Verhalten nach Absendung der Bewerbungsunterlagen – weitere Tipps und Tricks

Wenn man seine Bewerbung abgeschickt hat, will man verständlicherweise wissen, wie diese beim Arbeitgeber aufgenommen wurde. Nun verfallen Sie aber nicht auf den Fehler nach einigen Tagen anzurufen und nachzufragen. Üben Sie sich in Geduld! Das wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie bedenken, dass auf manche Positionen Hunderte von Zuschriften eingehen, die alle gesichtet werden müssen. Nicht selten sind an der Auswahl zwei oder mehr Personen (z. B. Personalleiter, Abteilungsleiter, Hauptabteilungsleiter) beteiligt, die sich auch noch terminlich untereinander abstimmen müssen. Also stellen Sie sich darauf ein, dass einige Zeit vergeht, bis Sie mit einer Reaktion rechnen können. Wenn Sie allerdings nach etwa vier Wochen noch keine Antwort haben, dann ist nichts dagegen einzuwenden, dass Sie sich erkundigen, wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können. Und wenn Sie aus persönlichen Gründen oder wegen Ihrer Kündigungsfristen zu einem bestimmten Termin eine Arbeitgeberentscheidung brauchen, dann haben Sie das ja bereits in Ihrem Anschreiben mitgeteilt. Der Arbeitgeber weiß dann, dass er u.U. rasch handeln muss, wenn er Sie als neuen Mitarbeiter gewinnen möchte. Manche Bewerber glauben einen schlauen Trick anzuwenden, wenn sie einzelne Bewerbungsunterlagen hinterherschicken – in der Hoffnung, dass sie dadurch die Aufmerksamkeit auf ihre Bewerbung als Einzelne lenken könnten. Aber der Trick klappt nicht, im Gegenteil; nachgereichte Unterlagen erwecken eher den Eindruck von Nachlässigkeit und verursachen zudem noch lästige Sortierarbeit in der Personalabteilung. Sie sollten sich daher vor solchen Mitteln hüten.

Wichtig:
► Das Bewerbungsanschreiben ist Ihre „individuelle Visitenkarte“, deshalb soll es ansprechend und aussagekräftig sein, und es soll beim neuen Arbeitgeber Interesse wecken. Es lohnt sich deshalb viel Mühe auf das Anschreiben zu verwenden.
► Ihre Bewerbungsunterlagen müssen immer komplett sein: Sie müssen neben dem Anschreiben Foto, Lebenslauf und Zeugnisse enthalten. Das Foto sollte möglichst aktuell sein und Sie in natürlicher Weise vorteilhaft zur Geltung bringen. Verzichten Sie auf Automatenfotos oder großformatige Aufnahmen. Der Lebenslauf muss lückenlos sein und ebenso knapp wie übersichtlich alle wichtigen Angaben enthalten. Heute überwiegt die tabellarische Darstellung. Beschränken Sie sich dabei auf maximal zwei Seiten. Bei den Zeugnissen sind neben Belegen über Schul- und Berufsabschlüsse sowie Arbeitszeugnissen nur solche Bescheinigungen beizufügen, die mit der ausgeschriebenen Position zu tun haben. Alles, was keinen Bezug zum Beruf hat, ist überflüssig.
► Referenzen und Arbeitsproben legen Sie nur bei, wenn sie ausdrücklich gefordert wurden.
► Bei so genannten blinden Bewerbungen empfiehlt es sich, dem Anschreiben nur einen tabellarischen Lebenslauf beizufügen, nicht jedoch alle Unterlagen. Diese reichen Sie bei Interesse des potentiellen Arbeitgebers unverzüglich nach. Auch hier sollte das Anschreiben individuell formuliert sein; „Serienbriefe“ haben wenig Erfolgschancen.
► Gehen Sie auch bei Kurzbewerbungen, telefonischen Anfragen und besonders bei innerbetrieblichen Bewerbungen überlegt vor: Formulieren Sie im ersten Fall einen möglichst ansprechenden Bewerbungsbrief, dem Sie Ihren Lebenslauf beifügen; und bereiten Sie sich im zweiten Fall gründlich auf das Gespräch vor, damit Sie sich auch am Telefon überzeugend präsentieren können. Bei innerbetrieblichen Bewerbungen empfiehlt sich oft ein vorheriges „sondierendes“ Gespräch mit dem Personalchef.
► Und noch eines: Machen Sie keine Fehler, nachdem Sie Ihre Unterlagen abgeschickt
Haben – verderben Sie sich nicht mögliche Sympathien, indem Sie ungeduldig beim Arbeitgeber anrufen und ihm dadurch lästig werden.

Das Foto für Ihre Bewerbung, Lebenslauf ist sehr wichtig – weitere Tipps und Tricks

Hüten Sie sich vor Geschäftemachern, die Ihnen weismachen wollen, dass es klassische Bewerbungsfotos gäbe, die man extra anfertigen lassen müsse. Diese gibt es natürlich nicht. Halten Sie sich an die
■ Faustregel: Das Bewerbungsfoto soll normales Passbildformat haben und Sie in natürlicher Weise darstellen.

Wie das Anschreiben ist auch das Foto eine Visitenkarte. Der Arbeitgeber oder Personalleiter kann sich durch den ersten Blick auf Ihr Foto einen kurzen Eindruck von Ihnen verschaffen. Es liegt an Ihnen als Bewerber, positiv Einfluss zu nehmen. Verzichten Sie auf jeden Fall auf ein Automatenfoto. Es gibt heute viele und nicht allzu teure Möglichkeiten, sich in einem Fotoladen gleich mehrere ordentliche Passfotos machen zu lassen. Lassen Sie sich so darstellen, wie Sie üblicherweise auch in Ihrem Beruf aussehen, geben Sie sich natürlich, und vermeiden Sie vor allem gestelltes Gehabe. Wenn Sie aus dem gewerblichen Bereich kommen, sollten Sie sich getrost eher lässig oder in Arbeitskleidung darstellen lassen; bei einer Empfangsdame ist dagegen schon ansprechendes Äußeres gefragt. Vermeiden Sie das Versenden privater Fotos, von denen Sie glauben, dass Sie darauf besonders vorteilhaft getroffen sind. Und vermeiden Sie erst recht großformatige Fotos, Sie setzen sich damit dem Verdacht aus, Ihre Person allzu sehr in den Vordergrund stellen zu wollen.
Und noch etwas: Ihr Bewerbungsfoto sollte nicht älter als ein halbes Jahr sein! Nachdem Sie nun wissen, wie Ihr Foto aussehen soll, werden Sie sich fragen, wo Sie es am besten platzieren. Die Praxis zeigt Folgendes:
Foto auf einem Deckblatt vor der Bewerbung
– Foto in den Lebenslauf geklammert
– Farbkopiertes Foto im Lebenslauf
– Foto auf einem Extrablatt

Schicken Sie niemals ein Foto lose mit. Nichts ist schlimmer, als wenn dem Personalchef Ihr Konterfei aus den Unterlagen auf den Schoß fällt und womöglich noch nicht einmal namentlich gekennzeichnet ist. Ganz schlimm sind auch die so genannten Klammerfotos, die mit Heftern meistens am Lebenslauf oder am Anschreiben befestigt sind. In aller Regel werden solche Fotos mehrfach für Bewerbungen benutzt, und der neue Arbeitgeber kann dann leicht den Eindruck gewinnen, dass er wohl nur einer von vielen Angeschriebenen ist. Alle Beteuerung im Anschreiben, Interesse für die Firma zu haben, kann ein mehrfach benutztes Klammerfoto rasch widerlegen.
Gehen Sie praktisch vor. Wenn Sie Ihre Bewerbungsmappe zurückbekommen, aus welchen Gründen auch immer, wollen Sie doch mit Sicherheit Ihr Foto weiterverwenden können. Deshalb empfiehlt es sich, das Bewerbungsfoto entweder in die Mitte eines Einzelblattes zu kleben und mit Ihrem Namen zu Untertiteln oder dieses Einzelblatt mit Ihrem Foto in eine Klarsichthülle zu stecken.

Damit vermeiden Sie Beschädigungen. Eine häufige Streitfrage ist es, ob man farbkopierte Fotos verwenden kann (aus der Furcht, die Originale nicht wiederzubekommen). Grundsätzlich muss man das bejahen. Zwar ist ein echtes Foto immer noch vorzuziehen, aber es muss auch erlaubt sein, mit dem technischen Fortschritt zu gehen und qualitativ gute Farbkopien anstelle der echten Fotos zu verwenden. Bitte denken Sie auch daran, dass der Arbeitgeber im Falle einer positiven Entscheidung (die Sie ja wollen) Ihr Foto intern benötigt, entweder nur für die Personalakte oder auch für eine interne Mitarbeiterzeitung, in der Sie als neuer Mitarbeiter oder als neue Mitarbeiterin mit Foto vorgestellt werden. Wie möchten Sie dort aussehen? Vernachlässigen Sie also Ihre fotografische Selbstdarstellung nicht, bewerten Sie sie aber auch nicht über.

Das Bewerbungsanschreiben und die wichtigen Unterlagen rund um Ihre Bewerbung

Nachdem Sie bislang einiges über die Bewerbungsgründe, über die jeweilige Situation beim Bewerber wie beim Arbeitgeber, über Stellenanzeigen und eigene aktive Suche erfahren haben, geht es in den folgenden Bewerbung-Artikeln um die eigentliche Bewerbung. Das heißt im Einzelnen: um das Bewerbungsanschreiben, die beizufügenden Unterlagen, das Vorstellungsgespräch und um einen Einblick in die Entscheidungskriterien beim Arbeitgeber. Die eigentliche Bewerbung, also das Anschreiben und die dazugehörigen Unterlagen, will erstens wohl durchdacht und zweitens sehr gut vorbereitet sein. Bitte merken Sie sich eine ganz wichtige Regel:
Die Bewerbung als Ganzes, besonders aber das Bewerbungsanschreiben, ist IHRE VISITENKARTE beim neuen Arbeitgeber! Das übersehen sehr viele, manchmal auch hoch qualifizierte Bewerber.

Durchdenken Sie Ihre Bewerbung
Dazu gehört, dass Sie – wie schon am Anfang dieses Buches erwähnt – ein persönliches Konzept haben sollten und ihre beruflichen Ziele klar definieren können. Setzen Sie sich kritisch mit Ihren Leistungen und Fähigkeiten auseinander, auch mit den bisherigen Arbeitgebern, und fragen Sie sich, warum Sie wo ausgeschieden sind. Hüten Sie sich vor Selbstüberschätzung. Lassen Sie sich nicht von Wunschvorstellungen leiten, sondern halten Sie sich an die nüchterne berufliche Realität.
Entwickeln Sie eine Strategie, die Ihnen hilft, unnötige Mühen, Enttäuschungen und Absagen zu verhindern. Behalten Sie Ihr Berufsziel im Auge und bewerben Sie sich nicht unüberlegt, sondern stets planvoll. Machen Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit eine Checkliste Ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten, und vergleichen Sie bei jeder Anzeige, ob Übereinstimmung besteht.

Halten Sie ferner Ihre Wunscharbeitgeber, Wunschpositionen oder sonstigen Ziele fest und notieren Sie auf dieser Liste alle Ihre Aktivitäten in Bezug auf Arbeitssuche bzw. Ihre Bewerbungen. So haben Sie stets einen aktuellen Überblick und sind rasch im Bilde, wenn Sie mal einen überraschenden Anruf von einem Arbeitgeber bekommen, der Sie zum Gespräch einladen will. Notieren Sie sich pro Bewerbung Absendedatum, etwaige Fristen, Ein- ladungs- und Absagetermine. Lassen Sie sich durch Absagen nicht einschüchtern oder gar entmutigen. Der zweite Schritt ist die Vorbereitung der Bewerbung. Sie lässt häufig zu wünschen übrig, obwohl inzwischen viele Menschen über einen privaten PC oder eine Speicherschreibmaschine verfügen. Ihre schriftliche Bewerbung sollte fünf wichtige Elemente enthalten:

Anschreiben
Das Anschreiben ist die einzige (!!) Form der ganz individuellen Selbstdarstellung und auch das einzige Dokument in Ihrer Bewerbung, das Sie positionsbezogen beeinflussen und selbst gestalten können. Im Anschreiben formulieren Sie Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Position und/oder am Arbeitgeber. Das Anschreiben muss deshalb immer individuell sein.

Lebenslauf
Der Lebenslauf vermittelt dem Leser = Arbeitgeber einen raschen Überblick über Ihren bisherigen Werdegang. Deshalb ist zu überlegen, welche Form Sie wählen:
* prosaisch/darstellend
– handschriftlich
– maschinengeschrieben
* tabellarisch/übersichtlich
– entwicklungsbezogen (Vorwärtschronologie)
– aktualitätsbezogen (Rückwärtschronologie) oder
* individuell/originell

Auch durch die Art der Darstellung des Lebenslaufes können Sie deshalb viele Weichen stellen. Oberflächliche und ungenaue Lebensläufe machen von vornherein einen schlechten Eindruck, zu genaue und mit Nebensächlichkeiten beladene ebenso.

Bewerbungsfoto
Das Bewerbungsfoto vermittelt dem neuen Arbeitgeber einen ersten flüchtigen Eindruck Ihrer Person. Unterschätzen Sie diesen Eindruck nicht. Vergessen Sie deshalb nie, ein aktuelles Foto beizufügen.

Zeugnisse
Um dem neuen Arbeitgeber Einblick in Ihren beruflichen und Ausbildungswerdegang zu geben, sollten Sie alle relevanten (!!) Zeugnisse Ihrer Bewerbung beifügen. Die Faustregel lautet hier: Sämtliche Angaben im Lebenslauf sollten Sie mit Zeugnissen belegen können. Alle anderen Zeugnisse sind nur dann wichtig, wenn ein direkter Bezug zur ausgeschriebenen Position erkennbar ist.

Die Zusammenstellung der Unterlagen
Der fünfte und letzte Punkt ist die Zusammenstellung der Unterlagen. Man kann es nicht oft genug sagen: Ein ansprechendes Äußeres der Bewerbung ist schon ein halber Sieg. Nichts ist schlimmer, als wenn man aus einem Briefumschlag lieblos zusammengeheftete Dokumente entnehmen muss und einem dann zu guter Letzt womöglich auch noch das Bewerbungsfoto auf den Schoß fällt. Diese fünf Punkte sollten Sie bei Ihrer Bewerbungsvorbereitung im Auge behalten. Je besser Sie sich vorbereiten, z. B. indem Sie rechtzeitig eine Bewerbungsmappe zusammenstellen, umso schneller können Sie unkompliziert auf Stellenausschreibungen reagieren.

Anschreiben
Wenn oben gesagt wurde, dass das Bewerbungsschreiben so etwas wie Ihre Visitenkarte beim neuen Arbeitgeber ist, dann hat das seinen Grund. Die Unterlagen, die Ihnen zur Verfügung stehen, Zeugnisse, Referenzen oder andere Dokumente, können Sie nicht (mehr) beeinflussen. Mit dem Anschreiben auf eine ausgeschriebene Position hingegen können Sie persönlich-individuelle Maßstäbe setzen. Sie haben durch die Art und Weise der Darstellung einen großen Einfluss darauf, ob Sie einen Arbeitgeber für sich einnehmen oder nicht. Für das Bewerbungsanschreiben gibt es indes gewisse Grundregeln.

Name, Anschrift, Telefonnummer
Selbstverständlich sollte sein (ist es aber leider in der Praxis nicht immer), dass Ihr Name, Ihre Anschrift, Ihre Telefonnummer und auch das Datum im Anschreiben enthalten sind. Bei der Telefonnummer sollten Sie in der Regel Ihre Privatnummer angeben (ggf. mit Zusatzangabe, ab wann Sie dort erreichbar sind), Ihre dienstliche Telefonnummer hingegen nur, wenn Sie regelmäßig selbst am Apparat sind und etwaige Anrufe des neuen Arbeitgebers in Ihrer jetzigen Firma auch genehm sind. Machen Sie ggf. zeitliche Zusätze zur Erreichbarkeit, z. B.:

„Sie erreichen mich tagsüber am schnellsten unter meiner Dienstnummer 05 11/620200, am besten in der Nachmittagszeit. Falls eine Kollegin am Apparat sein sollte, so ersuche ich Sie, um Rückruf zu bitten, ohne dass Sie, aus Gründen der Diskretion, Ihre Firma zu erkennen geben.“

Die meisten Arbeitgeber haben für solche Wünsche Verständnis, besonders dann, wenn sie an einer Bewerbung interessiert sind. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Tatsache, dass Sie nach Absendung der Bewerbung Urlaub haben könnten oder längere Zeit auf Dienstreise sind. Daran wird oft nicht gedacht. Manch eine Bewerbung scheiterte, weil sich der neue Arbeitgeber sehr schnell und spontan gemeldet und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen hat und dann keine Reaktion bekam. Wenn Sie zeitlich, aus welchem Grunde auch immer, verhindert sind, dann teilen Sie das bitte deutlich im Anschreiben mit. Beispiel:

„In der Zeit vom 31. 3.2002 bis zum 20.4.2002 besuche ich ein Fortbildungsseminar in Bad Kreuznach. Sie können mir jedoch unter meiner Privatanschrift eine Nachricht hinterlassen, ich melde mich dann umgehend bei Ihnen.“

Und noch etwas: Wenn Sie eine Bewerbung versenden, dann drücken Sie damit ein Interesse am neuen Arbeitgeber aus. Deshalb müssen Sie auch mit einer Einladung rechnen, und zwar auch zur üblichen Bürozeit. Deshalb sollten Sie im Anschreiben nicht formulieren:

„Über ein Gespräch würde ich mich sehr freuen. Am besten wäre es, wenn Sie mir einen Termin vor 9.00 Uhr oder nach 18.00 Uhr anbieten könnten, weil ich dienstlich nicht abkömmlich bin.“

Das Interesse und das Pflichtbewusstsein für Ihre jetzige Arbeit spricht zwar für Sie, aber Sie können nicht erwarten, dass der neue Arbeitgeber seinen Terminplan nach Ihnen richtet. Sie müssen sich in solch einem Fall schon frei nehmen oder einen Urlaubstag einreichen.

Bezug auf Position/Anzeigenausschreibung
Da manche, besonders größere Arbeitgeber nicht selten an den Wochenenden in den Tageszeitungen mehrere Anzeigen geschaltet haben, sollten Sie immer im Betreff Bezug auf die konkrete Position nehmen. Damit erleichtern Sie dem Leser, in aller Regel dem Personalleiter, die rasche Zuordnung. Auch inhaltlich sollten Sie auf die ausgeschriebene Position eingehen und sich nicht mit Gemeinplätzen begnügen. Denn der Arbeitgeber will in erster Linie wissen, ob Sie die Anforderungen erfüllen. Ein Beispiel:

„Sie suchen eine Marketing-Assistentin mit Berufserfahrung, Englischkenntnissen und Vorliebe für Telefonmarketing. Diese Voraussetzungen erfülle ich, weil ich bereits drei Jahre als Marketing-Assistentin arbeite und für meine jetzige Firma ausschließlich für drei wichtige Produkte Telefonmarketing mache, dessen Konzeption ich selbst aufgebaut und erfolgreich umgesetzt habe. Meine sehr guten Englischkenntnisse konnte ich 1996 während eines sechsmonatigen Aufenthaltes in einem Partnerunternehmen in Birmingham vervollkommnen.“

Hier stehen klaren Erwartungshaltungen klare Fakten gegenüber, salopp gesagt: Soll und Haben decken sich, für den Arbeitgeber ein echter Anlass zur Einladung.

Bezug auf abgefragte Fakten
Neben den positionsbezogenen Besonderheiten ist es wichtig, auch auf sonstige abgefragte Fakten einzugehen. Wenn z.B. in einer Stellenanzeige steht, dass Gehaltswunsch und frühestmöglicher Eintrittstermin genannt werden sollen, dann müssen Sie sich dazu auch äußern. Wichtig ist, dass Sie überhaupt darauf eingehen. Beim Eintrittstermin werden Sie mit Blick auf Ihre Kündigungsfristen keine Probleme haben, genaue Angaben zu machen, doch ist auch hier Vorsicht geboten, wie das folgende Beispiel zeigt:

„Ich befinde mich in ungekündigter Stellung. Meine Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Ende eines Quartals, ich könnte Ihnen daher ab 1.10.2001 zur Verfügung stehen. Einem früheren Beginn, auch schon ab 1.8.2001 steht nichts im Wege, weil mein jetziger Arbeitgeber mit einer vorzeitigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses einverstanden ist.“

Auf näheres Befragen stellte sich heraus, dass man der Dame eine Kündigung nahe gelegt hatte, weil sie nicht mehr den Erwartungen des Arbeitgebers entsprach. Besser wäre es gewesen, es bei der üblichen Frist (1.10.2001) zu belassen und im Gespräch zu erklären, man werde sich – Interesse des neuen Arbeitgebers vorausgesetzt – um einen früheren Austrittstermin bemühen. Gehaltsfragen darf man dem persönlichen Gespräch Vorbehalten, das sollte man dann im Anschreiben mitteilen. Man kann aber auch folgendermaßen formulieren:

„Mein jetziges Gehalt beträgt € 1 835,- brutto im Monat, bei 13,5 Gehältern im Jahr. Ich möchte mich nicht verschlechtern, bin aber bereit, für eine Übergangs- oder Einarbeitungszeit gehaltliche Kompromisse zu machen, weil mir in erster Linie an der Tätigkeit in Ihrem Hause liegt.“

Am besten ist es sich jedenfalls im Anschreiben noch nicht auf eine Gehaltssumme festzulegen, für dieses Thema vielmehr das persönliche Gespräch abzuwarten. Denn Sie können ja nicht wissen, wie das interne Gehaltsgefüge beim Arbeitgeber aussieht. Auf jeden Fall sollten Sie sich realistisch auf diesen Punkt vorbereiten. Mit Antworten auf die Frage nach Ihrem Gehaltswunsch wie „Das weiß ich nicht so genau“ oder „Das ist mir egal“ oder „Das überlasse ich Ihrer Einschätzung“ kommen Sie nicht weit und setzen sich zudem der Gefahr aus, an der Realität vorbeizudenken. Der Arbeitgeber will von Ihnen wissen a) was Sie bisher verdient haben, also wohl auch weiterhin verdienen wollen, und b) wie Sie die ausgeschriebene Position gehaltlich einschätzen. Darauf sollten Sie sich, eventuell auch durch die Erkundigung nach etwaigen Lohn- und Gehaltstarifverträgen, einstellen.

Individuelle Angaben
Die Darstellung individueller Belange verführt zweifellos dazu, stilistisch etwas abzuschweifen, und es ist durchaus verständlich, wenn Sie versuchen, sich mit Ihrem Ansehreiben von der Masse abzuheben. Aber hüten Sie sich vor Originalität um jeden Preis. Dazu einige Beispiele, wie man es nicht machen sollte:

„Sie sehen, dass ich alle Ihre Anforderungen erfülle. Sie sollten aber auch wissen, was ich sonst noch kann: Ich kann überzeugen, motivieren und erfolgsbezogen führen. Das habe ich als Verbandstrainer des VfL XY unter Beweis gestellt.“ (Aus einer Bewerbung als Geschäftsführer!!)
„Als Anlage erhalten Sie ein Videoband. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, sich in nur 30 Minuten über meine Persönlichkeit, meine Durchsetzungskraft und meine persönliche Ausstrahlung und meine erstklassigen Referenzen zu informieren, Sie werden es nicht bereuen.“ (Aus einer Bewerbung für eine leitende Position im Marketingbereich)
„Die ausgeschriebene Position interessiert mich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Seit langem habe ich eine Freundin in Köln, und es wäre mein größter Wunsch, sie damit zu überraschen, nun endlich auch beruflich in Köln sesshaft zu werden.“ (Aus einer Bewerbung im industriellen Bereich, Sachbearbeiter)

Diese kleine Auswahl mag genügen. Bleiben Sie also bei der Realität. Formulieren Sie selbstbewusst, ohne überheblich zu sein, und wenn es Ihnen gegeben ist, dann formulieren Sie auch originell. Aber bleiben Sie lieber sachlich und nüchtern, ehe Sie sich der Lächerlichkeit preisgeben.Bedenken Sie also: Einzig und allein das Anschreiben können Sie selbst gestalten. Es sollte – wollen Sie Erfolg haben – Bezug auf die ausgeschriebene Position nehmen, aber auch Interesse beim Arbeitgeber erwecken. Natürlich ist dabei eine gewisse Originalität förderlich, nur sollte es sich im Rahmen der Möglichkeiten bewegen. Bei den „bürgerlichen“ Berufen ist eher ein konservatives Anschreiben angebracht. Nur in bestimmten Branchen, z.B. im Werbe- oder Medienbereich, kann man von der Norm abweichen und sich evtl. ungewöhnlich präsentieren.

Die äußere Form des Bewerbungsbriefes
Die meisten Bewerbungsanschreiben sind in Aufbau und äußerer Gestaltung individuell gehalten. Nicht selten schreiben Bewerber auch auf privatem Briefpapier, auf dem Name, Adresse und Telefonnummer bereits aufgedruckt sind. Sehr auffällig gestaltete private Briefbogen wirken aber nicht immer positiv, besonders dann nicht, wenn der Name, womöglich noch mit grafischen Attributen ausgestattet, den ganzen Bogen beherrscht. Was wenigen Bewerbern bekannt ist: Es gibt für die äußere Form des Bewerbungsbriefes eine Norm (DIN 5008). Geht man von einem unbedruckten DIN-A4-Blatt aus, gestaltet sich der Aufbau so, wie im Briefschema. Das erste Briefbeispiel hält sich exakt daran. Zwar achten viele Personalleiter nicht genau auf eine solche Einhaltung der DIN-Norm; Sie sollten sie sich jedoch als Richtwert merken und sie besonders dann befolgen, wenn Sie sich für Sekretariatsberufe bewerben. Da im Zeitalter des PCs die bei der Schreibmaschine üblichen „Grad“- Angaben für Abstände nicht jedem geläufig sind, nennt die neueste Fassung der DIN 5008 auch die entsprechenden Millimeterangaben. Gerechnet wird dabei jeweils von der linken Blattkante:

Grad 10 = 24,1 mm Grad 40 = 100,3 mm
Grad 20 = 49,5 mm Grad 50 = 125,7 mm
Grad 30 – 74,9 mm Grad 70 = 176,5 mm

Etwa bei Grad 70 sollten Ihre Briefzeilen enden.

Ab nächsten Artikel finden Sie eine Reihe von Musterbriefen für unterschiedliche Berufssparten. Firmeninterne und „blinde“ Bewerbungen sind dabei ebenso berücksichtigt wie die Bewerbung über eine Personalberatung.

Lebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele

Eine oft unterschätzte Bedeutung für die Bewerbung hat der Lebenslauf. Aus ihm sollten in knapper Form alle wichtigen Angaben für den neuen Arbeitgeber ersichtlich sein. Er darf nicht zu umfangreich, aber auch nicht zu dürftig sein. Vergessen wird immer wieder eine Grundregel: Der Lebenslauf muss lückenlos sein! Zunächst sei festgehalten, was zwingend in einem Lebenslauf enthalten sein muss:
– Name
– Geburtsdatum und -ort
– Familienstand einschließlich Kinder
– Staatsangehörigkeit
– Schulausbildung einschließlich Fach- und Hochschulen
– Berufsausbildung
– Berufstätigkeiten
– Berufsbezogene Fortbildungsmaßnahmen
– ggf. Wehrdienst oder Zivildienstzeiten
– Angaben zu Führerschein und Sprachkenntnissen

Darüber hinaus kann man Angaben zu den Eltern (meistens bei Auszubildenden oder jüngeren Leuten) oder zur Berufstätigkeit des Ehegatten machen. Angaben zu den Geschwistern gehören indes nicht in den Lebenslauf, allenfalls, wenn Sie kurz die Anzahl erwähnen, nicht aber Alter und Berufe. Denn das interessiert die meisten Arbeitgeber nicht. Ebenso können Sie unter „Sonstiges“ Angaben zu Ihren Hobbys machen. Nachdem eine Zeitlang die Ansicht vorherrschte, Hobbyangaben im Lebenslauf seien überflüssig, legt man jetzt wieder Wert darauf, wahrscheinlich, weil die Persönlichkeitskomponente der Bewerber wieder stärker betont wird. Hüten Sie sich, bei den Hobbys falsche oder gar zu viele Angaben zu machen; beides kann Sie in peinliche Situationen bringen. Wenn Sie schreiben, dass Sie gerne lesen und ins Theater gehen, müssen Sie sich im Vorstellungsgespräch auf die Randfrage vorbereiten, welches Geldanlage-Portal Sie gerade lesen oder welches Theaterstück Sie zuletzt gesehen haben. Kommt dann von Ihnen keine überzeugende Antwort, könnten Sie den Eindruck erwecken, dass Sie die Angaben eher gedankenlos oder aus Gründen des Renommees gemacht haben. Auch wenn Sie zu viele Hobbys angeben, kann das ins Auge gehen. Ein Beispiel aus einem Lebenslauf:

Sonstiges: Trainer der Fußballjugend beim VfB X Ehrenamtlicher Gruppenleiter beim DRK Ehrenamtlicher Schatzmeister beim Skatclub Mitglied im Vorstand des örtlichen Siedlerbundes

Da fragt sich der Personalleiter, wann der Bewerber eigentlich noch Zeit hat, seiner Arbeit nachzugehen, und befürchtet außerdem, dass er bei so viel Verpflichtungen den Kopf für seine
Arbeit nicht recht frei hat. Ähnlich ist die Situation, wenn Sie gefährliche Sportarten betreiben, z. B. Autocrash, Motorradrennen, Fallschirmspringen o. A. Hier besteht immer die Gefahr, dass Sie wegen Verletzungen auf längere Zeit für den Arbeitgeber aus- fallen. Allerdings sind Sie als Bewerber nicht verpflichtet, solche Angaben zu machen; deshalb sollten Sie es auch nicht tun. Angaben zur Religion sind entbehrlich, es sei denn, Sie bewerben sich in einer konfessionellen Einrichtung, in der Ihr Glaubensbekenntnis Voraussetzung ist. Ebenso entbehrlich sind Angaben zur Schwerbehinderung, es kann aber geboten sein, eventuell im Anschreiben kurz auf diesen Umstand einzugehen, z. B. wenn Sie keine wahrnehmbare körperliche Behinderung haben. Der Lebenslauf muss wie erwähnt lückenlos sein. Man kann sich auf Jahresangaben beschränken, besser aber sind exakte Datenangaben. Wenn Sie Lücken zwischen zwei Tätigkeiten haben, dann erläutern Sie diese bitte, z.B.
■ 1.7.2001-30.9.2001 arbeitslos oder
■ 15.10.2001-30.11.2001 USA-Studienreise.

Viele Bewerber schämen sich immer noch, dass sie einmal arbeitslos waren oder es noch sind, und versuchen diesen Tatbestand dann ungeschickt zu umschreiben. Die eben erwähnte Reiseangabe war zwar echt, entpuppte sich aber bei Befragen als Arbeitslosigkeit und dazu noch als reine Urlaubsreise. Deshalb beachten Sie bitte die folgende
■ Faustregel: Halten Sie sich bei Angaben in Ihrem Lebenslauf immer an die Wahrheit!

Es kommt auch vor, dass Bewerber ganze Zeitabschnitte bewusst unterschlagen, z. B. missglückte Probezeiten nicht erwähnen. Auch dazu ein Beispiel:

Ein junger Mann, Organisationsprogrammierer, hatte bei einer Firma einmal Pech, weil ihm weder das Arbeitsgebiet noch der Vorgesetzte gefiel, auch er kam nicht besonders gut an. Man trennte sich nach sechsmonatiger Probezeit. Der Mann bekam eine Arbeitsbescheinigung, in der zwischen den Zeilen (!!) zu lesen stand, dass er den Erwartungen leider nicht entsprochen habe, und auch, dass man sich innerhalb der Probezeit einvernehmlich getrennt hätte. Bei fast jeder Bewerbung wurde der Mann darauf angesprochen und hatte jedesmal das ungute Gefühl, hier in eine negative Beurteilung zu kommen. Deshalb kam er auf die Idee, das unselige halbe Jahr einfach im Lebenslauf als Berufsabschnitt zu negieren und es als „Fortbildung im DV-Bereich“ zu deklarieren. Damit fuhr er dann bei den folgenden Bewerbungen wesentlich besser und wurde auch irgendwann von einem Arbeitgeber eingestellt, der nach diesem halben Jahr (für das natürlich keine Fortbildungszertifikate Vorlagen) gar nicht sonderlich nachgefragt hatte. Doch das Glück währte nicht lange. Durch einen dummen Zufall hatte die Lohnbuchhaltung des Arbeitgebers einen Leistungssachverhalt mit der Krankenkasse des Mannes zu klären, dabei kam auch zur Sprache, dass in dem fraglichen halben Jahr Beiträge gezahlt worden waren. Der Schwindel flog auf, zum Glück handelte sich der Mann lediglich eine Ermahnung ein.

Dieses Beispiel mag für sich sprechen und unterstützt die Forderung, stets bei der Wahrheit zu bleiben. Die Darstellung des Lebenslaufes kann prosaisch chronologisch erfolgen, was heute jedoch, gegenüber früher, selten ist. Die klassische prosaische Darstellung des Lebenslaufes ist übrigens handschriftlich, was ab und an (besonders bei Führungskräften) in den Stellenanzeigen explizit gefordert wird. Lesen Sie übrigens in Bezug auf den Lebenslauf genau, was in der Stellenanzeige des Arbeitgebers gefordert wird, und halten Sie sich daran. Der prosaische Lebenslauf hat den Vorteil, dass man sich zwingen muss, in Kürze Wesentliches verständlich darzustellen. Beschränken Sie sich auf maximal zwei Seiten; alles, was darüber hinausgeht, macht keinen guten Eindruck.
Der heute übliche Lebenslauf ist tabellarisch und Maschinen geschrieben (in aller Regel auf PC). Dabei unterscheidet man die entwicklungsbezogene Chronologie, die mit der Schulausbildung beginnt und beim jetzigen oder letzten Arbeitgeber endet, und die aktualitätsbezogene Rückwärtschronologie.

Diese letzte Variante, bei der der Lebenslauf mit der letzten Station beginnt, findet man häufig im anglo-amerikanischen Raum und auch bei Bewerbern mit beruflichem Bezug in diese Länder. Obwohl gegen die Rückwärtschronologic im Prinzip nichts einzuwenden ist, kommen viele Bewerber in Bedrängnis, wenn sie ihren Lebenslauf nicht terminbezogen, sondern sachbezogen aufbauen. Leichter und besser lesbar ist nach wie vor die echte chronologische Darstellung (entwicklungsbezogen). Dabei können Sie nach Jahren aufbauen oder nach Abschnitten (Schulausbildung, Berufsausbildung, Berufstätigkeit und Fortbildung). Zweifel tauchen immer wieder auf, wo man bei sachbezogenem Aufbau die Praktika unterbringt. Denn für den einen gehören sie zur Rubrik „Berufsausbildung“, für den anderen zur „Berufstätigkeit“ oder gar unter „Sonstiges“. Prüfen Sie deshalb stets den Charakter eines Praktikums. Ist es z. B. eine vom Arbeitgeber nicht bezahlte Kennenlernphase eines Berufsfeldes, gehört es unter die Rubrik „Berufsausbildung“. Hat es hingegen eher die Form eines Volontariates, das vom Arbeitgeber auch in Form von Gehalt entlohnt wird, gehört es zu den Berufstätigkeiten. Maßstab ist die Dauer eines Praktikums. Je länger es dauert, umso mehr spricht für eine Berufstätigkeit.

Eine weitere Form der Darstellung des Lebenslaufes ist die individuell-originelle. Bei dieser Darstellungsform, die man sehr oft bei Bewerbungen auf kreative Berufe oder solche, in denen es eher unkonventionell zugeht (Werbung, Medienbereich), vorfinden kann, erlebt man als Leser oft angenehme Überraschungen, aber auch missglückte „Kunstversuche“. In einem Fall hatte ein Bewerber seinen Lebenslauf bildlich illustriert, erregte damit auch die beabsichtigte Aufmerksamkeit, übersah aber, dass er sich auf eine recht konventionelle Tätigkeit als Anzeigenleiter beworben hatte, zu der diese Form nicht so recht passte. In einem anderen Fall bot der Bewerber ein übersichtliches Organigramm an, knapp, sachlich und präzise. Weil er zwei Grundvoraussetzungen nicht erfüllte, brachte ihm dies zwar nicht den Job ein, aber immerhin ein Lob, was ihn darin bestärkte, seinen Lebenslauf weiterhin in dieser Form darzustellen. Häufig gehen in den Personalbüros Lebensläufe ein, die an Ausführlichkeit kaum zu überbieten und mitunter auf Sonderseiten noch kommentiert sind. Genauso unangebracht sind Kurzlebensläufe, die zu kurz sind, um der ersten Orientierung zu dienen. Beide werden ihren Verfassern keinen Erfolg bringen. Leider glauben immer wieder viele Bewerber bestimmte Details ihres Lebenslaufes auf einem besonderen Blatt kommentieren oder – noch schlimmer – im Lebenslauf einfügen zu müssen; dadurch wird der Lebenslauf nur ungebührlich aufgebläht. Auch hierzu ein Beispiel:

Schulausbildung: Gymnasium Lerchenfeld
Abschluss: Abitur, Note: 3,4
Anmerkung: Wegen eines Lehrerwechsels in Mathematik und Physik verschlechterte ich mich in den Ausgangsnoten, weil ich mit den Lehrern nicht klarkam, vorher hatte ich einen Schnitt von 2,8.

So etwas ist fatal für einen Bewerber, uninteressant für den Arbeitgeber und ändert ja auch nichts an den Tatsachen. Verzichten Sie deshalb grundsätzlich auf jegliche Kommentierung zu Stationen Ihres Lebenslaufes; das gilt auch für den prosaischen Lebenslauf. Was zählt, sind die Fakten, sonst nichts. Wenn Sie Erzählungsbedarf haben, können Sie das allenfalls im Bewerbungsgespräch realisieren, jedoch auch nur, wenn es sachlich geboten scheint. Denken Sie bitte daran, dass viele Personalleiter den Lebenslauf als erste Orientierung über Ihren Werdegang benutzen. Stellen Sie deshalb Ihre Ausbildungs- und Berufsstationen übersichtlich dar und heben Sie wichtige Abschlüsse oder Berufsbezeichnungen im Schriftbild hervor, um dem Leser eine rasche Übersicht zu ermöglichen. Je übersichtlicher die grafische Gestaltung Ihres Lebenslaufs ist, umso schneller kann sich der Leser einen Eindruck von Ihrem Werdegang verschaffen.

Versehen Sie Ihren Lebenslauf immer mit einem aktuellen Datum und unterschreiben Sie ihn. Vermeiden Sie in jedem Fall auf einem bereits fertigen Lebenslauf Nachträge in anderer Maschinenschrift oder gar mit der Hand anzubringen. Die modernen Methoden mit PC oder Speicherschreibmaschine machen es heute möglich, Texte abzuspeichern und beliebig zu verändern oder zu ergänzen. Nutzen Sie diese Technik; wenn Sie selbst keinen PC haben, wird Ihnen mit Sicherheit jemand aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis helfen können. Warnung: Seien Sie vorsichtig, persönliche Dinge wie Lebenslauf für eine Bewerbung und Anschreiben in Ihrem Firmen-PC abzuspeichern, das kann, z. B. wenn Sie krank werden und jemand anderes an Ihrem Gerät arbeitet, unangenehme Folgen haben. Nachfolgend einige Beispiele für Lebensläufe aus der Praxis. Ausgangspunkt waren hier echte Lebensläufe, die natürlich mit erfundenen Daten versehen wurden. Vorab ein mustergültiges, lückenloses Beispiel.

Beispielhafter Lebenslauf

Lebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele3

Klar gegliederter Lebenslauf mit lückenloser Darstellung des beruflichen Werdeganges. Die Ausbildungsabschlüsse werden gut hervorgehoben, ebenso die speziellen DV-Kenntnisse.

Prosaischer Lebenslauf

Lebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele3.1

Hier sehen Sie einen typischen prosaischen Lebenslauf, wie man ihn früher häufiger antraf Er ist handschriftlich, knapp und sachlich, sagt das Wesentlichste und stammt von einem gewerblichen Mitarbeiter.

Weiterlesen Lebenslauf richtig erstellen Teil II – aktuelle Muster und Beispiele

Lebenslauf richtig erstellen Teil II – aktuelle Muster und Beispiele

Lebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele

Lebenslauf mit Lücken

Lebenslauf
Name: Berger
Vorname: Margot
Geburtsdatum: 6.2.1959
Geburtsort: Bassum, Kreis Syke
Familienstand: verheiratet
Schulbildung: Volksschule Praktischer Zweig
Hauptschulabschluss
Berufsausbildung: 1965-1967 Dreher Werke Bremen
Ausbildung zur Industriekauffrau
Prüfung bei der IHK Bremen
Berufstätigkeit: 26.2. 1967-10. 2.1969
Industriekauffrau/Sachbearbeiterin bei den Dreher
Werken und Transsped Bremen 13.4.1971-23.3.1975
Speditionssachbearbeiterin bei Kolberwerke Bremen
Nach Eheschließung Ausscheiden aus dem Berufsleben
Tätigkeit im sozialen Bereich, Nebentätigkeit:
Kinder- und Altenbetreuung, Nachbarschaftshilfe
Weiterbildung: 11. 2, 2000-11.3. 2000
PC-Kompaktkurs bei Medianova
23. 4. 2000-26. 7. 2000 DAG Bildungswerk
Kurse: PC-Vertiefung, Schreibmaschine und berufliche
Weiterbildung
Bremen, den 1. August 20..

Ebenso klar ist dieser Lebenslauf einer gewerblichen Bewerberin, der auf PC erstellt worden ist. Mangel: Er wurde nicht unterschrieben. Für die Zeit vom 26. 2. 1967 bis zum 10. 2. 1969, also knapp zwei Jahre, wurden pauschal zwei Arbeitgeber ohne Ortsangaben angegeben. Auffallend ist auch
die Lücke vom 11. 2. 1969 bis 12. 4. 1971, immerhin mehr als zwei Jahre, die nicht belegt wurde.
Bei Bewerbung im August 20.. war die Bewerberin außerdem über 20 Jahre aus dem Berufsleben heraus. Das ist eigentlich immer ein Handicap, das allerdings – wie hier – durch eine Weiterbildung überwunden werden kann.

Chronologischer Lebenslauf

Persönliche Daten und tabellarischer Lebenslauf
Name: Egbert F. Cordes
Geburtsort: Berlin
Geburtsdatum: 10.10.1966
Schulbildung: August 1976-Mai 1985
Bebelschule, Abschluss: Abitur
Berufsausbildung: August 1985-September 1987
Moda-Werke GmbH Krefeld, Abschluss: Schneider
Studium: Oktober 1987-Juli 1991
Fachhochschule Mönchengladbach, Textildrucktechnik
Abschluss: Diplom-Ingenieur
Conant-Stipendium: August 1991-Juni 1992
Castle College of Design & Science, Rochester, USA
Abschluss: MBA (Master of Business-Administration)
Berufspraxis: September 1992 – September 1995
Produktmanager Mode 2000, Hamburg
Oktober 1995-August 2000
Produktmanager Alfamoden Berlin
Sonstige Kenntnisse: Produktions- und Qualitätskontrolle
REFA A und B
Sprachkurs Englisch Johnson University, New York

Auch der Lebenslauf eines Marketing-Assistenten ist nach Sachgebieten chronologisch aufgebaut. Der Werdegang ist lückenlos dargestellt, auch wenn lediglich Monats- und Jahresangaben gemacht wurden. Man erkennt ferner eine konsequente Weiterentwicklung mit weitblickendem Auslandsbezug. Der Bewerber hatte zudem in den USA eine Zusatzqualifikation als Master of Business Administration (MBA) erworben. Es fehlen lediglich die Angaben zum Familienstand und auch Datum und Unterschrift. Die sonstigen Angaben sind knapp und präzise und ausschließlich berufsbezogen.

Lebenslauf mit Besonderheiten

Lebenslauf
Name: Franziska Jahn, geb. Herder
Eltern: Nicolai und Isolde Herder
Geburtsdatum: 1.10.1960
Staatsangehörigkeit: deutsch
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (18 und 11 Jahre)
1967-1978 im Anschluss an die Grundschule Besuch des Gymnasiums
Schulzeit bis einschließlich 9. Klasse, Abendschule mit Erwerb in München des Realschulabschlusses, parallel zur Abendschule
Jahrespraktikum im Kindergarten Mitte 1978
Wechsel Ausbildung zur Dolmetscherin am Englischen Institut
nach Hamburg Gorman
1980 Geburt meines Sohnes Hendrik
Unterbrechung der Ausbildung
1981-1983 Beschäftigung als freie Mitarbeiterin im Markt
forschungsinstitut HANSA
1984-1995 Beschäftigung in der Kongressabteilung der GEWO AG
Hamburg
Schwerpunkte: Einkauf, Messen, Organisation von Kulturveranstaltungen,
Werbung, Verkauf
1987 Geburt meiner Tochter Annika
Weiterarbeit in der GEWO AG 20 Std. pro Woche parallel: selbständige
Tätigkeit Kulturveranstaltungen, Gruppenreisen
1989 Gründung des Buchladens Albatros in Hamburg
1991 Gründung des 2. Buchladens Adebar in Lüneburg
1995 Trennung vom Ehemann und Auflösung beider Geschäfte
1995-1996 Werkvertrag bei Sanotex International
Schwerpunkt: Erstellung von Kongressdokumentationen
November 1997 Beschäftigung bei Meditrans Bremen
Schwerpunkte: komplette Organisation und Vorbereitung von Seminaren,
Akquisition neuer Veranstaltungen und deren Planung. Büroorganisation,
Koordinierung der Mitarbeiter.
Bremen, den 6. Juni 20..

Der Lebenslauf von Franziska Jahn (Fachfrau Marketingbereich) ist chronologisch nach Daten auf gebaut, wobei Besonderheiten eingeflochten wurden, die aber zum Verständnis des Werdeganges wichtig sind: Geburt der Tochter und zwei Unternehmensgründungen, an denen sie beteiligt war.
Aber: Von „1996“ bis „November 1997“ klafft eine nicht erklärte Lücke.

Unübersichtlicher Lebenslauf

Tabellarischer Lebenslauf von Inka Langenberg
Geburtsdatum: 1. April 1965 Geburtsort: Regensburg
Eltern: Henriette und Walter Langenberg, beide Angestellte
Schule: Grundschule Werner von Siemens in Regensburg von 1971-1978 Lessing-Gymnasium in Regensburg von 1978-1985
Universitätsausbildung: Studium der Alten und Neuen Geschichte und der Frühgeschichtlichen Archäologie an der Uni München (1986-1989), der Uni Heidelberg (1989-1991) und der Uni Hamburg (1991-1994)
Magister in Alter Geschichte im Juli 1994
Sprach- und sonstige Kenntnisse: Englisch, Neugriechisch, Anfängerkenntnisse in Russisch; Großes Latinum, Graecum
PC-Kenntnisse: Apple, IBM (Word 6.0, Word for Windows)
Bisherige Arbeitserfahrungen: Verschiedene Tätigkeiten im Bürobereich der Volksbank, Rezeptionistin und Schreibkraft bei der Firma Lautum, Mitarbeit im kommunalen Kino, allgemeine Organisation, Briefverkehr und Abrechnungen, Organisation und Mithilfe bei Filmvorführungen, Kontaktpflege zu anderen studentischen Kinos und städtischen Einrichtungen
Seit Mai 1995 arbeite ich als Sekretärin (2/3-Stelle) bei der Firma NOVITEC.
Zudem bin ich seit etwa zwei Jahren als Übersetzerin/Privatlehrerin für Englisch tätig.

Der tabellarische Lebenslauf einer Sekretärin lässt zu wünschen übrig. Zwar ist in Sachgebiete untergliedert worden, jedoch ist die ganze Darstellung sehr unübersichtlich, weil Jahresangaben zu den Berufserfahrungen fehlen. Familienstand, Datum und Unterschrift fehlen ganz. Aus dem Lebenslauf ersieht man zudem einen sicher ungewollten Werdegang, der von einem Universitätsabschluss in Alter Geschichte nach verschiedenen Übergangstätigkeiten in eine Anstellung als Sekretärin mündete. Als solche bewarb sie sich auch mit Erfolg im redaktionellen Bereich eines Technik Unternehmens, wobei ausschlaggebend allein ihre Persönlichkeit, ihre Englischkenntnisse und zwei Berufsjahre als Sekretärin waren.

Lebenslauf in Rückwärtschronologie

Berufserfahrung
seit 4/1995 Hapag-Lloyd Flug Hannover, Sachbearbeiterin
7/1994-3/1995 Reisebüro Bindewolf, Hannover,
Sachbearbeiterin Bahn
4/1994-6/1994 Karstadt Reisebüro Hannover, Sachbearbeiterin
5/1993-3/1994 Flugbörse Hannover, Disponentin
Ausbildung
8/1991-2/1994 Reiseverkehrskauffrau
4/1981-1/1994 Schulausbildung, Abschluss: Abitur
Praktika
7/1993 Mondial-Hotel Teneriffa
Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch
Sonstiges EDV-Kenntnisse

Wie ein tabellarischer Lebenslauf in Rückwärtschronologie aussieht, ersehen Sie an diesem Beispiel. Sie merken rasch, dass sowohl beim Ausbildungsweg als auch bei den Berufserfahrungen Lücken und Überschneidungen auftreten. So ist bis Februar 1994 Ausbildungsweg angegeben, aber von Mai 1993 bis März 1994 auch Berufserfahrung. Die Praktika sind ebronologieunterbrechend- eingeschoben worden, man muss sie zeitlich irgendwo im Ausbildungsweg einordnen. Es wäre deshalb besser gewesen, sie gleich dort einzufügen. Schlecht an diesem Beispiel ist, dass die klassischen Lebenslaufangaben wie Name, Geburtsort und -datum ganz fehlen und die Angaben zur Ausbildung sehr ungenau gehalten sind.

Schematischer Lebenslauf

Lebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele4

Ein ganz hervorragendes Beispiel einer individuell-originellen Bewerbung, dargestellt in schematisch-übersichtlicher Form. Der Bewerber (er wurde, weil ihm objektive Voraussetzungen fehlten, leider abgelehnt) bewarb sich im DV-Bereich in leitender Position. Diese Darstellung eines Lebenslaufes zeigt nicht nur Originalität, sondern auch analytisches Denken, Prägnanz und Konzentration auf das Wesentliche.

Doch denken Sie daran: Was für einen Berufsbereich gut ist, muss es nicht zwingend auch für den anderen sein. Im vorliegenden Fall (Bewerbung im Bereich Datenverarbeitung) war solch ein Organigramm sicherlich angebracht, bei einem einfachen kaufmännischen Beruf kommt eventuell
die herkömmliche Darstellung heim Arbeitgeber besser an.

PicLebenslauf richtig erstellen Teil I – aktuelle Muster und Beispiele55