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IHK und Inflation – und die Bedeutung davon – Wirtschaftsbegriffe Übersicht

Industrie- und Handelskammer, IHK
die gesetzlich bestimmte Interessenvertretungseinrichtung der Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Verkehr. Alle im Kammerbezirk tätigen Gewerbetreibenden – außer selbstständigen Handwerkern, Angehörigen freier Berufe und Betreibern landwirtschaftlicher Betriebe – gehören der IHK als Pflichtmitglied an. Mitglied bei einer IHK ist damit sowohl die Großbank als auch der Einzelhändler oder der Restaurantbesitzer. Die Aufgaben der IHK sind im Wesentlichen die Vertretung der Interessen der ihnen angehörenden Betriebe aus der gewerblichen Wirtschaft, die Beratung und Unterstützung von Behörden sowie Aufgaben im Rahmen der Berufsbildung im gewerblichen und kaufmännischen Bereich wie die Abnahme von Prüfungen. Spitzenorganisation ist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag.

In Österreich besteht seit 1947 die Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft als öffentlich-rechtliche Körperschaft, in der Schweiz der 1870 gegründete Schweizerische Handels- und Industrieverein. Für die überstaatliche Zusammenarbeit ist die Internationale Handelskammer (IHK, International Chamber of Commerce, ICC, gegründet 1919), mit Sitz in Paris, zuständig. ihk*de

Inflation
anhaltender Prozess der Geldentwertung in der Volkswirtschaft, der sich durch allgemeine Preiserhöhungen bemerkbar macht. Mit einer Geldeinheit kann dann ständig weniger gekauft werden, d. h. die Kaufkraft des Geldes vermindert sich dauernd. Nicht als I. gelten einmalige, vorübergehende, durch ungewöhnliche Vorkommnisse (beispielsweise Missernten, Streiks) verursachte Preisniveauerhöhungen sowie Preissteigerungen für bestimmte Güter oder Produktionsfaktoren. Die I. wird gemessen am Anstieg eines das allgemeine Preisniveau am besten widerspiegelnden Preisindex wie dem Preisindex für die Lebenshaltung. Der prozentuale Anstieg des Preisindex in einem bestimmten Zeitraum heißt Inflationsrate. Bei der Entstehung einer I. spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber, ist eine Bedingung für die I. gegeben.

Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig nicht erhöht werden kann, sind steigende Preise die Folge, die setzt ein. Die Preissteigerungen lösen steigende Löhne aus, wegen des höheren Einkommens steigt die Nachfrage nach Gütern an. Die höheren Löhne bewirken jedoch auch steigende Kosten der Unternehmen, was wiederum zu Preissteigerungen für Güter führt. Außerdem wird der Preisauftrieb durch die gestiegene Nachfrage zusätzlich verstärkt. Als Folge steigen die Löhne und es entsteht eine Lohn-Preis-Spirale. Da in einer solchen Situation in der Bevölkerung die Angst vor weiteren Preis-steigerungen und dem Verlust der gesparten Gelder ständig wächst, geben viele ihr Geld möglichst schnell für den Kauf von Gütern aus oder legen Geld zur Werterhaltung in Sachwerten an (Flucht in die Sachwerte), bevor neue Preiserhöhungen zu weiteren Kaufkraftverlusten führen. Eine I. kann sich deshalb dauernd selbst verstärken und eine Kettenreaktion immer neuer Steigerungen der Nachfrage und der Preise mit anschließenden Lohnerhöhungen auslösen.