Sind Sie daran interessiert, einen eigenen Artikel zu veröffentlichen? (Nein, bitte verschlucken Sie sich jetzt nicht.) Dazu brauchen Sie keinen außerordentlich poetischen Schreibstil, Sie werden wahrscheinlich mühelos den Anforderungen der meisten Web-Sites genügen. Allerdings ist es wichtig, dass der Inhalt stimmt, gut aufgebaut ist und klar und deutlich geschrieben ist. Je weniger Redakteure und Lektoren arbeiten müssen, um Ihren Artikel in eine Form zu bringen, die man veröffentlichen kann, umso wahrscheinlicher ist es. dass Sie es geschafft haben und man Sie bittet, weitere Beiträge zu schreiben. Wenn Sie einigermaßen gut schreiben können – und noch wichtiger, wenn Ihnen das Schreiben Spaß macht – dann sind Sie in diesem Spiel ganz vorn. Stellt das Schreiben für Sie eine Qual dar, doch Sie sind der Meinung, Sie haben dennoch gute Informationen, dann sollten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, einen Freelancer, der sich in Ihrer Branche oder in Ihrem Wissensgebiet auskennt, zu engagieren. Das kann Sie einiges an Geld kosten (das Honorar der Ghostwriter beginnt bei etwa 25 Euro pro Stunde), doch die Vorteile, die sich für Ihre Karriere daraus ergeben, sind diese Kosten wert. In den folgenden Abschnitten finden Sie einige Hinweise darauf, wie die Kraft des geschriebenen Wortes Ihre Karriere positiv beeinflussen kann.
Wo Veröffentlichen?
Ihre erste Entscheidung muss sein, welche Publikationen oder Web Sites Ihrer Meinung nach für Ihre Artikel geeignet sind. Stellen Sie sich eine kleine Datenbank von Medien zusammen – Zeitungen, Zeitschriften. Web-Sites und andere Publikationen. Um eine Ahnung zu bekommen. was alles verfügbar ist, sollten Sie die Information von diesem Geldanlageberater studieren, das in den meisten Bibliotheken einzusehen ist. Die einzelnen Publikationen sind meist entsprechend ihrem Thema und nach Regionen zusammengestellt. Auch im Internet können Sie Erfolg haben, wenn Sie bei den Suchmaschinen die entsprechenden Suchworte eingeben. Ihre Datenbank sollten Sie mit der Zeit ausbauen. Nachdem Sie diese Liste fertig gestellt haben, machen Sie sich mit jeder Publikation oder Web-Site vertraut, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche für Sie die geeignetsten Möglichkeiten darstellen. Den größten Teil Ihrer Recherche können Sie wahrscheinlich im Internet durchführen. Es könnte gut sein, dass man von Ihnen Probeartikel verlangt, halten Sie solche zu aktuellen Themen bereit. Haben Sie die einzelnen Veröffentlichungen herausgefunden, für die Sie schreiben wollen, sind die folgenden Bereiche für Sie von Bedeutung:
✓ Leserschaft: Wer sind die typischen Leser oder Besucher der Web-Site? In welchen Berufen arbeiten sie? In welchen Teilen des Landes oder der Welt wohnen sie? Und. am wichtigsten, sind die Leser überhaupt die Menschen, die Sie erreichen wollen: potenzielle Klienten, Kunden oder Geschäftspartner?
✓ redaktioneller Schwerpunkt: Welche Art von Informationen bietet die Publikation in der Regel an? Wie global oder regional ist die Publikation ausgerichtet? Liegt der redaktionelle Schwerpunkt auf Nachrichten, auf Service oder einer Kombination von beidem? Sind die Artikel sehr technisch geschrieben oder können sie auch von Laien verstanden werden? Vergessen Sie nicht, wichtig ist, dass die Art der Artikel, die Sie schreiben können und der redaktionelle Mix der Publikation zusammenpassen.
✓ Chancen für Gastautoren: Wie hoch ist der Anteil der Artikel, die von Gastautoren geschrieben werden, im Vergleich zu dem Anteil, der von den Redakteuren beigetragen wird? (Die einfachste Möglichkeit dies herauszufinden ist, die Namen unter den Beiträgen mit den Namen im Impressum zu vergleichen. Wird die Mehrzahl der Artikel von eigenen Autoren verfasst, dann stehen die Chancen von Gastautoren nicht besonders gut.) Es gibt allerdings viele kleinere Publikationen und Web-Sites, die wenige Redakteure beschäftigen, und deshalb auf Gastautoren angewiesen sind.
Was Wollen Sie schreiben?
Völlig gleichgültig, wie gut Sie schreiben und wie gut Sie Ihre Publikationen oder Web-Sites ausgesucht haben. Sie müssen immer noch die richtige Ideen finden, die nicht nur Ihren eigenen beruflichen Interessen dienen, sondern auch das Interesse der Redakteure finden (Vergessen Sie nicht: Es geht nicht nur darum einen Artikel zu veröffentlichen, sondern einen Artikel, der Ihre Reputation als Autorität auf ihrem Fachgebiet verbessert.) Sie wissen niemals mit Sicherheit – nicht bevor sie entweder angenommen oder abgelehnt wurden – wie gut Ihre Ideen wirklich sind. Allerdings können Sie in der Regel ein Gefühl für die Art der Beiträge bekommen, die von den Redakteuren akzeptiert wurden, wenn Sie die älteren Ausgaben durchsehen, die Themen notieren, über die meist geschrieben wurde. Die meisten Wirtschaftspublikationen sind äußerst segmentiert, mit speziellen Abschnitten, die bestimmten Themen gewidmet sind, beispielsweise Technologie, Karriere, Management oder Gesundheit.
Suchen Sie nach den Abschnitten, die möglichst nahe an Ihrem Fachgebiet liegen. Denken Sic auch daran, dass Sie die Chancen eines Abdrucks verbessern, wenn Sie für den Leser einen konkreten Nutzen anbieten. Deshalb sollten Ihre Artikel bewährte und handlungsorientierte Informationen bieten, die den Lesern helfen, ihre Fertigkeiten zu verbessern, mehr Geld zu verdienen oder in ihrer beruflichen Laufbahn besser voranzukommen. Die beste Möglichkeit, redaktionelle Ideen zu entwickeln, ist allerdings die eigene Erfahrung. Denken Sie über die Probleme nach, die sich Ihnen stellten und die Sie gelöst haben. Überlegen Sie, ob Sie dieses Wissen in Beiträge fassen können, von denen andere profitieren. Gute Ideen können Sie auch bekommen, wenn Sie Zeitschriften und Zeitungen lesen, die über neue Trends in Ihrem Beruf berichten oder die über Probleme schreiben, denen sich Unternehmen ausgesetzt sehen. Sprechen Sie auch mit den Leuten aus Ihrem persönlichen Netzwerk, auch hier könnten gute Ideen auf Sie warten. Nehmen Sie an Seminaren und Konferenzen teil. Sprechen Sie mit Ihren Kollegen. Versuchen Sie herauszufinden, worüber sie nachdenken und welche Art von Informationen Sie gerne hätten und auch benötigen.
Ideen und Informationen – maßgeschneidert
Erfolgreiche Autoren haben die Fähigkeit, bestimmte Geschichten maßgerecht aufbereiten zu können. Das bedeutet, dass sie aus einer Information mehrere verschiedene Artikel machen können, entsprechend dem Anspruch verschiedener Leser und verschiedener Publikationen. Diese Praxis ist nicht unehrenhaft, doch müssen Sie wissen, wie man jeden Artikel auf sein spezielles Publikum zuschneidet. Der Stil, das Niveau der technischen Details, die Sie in eine Publikation einfließen lassen, die sich beispielsweise an Geschäftsleitung und Vorstand richtet unterscheidet sich vom Stil und vom Anspruch, den Schulabgänger haben. Sie müssen bereit und in der Lage sein, diese Unterschiede deutlich machen zu können.
Schwierigkeiten mit Vertagen? Der Umgang mit den Redakteuren von Zeitschriften und Web-Sites kann manchmal ziemlich frustrierend sein. Hier einige Ratschläge zu drei schwierigen Themen:
✓ Rufen Sie uns nicht cm, wir rufen Sie an. Wenn Sie nicht regelmäßig Beiträge schreiben oder ein renommierter Autor sind, dann kann es durchaus mehrere Wochen dauern, bis Sie erfahren, ob ein Artikel, den Sie übermittelt haben, auch wirklich angenommen wurde. Nehmen Sie das nicht persönlich. Viele Zeitschriften und Web-Sites haben viel zu wenig Personal, und manchmal dauert es wirklich so lange, bis ein Redakteur einen Blick auf das werfen kann, was Sie verfasst haben. Wenn nach zwei oder drei Wochen noch nicht geantwortet wurde, dann können Sie ruhig einmal anrufen oder ein E-Mail schicken, doch vermeiden Sie es, sich zu einer Plage zu entwickeln.
✓ Es ist zu Ihrem eigenen Vorteil. Die meisten Publikationen sehen es als ihr Recht an (und manchmal als Ihre Verpflichtung), Ihre Arbeit so zu redigieren, wie es den Bedürfnissen ihrer Leser am besten entspricht. Wenn Sie über ein empfindliches Thema schreiben, dann sollten Sie vereinbaren, die redigierte Fassung Ihres Artikels sehen zu können, bevor sie in Druck geht. Wenn Sie mit der Art, wie Ihr Artikel überarbeitet wurde, nicht einverstanden sind, können Sie die Veröffentlichung des Artikels auch verweigern. Die meisten Publikationen werden sich diesem Wunsch beugen, aber höchstwahrscheinlich wird dadurch die Beziehung zum Redakteur ebenso ver-schlechtert, wie die künftigen Chancen, in dieser Zeitschrift noch einmal einen Artikel unterbringen zu können.
✓ Eines nach dem anderen, bitte. Auch wenn Sie ganz wild darauf sind, Ihren Artikel gedruckt zu sehen, ist es eher eine schlechte Idee, das gleiche Exposee gleichzeitig an verschiedene Publikationen zu verschicken. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie als Redakteur ein Exposee erhalten, die Idee Ihnen gefällt und dann feststellen müssen, dass der Autor den gleichen Artikel in einer anderen Zeitschrift veröffentlicht. Diese Vorgehensweise wird Ihrer Karriere als Autor kaum förderlich sein. Es mag zwar mühselig und zeitraubender sein, aber schicken Sie ein Exposee immer nur an eine Publikation und warten Sie, bis Sie eine Absage erhalten, bevor Sie den gleichen Brief an einen anderen Redakteur schicken.
Das Exposee
Die meisten Publikationen bevorzugen (und manche bestehen darauf), dass Sie zunächst ein Exposee erstellen, bevor Sie einen fertigen Artikel übersenden. Ein Exposee ist nichts weiter als eine kurze Inhaltsangabe dessen, worüber Sie zu schreiben gedenken. Und es ist selten ein formeller Brief – normalerweise ein E-Mail – doch sollten Sie, bevor Sie sich viel Arbeit machen, zuerst die Redaktion befragen. Im Exposee beschreiben Sie die Idee, erklären, weshalb
Sie glauben, dass dies die Leser interessieren könnte und weshalb Sie qualifiziert sind, diesen Artikel zu schreiben. Hier einige Richtlinien, an die Sie denken sollten, wenn Sie Exposees schreiben:
✓ In der Kürze liegt die Würze. Fassen Sie sich kurz – schreiben Sie nicht wesentlich mehr als einen Absatz.
✓ Liefern Sie Maßarbeit. Sie sollten mit der Publikation so vertraut sein, dass Ihre Idee
• für die Leser/Besucher der Web-Site geeignet ist.
• nicht schon ausgiebig in den letzten Ausgaben der Publikation behandelt wurde.
✓ Personalisieren Sie den Brief. Richten Sie den Brief an eine Person und nicht einfach an die Redaktion. Wenn Sie in einem bestimmten Abschnitt der Publikation veröffentlicht werden wollen (beispielsweise im Abschnitt Technologie), dann adressieren Sie den Brief an den Redakteur, der für diesen Bereich verantwortlich ist.
✓ Bleiben Sie sachlich. Seien Sie positiv, doch übertreiben Sie nicht. Mit anderen Worten, erschlagen Sie den Redakteur nicht mit Argumenten, wie notwendig Ihr Artikel für die Zeitschrift ist. Stellen Sie das Positive an Ihrem Artikel kurz und bündig dar und lassen Sie dann den Redakteur entscheiden, wie wichtig der Artikel wirklich ist.
✓ Zusammenfassung. Geben Sie eine kurze, doch immer noch hinreichend genaue Beschreibung des Inhalts Ihres Artikels. Fassen Sie in einigen Sätzen zusammen, worum es geht und erwähnen Sie drei oder vier der wichtigsten Punkte, die in Ihrem Artikel besprochen werden.