Mobile Broking beim Optionshandel

Wer Optionsscheine online handeln will, war bis vor kurzem auf einen PC angewiesen. Mittlerweile sind Anleger aber nicht mehr ortsgebunden. Denn es gibt die Möglichkeit, Transaktionen über Mobiltelefone (Handys) abzuwickeln. Durch die Verbindung von Mobilfunk- und Internet ergeben sich vollkommen neue Perspektiven. Anleger können das Internet an jedem beliebigen Ort nutzen und so standortunabhängig Informationen abrufen oder Orders erteilen. Die neue Technik, die dies ermöglicht, heißt Wireless Application Protocol – kurz WAP – und ist mit einigen Einschränkungen bereits heute anwendbar. Einfach gesagt handelt es sich dabei um eine Schnittstelle zwischen Mobilfunknetzen und dem Internet.

Mobile Broking beim Optionshandel2

Um WAP nutzen zu können, ist ein Endgerät mit einem WÄP-fähigen Microbrowser erforderlich, der die in WML geschriebenen Seiten darstellen kann. Die Endgeräte können neben Mobiltelefonen auch Organizer, Palmtops oder andere Geräte sein, zum Beispiel Autoradios. Web-Seiten lassen sich mit einem Handy allerdings nur aufrufen, wenn sie in einer speziellen Seitenbeschreibungssprache – der sogenannten WML (Wireless Markup Language) – erstellt wurden. Sie ermöglicht vor allem eine textorientierte Darstellungsweise und kommt damit den zurzeit noch geringen Übertragungsraten in Mobilfunknetzen entgegen. Den für Internet-Seiten gebräuchlichen HTML-Code können Handy-Browser – zumindest gegenwärtig – dagegen noch nicht lesen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass spätestens Ende 2001 mit UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) eine Technologie zur Verfügung steht, die erheblich schnellere Übertragungsmöglichkeiten gestattet. Dann wird es wahrscheinlich auch möglich sein, aufwendige Grafiken in angemessener Zeit zu übermitteln.

M-Commerce
Für der Handel im Internet via Computer wurde die Sammelbezeichnung Electronic-Commerce (E-Commerce) geprägt. Werden Geschäfte dagegen online per Mobiltelefon abgeschlossen, spricht man allgemein von Mobile-Commerce, kurz M-Commerce. Informationen zum Thema WAP findet man im Internet unter Wapforum. Diese Seite enthält allgemeine Darstellungen und weiterführende Links zum Thema, außerdem ein Lexikon zum Thema WAP. Hier ist auch ein Katalog mit einer Auswahl von WAP-Diensten und speziellen WAP-Adressen enthalten. Der standortunabhängige Zugriff auf das WWW ist nur mit besonderen WAP-Handys möglich, nicht jedoch mit einem herkömmlichen Mobiltelefon. Ein WAP-Handy besitzt einen Browser, mit dem man die in WML erstellten Seiten betrachten kann. Vorteile bringt die WAP-Technologie insbesondere Anlegern, die fortlaufend über das aktuelle Börsengeschehen informiert sein wollen, dies bislang aber nicht waren, weil sie beispielsweise nicht ständig Zugriff auf einen Internet-PC hatten. Deswegen meiden viele Anleger Optionen. Da diese Finanzinstrumente innerhalb kürzester Zeit stark im Wert schwanken können, muss gewährleistet sein, dass Anleger jederzeit aktuelle Marktpreise abrufen und Orders erteilen können. Dazu besteht nun die Möglichkeit. In Deutschland bieten einige Online-Banken die Nutzung der WAP-Technologie für den Börsenhandel an. Insbesondere beim Handel mit Optionsscheinen ist Schnelligkeit – wie bereits erwähnt – oft eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg. Diesen Service wird es in naher Zukunft bei vielen Discount-Brokern, Banken und anderen Dienstleistern geben. Bereits heute sind zum Beispiel bei ConSors, Fimatex oder auch Siemens WAP-Anwendungen möglich. WAP-Services findet man außerdem bei Wallstreet :online. Und sogar die Deutsche Börse hat inzwischen WAP-Angebote – abrufbar auf der Homepage unter der Rubrik Market-Data.

Individuelle Daten übers Internet abspeichern und per Handy mobil abrufen
Unter Yourwap können Anleger nach Belieben Daten über das Internet speichern und dann später mit einem WAP-Handy wieder abrufen. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Wertpapierkenn- Nummern dort zu hinterlegen oder Kurse, zu denen man Optionsscheine gekauft hat. WAP-Trading muss jeder Anleger erst üben, bevor der Ablauf quasi automatisiert wird. Deshalb haben wir hier mit freundlicher Genehmigung von ConSors die Bedienungsanleitung des ConSors MobileBroker abgedruckt: Start: Konfiguration und Freischaltung bei ConSors. Im Internet bei Consors findet man unter One-Click-Auswahl den Menüpunkt MobileBroker. Auf der Seite Freischalten kann sich der ConSors Kunde über die Eingabe seiner Kontonummer, Handynummer und seiner PhoneBroking PIN das Konto für den ConSors MobileBroker aktivieren. Diese einmalige Freischaltung registriert den ConSors-Kunden als Nutzer des MobileBrokers und ist unerlässlich. Im WAP-Handy wählt der Kunde einfach die Servicenummer von D2: 0172/22 900 101 und erhält als SMS die nötigen Konfigurationsdaten. Diese SMS muss in seinem Gerät gespeichert werden. Der Kunde ruft die WWW-Dienste im Handy auf und gelangt auf das D2-WAP-Portal, dort findet er unter Hotlinks die Startseite ConSors*de. Übersichtlich werden dem Anleger alle Menüpunkte – wie beispielsweise Kursabfrage, WAP-Demo, Login, Order, Depot, Orderinfo – angezeigt. Er kann davon nur die unterstrichenen auswählen, weitere Menuepunkte stehen zur Ansicht zur Verfügung. Zum Marktstart unterstützt ConSors ausschließlich das Nokia 7110 und D2-Karten. Das Angebot wird im Lauf des Jahres 2000 sukzessive ausgeweitet, sodass alle WAP-Handys sowie die Karten von Dl, E-Plus, VIAG genutzt werden können. Ein Zeitpunkt für diese Ausweitung wird derzeit noch nicht genannt. Realtime-Kurse zum Nulltarif Der Kunde klickt in seinem Menü das Feld WKN (Wertpapier-Kennnummer) an und erhält eine neue Maske, in die er die WKN eingibt. Dann klickt er auf weiter und wählt den Börsenplatz aus. Mit weiter sendet er die Anfrage ab und erhält dann den gewünschten Realtime-Kurs auf dem Display.

Orderaufgabe
Nach Login: Kontonummer und PhoneBroking PIN sowie Eingabe der Orderdaten Kauf/Verkauf WKN Stück Limit Börsenplatz sendet der Kunde den Auftrag via ConSors an die Börse.

Mobile Abwicklung und Ausführungsbestätigung
Unter Orderinfo ruft der Kunde den Orderstatus ab. Unter Depot werden der Depot- und Kontostand sowie die einzelnen Depotpostionen ersichtlich. Mittels einer Demo-Anwendung können sich Interessenten der ConSors Discount-Broker AG einen Eindruck über den ConSors Mobileßroker verschaffen. Mehr zum Thema WAP wird im Internet angeboten. Unter Yourwap findet man zum Beispiel ebenso nützliche Hinweise wie unter wap*de. Da sich die WAP- Technik in schnellen Schritten fortentwickelt, ist damit zu rechnen, dass in nächster Zeit vielerlei weitere Informationen rund um dieses Thema ins Internet eingestellt werden.

Optionen und ihre Risiken I

Risiko hat zwei Seiten
Optionen sind mit zum Teil erheblichen Risiken verbunden. Deshalb sollten Anleger wissen, worauf sie sich beim Kauf einlassen. Doch es ist nicht angebracht, Optionen schlecht zu machen, nur weil sie Risiken beinhalten. Denn der Begriff Risiko umfasst – wenn man ihn richtig definiert – zwei Seiten, sowohl Gefahren als auch Chancen. Mit Optionen können einerseits zwar Verluste (= Gefahr) entstehen, anderseits besteht aber auch die Aussicht, Gewinne zu erzielen (= Chance). Betroffen von den Risiken sind nicht nur Optionskäufer. Auch für Stillhalter (z. B. Banken) ist das Ganze keine risikolose Angelegenheit. Wer aber meint, dass die Banken machtlos sind, täuscht sich, Denn die entstehenden Risiken lassen sich ganz gezielt beeinflussen. Wie das funktioniert, werden wir am Ende dieses Artikels untersuchen.

Allgemeines Kursrisiko
Wer Optionen kauft, geht das Risiko ein, dass deren Wert im Laufe der Zeit schwankt. Man spricht auch vom allgemeinen Kursrisiko. Für den Anleger ist es positiv, wenn die Optionskurse steigen und Gewanne erzielt werden. Doch der Wert kann natürlich auch sinken und Verluste verursachen. Optionskurse führen kein Eigenleben, im Gegenteil: Ihre Schwankungen hängen von mehreren verschiedenen Faktoren ab. Verändern sie sich, passt sich normalerweise auch der Wert der Option an. Der Inhaber einer Option – nehmen wir konkret eine Aktienoption – setzt sich damit indirekt einem ganzen Bündel von Einzelrisiken aus. Er ist nicht nur von Aktienkursschwankungen betroffen, sondern zugleich von Volatilitäts- und Zinsänderungen usw. Handelt es sich dann noch um eine Option (z. B. Warrant), der in einer fremden Währung notiert, muss deren Kurs in Euro umgerechnet werden. Doch Währungskurse schwanken und daher trägt der Anleger obendrein ein Wechselkursrisiko. Unter Risikogesichtspunkten ist eine Option also ein ziemlich komplexes Finanzprodukt. Der Anleger muss sich über viele verschiedene Risiken und deren Zusammenwirken im Klaren sein. Wie sich die Veränderungen einzelner Risikofaktoren auswirken, lässt sich nicht pauschal sagen. Ob ein Anstieg der Aktienkurse oder sinkende Zinssätze für den Anleger Gewinne oder Verluste bedeuten, hängt davon ab, welche Sorte von Warrant betroffen ist Calls oder Puts). Aus diesem Grund sind Einzelfallbetrachtungen erforderlich. Wir werden nachher noch ausführlich zeigen, wie man die Risiken im Einzelnen messen kann. Eines gilt für jede Option: Selbst wenn die Preiseinflussfaktoren unverändert bleiben, entstehen auf jeden Fall Verluste. Hierdurch unterscheiden sich Optionen von anderen Finanzprodukten. Kauft ein Anleger eine Infineon-Aktie zu 60 Euro in der Hoffnung, dass ihr Kurs steigt, verliert er kein Kapital, wenn der Börsenkurs gleich bleibt. Auch wenn ihr Wert gesunken ist, muss die Aktie nicht unbedingt verkauft werden. Denn der Anleger kann eine Niedrigkursphase – wie man sagt — aussitzen und das Wertpapier auch später noch verkaufen. Sollte die Aktie dennoch zu einem niedrigeren Kurs veräußert werden, können diese Verluste unter Umständen durch andere Erträge (z.E. Dividenden) ganz oder teilweise kompensiert werden.

Diese Möglichkeiten bieten Optionen nicht. Bei unverändertem Aktienkurs geht definitiv ein Teil vom Optionswert verloren, genauer die Zeitprämie. Der Anleger kann nicht warten, bis sich die Kurse erholen, da Optionen eine begrenzte Laufzeit haben. Da sie zudem keine laufenden Erträge abwerfen – vergleichbar mit Dividenden bei Aktien – besteht natürlich auch keine Möglichkeit, Kursverluste dadurch aufzufangen. Besonders schwierig einzuschätzen ist das Kursrisiko bei Exotischen Warrants, da solche Produkte in vielen Fällen einem anderen Preisbildungsmechanismus als Plain-Vanilla-Warrants unterliegen. Außerdem treten Preiseinflussgrößen auf, die man von herkömmlichen Scheinen nicht kennt. So hängt zum Beispiel der Wert einer Rainbow-Option (Best-of-Option) – neben den bekannten Einflussgrößen – zusätzlich davon ab, wie stark sich die Kurse der beiden zugrunde liegenden Underlyings parallel entwickeln.

Optionen verlieren mit der Zeit an Wert – aber nicht gleichmäßig
Optionen verlieren ihren Zeitwert nicht gleichmäßig, sondern – wie schon erwähnt – umso schneller, je näher der Verfalltermin rückt. Besonders empfindlich auf die Laufzeitverkürzung reagieren also Optionen mit geringer Restlaufzeit. Fassen wir zusammen: Im Vergleich zu anderen Finanzinstrumenten ist das Totalverlustrisiko bei Optionen deutlich höher. Kauft ein Anleger Aktien, muss deren Wert auf Null sinken, um das gesamte Kapital zu vernichten. Werden hingegen At-the-money-Warrants gewählt, reicht es aus, wenn der Aktienkurs unverändert bleibt, damit ein Totalverlust eintritt. Weil das Totalverlustrisiko schon ist, müssen Optionen Laufend überwacht werden.

Risiko aufgrund der Hebelwirkung
Ihren Reiz haben Optionen vor allem aufgrund ihrer überdurchschnittlich starken Wert Schwankungen, Verändert sich der Kurs des Underlyings, kann man bei Optionen Kursreaktionen beobachten, die um ein Vielfaches höher sind (Hebelwirkung). Mit Optionen besteht deshalb die Chance, Gewinne deutlich schneller zu erzielen als mit anderen Anlageformen. Doch dieser Hebel hat auch seine Schattenseiten. Genauso schnell wie der Wert einer Option steigt, kann er nämlich auch verloren gehen. Doch nicht bei jeder Option ist die Hebelwirkung gleich stark ausgeprägt, Abhängig ist sie im Wesentlichen von zwei Faktoren. Erstens der Restlaufzeit: Je kürzer die Zeit bis zum Verfalltag, umso größer der Hebel. Zweitens übt der Zustand Einfluss auf den Hebel aus. Optionen, die aus dem Geld notieren, haben unter sonst gleichen Bedingungen einen höheren Hebel als Optionen, die am Geld liegen. Sind Optionen sehr tief im Geld, ist kaum noch eine Hebelwirkung vorhanden. Jetzt weisen Optionen ähnliche Kursreaktionen auf wie das Underlying. Abhängig ist die Hebelwirkung auch vom Produkttyp. Gegenüber Plain-Vanilla-Optionen haben bestimmte Exoten erheblich höhere Hebel. Ein typisches Beispiel sind Power Optionen. Liegt der Kurs des Underlyings zwischen Basispreis und Cap (bzw. Floor), sind die Kursreaktionen außergewöhnlich hoch.

Pricingrisiko
Für eine Reihe von Optionen – insbesondere Optionsscheine — werden vom Stillhalter (Emittenten) laufend Kurse gestellt, zu denen Anleger kaufen bzw. verkaufen können. Dies ist sicherlich ein nützlicher, allerdings auch nicht ganz risikoloser Service. Denn jeder Anleger trägt das Risiko, dass der Emittent Kurse stellt, die man nicht mehr als gerechtfertigt bezeichnen kann. Pricingrisiko steht für die Gefahr, dass Quotierungen erfolgen, die von einem angemessenen Wert abweichen und zwar zu Ungunsten der meisten Anleger. In der Praxis kommt es öfter vor, dass der größte Teil aller Anleger die gleichen Handelsabsichten hat – die Mehrzahl will entweder Optionsscheine kaufen oder wieder verkaufen. Ahnt der Händler einer Bank die Seite, auf der der größte Umsatz gemacht wird, kann er sich darauf einrichten und die Quotierung zum eigenen Vorteil gestalten. Eine typische Situation, in der die Handelsinteressen sehr einseitig gelagert sind, ist die Emissionsphase. Dann überwiegen Käufer und der Market-Maker kann relativ hohe Kurse stellen, ohne Gefahr zu laufen, dass dies ran einer Gegenseite durch Rückverkäufe an die Bank ausgenutzt wird. Ein beliebtes Argument, um die Hochpreispolitik zu begründen, ist die angeblich hohe zukünftige Volatilität bei der Basisaktie. Mit der Volatilität lässt sich im Übrigen fast jede Quotierung begründen. Braucht der Händler geringe Kurse, wird eine niedrige Vola eingepreist. Besonders stark ausgeprägt ist das Pricingrisiko bei neuemittierten Exotischen Warrants. Oft sind keine vergleichbaren Produkte von Konkurrenzbanken im Umlauf, so dass eine direkte Preisgegenüberstellung ausscheidet. Im Unterschied zu Plain-Vanilla-Warrants kann ein Anleger Exotische Scheine häufig nicht selbst nachpreisen und dadurch prüfen, ob der Ausgabepreis fair ist.

Spreadrisiko
Es ist üblich, dass Optionsscheine zwischen Ausgabedatum und Laufzeitende uneingeschränkt beim Emittenten gekauft und an ihn auch wieder zurückgegeben werden können, da sich die meisten Häuser zum Market-Making verpflichten. Der Verkaufspreis (Briefseite) ist aus verständlichen Gründen höher als der Kurs, zu dem Optionen wieder zurückgenommen werden (Geldseite), da die Banken ja auch etwas verdienen wollen. Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs stellt für den Anleger einen Verlust dar, der im Voraus nicht einfach zu kalkulieren ist. Denn der Spread zählt nicht zu den eigentlichen Ausstattungsmerkmalen (Primärmerkmalen). Er bildet vielmehr ein sogenanntes Sekundärmerkmal. Während in den Emissionsbedingungen beispielsweise Underlying und Ende der Laufzeit genau festgehalten sind und vom Emittenten nachträglich nicht mehr verändert werden dürfen, sind über die Geld-Brief- Spanne dort keinerlei Angaben zu finden. Das bedeutet, dass ein Institut den Abstand im Nachhinein nach eigenem Geschmack verändern kann. So etwas ist durchaus schon vorgekommen. Zum Emissionszeitpunkt und kurz danach werden besonders enge und damit anlegerfreundliche Spreads gestellt. Erfahrungsgemäß lassen sich viele dadurch leichter zum Kauf verleiten. Später, wenn der größte Teil einer Emission platziert worden ist, gehen die Emittenten dann plötzlich dazu über, ihre Spannen auszuweiten. Welche Folgen das hat, wollen wir an einem kurzen Beispiel zeigen. Unterstellen wir, ein Aktienschein (Bezugsverhältnis: 1,0) sei zum Emissionszeitpunkt und einige Wochen danach mit einem Spread von 30 Cents quotiert worden. Ein Anleger hat 1000 Warrants zum Kurs von 6,50 Euro pro Stück gekauft (Mittelkurs: 6,35 Euro), Da ihr Wert gestiegen ist – neuer Mittelkurs: 6,70 Euro —, möchte sich der Inhaber wieder von seinen Warrants trennen. Bei unveränderter Geld-Brief-Spanne würde eine Quotierung von 6,55 (Geld)(6,85 (Brief) gestellt und der Anleger könnte 6.550 Euro einstreichen (ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten). Als er im Internet nachschaut, stellt er jedoch fest, dass der Emittent den Spread von 30 auf 60 Cents verdoppelt hat. Aufgrund der Ausweitung ist der Abstand zwischen An- und Verkaufskurs größer geworden und der Anleger muss sich mit 150 Euro weniger begnügen, denn der Emittent quotiert nun wie folgt: 6,40 (Geld)/7,00 (Brief). Obwohl der Mittelkurs um 35 Cents gestiegen ist, bleibt im Endeffekt sogar ein Verlust von ICO Euro übrig.

Optionsscheinrechner der Comdirect Bank – hilfreiche Information

Optionsscheinrechner Comdirect Bank – hilfreiche Information
Von sämtlichen Optionsscheintools, die von deutschen Banken zurzeit im Internet angeboten werden, ist der Rechner der Comdirect Bank eine der anspruchsvollsten Anwendungen. Er ist unter der Im Unterschied zu anderen Tools müssen die Optionsmerkmale nicht manuell eingegeben werden, da der Rechner auf sämtliche börsennotierten Scheine zurückgreift. Es reicht aus, wenn der Anleger die WKN des betreffenden Warrants eintippt. Zur Verdeutlichung der Funktionen des Tools haben wir den Optionsschein aus unserem Ursprungsbeispiel gewählt.

Optionsscheinrechner der Comdirect Bank4

Nach Eingabe der Wertpapierkenn-Nummer erscheint eine umfangreiche Maske, welche sämtliche Ausstattungsdetails unseres Optionsscheins sowie dessen aktuellen Marktpreis umfasst. Enthalten ist außerdem der momentane Börsenkurs der zugrunde liegenden Aktie. Betätigt man die Schaltfläche mit der Aufschrift Expert erweitert sich die Ansicht und die übrigen Preiseinflussfaktoren sowie deren aktuelle Werte werden ebenfalls mit angezeigt. Das Tool der Comdirect Bank bietet dieselben Möglichkeiten wie der Szenario-Rechner von OnVista. Damit verglichen ist die Bedienung etwas komfortabler. Die Preisfaktoren können jeweils einzeln mit Schiebereglern variiert werden. Es ist sofort sichtbar, wie sich die Veränderung auf den Optionswert auswirkt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Verlauf des Optionspreises grafisch abzubilden. Betätigt man den Button Graph, erscheint die Prämie in Abhängigkeit des Aktienkurses, auf dem Bild eingezeichnet sind zum einen Innerer Wert und Zeitprämie, zum anderen der Break Even-Kurs.

Strategien beim Optionshandel I

Spekulationsmöglichkeiten sind breit gefächert
Bei vielen Anlegern sind Optionen besonders beliebt, weil die Spekulationsmöglichkeiten viel weiter gefächert sind als bei herkömmlichen Finanzprodukten. Für kurzfristig orientierte Akteure sind Aktien nur dann etwas, wenn mit steigenden Kursen gerechnet wird. Dagegen können Spekulanten mit Optionen auf Seitwärts- und Abwärtsbewegungen setzen oder auf Veränderungen der Volatilität. Faszinierend sind Optionen für viele außerdem aufgrund ihres überdurchschnittlichen Hebels. Während man mit einer Aktie lediglich eins zu eins an der Kursentwicklung teilnimmt, Liegen die Partizipationsmöglichkeiten bei Warrants zum Teil deutlich darüber. Man kann Optionen natürlich auch zu Sicherungszwecken verwenden, etwa ein Aktiendepot vor Kursverlusten schützen. Schließlich lassen sich Optionen auch mit anderen Produkten kombinieren, wodurch zum Teil sehr interessante Finanzpakete entstehen. Am Beispiel der 90/10-Strategie werden wir dies weiter unten beschreiben. Man sieht, wie unterschiedlich die Motive für den Handel mit Optionen sein können. Die wichtigsten Strategien wollen wir im Anschluss genauer betrachten und dem Leser damit einen Eindruck von den Möglichkeiten vermitteln. Doch wir können diese Thematik lediglich streifen, denn sie ist so umfangreich, dass man leicht ein umfangreiches : darüber schreiben könnte.

Strategien beim Optionshandel I3

Spekulation auf Hausse und Baisse
Rechnet ein Anleger mit steigenden Kursen an Aktien-, Renten- oder Devisenmärkten – ist er also bullish eingestellt kann er mit entsprechenden Call-Optionen von diesem Aufschwung (Hausse) profitieren. Aufgrund des großen Angebots an Optionsscheinen kann jeder Anleger die Restlaufzeit und den Strike nach seinen eigenen Vorstellungen aussuchen und das Chancen-Risiko-Verhältnis damit individuell festlegen. Je stärker der erwartete Kursanstieg, umso tiefer darf die Option out-of-the-money notieren. Kann man hingegen lediglich von einer schwachen Aufwärtsbewegung ausgehen, sind At- und In-the-money-Calls die bessere Alternative. Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des richtigen Warrants ist die Laufzeit. Ist ein Aktienkursanstieg in sehr kurzer Zeit zu erwarten, bietet sich der Kauf von Kurzläufern an. Unter sonst gleichen Bedingungen verändert sich ihr Wert stärker als der langlaufender Scheine. Ein Beispiel vom unserem : wäre in Mitte April 2000, dann stand der DAX bei knapp 7.300 Punkten. Wir wollen einen langlaufenden In-the-money-Call (Konservativer Call) mit einem Out-of-the-money-Kurzläufer (Agressiver Call) vergleichen. Entsprechende Produkte suchen wir im Internet mit dem Tool Optionsschein-Vergleich von OnVista. Die DG Bank bietet einen konservativen Call (Basispreis 7000, Laufzeit knapp ein Jahr), einen Schein mit hohem Strike und kurzer Laufzeit bietet die Citibank. Sowohl für moderate als auch für sehr starke Indexschwankungen in den kommenden zwei Wochen haben wir die Wertveränderungen der beiden Calls im Internet berechnet. Verwendet haben wir dazu den Szenario-Rechner von OnVista. Schwankt der Index nur schwach, bringt der konservative Call Vorteile. Bei starken Kursausschlägen kann der Anleger mit der aggressiven Option dagegen deutlich mehr Gewinn erzielen, aber auch extreme Verluste. Mit dem Szenario-Manager lässt sich dies hervorragend simulieren. Er ist deshalb für viele Optionsanleger inzwischen zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel geworden.

Man sieht an diesem Beispiel auch sehr gut, dass die Höhe des Optionspreises kein geeignetes Entscheidungskriterium ist. Zwar ist der aggressive Schein deutlich günstiger, hier sind jedoch auch die Verlustrisiken erheblich größer. Beachtet werden sollte, dass die Optionspreise aufgrund der unterschiedlichen Bezugsverhältnisse nicht direkt vergleichbar sind. Deshalb ist eine Umrechnung auf ein einheitliches Bezugsverhältnis erforderlich. Mit dem Kauf von Aktien, Anleihen oder anderen Kassaprodukten kann man lediglich von steigenden Kursen profitieren. Die Märkte bewegen sich jedoch nicht nur in Aufwärtstrends, auch Phasen mit Abwärtsbewegungen (Baisse) kommen immer wieder vor. Mit Put- Optionsscheinen können Anleger an dieser Entwicklung verdienen. Aus der Vergangenheit weiß man, dass Kursrutsche häufig ein stärkeres Ausmaß haben als Haussebewegungen. Starke Kursverluste in verhältnismäßig kurzen Zeitabständen und der damit einhergehende Volaanstieg machen Puts besonders attraktiv. Durch Auswahl des Basispreises und der Restlaufzeit kann jeder – wie im Zusammenhang mit Calls bereits erläutert – die Chancen-Risiko-Relation selbst bestimmen. Auch hier bietet es sich an, Puts mit unterschiedlicher Ausstattung zu suchen und mit dem Szenario-Manager deren Wertveränderung zu simulieren. Der Ablauf ist bereits von den Calls bekannt. Daher gehen wir hierauf nicht mehr ausführlicher ein.

Nicht alles auf dieselbe Karte setzen
Auch risikofreudige Anleger sollten den Grundsatz beachten, nicht Ihr gesamtes Optionsscheinkapital auf einen einzigen Warrant zu setzen. Erfahrene Anleger streuen ihren Einsatz auf mehrere Optionen, die sich vor allem durch ihr Underlying voneinander unterscheiden. Von Volatilitätsänderungen profitieren Der Wert einer Option hängt maßgeblich davon ab, wie die Marktteilnehmer die zukünftigen Schwankungen des Underlyingkurses beurteilen. Diese Einschätzung (implizite Volatilität) ist keine feste Größe, sondern fortlaufend Änderungen unterworfen. Rechnet ein Anleger damit, dass die implizite Vola in Zukunft ansteigt, kann er durch Auswahl geeigneter Optionen davon profitieren. Wie stark die Gewinne sein können, hängt in erster Linie vom Zustand des Warrants ab. Auf Scheine, die tief im Geld notieren, wirkt sich eine Volatilitätsänderung kaum aus. Der Warrantpreis setzt sich fast nur aus dem Inneren Wert zusammen. Ein Zeitprämienanteil ist so gut wie gar nicht vorhanden. Doch gerade die Zeitprämie ist diejenige Optionspreiskomponente, die sich bei Volatilitätsbewegungen anpasst. Anders ist die Lage hingegen bei Optionen, die tief aus dem Geld liegen. Hier führen Schwankungen der impliziten Vola zum Teil zu erheblichen Anpassungen des Warrantpreises. Dazu ein Fallbeispiel nehmen wir an, der DAX steht augenblicklich bei 6000 Punkten, die implizite DAX-Vola (VDAX) bei 30 Prozent. Wir betrachten drei Calls (Restlaufzeit 6 Monate) mit jeweils unterschiedlichem Strike und rechnen aus, was eine abrupte Änderung der impliziten Volatilität für Konsequenzen hätte. Man kann erkennen, wie stark der Einfluss von Volatilitätsänderungen vom Optionszustand abhängig ist.

Strategien beim Optionshandel I4

Implizite Volatilität beruht auf individuellen Einschätzungen
Die implizite Volatilität kann sich binnen kürzester Zeit stark ändern, denn sie beruht auf den Schätzungen der Marktteilnehmer. Diese passen sich ebenfalls häufig schlagartig an. zum Beispiel aufgrund von Neuigkeiten (politische Ereignisse, Entscheidungen der Zentralbanken usw.). Dies sollten Optionsanleger mitberücksichtigen. In welchen Bandbreiten Volatilitäten schwanken können, verdeutlicht ein Blick auf den VDAX der letzten fünf Jahre. Sein Wert bewegte sich zwischen gut zehn und fast sechzig Prozentpunkten. In Zeiten mit hohen impliziten Volatilitäten verlieren herkömmliche Warrants einiges von ihrer Attraktivität. Bewegt sich die Volatilität nämlich auf ein niedrigeres Niveau zu, hat dies schlimme Folgen, da ihr Wert – unter sonst unveränderten Bedingungen – sinkt. Erwartet ein Anleger für die Zukunft einen Volatilitätsrückgang, sollten Optionen, die (weit) aus dem Geld notieren, besser gemieden werden. Ein tief im Geld liegender Warrant wird von dieser Entwicklung dagegen nicht so stark getroffen. Es gibt jedoch auch Optionen, die auf Volatilitätsschwankungen kaum reagieren. Call- und Put-Spread-Warrants sind solche Produkte. Ein Call-Spread entspricht einem Finanzpaket aus einem gekauften CalI (mit niedrigem Strike) und einem identisch ausgestatteten verkauften Call (mit höherem Strike). Zwar verliert der erste Call bei einem Rückgang der Volatilität, dafür steigt der zweite im Wert. Je nachdem wie weit die Basispreise auseinander liegen, kann es annähernd zu einer Neutralisierung kommen. Doch der Anleger hat auch die Möglichkeit, Finanzprodukte zu kaufen, deren Wert steigt, wenn die Volatilität sinkt.

Ein Beispiel sind Bottom-Up-Optionen. Diese Produkte sind so konstruiert, dass dem Anleger für jeden Tag, an dem der Strike überschritten wird, ein fester Geldbetrag gutgeschrieben und am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird. Wie weit der Basispreis überschritten wird, ist gleichgültig. Kauft ein Anleger Bottom-Up-Warrants (Underlying zum Beispiel SAP-Aktien), deren Strike vom Aktienkurs (deutlich) überschritten wird, gewinnt der Schein an Wert, wenn die implizite Volatilität für die SAP-Aktie sinkt. Bei geringerer Schwankungsbreite sinkt die Gefahr, dass der Aktienkurs unter den Strike fällt. Doch Anleger sollten vorsichtig sein, denn Bottom-Up-Optionen gewinnen nicht automatisch an Wert, wenn die implizite Volatilität sinkt. Liegt der Aktienkurs nämlich unterhalb des Strike, ist es genau umgekehrt : Der Optionswert sinkt, wenn die Vola zurückgeht. Grund: Die Chance sinkt, dass der Strike überschritten wird. Ein Bottom-Up- Warrant, der aus dem Geld notiert, steigt im Wert, wenn die Volatilität an steigt.

Strategien beim Optionshandel II finden Sie hier

Der Verlauf der Optionsprämie verstehen

Bis jetzt wissen wir, zwischen welcher Preisober- und -Untergrenze der tatsächliche Optionsweit Liegen muss und welche Faktoren Einfluss auf den Wert ausüben. Wir wollen jetzt überlegen, wie groß die Zeitprämie sein muss. Einen Teil unserer späteren Ergebnisse nehmen wir schon vorweg: Die Zeitprämie hängt maßgeblich vom Zustand der Option ab, also davon, wie weit der-aktuelle Börsenkurs der Aktie vom Strike entfernt liegt. Wir werden sehen, dass die Zeitprämie am höchsten ist, wenn eine Option at-the-money notiert. Doch nun Schritt für Schritt. Fassen wir noch einmal zusammen, woraus sich der Gesamtpreis einer Option zusammensetzt: Er besteht aus zwei Bestandteilen, dem Inneren Wert und der Zeitprämie. Out-of-the-money- und At-the-money-Optionen haben einen Inneren Wert von null, Optionen, die im Geld notieren dagegen einen positiven Inneren Wert. Wir wollen nun der Frage nachgehen, wie die Höhe der Zeitprämie vom Zustand der Option abhängt. Die Zeitprämie ist ein Entgelt für die Chance, dass eine Option an Innerem Wert hinzugewinnt, Je höher diese Chance, umso größer ist auch die Prämie dafür. Wie hängt also diese Chance mit dem Optionszustand zusammen? Dazu betrachten wir den Call- Optionsschein, den wir bereits im Abschnitt Ausstattungsmerkmale vorgestellt haben. Zur Erinnerung sind die wichtigsten Merkmale in der Tabelle nochmals zusammengefasst worden. Notiert die T-Aktie unterhalb des Strike (out-of- the-nioney), beispielsweise bei 70 Euro, so muss der Aktienkurs um mehr als 20 Euro steigen, damit die Option am Verfalltag einen Wert hat. Betrachten wir im Vergleich dazu den At-the- rnoney-Fall: Strike und aktueller Aktienkurs stimmen überein. Aus diesem Grund reicht bereits ein geringer Aktienpreisanstieg aus, damit der Call an Innerem Wert hinzugewinnt. Die Chancenprämie muss deshalb größer sein als im Out-of-the-money-Zustand.

Call-Option
Underlying   T-Aktie
Strike   90 Euro
Fälligkeit   27.12.2001
Ausübung   amerikanisch

Gewinne können auf unterschiedliche Weise entstehen
Eine Option muss nicht unbedingt ins Geld laufen, um Gewinn zu bringen. Ein Anleger kann auch von starken Kursbewegungen profitieren, ohne dass der Basispreis erreicht wird. Voraussetzung ist natürlich, dass der Schein nicht bis_zum Verfalltermin gehalten wird. Wenden wir uns schließlich dem Fall zu, in dem der Aktienpreis über dem Strike liegt. Auch hier genügt schon ein weiterer kleiner Kursanstieg – etwa von 120 auf 121 Euro-, damit der Call an Innerem Wert hinzugewinnt. Dennoch ist die Zeitprämie hier deutlich geringer als in der At-the-money-Situation. Sie ist ungefähr so hoch wie beim Out-of-the-monev-Fall Wie Lässt sich das erklären? Wir kaufen den Call in einer Situation, in der die T-Aktie an der Börse zum Kurs von L20 Euro notiert. Da der Innere Wert relativ hoch ist (30 Euro) und wir diesen hohen Wert mitbezahlen müssen, ist der Optionspreis insgesamt hoch. Zwar gewinnen wir an Innerem Wert dazu, wenn der Aktienkurs weiter steigt. Doch gleichzeitig laufen wir Gefahr, den mitbezahlten Inneren Wert verlieren zu können. Man braucht sich nur vorzustellen, was passiert, wenn der Kurs der Aktie sinkt (zum Beispiel auf 90 Euro). Dann hätte der Call am Ende einen Inneren Wert von null. Im At-the-mcney-Fall existiert eine derartige Gefahr nicht, da die Option aufgrund des geringeren Aktienkurses (90 Euro) keinen Inneren Wert besitzt, der zum Kaufzeitpunkt mitbezahlt werden muss und später wieder verloren gehen kann. Wir haben also die Chance, an Innerem Wert zu gewinnen, ohne mit der Gefahr zu leben, bezahlten Inneren Wert zu verlieren. Daher ist die Zeitprämie höher. Ein Risiko, inneren Wert zu verlieren, ist im Out-of-the money- Fall zwar ebenfalls nicht vorhanden. Doch dafür ist die Chance, an Innerem Wert zu gewinnen erheblich geringer. Denn der Aktienkurs muss kräftig steigen, bis der Basispreis erreicht ist. Aus diesem Grund ist die Zeitprämie hier kleiner. Wir können unsere Ergebnisse nun grafisch darstellen. Zum besseren Verständnis haben wir die Preisuntergrenze mit eingezeichnet. Was wir oben bereits verbal erläutert haben, lässt sich in der Grafik gut erkennen. Nehmen wir als Ausgangspunkt den Deep-out-of-the money- Bereich. Je weiter sich der aktuelle Aktienkurs auf den Strike zu bewegt, umso größer wird die Zeitprämie, bis sie schließlich ihr Maximum bei einem Aktienpreis von 90 Euro erreicht. Von da an nimmt sie ab, während der Innere Wert gleichmäßig steigt.

Der Verlauf der Optionsprämie verstehen1

Prämienverlauf im Internet
Am grafischen Verlauf kann man sehr gut erkennen, welcher Zusammenhang zwischen Optionsprämie, Wertuntergrenze und Options- Zustand herrscht. Aber es ist sehr aufwendig, derartige Abbildungen selbst anzufertigen. Das ist mittlerweile indes auch gar nicht mehr erforderlich, da man solche Grafiken im Internet abrufen kann, zum Beispiel mit dem Optionsschein-Rechner der Comdirect-Bank. Auf dieses Tool gehen wir im übernächsten Buchkapitel näher ein.