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Nur die Risiken, die ich kenne, kann ich steuern

Das operative Risk Management beinhaltet den Prozess der systematischen und laufenden Risiko-Analyse der Geschäftsabläufe. Ziel der Risiko-Identifikation ist die frühzeitige Erkennung von „den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen“, d.h. die möglichst vollständige Erfassung aller Risiko-Quellen, Schadensursachen und Störpotenzialen. Für einen effizienten Risiko- Management-Prozess kommt es vielmehr darauf an, dass Risiko- Management als kontinuierlicher Prozess — im Sinne eines Regelkreises — in die Unternehmensprozesse integriert wird. Der Risiko-Management-Prozess in der Praxis pic 20 Hierbei ist die Informationsbeschaffung die schwierigste Phase im gesamten Risiko-Management-Prozess und eine Schlüsselfunktion des Risiko-Managements, da dieser Prozessschritt die Informations- basis für die nachgelagerten Phasen liefert. Erforderlich ist eine systematische, prozessorientierte Vorgehensweise. Die Identifikation kann je nach Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven erfolgen; beispielsweise auf der Ebene der Risiko-Arten (leistungswirtschaftliche, finanzwirtschaftliche, externe Risiken etc.), der Ebene der Prozesse (Projekte, Kern- und Unterstützungsprozesse etc.) sowie der Geschäftsfelder (Dienstleistungen, IT-Services, Produktion etc.). Von der Methodik bietet sich entweder ein „Top-Down“- oder, ein „Bottom up“-Ansatz an. Der „Top down“-Ansatz bietet den Vorteil einer relativ schnellen Erfassung der Hauptrisiken aus strategischer Sicht. Diese „Makroperspektive“ kann jedoch auch dazu führen, dass bestimmte Risiken nicht erfasst werden oder Korrelationen zwischen Einzelrisiken nicht korrekt bewertet werden. Demgegenüber bietet ein „Bottom-up“-Ansatz den Vorteil, dass sämtliche Geschäftsbereiche und Prozesse erfasst und analysiert werden können. Allerdings ist der „Bottom-up“-Ansatz auch um ein Vielfaches aufwendiger. Die in der Praxis angewendeten Methoden können prinzipiell in Kollektions- und Suchverfahren unterteilt werden. Die Kollektionsverfahren eignen sich vorwiegend für die Identifikation bestehender bzw. offensichtlicher Risiken, während alle analytischen Suchverfahren darauf fokussiert sind, zukünftige und bisher unbekannte Risiko-Potenziale zu identifizieren. Ergebnis der Risiko-Analyse sollte ein strukturiertes Risiko-Inventar sein. Die identifizierten Risiken müssen im anschließenden Prozessschritt detailliert analysiert und bewertet werden. Ziel sollte dabei ein sinnvolles und möglichst für alle Risiko-Kategorien anwendbares Risikomaß sein (etwa mit Hilfe des Value at Risk). Methoden der Risiko-Identifikation  Nur die Risiken, die ich kenne, kann ich steuern 2