bewerbungen um einen Büro-Job immer professionell. Ansonsten sollten Sie alles vermeiden, was auffällig ist und provozierend wirken könnte. Ziehen Sie nichts an. was jemanden irgendwie überraschen könnte. Die Schuhe sollten sauber geputzt sein und die Sohlen keine Löscher aufweisen. Vermeiden Sie aufdringliches Parfüm oder Rasierwasser. Auch mit Schmuck sollten Sie sparsam umgehen.

Denken Sie an Ihre guten Manieren
Ohne dass Sie es überhaupt bemerken, könnten Sie sich schon ins Knie geschossen haben, bevor Sie dem Personalchef überhaupt die Hand zur Begrüßung gereicht haben. Wie? Indem Sie sich unabsichtlich geziert oder unhöflich verhalten. Machen Sie sich klar, dass Ihre Vorstellung in dem Augenblick beginnt, in dem Sie das Finnengelände betreten. Behandeln Sie die Empfangsdame und den Sicherheitsmenschen wie den Big Boss des Unternehmens. Lassen Sie sich nicht zu auffälligem Verhalten hinreißen – telefonieren Sie beispielsweise während Sie auf das Gespräch warten nicht mit Ihrem Handy; am besten. Sie schalten es vorher schon aus. Wesentlich häufiger, als Sie es sich vorstellen können, bittet der Personalchef Mitarbeiter, die Sie bereits beobachtet haben, um ihre Meinung über Sie – eine Untersuchung, die Robert Half International durchführte, besagt, dass 91 Prozent der leitenden Angestellten die Meinung ihrer Assistenten als wichtigen Faktor im Auswahlverfahren bei Einstellungen betrachten. Vor fünf Jahren waren es noch 60 Prozent.

Ein guter Anfang ist nichtig
Die ersten Augenblicke in einem Vorstellungsgespräch sind immer besonders kritisch für Sie ebenso wie für den Personalchef. Wenn Sie mit der Zeit mit Vorstellungsgesprächen besser vertraut werden (ich hoffe, die Zeit wird nicht zu lange sein), wird die Unsicherheit schwinden. Doch bis dahin sollten Sie folgende Tipps beachten:
✓ Der Händedruck bei der Begrüßung: Wenn der Personalchef nicht die Hand reicht, sollten Sie die Initiative ergreifen. Ein fester Händedruck (zerquetschen Sie nicht seine Hand, die braucht er noch, um Ihren Arbeitsvertrag zu unterschreiben), und danken Sie, dass man sich die Zeit für dieses Vor-stellungsgespräch genommen hat.
✓ Einführender Small Talk-. Die meisten Personalchefs beginnen das Vorstellungsgespräch mit ein wenig Small Talk, Sie wissen schon: ein paar Worte, um sich zu beschnuppern. Machen Sie mit, aber lassen Sie sich nicht zu Monologen hinreißen, die mit dem Job nichts zu tun haben. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich aufzuwärmen, mit dem Gesprächspartner auf eine Wellenlänge zu kommen. Stellen Sie sich auf seine Ausstrahlung ein, versuchen Sie das richtige Feeling für Ihren Gesprächspartner zu bekommen (er versucht das auch bei Ihnen).

Zeigen Sie Begeisterung
Ein Vorstellungsgespräch ist kein Pokerspiel. Man kann nur wenig gewinnen, aber. Viel verlieren, wenn man nicht zeigen kann, dass man sich um einen Job bewirbt, für den man seine Seele verkaufen würde. Die meisten Arbeitgeber suchen heute Leute, die sehr viel Energie mitbringen und begeisterungsfähig sind. Sicher, Sie sollten nicht versuchen, etwas zu erzwingen. Wenn Sie von Natur aus zurückhaltend sind, ist es auch in Ordnung. Achten Sie aber darauf, dass Ihre Zurückhaltung nicht als Gleichgültigkeit missverstanden wird.

Einige interessante Situationen Während Vorstellungsgesprächen
Robert Half International bat seine Manager, die ungewöhnlichsten Situationen zu beschreiben, die sie von ihren Klienten und Kollegen gehört hatten. Die folgenden Situationen waren sicherlich sehr eindrucksvoll, jedoch bestimmt nicht im Sinn der Bewerber.
✓ Als ein Bewerber nach seiner schulischen Ausbildung gefragt wurde, antwortete er: Die brauche ich nicht. Ich bin durch die Schule des Lebens gegangen.
✓ Der Lebenslauf eines Bewerbers führte eine Person auf, die er Dad nannte. Als er gefragt wurde, ob dies sein Vater sei, antwortete er: Nein, aber ein Vater ist er.
✓ Als eine Bewerberin nach ihren Software-Kenntnissen gefragt wurde, zog sie ein Foto hervor, das sie neben einem Computer zeigte: Dieses Foto zeigt ganz eindeutig, dass ich mit Computern vertraut bin.
✓ Aus dem Aktenkoffer eines Kandidaten ertönte während des Interviews plötzlich ein lautes Beep-Beep-Beep. Der Kandidat öffnete den Koffer, stellte den Kurzzeitwecker ab und sagte: So, für eine Frage habe ich noch Zeit. Aber dann muss ich wirklich gehen, sonst komme ich zu meinem nächsten Vorstellungstermin zu spät.
✓ Ein Bewerber wurde vom Personalchef nach seinem Ideal-Job gefragt. Den ganzen Tag im Bett liegen, Schokolade essen und dafür auch noch bezahlt werden.
✓ Die Kandidatin betrat das Büro des Personalchefs mit einer großen braunen Tüte, zog daraus ein Butterbrot und Obst hervor und begann während des Vorstellungsgesprächs zu essen. Sie erklärte, während eines langen Tages mit vielen Vorstellungsgesprächen, sei Multi-Täsking eine absolute Notwendigkeit.

✓ Als man darüber sprach, weshalb der Kandidat aus mehreren Jobs gefeuert wurde, gab er zur Antwort, die Chefs hätten sich gegen ihn verschworen und ihn mit einem Fluch belegt. Er sei nun dabei, seine eigenen Untersuchungen anzustellen, um die Verschwörung aufzudecken.
✓ Als der Personalchef in die Empfangshalle kam, um die Bewerberin zu begrüßen, fütterte sie gerade ihr Tamagochi und bat ihn um einen Augenblick Geduld.

Achten Sie auf genaue Antworten
Routinierte Personalchefs interessieren sich oft weniger dafür was Sie antworten (sie können sich ohnehin vorstellen, dass Sie die meisten Fragen erahnen), sondern für die Art und Weise, wie Sie die Antwort rüberbringen: Wie präzise und prägnant Sie sich ausdrücken und wie logisch Sie Ihre Gedanken miteinander verbinden. Bevor Sie eine Frage beantworten, sollten Sie zweierlei tun:
✓ Stellen Sie sicher, dass Sie die Fragen auch richtig verstanden haben. Falls das nicht der Fall ist. fragen Sie noch einmal nach. (Habe ich richtig verstanden, dass …?)
✓ Lassen Sie sich ein bis zwei Sekunden Zeit, bevor Sie antworten und überlegen sie genau, was Sie sagen wollen.

Benutzen Sie Beispiele, um zu unterstreichen, Was Sie meinen Immer dann, wenn Sie vorhersehbare Fragen beantworten sollen, beispielsweise Was sind Ihre Stärken? , dann sollten Sie Ihre Antwort auch nachprüfbar belegen können. Wenn Sie sagen Ich bin im Projektmanagement ziemlich gut, dann sollten Sie diese Behauptung auch mit einem Beispiel belegen können, in meinem letzten Job habe ich innerhalb von sechs Monaten mehr als zwanzig Projekte koordiniert, wobei die einzelnen Fristen sich überschnitten. Es ging dabei um einzelne Events, deren Planung. Durchführung und Nachbereitung. Wenn Sie betonen wollen, dass Sie auch unter Stress arbeiten können – das ist heutzutage sehr wichtig – dann sollten Sie auch ein oder zwei Beispiele anführen können, die das belegen.

Die Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs
Ganz gleich, wie gut oder schlecht Sie glauben, sich in einem Interview geschlagen zu haben: Versuchen Sie, so bald wie möglich, zumindest eine Viertelstunde lang über das Vorstellungsgespräch nachzudenken. Machen Sie Notizen. Schreiben Sie die Fragen auf, die Ihnen möglicherweise Schwierigkeiten bereitet haben und überlegen Sie, wie Sie antworten würden, könnten Sie die Uhr noch einmal zurückdrehen. Machen Sie sich keine Vorwürfe, sondern denken Sie daran, dass man immer besser werden kann. Allerdings sollten Sie einige Punkte besonders beachten.

✓ Ihr Erscheinungsbild: Waren Sie angemessen gekleidet?
✓ Ihre Vorbereitung: Wussten Sie so viel, wie Sie hätten wissen sollen?
✓ Ihr mentaler Zustand: Waren Sie so entspannt, wie Sie es sein wollten? Falls nicht, weshalb nicht?
✓ Zuhören-. Waren Sie ausreichend konzentriert? Wenn Sie Schwierigkeiten hatten sich zu konzentrieren, weshalb?

Gehen Sie strategisch vor, wenn Sie Fragen stellen
Die meisten Personalchefs, insbesondere diejenigen, die sich in die Kunst der Interviews vertieft haben, bieten Ihnen am Ende des Gesprächs die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Haben Sie gut aufgepasst und sorgfältig zugehört, dann kommen die Fragen ganz von allein und sie sollten zeigen, dass Sie sich zumindest mit dem Unternehmen befasst und sich informiert haben.
Wenn Ihnen aber nichts einfällt – und vorausgesetzt, darüber wurde nicht schon im Interview gesprochen – könnten Sie einige der folgenden Fragen stellen:
✓ Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss man verfügen, um in diesem Job besonders erfolgreich zu sein?
✓ Sollte ich eingestellt werden, was wären dann meine wichtigsten Aufgaben?
✓ Wie sehen Sie die Zukunft des Unternehmens?
Das Gute an diesen Fragen ist, dass Ihr Gesprächspartner sich bei der Beantwortung vorstellen muss, Sie hätten den Job. Außerdem verraten die Antworten etwas darüber, wie Ihre Chancen stehen.

Rückmeldung
Vergessen Sie nicht, jedem, mit dem Sie gesprochen haben, so bald wie möglich, ein kurzes Wort des Dankes zu schicken. In Ihrem Brief sollten Sie Dankbarkeit ausdrücken, Ihr Interesse an dem ausgeschriebenen Job und noch einmal zwei oder drei Punkte wiederholen, die zu Ihren Gunsten sprechen. Vergessen Sie nicht, dass Robert Half International feststellte, 76 Prozent der Personalchefs hielten es für sehr hilfreich, wenn aussichtsreiche Bewerber im Anschluss an ein Vorstellungsgespräch einen kleinen Danke-Brief schickten. Wenn Sie nach einigen Wochen noch nichts aus der Personalabteilung gehört haben, können Sie ruhig einmal anrufen. Erinnern Sie an Ihren Namen und fragen sie. ob für den Job, für den Sie sich beworben haben, schon eine Entscheidung gefallen ist. Wurde noch keine Entscheidung getroffen, fragen Sie, wann damit zu rechnen sei – in ein paar Tagen, ein zwei Wochen? Wurde die Stelle inzwischen anderweitig vergeben, sollten Sie sich dennoch für den Vorstellungstermin bedanken.