Hüten Sie sich vor Geschäftemachern, die Ihnen weismachen wollen, dass es klassische Bewerbungsfotos gäbe, die man extra anfertigen lassen müsse. Diese gibt es natürlich nicht. Halten Sie sich an die
■ Faustregel: Das Bewerbungsfoto soll normales Passbildformat haben und Sie in natürlicher Weise darstellen.
Wie das Anschreiben ist auch das Foto eine Visitenkarte. Der Arbeitgeber oder Personalleiter kann sich durch den ersten Blick auf Ihr Foto einen kurzen Eindruck von Ihnen verschaffen. Es liegt an Ihnen als Bewerber, positiv Einfluss zu nehmen. Verzichten Sie auf jeden Fall auf ein Automatenfoto. Es gibt heute viele und nicht allzu teure Möglichkeiten, sich in einem Fotoladen gleich mehrere ordentliche Passfotos machen zu lassen. Lassen Sie sich so darstellen, wie Sie üblicherweise auch in Ihrem Beruf aussehen, geben Sie sich natürlich, und vermeiden Sie vor allem gestelltes Gehabe. Wenn Sie aus dem gewerblichen Bereich kommen, sollten Sie sich getrost eher lässig oder in Arbeitskleidung darstellen lassen; bei einer Empfangsdame ist dagegen schon ansprechendes Äußeres gefragt. Vermeiden Sie das Versenden privater Fotos, von denen Sie glauben, dass Sie darauf besonders vorteilhaft getroffen sind. Und vermeiden Sie erst recht großformatige Fotos, Sie setzen sich damit dem Verdacht aus, Ihre Person allzu sehr in den Vordergrund stellen zu wollen.
Und noch etwas: Ihr Bewerbungsfoto sollte nicht älter als ein halbes Jahr sein! Nachdem Sie nun wissen, wie Ihr Foto aussehen soll, werden Sie sich fragen, wo Sie es am besten platzieren. Die Praxis zeigt Folgendes:
Foto auf einem Deckblatt vor der Bewerbung
– Foto in den Lebenslauf geklammert
– Farbkopiertes Foto im Lebenslauf
– Foto auf einem Extrablatt
Schicken Sie niemals ein Foto lose mit. Nichts ist schlimmer, als wenn dem Personalchef Ihr Konterfei aus den Unterlagen auf den Schoß fällt und womöglich noch nicht einmal namentlich gekennzeichnet ist. Ganz schlimm sind auch die so genannten Klammerfotos, die mit Heftern meistens am Lebenslauf oder am Anschreiben befestigt sind. In aller Regel werden solche Fotos mehrfach für Bewerbungen benutzt, und der neue Arbeitgeber kann dann leicht den Eindruck gewinnen, dass er wohl nur einer von vielen Angeschriebenen ist. Alle Beteuerung im Anschreiben, Interesse für die Firma zu haben, kann ein mehrfach benutztes Klammerfoto rasch widerlegen.
Gehen Sie praktisch vor. Wenn Sie Ihre Bewerbungsmappe zurückbekommen, aus welchen Gründen auch immer, wollen Sie doch mit Sicherheit Ihr Foto weiterverwenden können. Deshalb empfiehlt es sich, das Bewerbungsfoto entweder in die Mitte eines Einzelblattes zu kleben und mit Ihrem Namen zu Untertiteln oder dieses Einzelblatt mit Ihrem Foto in eine Klarsichthülle zu stecken.
Damit vermeiden Sie Beschädigungen. Eine häufige Streitfrage ist es, ob man farbkopierte Fotos verwenden kann (aus der Furcht, die Originale nicht wiederzubekommen). Grundsätzlich muss man das bejahen. Zwar ist ein echtes Foto immer noch vorzuziehen, aber es muss auch erlaubt sein, mit dem technischen Fortschritt zu gehen und qualitativ gute Farbkopien anstelle der echten Fotos zu verwenden. Bitte denken Sie auch daran, dass der Arbeitgeber im Falle einer positiven Entscheidung (die Sie ja wollen) Ihr Foto intern benötigt, entweder nur für die Personalakte oder auch für eine interne Mitarbeiterzeitung, in der Sie als neuer Mitarbeiter oder als neue Mitarbeiterin mit Foto vorgestellt werden. Wie möchten Sie dort aussehen? Vernachlässigen Sie also Ihre fotografische Selbstdarstellung nicht, bewerten Sie sie aber auch nicht über.