Börsenboom und Börsencrash
In Deutschland war die Anlage von Vermögenswerten in Anleihen oder Aktien bis in die jüngste Vergangenheit eine Möglichkeit, von der nur Wenige Gebrauch machten. Das hatte psychologische und praktische Gründe. Zum einen galten Aktien nach dem Börsencrash von 1929, dem Schwarzen Freitag, der die Weltwirtschaftskrise auslöste, als unsicher. Zum andern war der Aktienkauf relativ teuer und kompliziert. Erst in den letzten Jahren hat sich das geändert. Die Börsen fast überall auf der Welt erlebten einen unglaublichen Höhenflug, eine Hausse. Die wichtigsten Aktienindizes (Dow-Jones-Index, S & P 500, NASDAQ Combined Composite Index) an den Leitbörse in New York, der New York Stock Exchange und der Computerbörse NASDAQ, an denen mit Abstand das meiste Kapital in der Welt eingesetzt wird, stiegen auf historische Höchststände. In ihrem Sog folgten die deutschen Indices (DAX®, MDAX®, SDAX®, NEMAX®).
Die Verbreitung von Computern, verbunden mit dem Ausbau des Internets zur globalen Kommunikationsplattform, vereinfachte das Handling enorm: Durch eine Kontoeröffnung bei einer Internetbank mit Brokerangebot konnte jeder einfach und schnell Aktien erwerben und verkaufen. Wer das nicht wollte, bediente sich des noch einfacheren.