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Für Liquidität beim Optionshandel sorgen die Emittenten

Damit für jeden Optionsschein auch ein Markt vorhanden ist – also stets ge- und verkauft werden kann — stellen die Emittenten selbst laufend An- und Verkaufskurse, zu denen sie handelsbereit sind. Sie machen sozusagen den Markt und werden deshalb auch Market- Maker genannt. Unabhängig davon, ob lediglich Käufer bzw. Verkäufer oder überhaupt keine Handelsinteressenten vorhanden sind, stellt ein Market-Maker beidseitig, das heißt sowohl An- als auch Verkaufskurse. Derjenige Preis, zu dem er einen bestimmten Warrant ankauft, heißt Geldkurs – während der Verkaufspreis als Briefkurs (Brief) bezeichnet wird. Häufig wird auch von Geld- und Briefseite gesprochen. In einigen Emissionshäusern werden anstatt der Begriffe Geld/Brief die englischsprachigen Ausdrücke Bid/Ask verwendet. Geld und Brief zusammengenommen bilden die sogenannte Quotierung (englisch Quote), wobei zuerst der Ankaufs- (Geld) und dann der Verkaufskurs (Brief) genannt (gestellt) wird. Quotiert eine Bank für einen DAX-Warrant beispielshalber 7,32-7,34 (Händler würden sagen 7,32 zu 7,34), hat das zu bedeuten, dass der Anleger bei Rückgabe an die Bank für den Schein einen Kurs von 7,32 Euro erhält. Möchte jemand im selben Augenblick kaufen, verlangt der Emittent für das gleiche Produkt dagegen 7,34 Euro. Man sieht, dass zwischen An- und Verkaufskurs eine Spanne – englisch Spread – liegt, die im Fallbeispiel 2 Cents beträgt. Das heißt konkret, dass ein Market-Maker Scheine zu einem bestimmten Zeitpunkt teurer verkauft, als er sie im selben Augenblick wieder zurücknimmt.

Für den Anleger ist die Spanne also eine Kostenfaktor. Einen großen (kleinen) Abstand zwischen Geld und Brief bezeichnet man im Übrigen auch als weiten (engen) Spread. In einigen Instituten wird anstatt vom Spread bezeichnenderweise von Marge (= Gewinn) gesprochen. Grundsätzlich gilt: Je enger der Spread, umso vorteilhafter die Kursstellung. Am Spread lässt sich leicht erkennen, ob eine gute Kurspflege erfolgt und ein Market-Maker handeln will oder nicht. Enge Spreads geben dem Anleger die Chance, zwischenzeitlich zu angemessenen Preisen wieder auszusteigen. Je breiter die Spanne hingegen, umso teurer ist ein Optionsschein (relativ zum Mittelkurs) beim Kauf und umso weniger Geld fließt andererseits beim Verkauf an den Anleger zurück. In einer solchen Situation sind Transaktionen unattraktiv – gleichgültig, ob Kauf oder Verkauf. Man sieht, dass der Emittent durch Ausweitung oder Verengung von Spreads signalisieren kann, ob er handeln will.