Jeder, der Preise festlegt oder Ermäßigungen darauf anbietet, läuft durch ein gesetzliches Minenfeld, zumindest in sogenannten freien Marktwirtschaften, weil die Preisgestaltungspraktiken in hohem Maß mit Wettbewerbsfähigkeit Zusammenhängen. Es gibt umfangreiche (und oft verwirrende) Regelungen, um Marketingleute vom Einsatz unfairer Preise abzuhalten. Für Sie sollten daher das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWE) und das Rabattgesetz (Rabatte) keine Bücher mit sieben Siegeln sein. Mit unfair meine ich. ungerecht in den Augen Ihrer Konkurrenten oder Kunden. Wenn sich ein Hersteller von Milchgetränkekartons für den Schulverkauf mit seinen führenden Konkurrenten zusammensetzt und sie Übereinkommen, die Preise um zehn Prozent zu erhöhen, ist das unfair Ihren Kunden gegenüber. Es ist offen-sichtlich auch gesetzwidrig, darum sitzen einige Manager dieser Branche jetzt hinter schwedischen Gardinen. Auch wenn eine Bank einer kleinen Gruppe von Antragstellern höhere Zinsen für Haushypotheken abverlangt als den anderen, ist das den Kunden gegenüber ungerecht, und wenn es herauskommt, wird wahrscheinlich jemand den Laden dichtmachen.
Oder was ist, wenn jemand ein großes Schild vor seinem Geschäft aufstellt,, das besagt, Neuester 1BM-PC 75 % unter dem Listenpreis!? Das ist toll, solange Sie diesen Computer auch zum Kauf vor-finden, wenn Sie den Laden betreten – aber wenn man Ihnen sagt, dass sie letzte Woche alle verkauft haben, und der Verkäufer Sie zu einem teureren Gerät umzustimmen versucht, dann ist das sichtbar ungerecht gegenüber dem Kunden. Abschließend -was ist, wenn eine große Lebensmittelladenkette in ihren Filialen in der Nähe örtlicher Tante-Emma-Läden die Preise senkt, bis die kleineren Läden schließen müssen? Das ist unfair den Konkurrenten gegenüber und hat zu einigen bedeutenden Übereinkünften bei Gerichtsfällen im Laufe der Jahre geführt.
ln der Marketingpraxis müssen Sie keine Gesetzeskanone sein, um zu wissen, wann Preisgestaltung illegal ist. Wenn ein Kunde oder Konkurrent einen klaren Fall für unfaire oder irreführende Preisgestaltung vor Gericht bringen kann, dann sind Sie so gut wie geliefert. Dennoch, um die gesetzestreuen Adler glücklich zu machen, liefere ich Ihnen eine kurze Auflistung der bekannteren und ernsteren illegalen Preisgestaltungspraktiken. Achten Sie darauf, das richtig zu lesen-dies sind Dinge die Sie nicht tun sollten!
• Preisabsprachen: Stimmen Sie keine Preise mit anderen Unternehmen ab (oder sprechen Sie mit ihnen nicht einmal darüber). Die Ausnahme ist natürlich ein Unternehmen, dem Sie etwas verkaufen – aber beachten Sie, dass Sie sie nicht zwingen können, Ihr Produkt zu einem bestimmten Preis weiterzuverkaufen.
• Versteckte Preisabsprachen: Viele Ideen sind schon ausprobiert worden. Sie funktionieren nicht. Wenn Ihre Konkurrenten möchten, dass Sie die gleichen Anzahlungsbeträge fordern oder Ihre Verhandlungen auf demselben Listenpreis wie sie beginnen oder einen standardisierten Vertrag zur Kreditausweitung benutzen oder ein Joint – venture zum Vertrieb all Ihrer Produkte (zum selben Preis) eingehen, machen Sie sich besser klar, dass dies alles Formen der Preisabsprache sind. Sagen Sie einfach nein. Und lehnen Sie es in Zukunft sogar ab, Telefonate von ihnen entgegenzunehmen.
• Preisabsprachen unter Käufern: Glauben Sie es oder nicht, selbst Marketingleute sollten nicht unfair behandelt werden. Wenn sich Käufer zusammentun. um ihren Lieferanten Preise zu diktieren, wird das auch oft als Preisabsprache angesehen. Lassen Sie einen fähigen Rechtsanwalt solche Pläne überprüfen.
• Austausch von Preisinformationen: Sehen Sie, Sie können nicht einfach mit Ihren Konkurrenten über Preise sprechen. Verstanden? Falls es jemals ans Licht kommt, dass jemand aus Ihrem Unternehmen Informationen weitergibt und im Gegenzug welche bekommt, dann sind Sie in großen Schwierigkeiten. Selbst wenn Sie nicht das Gefühl haben, aufgrund dieser Informationen gehandelt zu haben. Das ist ziemlich ernst. Nehmen Sie es ernst. (Übrigens wird Preisankündigung – Bekanntgabe einer geplanten Preiserhöhung – manchmal als unfairer Austausch von Preisinformationen angesehen. Das Problem ist. dass Konkurrenten diese Ankündigungen benutzen, um anderen zu signalisieren, dass eine Preiserhöhung von jedem durchgeführt werden soll.)
• Angebotsmanipulation: Wenn Sie ein Angebot für einen Vertrag machen, gilt der vorangegangene Punkt. Teilen Sie keine Informationen mit irgendwem. Vergleichen Sie keine Notizen mit einem anderen Anbieter. Erklären Sie sich nicht bereit, ein identisches Angebot abzugeben. Teilen Sie nicht, indem Sie zustimmen, nicht für einen Auftrag zu bieten, wenn der Konkurrent nicht für einen anderen bietet. Pfuschen Sie in keiner Weise am Prozess der Angebotserteilung herum.
• Parallele Preisgestaltung: In einigen Fällen können Sie sogar wegen Preisabsprache angeklagt werden, wenn Sie nicht mit Ihren Konkurrenten gesprochen haben – nur weil Ihre Preisstrukturen dieselben sind. Letztlich ist das Ergebnis vielleicht dasselbe – Preise unfair in die Höhe zu treiben. In anderen Fällen werden ähnliche Preise als natürlich angesehen. Das Gesetz ist komplex und diese Ausführungen sind es nicht, daher werde ich nur sagen, dass eine sinnvolle Regel lautet: Spiegeln Sie nicht die Preise der Konkurrenz wider, es sei denn, auch ein Blinder sieht, dass Sie diese Preise selbst ausgewählt haben müssen – insbesondere, wenn dieses Vorgehen eine Preiserhöhung mit sich bringt.
• Preisbeschränkung, Kampfpreise, Grenzpreisfestlegung und Dumping: Für den durchschnittlichen Marketingmenschen sind diese Formen effektiv gleich (obwohl sie unter verschiedenen Vorschriften geprüft wurden). Sie umfassen die Nutzung von Preisen, um Konkurrenten aus dem Verkehr zu ziehen oder sie aus einem bestimmten Markt zu drängen oder davon fernzuhalten. Die klassische Preisbeschränkung beispielsweise beinhaltet die Festlegung von zu hohen Großhandelspreisen für Bestellungen kleinen Umfangs. Das drängt den unabhängigen oder kleinen Einzelhändler aus dem Geschäft, indem es den Einkäufern der großen Ketten einen unfairen Vorteil einräumt, der zu einem Mengenrabatt berechtigen kann. Auf der Einzelhandelsstufe haben Kampfpreise die Festsetzung von so niedrigen Preisen zur Folge, dass lokale Anbieter nicht mithalten können. Kampfpreise werden auch von Ketten und multinationalen Unternehmen genutzt, um Ortsansässige vom Markt zu vertreiben. Wenn Sie Ihre Preis in Höhe Ihrer Kosten oder darunter festlegen, dann praktizieren Sie wahrscheinlich die Festlegung von Kampfpreisen. Ähnlich, selbst wenn Sie Preise höher als Ihre Kosten ansetzen, wenn Ihre Preise so aggressiv sind, dass sie andere Wettbewerber aus einem Markt ausschließen, dann haben Sie sich wahrscheinlich der Grenzpreisfestlegung schuldig gemacht. Eine Variante ist auch das Dumping, bei der Sie versuchen, sich den Weg in einen neuen Markt zu erkaufen, indem Sie Unmengen Ihres Produktes auf diesem Markt zu künstlich niedrigen Preisen abladen. Lassen Sie es.
Es ist so viel illegal in der Preisgestaltung, dass einige Leute voller Verzweiflung die Hände über den Kopf zusammenschlagen und sagen: Was kann ich tun? Also werde ich hinzufugen. dass der Versuch. Preise in gewisser Weise zu beeinflussen, in Ordnung ist. Sie können Mengenrabatte anbieten, um umfangreichere Käufe anzuregen, solange Sie niemanden aus dem Markt verdrängen. Obwohl Sie als Marketingmensch einen Einzelhändler nicht zwingen können, einen bestimmten Preis für Ihr Produkt zu verlangen, so können Sie sie doch dazu ermutigen, indem Sie Werbung für den vorgeschlagenen Einzelhandelspreis machen und ihn als solchen auf Ihrem Produkt aufführen. Sie können Konsumenten auch immer eine effektive Preissenkung durch einen Konsumentengutschein oder andere Sonderangebote anbieten. Einzelhändler stimmen gewöhnlich zu, um solche Angebote zu honorieren (wenden Sie sich an eine Werbeagentur, den Einzelhändler oder an einen Rechtsanwalt, um herauszufinden. wie solche Verträge gestaltet werden). Dennoch, wenn Sie Ihren Einzelhändlern eine Ermäßigung anbieten, können Sie diese nicht zwingen, sie an Ihre Kunden weiterzugeben. Die Händler könnten das Geld einfach zur Bank tragen und den Kunden weiterhin den vollen Preis abverlangen. He, das ist Marketing.