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Lernen Sie im Handumdrehen vor der Prüfung – Strategien für erfolgreich lernen

Nutzen
Erkennen Sie den Lerneffekt, der mit dem Selbsterstellen von Lernkarten verbunden ist. Lernkarten kennen Sie vielleicht noch aus Ihrer Schulzeit, aus dem Englischunterricht: den Vokabeltrainer, die berühmte Lernkartei mit den fünf Fächern. Also nichts Neues für Sie? Lernen Sie hier die Möglichkeiten kennen, Lernkarten auch bei der Prüfungsvorbereitung einzusetzen.

Langzeitgedächtnis
Nun haben Sie endlich die Thematik verstanden. Jetzt gibt es aber noch Formeln, Gesetzmäßigkeiten, Axiome, Regeln, Merkwörter etc., die müssen Sie sich so richtig eintrichtern. Die müssen richtig, schnell und zuverlässig in der Prüfungssituation abrufbar sein. Die Inhalte müssen also in Ihr Langzeitgedächtnis gelangen. Und das muss mindestens von den letzten dich Wochen vor der Prüfung bis zum Tag der Prüfung reichen! Im Gedächtnis verankert sich das, was sehr merkwürdig ist (wie der Begriff merkwürdig schon sagt, vgl. hierzu auch Heister 2007), und das. was Sie immer wieder hören, lesen, sagen, also mehrfach wiederholen. Übrigens das, was Sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum wiederholen, setzt sich am besten fest.

Lernstoff gliedern
Nicht nur Vokabeln lassen sich mit den praktischen Lernkarten lernen. Nahezu jeder Lernstoff lässt sich in kleinere Sinnabschnitte gliedern, die sich wiederum in Fragen und Antworten zerlegen lassen. Besonders gut geeignet sind z.B. Definitionen, Fachbegriffe, Synonyme, Formeln, Regeln, Abläufe etc., die Sie für die Bearbeitung des Prüfungsstoffs kennen müssen.

Learning by Doing
Das gilt auch hier! Karten, die Sie selbst entwickelt haben, bringen einen viel größeren Lerneffekt mit sieb. Sie müssen hier nämlich den Lernstoff auf das Wesentliche komprimieren, ihn in eine Frage- und Antwortform bringen. Das heißt. Sie müssen sich richtig damit beschäftigen, bis Sie ihn für eine Lernkarte entsprechend strukturiert und aufbereitet haben.

Vorteile
Hier alle Vorteile auf einen Blick:
■ Lernkarten sind stets zur Hand. Sie passen in die Hosentasche und können beim Spaziergang, in der Bahn, im Wartezimmer oder an der Supermarktkasse genutzt werden.
■ Lernkarten unterteilen den Lernstoff in kleine Lernhappen. Sie haben nur 5 Minuten? Okay, die reichen für 5 Karten.
■ Das Lernen mit Karten ist eine Easy-Going-Methode. Sie leinen wirklich im Hand-Umdrehen.
■ Mit der Lernkartentechnik sparen Sie Lernzeit, die Sie dann für andere Prüfungsfächer nutzen können. Es werden immer nur die Inhalte wiederholt, die Sie noch nicht können.
■ Lernkarten wirken motivierend. Sie sehen, wie der Stapel Ihres 12
Wissens immer größer und der Stapel, den Sie noch lernen müssen, immer kleiner wird.
■ Lernkarten sind eine sehr gute Lernkontrolle, da Sie die Antwort sofort zur Hand haben.
■ Mit Lernkarten können Sie sich nichts vormachen. Was Sie nicht wissen, wird sofort offenbart.
■ Lernkarten zu erstellen, fördert die Konzentration auf die wesentlichen Inhalte eines Stoffs. Sie lernen, kurz und prägnant zu formulieren. Die Karten sind schlichtweg zu klein, um ins Schwafeln zu kommen.
■ Lernkarten bringen Spaß beim Lernen. Sie können sie auch in der Gruppe oder mit einem Partner einsetzen.
■ Lernkarten motivieren zum lauten Aussprechen der Antworten. Sie agieren mit der Lernkarte aktiv. Dies hat einen viel größeren Lerneffekt, als wenn Sie etwas lesen oder anschauen.
■ Lernkarten vermindern die Unsicherheit vor der Prüfungssituation. Sie simulieren mit den Karten mögliche Prüfungsfragen, auf die Sie dann schon gut eingestellt sind.

Überzeugt?!
Lernkarten erstellen
Erfahren Sie nun, wie Sie Lernkarten erstellen können:
Lesen Sie Ihr Skript und überlegen Sie sich zu jedem Gliederungspunkt:
Welche Frage könnte hierzu für eine Lernkontrolle gestellt werden?
Bei Formeln, Definitionen etc. ist die Frage schnell gefunden. Aber auch komplexere Themen lassen sich in eine Frage packen, z.B.:

Beispiel
■ Sie müssen jeweils einen längeren Text über Management by Exception und einen über Management by Objectives bearbeiten.
Folgende Fragen könnten Sie stellen:
■ Was ist Management by Exception bzw. by Objectives?
■ Welche Vorteile hat Management by …?
■ Welche Probleme birgt Management by …?

Daraus machen Sie dann z.B. die Lernkarten:

Frage Antwort
Definition von; Management by Exception Die Delegation von Aufgaben im Kongruenzprinzip, so lange bis der Ausnahmezustand eintritt.
(Ziele sind vorgegeben, oft mit ge­nauen Vorgaben verbunden.)
Frage Antwort
Nenne Vorteile von Management by Objectives ■   Förderung der Verantwortungs­bereitschaft

■ Förderung der Eigeninitiative

■ Entlastung der Führungskraft

■ Förderung der Kooperation

■ Wenig Hierarchieebenen

Aus zwei Gründen sind solche Karten besonders effektiv:
■ Die Antworten sind ausführlicher formuliert, als es die eigentliche Frage erfordern würde. Dadurch bleiben die Sinnzusammenhänge der Antworten erhalten und prägen sich gleich mit ein.
■ Die Kernaussagen, die zur Beantwortung der Frage unbedingt erforderlich sind, sind fett markiert. Dadurch fallen Sie leicht ins Auge und prägen sich besser ein. Durch die Wiederholung prägen sich die markierten Aussagen leicht und schnell ein. Ihr Gehirnspeichen die zusätzlichen Informationen ganz nebenbei mit ab. Wenn Sie dann z.B. in der Klausur an die Kernaussage denken, fallen Ihnen die anderen Informationen automatisch mit ein.

Format
Alle Karten sollten die gleiche Größe habe. Sinnvoll ist eine Größe, die gut in der Hand liegt (z.B. DIN A6 oder DIN A7). Größere Karten verführen dazu, wieder viel zu viel darauf zu schreiben. Kleine Karten fördern stärker die Konzentration auf das Wesentliche und die prägnante Formulierung.

Lernkartentechnik
Für alle, die die Lernkartentechnik nicht mehr vom Vokabellernen her kennen, sei sie hier noch mal erklärt:
Sie brauchen dazu einen Kasten (die sog. Lernkartei) mit mindestens vier oder besser noch sechs Fächern. Und so geht es:

Lernkartei
■ Alle Karten aus dem Fach Nr. 1 nehmen (da kommen alle neuen Karten erst mal rein),
■ Frage lesen,
■ Antwort überlegen und am besten laut aussprechen (geht nicht immer),
■ Karte umdrehen und Antwort prüfen.
■ Ist die Antwort richtig, kommt die Karte in das Fach Nr. 2.
■ Ist die Antwort falsch, kommt die Karte wieder zurück in das Fach Nr. 1.
■ Beim nächsten Kartenlernen nehmen Sie die verbliebenen Karten aus Fach Nr. 1 und wiederholen das Ganze: fragen, antworten, ablegen.
■ Beim dritten Lerndurchgang nehmen Sie nun die Karten aus Fach Nr. 2 und gehen sie nach dem gleichen Muster durch.
■ Alle richtig beantworteten Karten wandern in Fach Nr. 3 und alle falschen Antworten wieder zurück in Fach Nr. 1.
■ Nun ist bei der nächsten Sitzung wieder Fach Nr. 1 dran, dann wieder Nr. 2 etc.

Da Sie jede zweite Sitzung mit Fach Nr. 1 starten, nimmt der Zeitabstand zwischen den Abfragen der hinteren Fächer zu. Und das ist ja auch der Sinn und Zweck. Denn genau dadurch vertiefen Sie die Lerninhalte nachhaltig.

Am PC
Es gibt Software, wie z.B. Phase 6, mit der Sie das Ganze auch am PC machen können. Sie werden dann jedes Mal, wenn Sie den PC starten, automatisch aufgefordert, die Karten in dem Fach zu bearbeiten, das gerade dran ist. Die Übersichtsgrafik aus dem Programm Phase 6 verdeutlicht noch mal, wie es funktioniert:

Lernen Sie im Handumdrehen vor der Prüfung14
phase6*de, 23.5.2007

Das bringt Sie weiter
Schauen Sie sich auch noch diese Seite an: heaversity*com/ ab out. php. Keaversity ist eine Lernplattform für die gemeinsame Klausurvorbereitung. Hier können Sie kostenlos Lernkarten erstellen und nutzen. Wenn Sie Ihre Karten mit anderen teilen wollen oder Karten von anderen bekommen wollen, können Sie Ihre Karten auch verkaufen. Einer Suchfunktion nach Universität, Professor/in, Fach und Schlagwort erleichtert es, Hilfreiche Karten zu finden.