Nehmen wir einmal an, Ihrer Bitte um ein neues Arbeitszeit-Arrangement wurde zugestimmt, dann ist die nächste Herausforderung ein glatter Übergang von der alten zur neuen Regelung. Übernehmen Sie die Initiative und sorgen Sie dafür, dass die neue Regelung funktioniert. Es gibt keinen bombensicheren Formeln, die den Erfolg garantieren, doch die Hilfen in den folgenden Abschnitten sollten einen guten Start ermöglichen.
Entwickeln Sie eine Übergangsstrategie
Geben Sie sich und den Leuten, mit denen Sie Zusammenarbeiten mindestens zwei bis drei Wochen Zeit, um sich an die veränderte Situation anzupassen. Vollziehen Sie den Wechsel scheibchenweise. Wollen Sie beispielsweise auf Job Sharing umsteigen, dann sollten Sie mindestens eine Woche lang mit Ihrem Partner zusammenarbeiten, um ihn einzuweisen. Steigen Sie auf Telearbeit um, dann sollten Sie es so einrichten, dass Sie wenigstens für ein paar Stunden ins Büro kommen, auch an einem Telearbeitstag. Gehen Sie zur Gleitzeit über, sollten Sie zuerst ein paar Überstunden machen. All diese Ratschläge sollten Sie als Versicherung für den Erfolg der neuen Regelung auffassen.
Verhindern Sie Probleme
Machen Sie sich nicht selbst verrückt, doch seien Sie in den ersten Wochen besonders wachsam, es könnte sein, dass Probleme oder unerwartete Veränderungen auftauchen. Denken Sie daran, dass sich jedes kleine Problem zu einer heftigen Krise ausweiten kann, wenn man nicht aufpasst. Achten Sie sowohl auf Ihre Produktivität als auch auf die Ihrer Mitarbeiter. Bemerken Sie einen signifikanten Qualitätsverlust, versuchen Sie das Problem so bald wie möglich an der Wurzel zu packen und es zu lösen. Achten Sie auf ein verändertes Verhalten Ihres Vorgesetzten. Bitten Sie um ein Feedback Ihres Vorgesetzten, was die Veränderung Ihrer Arbeitszeit anbelangt. Zeigen Sie anfangs Ihre Bereitschaft zur Feinabstimmung, das wird sich in der Zukunft für Sie auszahlen.
Bleiben Sie am Ball
Achten Sie darauf, dass Sie nicht vom Informationsfluss in der Firma abgeschnitten werden. Von Beginn an sollten Sie, wenn Sie im Büro sind, mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen über die neuesten Entwicklungen sprechen. Planen Sie immer ein wenig Zeit ein, um per E-Mail oder Telefon die Kommunikation aufrecht zu erhalten.
Hausaufgaben: So arbeiten Sie auch zuhause effektiv
Entscheidend für den Erfolg der Telearbeit ist ein gut ausgerüstetes Büro zuhause. Hier zehn Hinweise, die Ihnen möglicherweise helfen können:
✓ Richten Sie Ihr Büro, wenn möglich, in einem eigenen Zimmer ein. Wählen Sie ein ruhiges Plätzchen in Ihrem Heim, so dass Sie von den alltäglichen Ablenkungen nicht betroffen werden.
✓ Richten Sie Ihr eigenes Telefon mit einem Anrufbeantworter ein. Niemand außer Ihnen darf an diesen Apparat gehen. Können Sie den Anruf nicht entgegennehmen, dann meldet sich eben der Anrufbeantworter und nicht Ihre vierjährige Tochter, die dem Anrufer begeistert erklärt, Papi könne nicht telefonieren, weil er gerade in der Badewanne liegt.
✓ Reparaturen oder Kundendienste sollten Sie nicht gerade dann durchgeführt werden, wenn Sie Hochbetrieb haben.
✓ Überlegen Sie, ob Sie Ihr Büro im eigenen Heim nicht abschließen sollten? Zumindest sollten Sie alles Wichtige – Schriftwechsel, Aktenordner, Disketten und so weiter – für Kinder unzugänglich machen.
✓ Sichern Sie regelmäßig Ihre Dateien. Am einfachsten ist ein Zip-Laufwerk. Auf den • Zip-Disketten können Sie mehr als 100 MB speichern.
✓ Ihr Computer sollte ausschließlich Ihrer Arbeit dienen. Benötigen andere in der Familie einen Computer, dann sollten Sie lieber einen zweiter Computer kaufen, als dass für Sie wichtige Dateien versehentlich gelöscht werden.
✓ Entwickeln Sie einen Arbeitsrhythmus und halten Sie sich daran. Vermischen Sie keinesfalls die Arbeitszeit mit der Zeit, in der Sie der Familie gehören.
✓ Richten Sie das Büro professionell ein. Notieren Sie die Kosten entweder weil die Firma die Auslagen ersetzt oder Sie die Kosten steuerlich geltend machen können.
✓ Sorgen Sie rechtzeitig für die richtigen Adressen, wenn einmal ein Bürogerät defekt ist.
✓ Planen Sie Ihr Telefonsystem sehr sorgfältig. Abhängig davon, wie häufig Sie telefonieren, Faxe versenden, ins Internet gehen, sollten Sie zumindest einen ISDN- Anschluss (besser noch einen DSL-Anschluss) haben.