In Deutschland stoßen Aktienanlagen häufig auf Vorbehalte, denn viele Anleger wollen ihr Geld sicher anlegen. Sie sollten dabei bedenken, dass jede Geldanlage von vier Faktoren bestimmt wird, die man auch als das magische Viereck der Geldanlage bezeichnet:
• Rendite
• Liquidität
• Risiko
• Steueroptimierung
Manchmal spricht man auch vom magischen Dreieck, wenn die steuerlichen Aspekte ausgeblendet werden. Diese vier Gesichtspunkte können niemals gleichermaßen optimiert werden, daher wird dieser Zusammenhang als „magisch“ bezeichnet. Wenn Sie eine hohe Rendite anstreben, können Sie Ihr Risiko nicht völlig reduzieren. Je höher die Gewinnchancen eines Investments sein sollen, desto größer ist das Risiko, das Sie eingehen müssen. Mit einer Anleihe erzielen Sie aktuell in Deutschland eine Verzinsung von 4 Prozent. Wenn Sie eine Aktie nehmen, kommen Sie vielleicht auf eine Rendite von 10 Prozent; und wenn Sie Glück haben, erreichen Sie mit einem Optionsschein oder einem Hebelzertifikat innerhalb weniger Monate eine Wertsteigerung von über ICO Prozent. Doch das Risiko ist unterschiedlich: Eine Anleihe der Bundesregierung ist relativ sicher. Eine Aktie kann bei einem Börsencrash beträchtlich sinken. Manche Technologieaktien verloren mit dem Niedergang des Neuen Marktes und der New Economy innerhalb weniger Monate mehr als 90 Prozent ihres Wertes. Wenn das Unternehmen insolvent wird, können Sie mit einer Aktie alles verlieren. Noch drastischer ist es, wenn Sie auf Derivate wie Optionsscheine oder Hebelzertifikate setzen. Bei diesen Anlageinstrumenten kann innerhalb von wenigen Minuten oder Stunden ein Totalverlust entstehen, wenn Sie die Marktlage und die Börsentendenz nicht richtig einschätzen.
Eine Geldanlage mit hoher Rendite und niedrigem Risiko gibt es nicht. Beide Ziele schließen sich aus. Dasselbe gilt für den Zusammenhang von Rendite und Liquidität. Wenn Sie Ihr Geld kurzfristig anlegen, es also jederzeit flüssig machen können, dann bekommen Sie eine niedrigere Verzinsung als bei einer langfristigen Anlage. Besonders bei Termingeldern wird dieser Zusammenhang anschaulich: Ein Termingeld mit einer Kündigungsfrist von einem Monat hat eine niedrigere Verzinsung als eines, das auf drei Monate festgelegt wurde. Analog verhält es sich mit der Steueroptimierung: Wird Geld langfristig angelegt, müssen zumindest, solange es noch nicht die geplante Abgeltungssteuer gibt, Kursgewinne nach einem Jahr nicht versteuert werden. Bei Geschäften mit Optionsscheinen, die häufig nur wenige Monate oder Wochen gehalten werden, entstehen steuerpflichtige Spekulationsgewinne.
Das magische Viereck beschreibt zwar die idealen Ziele einer Geldanlage; diese können aber niemals gleichzeitig erreicht werden, da sie sich ausschließen.
Für wen eignen sich nun Aktien? Aktien eignen sich vor allem für Anleger, die eine hohe Rendite erreichen wollen, aber auch bereit sind, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen.
Sie sollten Aktien nur kaufen, wenn Sie einen Verlust von 40 bis 50 Prozent verkraften können. In der Realität ist das Risiko natürlich geringer, da es Strategien gibt, mit deren Hilfe man sich gegen einen solchen Verlust wappnen kann. Da es aber auch Börsencrashs, politische Turbulenzen und andere Unwägbarkeiten gibt, sollten Sie vorsorglich mit einem Verlustrisiko von 50 Prozent rechnen. Bei Technologieaktien oder Werten aus Schwellenländern wie China, Indien, Lateinamerika und anderen Regionen, die als Emerging Markets bezeichnet werden, ist das Verlustrisiko noch deutlich größer.
Aktien sind daher nichts für ängstliche Naturen, die ihre Verzinsung bis auf die zweite Stelle hinter dem Komma berechnen möchten. Falls Sie vor einem solchen beträchtlichen Verlustrisiko zurückscheuen, sollten Sie Ihr Geld lieber in Qualitätsanleihen, Bausparverträgen oder gut bewerteten Immobilien anlegen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Sie schlaflose Nächte mit Ihren Aktien verbringen und bereits beim Frühstückstisch aufgeregt die Aktienkurse im Fernsehen verfolgen und bei jedem Euro und bei jedem Cent Verlust um Ihr Geld zittern.
Andererseits sollten Sie berücksichtigen, dass das Risiko bei allen Geldanlagen durch geschickte Strategien gesenkt werden kann. Zwar ist es nicht möglich, das Risiko völlig zu beseitigen, denn auch das Leben selbst ist mit vielen Risiken behaftet, aber Sie können zumindest einige der Gefahren reduzieren oder ganz ausräumen.
Einer der wichtigsten Grundsätze, der für alle Investments gilt, ist das Prinzip der Streuung oder Diversifikation. Die Alltagsweisheit, man solle nie alle Eier in einen Korb legen, gilt auch hier. Wenn Ihr Depot nur eine Aktiengesellschaft enthält, sind Sie auf Gedeih und Verderb diesem Unternehmen ausgeliefert. Wenn das Unternehmen Insolvenz anmeldet, haben Sie alles verloren. Wenn Sie hingegen 100 verschiedene Aktien besitzen, ist die Streuung so groß, dass ein Totalverlust auf jeden Fall ausgeschlossen ist. Das Prinzip der Streuung oder Diversifikation lässt sich noch perfektionieren. Durch Untersuchungen weiß man beispielsweise, dass manche Aktien sich stets in die gleiche Richtung bewegen, während andere gegenläufig sind. Wenn beispielsweise Ölaktien steigen, sinken die Aktien der Airlines. Der Grund, dafür ist, dass steigende Erdölpreise die Gewinne von Airlines schmälern. Ein solcher Zusammenhang wird in der Mathematik als Korrelation bezeichnet. Wenn zwei Aktien sehr stark korrelieren, d.h. sich immer in die gleiche Richtung entwickeln, tragen sie nicht zur Streuung des Depots bei. Sie sollten bei der Zusammensetzung Ihrer Aktienauswahl vor allem darauf achten, dass die Aktien darin wenig miteinander korrelieren, d.h. sich gegenläufig entwickeln und damit das Depot austarieren. Wenn beispielsweise Ihre Automobilaktien gerade schwächeln, steigen dafür Ihre Chemie- oder Pharmawerte. Das Verlustrisiko von Aktien lässt sich dadurch deutlich senken. Nun werden Sie sich tragen, wie viele Aktien sollte man in einem Depot haben. Ein Börsenexperte gab darauf die vollmundige Antwort: So viele, wie Sie sich Kinder zu erziehen Zutrauen. Bevor Sie nun ernsthaft Ihre pädagogischen Fähigkeiten überprüfen, sollten Sie Folgendes beachten: Zu wenige Aktien in einem Depot bedeuten ein zu großes Risiko. Ein gut gestreutes Depot umfasst daher zirka 4 bis 7 verschiedene Aktien. Wenn Sie mehr Aktien in Ihrem Depot haben, laufen Sie Gefahr, dass Sie den Überblick verlieren. Wer 20 Aktien in seinem Portefeuille hat, besitzt im Grunde nur ein Sammelsurium unterschiedlicher Werte, die nicht sinnvoll betreut, analysiert und beobachtet werden können.
Aber selbst 4 oder 7 Werte stellen noch ein relativ großes Risiko dar, denn die Streuung ist auch hierbei relativ gering. Daher ist es für alle Anleger empfehlenswert, unter Aktienanlage nicht nur den Kauf einzelner Aktien zu verstehen, sondern auch andere indirekte Aktienanlagen mit einzubeziehen. Hierzu gehören vor allem Zertifikate und Aktienfonds. Nur durch solche Instrumente ist eine große Streuung gewährleistet. Darüber hinaus sollten Sie bei der Aktienauswahl (dem Stockpicking) einer wissenschaftlich fundierten Strategie folgen.
Das Prinzip der Streuung beschränkt sich nicht nur auf Aktien oder aktienähnliche Investments, sondern bezieht sich auf alle Geldanlagen. Die Diversifikation beginnt bereits bei der Auswahl und Zusammenstellung der Vermögens- oder Assetklassen. Darunter versteht man eine grundsätzliche Einteilung aller Anlageformen in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien. Ihr Geld ist nur dann sicher angelegt, wenn Sie neben Aktien auch diese anderen Assetklassen besitzen. Der Grund dafür ist, dass sich Rohstoffe, Anleihen und Immobilien anders verhalten und andere Zyklen haben als die Aktienmärkte. Als beispielsweise im Jahr 2001 die Börsen wegen der Krise der Technologie- und Internetwerte auf Talfahrt gingen, begann ein weltweiter Boom der Immobilien und der Rohstoffe. Gold, Platin und viele Industriemetalle erreichten rekordverdächtige Wertsteigerungen. Der Immobilienmarkt in Großbritannien und in den USA verbuchte enorme Zuwächse, während die Technologieaktien ins Bodenlose fielen und den Anlegern Verluste von über 90 Prozent bescherten.
Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass auch Währungen ein Risiko darstellen. Wenn Sie eine ausländische Aktie oder eine Fremdwährungsanleihe kaufen, gehen Sie immer ein Währungsrisiko ein, auch wenn die Aktie an der deutschen Börse in Euro notiert. Lassen Sie sich davon nicht blenden: Ein ausländisches Unternehmen notiert stets in der Heimatwährung – es erfolgt nur eine Umrechnung in Euro. Dasselbe gilt übrigens auch für Indizes, die nicht durch ein so genanntes Quanto-Zertifikat speziell währungsgesichert sind. Der Dow Jones bezieht sich immer auf den US-Dollar, der Nikkei-Index auf den japanischen Yen.
Ein solches Währungsrisiko erkennen Sie auch bei Fremdwährungsanleihen: Während Sie beispielsweise für eine Bundesanleihe, die in Euro notiert, nur 4 Prozent erhalten, bekommen Sie für eine Anleihe in türkischen Lira fast 18 Prozent Zinsen pro Jahr. Das Risiko ist aber beträchtlich, denn wenn die türkische Volkswirtschaft eine Wachstumspause einlegt oder die Inflation zu sehr zunimmt, droht der Wechselkurs der Lira gegenüber dem Euro nachzugeben. Im schlimmsten Fall büßt die Lira 30 oder 40 Prozent ein, und dann ist ein Zinssatz von 20 Prozent zu niedrig, da Sie unweigerlich Verluste machen. Währungsprognosen sind selbst für Experten äußerst schwierig, und viele Vorhersagen erweisen sich im Nachhinein als falsch. Bei Ihrer Geldanlage sollten Sie daher stets das Währungsrisiko beachten. Natürlich sollten auch Ihre Investments über eine Vielzahl von Währungen gestreut sein, aber der Euro sollte einen größeren Anteil einnehmen.
Nach diesen Betrachtungen zum Risiko sollten man noch folgendes Argument berücksichtigen. Auch wenn Aktien in einem Jahr im schlimmsten Fall 50 Prozent verlieren können (oder bei Technologikaktien sogar 90 Prozent oder alles), lässt sich das Risiko erheblich verringern, wenn Sie Ihr Geld auf verschiedene Vermögensklassen verteilen. Wenn Sie neben Aktien auch Anleihen, Rohstoffe und Immobilien haben, sind Sie wesentlich besser geschützt. Darüber hinaus sollten Sie das Risiko auf eine Vielzahl von Aktien oder aktienähnlichen Anlagen verteilen. Wenn Sie beispielsweise ein Indexzertifikat auf den amerikanischen Index S&P500 kaufen, verteilt sich Ihr Risiko auf über 500 nordamerikanische Aktien, die in diesem Index zusammengefasst sind.
Eine andere, aber wesentlich weniger preisgünstige Möglichkeit besteht darin, Aktienfonds zu kaufen. Bei einem Aktienfonds werden im Durchschnitt 50 bis 100 verschiedene Aktien gehalten und aktiv vom Management betreut. Natürlich können Sie Ihr Depot auch um einzelne Aktien ergänzen, aber das Risiko steigt dann natürlich, vor allem wenn Sie nur 4 bis 7 Einzelwerte haben. Im Zweifelsfall ist es besser, auf eine breite Streuung durch Aktienfonds und Zertifikate zu setzen.
Das Risiko einer solch diversifizierten Aktienanlage reduziert sich noch beträchtlich, wenn Sie einen langen Zeitraum festlegen. Wenn Sie Aktien oder aktienähnliche Anlagen nur ein Jahr oder ein paar Monate halten, gehen Sie ein enormes Risiko ein, da niemand die Wertentwicklung einer Aktie für einen solch kurzen Zeitraum sicher und fundiert prognostizieren kann. Lassen Sie sich nicht durch die Zielkurse beirren, die in fast allen Börsenzeitschriften angegeben werden. Diese Zielkurse beruhen zwar meist auf der Auswertung von Bilanzkennzahlen und technischen Analysen, sind aber in der Realität nur Anhaltspunkte. Ein Zeitraum von einem Jahr ist zu kurz, um die Entwicklung einer Aktie sinnvoll Vorhersagen zu können. Manche Aktien verlieren in einem Jahr 40 Prozent, andere steigen um 70 Prozent. Wie die Finanzmarktforschung zeigt, kann es sich hierbei um statistische Ausreißer handeln, die viel größer ausfallen können, als man bislang vermutete, wie die so genannte fraktale Analyse belegt. Je länger Sie aber eine Aktie halten, desto mehr pendelt sich der Wert auf die Durchschnittsrendite von 10 bis 14 Prozent pro Jahr ein.
Nach fünf Jahren ist das Risiko eines Verlustes bereits deutlich niedriger, und nach zehn Jahren kann man ein Verlustrisiko – zumindest bei einem Index – fast ausschließen. Nehmen wir als Beispiel den DAX. Wenn Sie 1999 in der Boomphase ein DAX- Zertifikat erworben hätten, dann hätten Sie bis zum März 2003 nur Verluste gemacht. Der DAX fiel von über 8000 Punkten auf klägliche 2500 Punkte. Im DAX sind die 30 größten Standardwerte enthalten, diese konnten sich in der Baisse noch einigermaßen behaupten. Technologieaktien stürzten dagegen in einen Abgrund. Der NEMAX, der Aktienindex des Neuen Marktes, der inzwischen abgeschafft wurde, büßte über 90 Prozent seines Wertes ein.
Im Jahre 2007 sieht die Rechnung für den DAX bereits sehr viel besser aus; der Aktienindex ist inzwischen auf 6900 Punkte geklettert. Zwar würde ein Anleger damit immer noch unter dem Einstandskurs von 8000 Punkten liegen, aber in einem Zeitraum von zehn Jahren dürfte dieser Verlust wieder behoben sein.
Sie werden nun argumentieren, dass ein Investment in den DAX seit dem Jahr 1999 wenig eingebracht hätte. Das ist richtig, aber bedenken Sie das Prinzip der Streuung: Wenn Sie Ihr Geld auch in den Aktienmärkten anderer Länder wie China, Russland oder Indien angelegt hätten, hätten Sie eine Rendite von mehreren hundert Prozent erzielt. Das Risiko an den Aktienmärkten ist relativ gering, wenn Sie Ihre Investments über eine Vielzahl von Aktien (über Zertifikate und Aktienfonds) und Aktienmärkten streuen und für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren planen.
Falls Sie nun trotzdem Lebensversicherungen und Immobilien bevorzugen, muss ich Ihnen sagen, dass solche Anlageformen ebenfalls Risiken in sich bergen. Beispielsweise sind Lebensversicherungen intransparent; Sie erfahren bislang nicht, wie hoch die Verwaltungsgebühren und Vertriebskosten sind. Die Durchschnittsrendite von Lebensversicherungen liegt zwischen 3 bis 5 Prozent; der gesetzliche Garantiezins wurde im Jahre 2007 sogar auf 2,25 Prozent abgesenkt, d.h. wenn Ihre Lebensversicherung nicht genügend Rendite e wirtschaftet, muss sie gesetzlich nur den Garantiezins bezahlen. Wenn Sie davon eine jährliche Inflationsrate von 2 Prozent abziehen, erreicht Ihre Geldanlage kaum noch eine reale Verzinsung .Viele Menschen sind der Auffassung, Altersvorsorge habe etwas mit Versicherungen zu tun; in Wirklichkeit ist die Altersvorsorge in erster Linie ein Geldanlageproblem. Wie dramatisch der Unterschied ausfallen kann, zeigt Ihnen eine Modellrechnung. Nehmen wir einmal an, Sie legen im Alter von 30 Jahren einen Geldbetrag von 10.000 € mit einer Rendite von 4 Prozent bei einer Lebensversicherung und mit 10 Prozent in einer breit gestreuten Aktienanlage bis zu Ihrem 65. Lebensjahr an. Der Versicherungsnehmer hat dann ein Endkapital von 39.460 €, während der Aktionär auf 281.024 € kommt. Der Aktionär hat aufgrund des langen Zeitraums mehr als das 7-fache erwirtschaftet, Angesichts solcher Zahlen gehen Sie eher ein enormes Risiko ein, wenn Sie Ihre Altersvorsorge auf vermeintlich sichere Anlageformen beschränken und nur eine niedrige Rendite erzielen.
Wie sicher sind denn diese 10 Prozent der Aktienanlage? Wenn Sie Ihr Depot für einen Zeitraum von mindestens 10 oder besser 20 Jahren planen, die Werte über Zertifikate und Aktienfonds breit über viele Regionen der Welt streuen, dann sind 10 Prozent im langfristigen Jahresdurchschnitt realistisch. Mit einzelnen Strategien, die wissenschaftlich untersucht wurden, konnte man sogar in Modellstudien höhere Renditen erzielen als der Durchschnitt des jeweiligen Aktienmarktes.
Für Ihren Aktienanteil am Depot gibt es eine Faustregel, die Sie jedoch flexibel und Ihren Verhältnissen angepasst handhaben sollten: 100 minus Lebensalter = Aktienanteil in Prozent. Wenn Sie jetzt 30 Jahre alt sind, wäre ein Aktienanteil von 70 Prozent nach dieser Regel sinnvoll. In der Realität sollten Sie sich aber an Ihren persönlichen Lebensumständen orientieren. Eine solche schematische Regel eignet sich nicht für jeden Anlegertyp. Eine andere Regel besagt, man solle das gesamte Vermögen zu jeweils einem Drittel in Aktien, Anleihen und Immobilien anlegen. Da Rohstoffe in den letzten Jahren in Mode gekommen sind, müsste man heute auch einen angemessenen Rohstoffanteil berücksichtigen. Bei Immobilien sollten Sie nicht nur an ein Eigenheim oder an fremdvermietete Wohnungen denken, sondern auch an Immobilienaktien, -Zertifikate und so genannte REITs, Real Estate Investment Trusts, die in Deutschland erstmals 2007 eingeführt wurden. Gerade mit solchen Instrumenten können Sie auch mit Immobilien Renditen erzielen, die das Niveau der Aktienanlage erreichen.
Wenn Sie bereits über 60 Jahre alt sind, kommen Aktienanlagen nur noch als Depotbeimischung in Frage; es sei denn, Sie sind sehr spekulativ eingestellt. Dennoch sollten Sie Ihren Aktienanteil drastisch reduzieren und Ihr Vermögen überwiegend in sicheren Qualitätsanleihen und zur Streuung in Immobilien (-Zertifikaten) an- legen. Achten Sie zudem darauf, Ihre Anleihen zu streuen und nur Schuldverschreibungen mit hoher Bonität in Euro auszuwählen.