Geschichte des Geldes
Schon sehr früh wurden Gegenstände als Tauschmittel und Wertmaßstab stellvertretend für alle anderen Güter als sog. Natural- oder Warengeld eingesetzt. So finden sich bei den Höhlenbewohnern Westeuropas bereits um 25 000 v.Chr. kleine Äxte aus Jade, die als eine Art Geld benutzt wurden. Nach verwendetem Material und dem Abstraktionsgrad, der mit dem Entwicklungsstand einer Gesellschaft zunimmt, lassen sich folgende Gruppen unterscheiden: Steingeld, Ring- und Zahngeld, Schmuckgeld, Kleidergeld, Nutzgeld – darunter fallen Nahrungs- und Genussmittel, z.B. Kakaobohnen in Alt-Mexiko und Nicaragua – sowie ungeformtes und geformtes Metallgeld. Zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Geldarten gehören die Kauri-Schnecken aus dem Indischen und dem Pazifischen Ozean. Sie dienten in Asien, Ozeanien und Afrika bis Mitte des 20.Jh. als Zahlungsmittel. Der Wert der Kaurischnecken stieg dabei mit der Entfernung von ihrem Ursprungsort.
In Europa sind Münzen seit ca. 600 v. Chr. als Zahlungsmittel bekannt, als erstmals eine Drachme genannte Münze im griechischen Stadtstaat Athen gehandelt wurde. Im weiteren Verlauf wechselten sich Gold- und Silbermünzen je nach der Wertrelation zwischen den beiden Edel-metallen in ihrer Bedeutung als Zahlungsmittel ab. Geld Von Beginn an kam es dabei zu Münzfälschungen, meist durch Nachguss, seltener durch Nachprägung von Kopien mit geringerem Feinmetallgehalt. Nicht selten wurde dies von amtlicher Seite veranlasst, z.B. in der Falschmünzerei Friedrichs des Großen zur Kriegsfinanzierung während des Siebenjährigen Kriegs (1756-63). Bis Ende des 19. Jh. waren Münzen die wichtigste Geldart in Europa.