Sie müssen sich angewöhnen, wettbewerbsorientiert zu denken: Wer sind die Konkurrenten, was sind ihre Motive, wer könnte noch auf den Plan gelockt werden? Studieren Sie die Berichte und Prospekte der Konkurrenz und, wenn es geht, auch deren Produkte. Nur keine Skrupel! Als Buffetts Interesse an Disney-Anteilen erwachte, ging er ins Kino und sah sich Disney-Filme an. Erst spät fiel ihm auf, dass ein Mann im Anzug in einem Kino voller Kinder etwas fehl am Platz wirkte. Und als American Express in den 60er Jahren vom Skandal geschüttelt wurde, stellte er sich in Restaurants und Supermärkten an die Kasse und beobachtete, ob die Kunden die Karten und Reiseschecks nach wie vor benutzten.
Diese Art bodenständige Wettbewerbsanalyse lässt sich noch weiter treiben. Philip Fisher etwa war stets auf der Suche nach Insiderinformationen. Dazu fühlte er schonungslos den Managern des potenziellen Anlageobjektes, seinen Konkurrenten, Kunden und Lieferanten auf den Zahn und verschaffte sich so einen klaren Eindruck von den jeweiligen Stärken. Was für ihn wichtig war, fasste er in 15 Fragen zusammen, die Sie in seinem Buch Common Stocks and Uncommon Profits (deutsch im TM Börsenverlag unter dem Titel „Die Profi-Investment-Strategie“.) finden. Dabei
geht es meist um die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Umsätze kontinuierlich zu steigern und zum Teil auch um die Offenheit und Integrität der Geschäftsführung.
Auch Buffett prüft seine Investitionen auf Herz und Nieren. Er tut das aber meist vom Schreibtisch aus, indem er Jahresberichte liest und sich dazu seine Gedanken macht.
Als Buffetts Interesse an Disney-Anteilen erwachte, ging er ins Kino und sah sich Disney-Filme an. Erst spät fiel ihm auf, dass ein Mann im Anzug in einem Kino voller Kinder etwas fehl am Platz wirkte.