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Der richtige Zeitpunkt zum Verkauf – Warren Buffett

Graham war zum Verkauf bereit, sobald der Kurs eines Wertpapiers den berechneten inneren Wert überstieg. Fisher tendiert dazu, nur dann zu verkaufen, wenn er sich objektiv in dem betreffenden Unternehmen getäuscht hat. Andernfalls verkauft er zögernd und nur, wenn sich eine bessere Anlagemöglichkeit bietet. Auch Buffett verkauft, wenn er sich geirrt hat. Er stößt jedoch nur sehr selten etwas ab, um eine andere Gelegenheit wahrzunehmen. Ein Grund dafür ist die Steuer. Wir haben in dieser Geldanlage-Webseite gesehen, dass aufgeschobene Kapitalertragssteuern beträchtliche Vorteile bieten gegenüber der regelmäßigen Gewinnmitnahme. Außerdem ist einer der Kerngedanken in Buffetts Philosophie, lieber an einem Unternehmen festzuhalten, als woanders dem Phantom einer höheren Rendite nachzujagen. In maßgeblicher Hinsicht wird die Sicherheitsmarge größer, je vertrauter wir mit dem Potenzial eines Unternehmens sind.

Gelegentlich spielen uns unsere Emotionen einen Streich. Die Textilien Produktion von Berkshire Hathaway lief nach Buffetts Einstieg noch 21 Jahre lang weiter. Sie schwankte zwischen Gewinn- und Verlustzone und kam nie wieder richtig in die Gänge. Trotzdem hat Buffett nicht dichtgemacht, weil er sich der Belegschaft und den abhängigen Gemeinden verpflichtet fühlte – und nach der Investition in bescheidenem Ausmaß Mittel generiert wurden. Als Letzteres nicht mehr zutraf und eine gegenteilige Entwicklung unwahrscheinlich wurde, gab er die Produktion auf.

Mehrere der großen Unternehmen, bei denen Berkshire Minderheitsaktionär ist, wurden von Buffett als „Dauerinvestments“ bezeichnet. 1992 kündigte er an, dass die damals größten Beteiligungen, Capital Cities/ABC, Coca-Cola, GEICO und die Washington Post unbegrenzt erhalten werden sollten. Seither hat Berkshire GEICO ganz aufgekauft und ist an den anderen drei Unternehmen nach wie vor beteiligt; Capital Cities wurde von Disney übernommen und Berkshire erhielt bei dieser Transaktion Disney-Aktien. Buffett hat außerdem deutlich gemacht, dass keine der hundertprozentigen Töchter zum Verkauf stehe.

In maßgeblicher Hinsicht wird die Sicherheitsmarge größer, je vertrauter wir mit dem Potenzial eines Unternehmens sind.

Berkshire kaufte 1991 für $300 Millionen wandelbare Vorzugsaktien der American Express Company (Amex). Diese wurden 1994 automatisch in 14 Millionen Stammaktien gewandelt. Im selben Jahr kaufte Berkshire 13,8 Millionen Stammaktien für $424 Millionen, im Jahr 1995 weitere 21,7 Millionen für $669 Millionen. Das entspricht Kursen von jeweils $21,40, $30,80 und $30,80.