Charakteristika aktueller Outplacementunternehmen

Der große Erfolg von Outplacementmaßnahmen wird zwar von allen Outplacementanbietern behauptet, allerdings sind bislang objektive Daten zur Erfüllung der wichtigsten Erfolgskriterien Mangelware. Stattdes- sen sind Interessenten im Wesentlichen auf Selbstauskünfte der Beratungsunternehmen angewiesen.

In einer Befragung von Outplacementunternehmen zeigten sich auch die zu erwartenden positiven Ergebnisse (Jonas & Lohaus, 2008). Von den 50 kontaktierten Unternehmen, bei denen es sich um Mitglieder des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU e.V.) sowie mit ihnen vernetzter Unternehmen handelt, nahmen 25 an der Studie teil. Die Daten wurden über die Sichtung der Internetseiten der Unternehmen sowie Telefoninterviews bzw. schriftliche Befragungen gewonnen. Da einige der befragten Unternehmen die Bekanntgabe ihrer Firma und die Veröffentlichung ihrer Angaben nicht wünschten, werden die Daten in anonymisierter und aggregierter Form dargestellt.

Bei 56 % der befragten Unternehmen ist Outplacement der Hauptunternehmenszweck, allerdings bieten mit Ausnahme eines Unternehmens alle auch weitere Dienstleistungen an. Diese umfassen Coaching, Karriereberatung, Potenzialanalysen, aber auch Untemehmensberatung, speziell nach Personalabbau, das damit verbundene Change Management und die Entwicklung der verbleibenden Mitarbeiter durch Training und andere Personalentwicklungsmaßnahmen. Wenige Unternehmen geben an, auch gleichzeitig in Personalberatung und Recruitment tätig zu sein. Die beauftragenden Unternehmen sind vorwiegend große und mittelständische Unternehmen, in Ausnahmen auch Kleinuntemehmen.

Gruppenoutplacement kostet nach Angaben der teilnehmenden
Outplacementunternehmen (wobei viele keine Angaben gemacht haben) mindestens 1.300 € pro Person. Die Kosten für ein Einzeloutplacement werden mit einem Minimum von 13.000 € beziffert, die meisten Unternehmen nennen 20-22% des letzten Jahresbruttoeinkommens sowie eine Büro- oder Fremdkostenpauschale von mindestens 2.500 €. Bei einer früheren Erhebung bei beauftragenden Unternehmen wurde noch ein Honorar von 15-20% ermittelt.

Charakteristika von Outplacementanbietern

Merkmale der teilnehmenden Unternehmen                       Durch          Min.         Max.

Präsenz im Outplacementmarkt (in Jahren)                        12                  4               29

(einige gaben an, bereits länger im Ausland tätig zu sein)

Anzahl Berater (angestellte und freie)                                  22                2               120

Dauer des Einzeloutplacements (in Monaten)                  4,9-6,9        1,5-4         8-12

Angegebene Erfolgsquote – Einzeloutplacement (%)        94              80             100

Angegebene Erfolgsquote – Gruppenoutplacement (%)    73              50             100

Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Outplacement

Angebot im Zusammenhang mit Outplacementberatung            % der Unternehmen

Einzeloutplacement                                                                                    100

Gruppenoutplacement                                                                               79

Outplacement für Führungskräfte                                                            100

Outplacement für andere Mitarbeiter als Führungskräfte                    92

Beratung zu Trennungsmanagement                                                         92

Vorbereitung auf Trennung                                                                         88

Bereitstellung von Arbeitsplätzen für die Klienten                                71

Erfolgs-A/ermittlungsgarantie möglich                                                   56

Betreuung im neuen Job                                                                           96

Wie aus der Tabelle  hervorgeht, sind die Outplacementberatungen sehr unterschiedlich groß und erfahren. Alle geben jedoch an, sehr erfolgreich zu sein. So liegt die durchschnittlich angegebene Erfolgsquote beim Einzeloutplacement bei 94% und beim Gruppenoutplacement bei 73% bei einer durchschnittlichen Beratungsdauer von 5 bis 7 Monaten im Einzeloutplacement (Jonas & Lohaus, 2008).

Alle Unternehmen bieten Einzeloutplacement an, die meisten auch Gruppenoutplacement. Es gibt nur noch wenige Unternehmen, die sich auf die Beratung von Führungskräften beschränken. Die meisten Unternehmen bieten eine Beratung bis zum Bestehen der Probezeit an, nur gut die Hälfte allerdings gibt eine Erfolgsgarantie. Zusätzlich zum reinen Outplacement werden typischerweise Trennungsberatung und Vorbereitung auf Trennungsgespräche angeboten sowie z. T. Arbeitsplätze für die Outplacementklienten.

Die Qualifikationen ihrer Berater beschreiben die Unternehmen unterschiedlich hinsichtlich der Erfordernisse eines Studiums, der Berufs- und Führungserfahrung sowie psychologischer Kenntnisse und solcher bezüglich des Personalwesens. Es gibt kein Kriterium, das von allen Outplacementunternehmen als erforderlich angesehen wird. Für die Mehrzahl der Unternehmen ist ein Studium wichtig. Wenn die Fachrichtung spezifiziert wird, sollte es in den Bereichen Psychologie oder Betriebswirtschaft absolviert worden sein. Mehr als die Hälfte der Befragten nennt langjährige Berufserfahrung als wichtiges Kompetenzmerkmal. Ferner wird Wert gelegt auf Erfahrung in Führung bzw. Management und eine Aus- bzw. Weiterbildung, die für die Beratung qualifiziert. Manche der Befragten erwarten von ihren Beratern explizit eine systemische Ausbildung.

Qualifikation der Berater der teilnehmenden Unternehmen
Qualifikation der Berater                                                   Häufigkeit der Nennung

durch Unternehmen

Studium (Psychologie, BWL, aber                                  68%

auch Pädagogik, Soziologie, Jura u.a.)

Langjährige Berufserfahrung                                           56%

Erfahrung in Führungs-/Managementpositionen       44%

Ausbildung in Psychologie/Coaching/Beratung           40%

Kenntnisse im Personalwesen                                        16%

Make or Buy beim Outplacement

Mit der Entscheidung für Outplacement stellt sich die Frage, ob die Leistung unternehmensintern erstellt oder zugekauft wird. Unter einer internen Maßnahme ist zu verstehen, dass die Berater Mitarbeiter des entlassenden Unternehmens sind und die Räume des Unternehmens genutzt werden. Als externe Maßnahmen werden jene bezeichnet, bei denen die Berater Selbständige oder Mitarbeiter eines Outplacementunternehmens sind und Räume und andere Hilfsmittel vom beauftragten Unternehmen bereitgestellt werden. Natürlich können beide Varianten auch kombiniert werden.

Sinnvolle Kriterien zur Abschätzung der beiden Alternativen beziehen sich einerseits auf das beauftragende Unternehmen im Hinblick auf die Freistellung der Gekündigten, die Kosten und die Imagewirkung sowie andererseits auf die Berater, d.h. auf deren Kompetenz, Verfügbarkeit und Akzeptanz durch die Klienten. Für jedes Kriterium werden im Folgenden Argumente aufgeführt, die für bzw. gegen die interne oder externe Realisierung sprechen. Dabei steht die Zielsetzung von Outplacementmaßnahmen aus Sicht des beauftragenden Unternehmens, d.h. die schnelle Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit, der Schutz des Unternehmensimages und die möglichst kostengünstige Abwicklung, im Vordergrund.

Freistellung der Gekündigten

Es ist in jedem Fall wünschenswert, dass die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter so schnell wie möglich nach der Übermittlung der Trennungsbotschaft freigestellt werden. Das ist wichtig, damit sie Zeit haben, sich auf die berufliche Neuorientierung zu konzentrieren und sich innerlich vom Unternehmen lösen. Um diesen Prozess zu unterstützen, ist es vorteilhaft, das Outplacement extern durchzuführen, d. h. mit unternehmensfremden Beratern, aber vor allem auch außerhalb des Unternehmens.

Ist eine fortgesetzte Tätigkeit im Unternehmen parallel zur Outplacementberatung unabdingbar, ist es aus zeitlichen Gründen günstig, wenn die Beratung intern durchgeführt wird, d.h. in den Räumen des Unternehmens und von dessen Mitarbeitern. Beide Faktoren gemeinsam, d. h. die fortgesetzte Beschäftigung und die interne Beratung, können aber bei den Klienten die Illusion hervorrufen, sie hätten doch noch eine Chance auf Weiterbeschäftigung im bisherigen Unternehmen. Eine solch trügerische Hoffnung ist kontraproduktiv für eine berufliche Umorientierung, verzögert diese und sollte auf jeden Fall vermieden werden. Wird die Illusion dann durch die endgültige Trennung zerstört, kommt der Mitarbeiter sich möglicherweise vom Unternehmen getäuscht und ausgenutzt vor und entwickelt eine negative Haltung gegenüber dem früheren Arbeitgeber.

Kosten

Bei der Entscheidung für eine interne oder externe Umsetzung des Outplacements ist die Betrachtung der Kosten ein entscheidender Faktor. Bei der externen Beratung entstehen Kosten für die Gewinnung der Berater durch das Einholen und Sichten von Angeboten sowie die Verhandlungsführung. Vor und während der Durchführung sind von Seiten des Personalmanagements außerdem (wie bei interner Durchführung auch) Koordinationsaufgaben zu übernehmen. Beide Arten von Kosten sind eher vernachlässigbar. Der größte Kostenblock beim externen Outplacement entsteht in Form von Beraterhonoraren. Wie die eine Studie zeigt, liegen diese beim Einzeloutplacement typischerweise bei 20 bis 22 % des letzten Jahresbruttoeinkommens, mindestens jedoch bei 13.000 € zuzüglich einer Bürokostenpauschale von ca. 2.500 €. Der finanzielle Aufwand wird demnach maßgeblich durch die Anzahl der Klienten bestimmt und muss also im konkreten Fall aufgrund der Gehälter der betroffenen Personen ermittelt werden. Die Kosten für Gruppenoutplacement variieren zwischen ca. 1.500 und 5.000 € je Teilnehmer, können aber für das beauftragende Unternehmen deutlich reduziert werden, wenn es gelingt, die hälftige Finanzierung der Maßnahme durch die Arbeitsagentur zu erreichen. Wenn diese anteilige Finanzierung erreicht wird, sprechen die geringeren Kosten für die externe Durchführung von Gruppenoutplacements. Auch bei einer Transfergesellschaft kann die finanzielle Förderung nur erfolgen, wenn die Maßnahme nicht untemehmensintern, sondern durch Dritte durchgeführt wird. Da die Kosten in diesem Fall für das Unternehmen allerdings insgesamt deutlich höher liegen, muss im Einzelfall geprüft werden, ob die interne oder externe Durchführung kostengünstiger ist.

Bei der internen Realisierung sind ebenfalls unterschiedliche Arten von Kosten anzusetzen. Zum einen entstehen ggf. Arbeitsplatzkosten für die Bereitstellung von Räumen und technisch angemessen ausgestatteten Arbeitsplätzen für die Klienten (sofern diese nicht vorhanden sind, sondern angemietet werden müssen) sowie für Arbeitsmittel. Für die internen Berater bzw. Trainer müssen die Kosten angesetzt werden, die entstehen, wenn für die im Outplacement eingesetzten Mitarbeiter z. B. Zeitarbeitskräfte eingekauft werden müssen, die deren andere Aufgaben übernehmen, oder die als Zuschläge anfallen, wenn die Outplacementleistungen zusätzlich erbracht werden. Wird ein Sekretariatsservice angeboten, sind auch die Personalkosten für diese Mitarbeiter zu veranschlagen, sofern dafür zusätzlich Personal eingekauft wird oder Überstunden anfallen. Außerdem müssen Kosten berücksichtigt werden, die durch die Einrichtung bzw. Abstimmung des internen Outplacements entstehen. Unter der Annahme, dass die Beratung während der Kündigungsfrist stattfindet, müssen keine Personalkosten für die Betroffenen berücksichtigt werden. Da interne Outplacementmaßnahmen grundsätzlich nicht durch die Arbeitsagentur gefördert werden können (Nicolai, 2005), wird zumindest bei Gruppenoutplacements der Kostenvergleich vermutlich zugunsten der externen Durchführung ausfallen.

Kosten für die interne Outplacementberatung

Die Kosten setzen sich aus den Komponenten Arbeitsplatzkosten, Kosten für Arbeitsmittel, Personalkosten für die auf die Outplacementberatung verwendete anteilige Arbeitszeit der Berater/Trainer und der Sekretariatskräfte sowie Abstimmungskosten zusammen:

Gko(I-out) = Apk + Amk + Pk + Abk

Dabei werden die Komponenten folgendermaßen bestimmt:

Apk = anteilige Raummiete, Energiekosten und AfA auf Geschäftsausstattung

Amk = Materialkosten, z.B. für Papier, Stifte, Moderationsmaterial etc.

Pk = Bruttomonatseinkommen * Faktor für Personalnebenkosten * anteilige Arbeitszeit

Abk = Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen im Unternehmen * Faktor für Personalnebenkosten * geschätzte anteilige Arbeitszeit

Daraus ergibt sich folgende Formel für die Berechnung der Gesamtkosten:

Gko(I-out) = Apk + Amk + M(b) * Pnk * AZ + MB(b-o) * Pnk * gAZ

Wird die interne Outplacementmaßnahme für Gruppen durchgeführt, teilen sich die Gesamtkosten auf die Anzahl der Teilnehmer auf.

Imagewirkung

Wird für ein externes Outplacement ein renommiertes Unternehmen beauftragt, so ist mit einem positiven Einfluss auf das Image des beauftragenden Unternehmens zu rechnen, weil der Eindruck entsteht, einiges für die berufliche Neuorientierung der vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter zu tun. Das wirkt sich auch vorteilhaft auf das externe wie das interne Personalmarketing aus.

Auch die Durchführung des Outplacements als interner Maßnahme kann sich positiv auf das Untemehmensimage auswirken, denn es wird damit signalisiert, dass sich das Unternehmen der Verantwortung für die gekündigten Mitarbeiter stellt und diese nicht einfach abschiebt. Nach innen wie nach außen wird der Eindruck gefördert, ein professionelles Personalmanagement zu betreiben.

Unterschiede hinsichtlich der Kompetenz der Berater

Externe Berater, die über Outplacementunternehmen gewonnen werden, haben den großen Vorteil, dass sie häufig auf die Tätigkeit spezialisiert sind. Auch kennen sie aufgrund ihrer Tätigkeit verschiedene Unternehmen und haben einen breiteren Überblick über den Arbeitsmarkt als das bei internen Beratern gegeben sein dürfte. Allerdings werden die Vertragsverhandlungen nicht immer mit den späteren Beratern geführt, so dass das beauftragende Unternehmen diese im Zweifel gar nicht kennt. Außerdem ergab eine Studie, dass nur gut die Hälfte der Unternehmen Outplacement als Hauptunternehmenszweck sieht. Sie bieten daneben andere Personaldienstleistungen an, in denen ihre Berater tätig sind. Weiterhin arbeiten viele Unternehmen mit selbständigen anstatt ange- stellten Beratern zusammen, deren Tätigkeit in der übrigen Zeit vermutlich nicht auf Outplacementberatung beschränkt ist.

Für interne Berater spricht, zumindest wenn sie im Bereich der Personalentwicklung aktiv tätig sind, dass sie viel Erfahrung in Trainings, Beratungs- und Coachingprozessen aufweisen und häufig über eine entsprechende Ausbildung verfügen. Sofern sie berufserfahren sind, haben sie oft auch andere Tätigkeiten des Personalmanagements wie Personalmarketing und -auswahl kennengelernt. Das kann natürlich auch für Externe zutreffen. Die Führungserfahrung interner Berater ist zumeist begrenzt. Im Vergleich zu externen Beratern kennen sie den Markt allgemein weniger gut, hingegen weisen sie spezifischere Kenntnisse der Branche und der Jobs auf, aus denen die gekündigten Mitarbeiter stammen. Vorteilhaft bei internen Beratern ist ihre Kenntnis der Mitarbeiter. Sie sind mit ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen vertraut und haben so gute Ansatzpunkte für die Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung.

Unterschiede hinsichtlich Verfügbarkeit

Externe Berater können typischerweise zum benötigten Zeitpunkt in ausreichender Zahl bereitgestellt werden, so dass der Gesamtberatungsbedarf des beauftragenden Unternehmens gut gedeckt werden kann. Etwas anders sieht es bei der Verfügbarkeit der Berater für den einzelnen Klienten aus. Der Tagesablauf externer Outplacementberater ist sehr eng getaktet und gibt enge terminliche Grenzen für die Beratung der Klienten vor (Heizmann, 2003), verbunden mit der hohen Anforderung an die Berater, sich rasch auf unterschiedliche Klienten einzustellen. Diese eingeschränkte Verfügbarkeit kann von Vorteil sein, um die Selbständigkeit der Klienten zu fördern. Durch eine entsprechende vertragliche Gestaltung kann dieser Zeitdruck natürlich reduziert werden, das führt im Gegenzug aber zu höheren Kosten.

Bezüglich interner Berater bietet die Verfügbarkeit häufig ein umgekehrtes Bild. Das personalabbauende Unternehmen benötigt eine personell gut ausgestattete Personal- bzw. Personalentwicklungsabteilung, um die geforderte Kapazität bereitzustellen. In Zeiten von intensivem Personalabbau konzentrieren sich Führungskräfte häufig auf diese Aufgabe und halten sich mit Personalentwicklungsmaßnahmen für die Verbleibenden zurück. Daher geht der Personalabbau unter Umständen mit freien Kapazitäten der Personalentwickler einher. Ist das der Fall, haben interne Berater den Vorteil, dass sie ihre Zeit für Outplacementberatung nutzen und aufgrund der kurzen Wege und des weniger engen Terminkalenders besser auf spontane Beratungsbedürfnisse eingehen können. Sind die internen Personalentwickler hingegen ausgelastet bzw. verzichten für die Outplacementberatung auf die Bearbeitung anderer Aufgaben, muss das bei der Ermittlung der Kosten und bei der Entscheidung für bzw. gegen eine interne Beratung berücksichtigt werden. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass die Outplacementmaßnahmen oberflächlich durchgeführt werden und sich auf die Durchsicht von Bewerbungsunterlagen beschränken.

Unterschiede hinsichtlich der Akzeptanz der Berater

Externe Berater werden als Spezialisten auf ihrem Gebiet angesehen, was ihnen per se ein gewisses Vertrauen von Seiten der Klienten sichert. Ihr berufliches Profil ist für die Klienten auch weniger transparent als das interner Berater, so dass im Zweifel vermutlich positive Annahmen über Qualifikation und Erfahrung getroffen werden. Für externe Berater spricht, dass sie bislang keine Beziehung zum Klienten haben und ihm neutral gegenübertreten. Aufgrund ihrer stärkeren Beschäftigung mit unterschiedlichen Klienten, zu denen sie jeweils eine ganz neue Beziehung aufbauen müssen, kann es gleichwohl eine Weile dauern, bis ein Vertrauensverhältnis entsteht.

Sind die internen Berater identisch mit jenen Mitgliedern der Personalabteilung, die den Gekündigten die Trennungsbotschaft übermittelt haben, so wirkt sich das negativ auf ihre Akzeptanz aus. Wenn man sich für eine interne Maßnahme entscheidet, sollte demnach darauf geachtet werden, die Berater für die berufliche Neuorientierung aus dem Trennungsprozess herauszuhalten. Durch eine interne Beratung kann eine hohe Verbundenheit zum gekündigten Mitarbeiter signalisiert werden, der sich in der Konsequenz nicht vom Unternehmen im Stich gelassen und in die private Isolation geschickt fühlt. Je nach Größe des Unternehmens kennen interne Berater und Klienten sich möglicherweise bereits sehr gut. Das kann Vor- und Nachteile haben. Im Fall einer bisher positiven Beziehung kann schnell eine zielorientierte Arbeitshaltung aufgebaut werden, und die Zusammenarbeit ist von Vertrauen und Offenheit geprägt. Da die internen Berater bisherige Kollegen sind, werden die Betroffenen aufgrund der emotionalen Beziehung mit großem Engagement von deren Seiten rechnen. Außerdem steht für interne Berater ihr Ruf bei den Verbleibenden auf dem Spiel. Gab es in der Vergangenheit weniger erfreuliche Erfahrungen miteinander, so wirkt sich diese Vorgeschichte vermutlich ungünstig auf den Beratungsprozess aus. Auch kann beim Einsatz interner Berater bei den Klienten ein Zweifel an der Vertraulichkeit der Gespräche aufkom- men. Haben diese allerdings Erfahrung mit Coachingprozessen oder anderen Personalentwicklungsmaßnahmen, deren Erfolg von der Vertraulichkeit abhängt, sollte dieser Punkt keine Rolle spielen. Beim Outplacement von Führungskräften können Akzeptanzprobleme auftre- ten, wenn die internen Berater einer niedrigeren Hierarchieebene angehören als der Klient.

Fazit

Aufgrund der oben dargestellten Argumente kann keine verallgemeinernde Aussage getroffen werden, ob Outplacements eher intern oder extern realisiert werden sollten. Die einzelnen Aspekte müssen im konkreten Fall gegeneinander abgewogen werden. Aus meiner Sicht das stärkste Argument für eine externe Beratung liegt darin, dass die räumliche und personelle Trennung vom bisherigen Unternehmen eine berufliche Neuorientierung am effektivsten fördert und dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Maßnahme leistet.

Vorbereitung der Trennung

Personalabbau ist schon lange nicht mehr auf Unternehmen in der Krise beschränkt, sondern wird als Mittel gesehen, um die Profitabilität auch in wirtschaftlich guten Zeiten zu steigern. Die finanziellen Ziele der Personalreduktion werden allerdings oft nicht erreicht (Andrzejewski, 2008). Ein Grund dafür sind Mängel in der Professionalität des Trennungsmanagements.

So können unerwünschte Folgen unprofessioneller Trennungen erhöhte Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, Produktivitätsrückgang aufgrund von Unruhe bei den Verbleibenden und Abwanderung von Leistungsträgern aufgrund des so verursachten schlechten Images und Betriebsklimas sein. Von einem fairen Trennungsmanagement hängt wiederum der Erfolg von Outplacementmaßnahmen ab, da bei Misstrauen gegenüber dem entlassenden Unternehmen von dieser Seite angebotene Unterstützungsmaßnahmen abgelehnt werden und eine rechtliche Auseinandersetzung bevorzugt wird.

Da die Vorbereitung der Trennung nicht direkt das Thema dieser Finanz-Webseite ist, sondern dem Outplacement vorausgeht, wird hier nur ein Überblick der beachtenswerten Aspekte gegeben. Andrzejewski (2008) bietet eine umfassende und praxisnahe Darstellung eines professionellen Kündigungsmanagements inklusive Trennungsgespräch. Unternehmen, die bislang keine Erfahrung mit Personalabbau haben, sollten möglichst frühzeitig Trennungsexperten einbeziehen, die sie hinsichtlich der Planung und Organisation dieses Projekts, aber auch bezüglich der inhaltlichen Gestaltung beraten. Für eine enge Abstimmung und eine einheitliche Kommunikation ist es empfehlenswert, ein Gremium bestehend aus Vertretern von Personalabteilung, Geschäftsleitung, Betriebsrat und ggf. externen Beratern einzusetzen, das das gesamte Projekt begleitet. Andrzejewski beschreibt den vielschichtigen Prozess der Trennung und Neuausrichtung der Organisation in fünf Phasen. Im Phasenmodell in der Abbildung sind die wichtigsten Themen genannt, die in der jeweiligen Phase bearbeitet werden müssen.

Vorbereitung der Trennung

Die Kündigungsgespräche sind der dritten Phase zugeordnet. Sie werden geführt, nachdem die Neuausrichtung des Unternehmens geplant und der Personalabbau mit der Arbeitnehmervertretung ausgehandelt wurde und die Trennungskonditionen für die betroffenen Personen feststehen. Beim Kündigungsgespräch handelt es sich um eine der schwierigsten Situationen für Führungskräfte. Deshalb müssen sowohl die Gespräche von Seiten des Personalmanagements als auch die Führungskräfte auf die Gesprächsführung optimal vorbereitet werden.

Checkliste zur Vorbereitung der Kündigungsgespräche durch das Personalmanagement.

Inhalte des Aufhebungsangebots

–           Mögliche alternative Arbeitsplätze im Unternehmen

–           Angebot aus dem Abfindungssozialplan oder einem Transfersozialplan (lt. §§ 254 ff. SGB III)

–           Klärung der Förderungswürdigkeit durch die Arbeitsagentur (Transferkurzarbeitergeld)

–           Beantragung der Zuschüsse zu Sozialplanmaßnahmen bei der Arbeitsagentur

–           Kündigungstermin

–           Einhaltung der Kündigungsfrist, um Sperrzeiten für die Zahlung von Arbeitslosengeld zu vermeiden

–           Hinderungsgründe für eine Kündigung prüfen bzw. ausschließen

Wirtschaftliche Aspekte

–           Abfindungshöhe und -auszahlungsmodus

–           Steuerliche Aspekte der Abfindung und Freibeträge nach Steuerentlastungsgesetz sowie Möglichkeiten der Optimierung

–           Sonderzahlung (Boni, Tantieme) mit Höhe und Auszahlungsmodus

–           Weitere Zuwendungen (z. B. Darlehen)

–           Sozialleistungen

–           Pensionsansprüche

Organisatorische Aspekte

–           Unverfallbare sonstige Ansprüche

–           Kfz-Regelung bzw. Bereitstellung des Fahrzeugs bis Vertragsende, Übernahme der Kosten bzw. Übernahme des Fahrzeugs

–           Erklärung bzgl. des Wegfalls des Arbeitsplatzes formulieren im Hinblick auf Arbeitslosengeld, Ruhenstatbestand, Sperrfristen

–           Wettbewerbsverbot klären

Termine und Fristen

–           Restlaufzeit des Arbeitsvertrags (Kündigungsfrist) prüfen

–           Fristen, Bedenkzeiten einplanen

–           Anstehende Termine (innen und außen) planen

–           Freistellungstermin festlegen

–           Resturlaub klären

–           Auszahlung der Restgehälter bei Erwerb eines neuen Arbeitsplatzes vor Vertragsende

–           Angebot einer Outplacementberatung mit Regelung zeitlicher Flexibilität

Unterlagen

–           Interne Trennungsbegründung

–           Sprachregelung für die Trennung nach innen und außen

–           Zwischenzeugnis, Zeugnis

–           Referenzgeber im Unternehmen

Outplacementberatung

–           Angebot einer Outplacementberatung und/oder Übernahme in eine Beschäftigungsgesellschaft

–           Information zu Inhalten und Vorgehensweisen sowie Erfolgschancen

–           Termin mit persönlichem Berater

–           (Förderungswürdige) Qualifizierungsmaßnahmen, Fortbildungsmöglichkeiten und Umschulungsangebote

–           Unterstützung durch Netzwerk im Unternehmen

Die Checkliste in der Tabelle oben nennt die wichtigsten Punkte zur Vorbereitung der Führungskräfte auf die Kündigungsgespräche. Es ist sinnvoll, dass die Personalentwicklungsabteilung einen Workshop für die Führungskräfte auf der Grundlage dieser Checkliste konzipiert oder externe Trennungsspezialisten für diese Aufgabe engagiert. Zweckmäßig ist außerdem, dass ein Arbeitsrechtler bei diesem Workshop anwesend ist, da die Führungskräfte erfahrungsgemäß im juristischen Bereich den größten Klärungsbedarf haben. Obgleich die psychologische Seite der Gesprächsführung in solchen Veranstaltungen häufig von den Führungskräften als unproblematisch und gut beherrscht empfunden wird, zeigt die Praxis, dass viele Trennungsgespräche durch einen Mangel an Empathie für die Betroffenen geführt werden und so eine stärkere Kränkung bewirken als notwendig wäre. Daher empfiehlt es sich, Zeit auf die Klärung des Vorgehens bei unterschiedlichen Reaktionen und die Diskussion hilfreicher Formulierungen zu verwenden, um die Sicherheit und Professionalität in der Gesprächsführung zu erhöhen. Ein gut geführtes Trennungsgespräch hat bedeutenden Einfluss auf die Annahme von Outplacementangeboten.

Checkliste zur Vorbereitung des Trennungsgesprächs für Führungskräfte.

Leitfragen                                                                 Empfehlungen

Was wird angesprochen?                         -Trennungsentscheidung und -begründung

-Vertragliche Einzelheiten

-Trennungskonditionen

-Wertschätzung für die Person und weiteres Vorgehen bzgl. der Tätigkeit

-Sprachregelung für die Trennung (falls bereits sinnvoll)

-Termine und nächste Schritte für die gekündigte Person

Was ist für die Gesprächsführung

zu beachten?                                               -Gut vorbereitet

-Klar und deutlich

-Offen und wahrhaftig

-Gesprächseröffnung: kein Small Talk

-Gut argumentieren und Einwände antizipieren

-Umgang mit verschiedenartigen Reaktionen vorbereiten

Wer führt das Gespräch?                            -Der (bisherige) Vorgesetzte unter vier Augen mit Ankündigung eines weiteren Gesprächs

Wann findet das Gespräch statt?               -Mit kurzfristiger Ankündigung (Vfe-2 Tage), tagsüber, nicht freitags, so früh wie möglich nach der Entscheidung

-Nach guter Vorbereitung der Informationspolitik und der Trennungskonditionen

-Wenn Folgetermine angeboten werden können

Wo findet das Gespräch statt?                   -Im Büro des Vorgesetzten am runden Tisch ohne Einblick für andere

-Getränke bereitstellen (und Taschentücher, weil damit zu rechnen ist, dass Betroffene in Tränen ausbrechen)

Wie lange dauert es?                                  -Trennungsnachricht in den ersten fünf Sätzen aussprechen

-Gesprächsdauer: zwischen 10 und 20 Minuten

-Folgetermin vereinbaren

-Zum Auffanggespräch mit Outplacementberatern überleiten

-Zwischen Gesprächsterminen eigene Erholungszeit einplanen

Outplacement – betrieblicher Nutzen

Die nächste Abbildung verdeutlicht, dass es bei einem Personalabbau viele direkt und indirekt Betroffene gibt. Manche der abgebildeten Gruppen, speziell die verbleibenden Mitarbeiter, für die der Abbau eine Leistungsverdichtung und damit höhere Belastung bedeutet, werden in Trennungsprozessen regelmäßig übersehen. Auf einige dieser Gruppen nimmt die Unternehmensleitung positiven Einfluss, wenn sie ihren Mitarbeitern Outplacement anbietet.

Nutzen für die Unternehmensleitung
Die Unternehmensleitung hat einen erheblichen Nutzen davon, den zu Entlassenden eine Outplacementberatung anzubieten, der zum Teil deckungsgleich ist mit dem Nutzen für das Personalmanagement.

Indem sie die Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung unterstützt, übernimmt sie soziale Verantwortung. Ein wesentlicher Vorteil im Outplacementangebot liegt darin, dass die betroffenen Mitarbeiter, die sich auf diese Weise fair behandelt fühlen, mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Aufhebungsvertrag akzeptieren. In der Konsequenz bedeutet das nicht nur eine geringere Zahl von Arbeitsgerichtsprozessen, mit denen die Wiedereinstellung angestrebt wird. Es heißt auch, dass die Geschäftsleitung sich aussuchen kann, von welchen Mitarbeitern sie sich trennt, denn im Gegensatz dazu trifft es bei betriebsbedingten Kündigungen aufgrund der Auswahl nach sozialen anstatt Leistungskriterien häufig aus Arbeitgebersicht die falschen Personen. Weiterhin kann unter Umständen die Anzeigepflicht bei Massenentlassungen umgangen werden, da Personen nicht gezählt werden, mit denen ein Aufhebungsvertrag vereinbart wurde (Pulte, 2005). Die betroffenen Personen werden außerdem eher ihr personenspezifisches und untemehmensbezogenes Wissen an die verbleibenden Mitarbeiter transferieren, so dass dem Unternehmen dieses Wissen nicht verloren geht. Erhalten sie, zudem früher als ohne Outplacement einen neuen Arbeitsplatz, so ergibt sich eine weitere Kostenreduzierung durch eine Abkürzung der Restlaufzeit des Arbeitsvertrags mit dem bisherigen Unternehmen. Mitarbeiter, die sich fair behandelt fühlen und durch eine Outplacementberatung schnell eine neue Perspektive entwickeln können, werden eher eine positive Beziehung zum ehemaligen Arbeitgeber bewahren. Das ist wichtig, nicht nur, weil sie dann in ihrem sozialen Umfeld und bei zukünftigen Arbeitgebern nicht negativ über ihren vorherigen Arbeitgeber sprechen, sondern auch, weil sie mit einiger Wahrscheinlichkeit in zukünftigen Positionen Geschäftspartner des entlassenden Unternehmens sind. Auch werden sie einer späteren Wiederbeschäftigung in dem sie entlassenden Unternehmen positiver gegenüberstehen.

Outplacement hat für das Unternehmen einen deutlichen Nutzen gegenüber Unternehmensextemen wie Kunden, Lieferanten, Gewerkschaften und Öffentlichkeit. Die Übernahme sozialer Verantwortung mildert das negative Image des Unternehmens, das mit Personalabbau verbunden ist (Berg-Peer, 2003). Wird die Trennung auch von außen als fair wahrgenommen, bleibt das Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber.

Die Übernahme sozialer Verantwortung für entlassene Mitarbeiter hat auch eine große Wirkung innerhalb der Organisation. Führungskräfte werden häufig für Personalabbau kausal und moralisch verantwortlich gemacht, daher hat das Angebot einer Outplacementberatung für sie eine entlastende Funktion. Bereits die Übermittlung der Trennungsentscheidung ist leichter, wenn sie ihren Mitarbeitern direkt eine Perspektive aufzeigen und dadurch die negative Nachricht durch das positive Angebot der Beratung abmildern können.

Der Erfolg von Restrukturierungsprogrammen hängt von der Reaktion der Belegschaft und der von ihr wahrgenommenen Fairness bei der Trennung von Mitarbeitern ab, die den Trennungsprozess und die Kommunikation der Unternehmensleitung sehr genau beobachten. Meist ist Personalabbau durch die bei den Verbleibenden hervorgerufenen Irritationen und das dadurch entstehende Kommunikationsbedürfnis mit Produktivitätsverlusten verbunden, die zum Teil erheblich sein können (Frick, 2004). Aber wenn der Personalabbau aus ihrer Sicht nachvollziehbar ist, fair verläuft und gut kommuniziert wird, treten negative Reaktionen bei den Verbleibenden wie Pessimismus, Resignation, Sorge um den Arbeitsplatz, Misstrauen gegenüber der Führung und reduziertes Commitment in geringerem Maße auf, als wenn das nicht der Fall ist (Weiss, 2005). Ein weiterer Nutzen ist die geringere Wahrscheinlichkeit von Fluktuation, mit der bei Personalabbau immer gerechnet werden muss, speziell bei sehr leistungsstarken Mitarbeitern, und die erhebliche finanzielle Konsequenzen haben kann (Lohaus & Habermann, 2002). Andrzejewski (2008) weist darauf hin, dass eine verantwortungsvolle Vorgehensweise bei der Trennung von Mitarbeitern einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur haben kann. Denn so wird deutlich, dass Trennung zwar zum normalen Umgang mit Mitarbeitern gehört, sie aber in jedem Fall fair gehandhabt wird.

Nutzen für die gekündigten Mitarbeiter
Es steht außer Frage, dass die entlassenen Mitarbeiter durch die emotionale und sachliche Begleitung sowie die meist raschere Wiederaufnahme einer Beschäftigung enorm von einer Outplacementberatung profitieren können. Daher ist es wichtig, dass Mitarbeiter diese auf die Zukunft aus gerichtete Beratung wählen, anstatt auf eine höhere Abfindungssumme zu spekulieren, die ihrem Charakter nach vergangenheitsbezogen ist und keinen Beitrag zur Erlangung eines neuen Jobs leistet (Andrzejewski, 2008).

Andrzejewski plädiert allerdings dafür, dass Unternehmen nicht nur Outplacement anbieten, sondern zusätzlich eine großzügige Abfindung gewähren, um das psychische und materielle Sicherheitsempfinden der Betroffenen zu stärken.

Berg-Peer (2003) sieht einen Vorteil einer Outplacementberatung, die unmittelbar nach Überbringung der Trennungsnachricht beginnt, darin, dass in der Regel passendere Aufhebungsvereinbarungen erreicht werden können, weil Personalmanagement und Betroffenen häufig die diesbezüglichen Kenntnisse fehlen. Outplacementberater haben viel Erfahrung in Bezug auf wichtige Regelungen und können beide Seiten entsprechend beraten. Außerdem sprechen die gekündigten Mitarbeiter gegenüber den Beratern offener an, welche Aspekte für sie besonders wichtig sind. Die Tatsache, an der Vereinbarung mitzuwirken, anstatt ein Angebot von Seiten des Unternehmens lediglich entgegenzunehmen, wirkt sich zusätzlich positiv auf das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter aus.

Die Trennungsnachricht bedeutet für die meisten Betroffenen einen Verlust und eine herbe Verletzung. Viele Mitarbeiter haben jahrelang für „ihr“ Unternehmen gearbeitet und können zunächst nicht begreifen, warum man plötzlich auf ihre Arbeit verzichten will. Die Nachricht wird deshalb häufig als Schock empfunden. Outplacementberater können in dieser Situation helfen, mit diesem traumatischen Erlebnis fertig zu werden. Sie dienen als Gesprächspartner und entlasten damit auch die Familie des Gekündigten. Ihre Unterstützung bewirkt, dass die Verletzung des Selbstwertgefühls geringer ist, Identitäts- und familiäre Krisen vermieden werden und dass die Trauer um den Jobverlust angemessen verarbeitet werden kann (von Rundstedt, 2006). Je nach Form des Outplacements haben die Betroffenen außerdem die Gelegenheit, sich an Gleichgesinnte anzuschließen, was eine Isolation zusätzlich verhindert und sich positiv auf das psychische Befinden auswirkt.

Die Berater bieten die Chance der individuellen Karriereplanung, sie motivieren und bieten Hilfe zur Selbsthilfe bei der Orientierung am Arbeitsmarkt. Sie stellen ihr Know-how in den Bereichen Bewerbungstechniken, Selbstmarketing, Zugänge zu und Situation am Arbeitsmarkt zur Verfügung und helfen bei der Organisation der Jobsuche. Je nach Art des Outplacements können die betroffenen Mitarbeiter auf ganz praktische Unterstützungsmöglichkeiten in Form des Kontaktnetzes und der Büro- und Sekretariatsfacilitäten des Outplacementunternehmens zugreifen.

Im Rahmen des Outplacements wird eine Standortbestimmung durchgeführt und die Teilnehmer erhalten Feedback zu ihrer Selbstdarstellung. Betroffene haben in ihren Unternehmen häufig seit längerem keine angemessenen Rückmeldungen mehr bekommen oder wurden sogar systematisch zu positiv bewertet (Schüler, 2004), weil die Vorgesetzten sich scheuten, Leistungsmängel anzusprechen. Die Mitarbeiter haben nun die Chance, durch diese systematische Fremdeinschätzung ihre Selbstwahrnehmungsfähigkeiten zu verbessern. Auf diese Weise stößt Outplacement Lernprozesse an, die eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung bewirken können. Die Teilnehmer gewinnen Sicherheit und professionalisieren ihr Auftreten. Häufig ist mit Outplacementangeboten außerdem eine fachliche Qualifizierung verbunden, die von IT-Kursen bis hin zu Umschulungen auf den individuellen Bedarf zugeschnitten werden kann.

Ein weiterer Vorteil der Outplacementberatung ist, dass sich die Teilnehmer aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus auf neue Positionen bewerben. Dadurch haben sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Arbeitslosen. Die Beratung sorgt meist für eine kürzere Suchdauer, so dass viele gar nicht arbeitslos werden, sondern nahtlos einen neuen Job annehmen können. Diese direkte Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt hat auch zur Folge, dass der bisherige Lebensstandard beibehalten werden kann und sich die Familie finanziell nicht einschränken muss. In vielen Fällen werden durch Outplacement nicht nur Gehaltseinbußen und Karriereknicke vermieden (von Rundstedt, 2006), sondern es können durch eine systematische Karriereplanung sogar bessere als die bisherigen Positionen erreicht werden, die mit einem höheren Gehalt verbunden sind. Wenn das Outplacement auch die Begleitung während der Probezeit im neuen Job umfasst, profitiert der beratene Mitarbeiter zusätzlich von dieser Sicherung seiner Position.

Nutzen für die Arbeitnehmervertretung
Verschiedene Autoren weisen darauf hin, dass Outplacement von Betriebsräten zunehmend positiv gesehen und sogar explizit als Bestandteil des Trennungspakets gefordert wird. Zwar ist aus Sicht der Arbeitnehmervertretung vorzuziehen, dass die Mitarbeiter im Unternehmen bleiben können, jedoch ist im Fall der nicht zu verhindernden Trennung Outplacement eine geeignete Maßnahme, um negative Folgen der Trennung zu minimieren. Je bessere Outplacement-Konditionen der Betriebsrat im Rahmen der Sozialplanverhandlungen erzielen kann, desto positiver wird er von den entlassenen wie auch den verbleibenden Mitarbeitern wahrgenommen. Außerdem bietet Outplacement speziell leistungsschwächeren Arbeitnehmern deutlich höhere Chancen auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt als reine Abfindungszahlungen.

Weitere Ziele
Outplacement hat über den betrieblichen Nutzen hinaus auch gesellschaftliche Bedeutung. Es wurde im Rahmen der Reformierung des SGB III aufgewertet und vom Gesetzgeber als förderungswürdiges und beschäftigungswirksames Instrument anerkannt . Outplacement dient durch die Vermeidung oder Verkürzung der Arbeitslosigkeit der Kostenreduzierung und entlastet durch die Beratung die Arbeitsagenturen auch personell. Negative volkswirtschaftliche Folgen durch Konsumverzicht sowie durch die Inanspruchnahme von Transferzahlungen und fehlende Beiträge zu Steuer und Sozialversicherung (Hamm, 2005) können ebenfalls gemindert werden. Ferner kann die Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz auch psychische und physische Erkrankungen als Folge von drohender oder faktischer Arbeitslosigkeit reduzieren und entlastet damit das Gesundheitswesen. Der Zusammenhang zwischen drohender bzw. faktischer Erwerbslosigkeit und negativem psychischem und physischem Befinden wird inzwischen nicht mehr bestritten In unserem Geldanlegen24 Webseite wird auf die Bedeutung der Erwerbstätigkeit bzw. Erwerbslosigkeit näher eingegangen.

Berufswahl u. Berufliche Interessen – hilfreiche Information

„Berufstätigkeit und Berufszugehörigkeit sind in der Gegenwartsgesellschaft nicht nur Basis der beruflichen Identität, sondern ein zentrales identitätsstiftendes Merkmal der Person“. Diese hohe Bedeutung rechtfertigt die genauere Betrachtung beruflicher Interessen und Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Thema Outplacement.

Interessen werden als relativ stabile Verhaltenspräferenzen verstanden, die kognitiv, emotional und werthaft mit der Persönlichkeit eines Menschen verbunden sind (Bergmann, 2007; Rolfs, 2001). Sie spielen bei der Berufswahl eine große Rolle. So richten sich Erwartungen bei der Berufswahl in erster Linie darauf, dass die Tätigkeit interessant, abwechslungsreich, zur eigenen Person passend und mit Handlungsspielraum verbunden ist. Der Aspekt des Interesses steht damit vor den Erwartungen guter Bezahlung, Sicherheit und guter sozialer Beziehungen (Bergmann, 2007).

Obgleich es keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen beruflichen Interessen und beruflicher Leistung gibt (Rolfs, 2001) und die Befunde zum Zusammenhang zwischen einer den Interessen entsprechenden Tätigkeit und beruflicher Zufriedenheit widersprüchlich sind, beeinflussen die Interessen offensichtlich den Verbleib innerhalb eines Studium;; oder eines Berufs (Bergmann, 2007; Rolfs, 2001). Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Passung einer Person zu einer bestimmten Organisation und den Menschen in dieser Organisation wichtig für das Erleben der Arbeit und den Verbleib in der Organisation ist (Rolfs, 2001).

Für die im Outplacement angestrebte Neuorientierung sind daher Modelle beruflicher Interessen, Eignung, Entwicklung und Entscheidung relevant. Die beiden Hauptkriterien beruflichen Erfolgs bei diesen Modellen sind berufliche Leistung einerseits und berufliche Zufriedenheit und Wohlbefinden andererseits (Brown & Brooks, 1994). Da die Theorien nicht für den Anwendungsbereich des Outplacements entwickelt wurden, ist keine allein ausreichend, um die Thematik abzudecken. In der nächsten Tabelle ist aufgeführt, in welchem Ausmaß die hier dargestellten Modelle die für Outplacement wichtigen Aspekte abdecken.

Berufswahl u. Berufliche Interessen

Viele berufspsychologische Theorien legen den Schwerpunkt auf die Erklärung, warum Menschen einen bestimmten Beruf wählen. Sie stellen die Berufswahl als Ergebnis der Harmonisierung von Mensch und Arbeitstätigkeit dar. Die meisten von ihnen konzentrieren sich auf die erste Berufswahl, während spätere Entscheidungsprozesse weniger betrachtet werden. Aus dieser Gruppe werden die Person-Job-Fit Ansätze und die Berufswahltheorie von Holland vorgestellt, die die berufliche Eignungsdiagnostik und Berufsberatung maßgeblich beeinflusst haben. Für Outplacement reicht diese Betrachtung nicht aus, denn viele von Outplacement betroffene Personen stehen nicht mehr am Beginn ihrer beruflichen Entwicklung und viele Berufstätige suchen in der Lebensmitte nach neuen beruflichen Perspektiven (Brown & Brooks, 1994). Daher werden hier die Grundzüge der Theorie von Super vorgestellt, der dem beruflichen Entwicklungsprozess von Menschen besondere Beachtung schenkt. Die Mehrzahl der theoretischen Ansätze weist den Nachteil auf, dass sie das identische Muster der Berufswahl für alle Menschen voraussetzen, unabhängig von sozialen Merkmalen wie Herkunft und sozioökonomischem Status. Eine Ausnahme bilden die sozial-kognitiven Ansätze, die deshalb hier ebenfalls dargestellt werden.

Person-Job-Fit Methoden

Nach dem differenzialpsychologischen Ansatz (Bergmann, 2004), bei dem Persönlichkeitsunterschiede von Menschen im Fokus stehen, geht es darum, eine möglichst gute Passung zwischen Personen und Jobs (Person- Job-Fit) herzustellen.

Eine Grundannahme des Ansatzes ist, dass sich Menschen in bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen wie arbeitsbezogene und akademische Eignungen, Interessen und Werthaltungen unterscheiden. Diese Merkmale einer Person gelten als relativ stabil und bestimmen die Eignung von Menschen für Berufstätigkeiten. Jede Person ist aufgrund ihres Merkmalsprofils für eine ganze Reihe unterschiedlicher Tätigkeiten geeignet. Eine weitere wesentliche Annahme ist, dass sich Jobs in Bezug auf Anforderungen an Personen und Befriedigungspotenzial für diese unterscheiden. Außerdem wird angenommen, dass der Erfolg und die Zufriedenheit von Menschen höher sind, je besser ihr Persönlichkeitsprofil zum Profil des ausgeübten Berufs bzw. der Tätigkeit passt. Dieser Zusammenhang ist schematisch in der Abbildung dargestellt.

Entsprechend erfolgt eine auf diesem Modell basierende Berufsberatung in drei Schritten: Erstens werden berufsrelevante Persönlichkeitsmerkmale mit Hilfe von dafür entwickelten Verfahren wie Persönlichkeits- und Fertigkeitstests diagnostiziert. Zweitens werden berufliche Umwelten wie Arbeitsplatzmerkmale und -anforderungen beschrieben und Berufe nach ihren Eignungsvoraussetzungen klassifiziert. Im dritten Schritt werden Personen Arbeitsumwelten bzw. Berufstätigkeiten so zugeordnet, dass es eine möglichst hohe Übereinstimmung zwischen den Personenmerkmalen und den Tätigkeitsmerkmalen gibt. In Bezug auf die berufliche Leistung zeigen empirische Befunde, dass kognitive Leistungsindikatoren (vereinfacht gesagt: allgemeine Intelligenz) eine bessere Prognose erlauben als nichtkognitive Persönlichkeitsmerkmale (z. B. Schmidt & Hunter, 1998). Von den Persönlichkeitsmerkmalen boten Gewissenhaftigkeit und Integrität in der Meta-Analyse von Schmidt und Hunter die beste Vorhersage für beruflichen Erfolg.

In einer Meta-Analyse von Kanfer (2001) zeigte sich, dass Extraversion und Gewissenhaftigkeit mit größerem Erfolg bei der Jobsuche einhergehen als andere Persönlichkeitsmerkmale und dass Neurotizismus eher hinderlich ist. Diese Befunde gelten aber unabhängig von bestimmten Berufstätigkeiten und sind daher nicht für eine differenzierte Berufswahl/- Beratung geeignet. Andererseits ist die zweite interessierende Frage, ob ein Beruf für eine Person geeignet ist, die Person also durch seine Ausübung Zufriedenheit und Wohlbefinden erfährt, eher durch Persönlichkeitsmerkmale wie emotionale Stabilität und Extraversion vorhersagbar (Tokar & Subich, 1998).

Theorie der Arbeitsangepasstheit
Eine Erweiterung des differenzialpsychologischen Ansatzes in Bezug auf das Verhalten in der Berufstätigkeit stellt die Theorie der Arbeitsangepasst- heit von Dawis und Lofquist dar. Die Autoren gehen davon aus, dass die Berufstätigen kontinuierlich nach Übereinstimmung mit ihrer Arbeitsumwelt streben (Brown, 1994). Menschen unterscheiden sich darin, ob sie ihre Umwelt eher aktiv gestalten, um die Übereinstimmung zu erreichen oder ob sie sich eher anpassen, um Übereinstimmung zu erreichen. Weitere Unterschiede bestehen darin, wie schnell sich eine Person auf Abweichungen einstellen kann und wie gut sie Abweichungen tolerieren kann.

Der Grad der Arbeitsanpassung drückt sich in der Verweildauer in einer Berufstätigkeit aus: Wenn die Fähigkeiten einer Personen zu den Anforderungen der Tätigkeit passen, wird die Person zufriedenstellende Leistungen erbringen. Wenn das Befriedigungspotenzial der Tätigkeit zur Bedürfnisstruktur der Person passt, so wird sie zufrieden sein und sich wohlfühlen. Sind Leistung und Zufriedenheit gegeben, so wird die Person im Job verbleiben. Erbringt die Person zwar die geforderte Leistung, ist aber unzufrieden, so wird sie von sich aus kündigen und eine andere Arbeitsstelle suchen. Ist die Person zwar zufrieden, erbringt aber nicht die geforderte Leistung, so wird sie entlassen werden.

Es gibt eine Vielzahl empirischer Studien zu diesem Ansatz. Allerdings sind die Befunde uneinheitlich, so dass bislang nicht von einer Bestätigung der Annahmen ausgegangen wird (Bergmann, 2004).

Berufswahltheorie Holland – hilfreiche Information

Die Berufswahltheorie Holland (1997) weist Ähnlichkeiten mit dem differenzialpsychologischen Ansatz auf. So geht auch Holland davon aus, dass sich Menschen in berufsrelevanten Persönlichkeitsmerkmalen ebenso wie Berufstätigkeiten in ihren Charakteristika voneinander unterscheiden. Außerdem wird angenommen, dass Menschen dann besonders erfolgreich im Sinne beruflicher Leistung und Zufriedenheit sind, wenn beide Merkmalsgruppen möglichst gut zur Deckung kommen. Holland sieht die berufliche Stabilität, d.h. den Verbleib innerhalb der Tätigkeit, als weiteres Erfolgskriterium (Rolfs, 2001). Die Theorie von Holland geht allerdings in wesentlichen Punkten über den zuvor geschilderten Ansatz hinaus.

So liegt ihr großer Vorteil darin, dass Personen aufgrund ihrer Merkmale in wenige Interessenstypen kategorisiert und dass dieselben Kategorien verwendet werden, um berufliche Umwelten zu beschreiben. Da die Theorie von Holland von vielen Experten auf dem Gebiet der Berufspsychologie beeinflusst wurde und selbst auf andere Theorien gewirkt hat, sie mit mehr als 450 Studien umfangreich erforscht wurde und in der praktischen Anwendung sehr weit verbreitet ist (Weinrach & Srebalus, 1994), wird sie hier genauer dargestellt. 

Grundannahmen der Theorie
Hollands Anliegen war es, eine einfache und leicht anwendbare Theorie zu formulieren. Die vier Hauptannahmen seiner Theorie sind folgende:

Grundannahmen der Theorie von Holland
Personenmodell: Menschen lassen sich in Interessentypen kategorisieren

Die meisten Menschen des westlichen Kulturkreises lassen sich durch sechs Interessentypen (Idealtypen) charakterisieren. Die Interessen sind Ausdruck ihrer Persönlichkeit und als solche relativ stabil. Die Interessentypen heißen im Original: realistic, investigative, artistic, social, en- terprising, conventional. Ein Interessentyp ist üblicherweise dominant, und drei Typen reichen zur Beschreibung einer Person aus. 

Umweltmodell: Es gibt sechs Arten von Umwelten
Analog der Kategorien des Personenmodells lassen sich berufliche Umwelten mit den Begriffen realistic, investigative, artistic, social, enterprising und conventional beschreiben. Diese Charakterisierung ergibt sich im Wesentlichen aus dem Interessentyp der Personen, die in der jeweiligen Umwelt tätig sind, sowie aus Merkmalen der Tätigkeit und ihrer physikalischen Bedingungen.

Jeder Mensch sucht sich eine passende Umwelt
Menschen suchen sich Umwelten, die ihnen erlauben, ihre Fähigkeiten, Interessen und Werte einzubringen, d. h. sie streben nach Kongruenz zwischen ihrer Persönlichkeit und der beruflichen Tätigkeit.

Verhalten ist das Ergebnis der Interaktion von Persönlichkeit und Umwelt

Aufgrund der Kenntnis des Interessentyps der Person und ihrer beruflichen Umwelt lassen sich Vorhersagen über das Verhalten treffen. Diese Prognosen beziehen sich auf Berufswahl, Berufswechsel und Berufserfolg.

Die Entwicklung der individuellen Interessentypen wird nach Ansicht von Holland durch Veranlagung (z. B. Intelligenz, spezifische Begabungen, Geschlecht) und die persönliche Lebensgeschichte (d. h. die individuelle Sozialisation durch Familie, Schule und Gleichaltrige) beeinflusst, die sich beispielsweise in Werthaltungen und Aktivitätsangeboten ausdrückt (Rolfs, 2001).

Die sechs Interessen- bzw. Umwelttypen werden durch die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe abgekürzt und immer in derselben Reihenfolge durch das Akronym RIASEC dargestellt. Sie lassen sich folgendermaßen beschreiben:

Interessen- bzw. Umwelttypen Praktisch-technische Orientierung (realistic – R)

– Systematische Handhabung von Maschinen und Werkzeugen
– Umgang mit Tieren
– Kraft, Koordinationsfähigkeit und Geschicklichkeit sind gefordert
– Sichtbare Ergebnisse werden angestrebt
– Fähigkeiten im mechanischen, technischen, elektrotechnischen und landwirtschaftlichen Bereich sind gefordert
– Geringe soziale Fähigkeiten, kein Interesse an sozialen und erzieherischen Tätigkeiten
– z.B. Tischler, Landwirt, Mechanikerin

Wissenschaftliche/intellektuell-forschende Orientierung (investigative -1)
– Auseinandersetzung mit physischen, biologischen, kulturellen Phänomenen
– Analytische und methodische Herangehensweise sind gefordert
– Neugier ist hilfreich
– Fähigkeiten liegen vorwiegend im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich
– Systematische Beobachtung von Phänomenen
– Meist geringe Führungsqualitäten
– z.B. Physikerin, Soziologe

Künstlerisch-sprachliche Orientierung (artistic – A)
– Offene, unstrukturierte und originelle Aktivitäten werden bevorzugt
– Künstlerische Selbstdarstellung ist wichtig
– Schaffung kreativer Produkte wird angestrebt
– Fähigkeitsschwerpunkt im künstlerischen, sprachlichen, musikalischen Bereich sowie in Schauspielerei und Schriftstellerei
– Häufig wenig organisatorisches Geschick
–  z.B. Schauspieler, Grafiker, Schriftstellerin

Soziale Orientierung (social – S)
– Interessensschwerpunkte liegen im Unterrichten, Ausbilden, Versorgen und Pflegen
– Fähigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich interpersoneller Beziehungen
– Gemieden wird systematischer Umgang mit Maschinen
– z.B. Sozialarbeiterin, Krankenpfleger, Lehrer

Unternehmerische Orientierung (enterprising – E)
– Menschen mit dieser Orientierung wollen andere beeinflussen, Macht ausüben, um Unternehmensziele zu erreichen oder Gewinne zu maximieren
– Stärken liegen im Bereich der Führung und Überzeugung anderer
– Vermieden werden Tätigkeiten systematischer Art
– z. B. Versicherungsverkäufer, Handelsvertreterin

Konventionelle Orientierung (conventional – C)
– Schwerpunkte der Interessen liegen darin, mit Informationen nach vorgegebenen Regeln umzugehen, Aufzeichnungen zu führen, Daten zu strukturieren, mit Büromaschinen zu arbeiten
– Tätigkeitsschwerpunkte: systematische Organisation, Verwaltung, Reproduktion von Material oder Daten
– Fähigkeiten liegen im rechnerischen und geschäftlichen Bereich
– Gemieden werden künstlerische Aktivitäten
–  z. B. Verwaltungsbeamter, Steuerprüferin, Buchhalter

Die ursprüngliche Annahme, dass Menschen sich durch eine der sechs Interessenkategorien beschreiben lassen, wurde revidiert zugunsten der These, dass es neben dem dominanten Typ auch Subtypen gibt, die gemeinsam eine genauere Beschreibung der Persönlichkeitsstruktur im Sinne eines Interessenprofils erlauben. Zur Kennzeichnung dieser Profile hat sich die Konvention etabliert, einen sog. Drei-Buchstaben-Code aus den Anfangsbuchstaben der drei am stärksten ausgeprägten Typen zu bilden in der Reihenfolge ihrer Stärke. So wäre beispielsweise bei einer Person mit der Kennzeichnung ISA die forschende Komponente am stärksten, gefolgt von der sozialen und der künstlerischen.

Sekundäre Konzepte
Holland hat seine Theorie im Laufe der Zeit durch zusätzliche Annahmen konkretisiert. Von ihnen werden hier nur jene dargestellt, die einerseits empirische Bestätigung gefunden haben und anderseits für das Thema Outplacement relevant sind. Holland hat Annahmen über den Zusammenhang zwischen den sechs Kategorien zur Beschreibung von Personen und Umwelten formuliert. Demnach sind sich die Interessen- bzw. Umwelttypen bzgl. ihrer Inhalte unterschiedlich ähnlich. Die Ähnlichkeitsbeziehungen lassen sich in einem Hexagon anschaulich darstellen.

Berufswahltheorie Holland

Danach sind sich benachbarte Orientierungen ähnlicher als weiter entfernt angeordnete, d.h. beispielsweise, eine soziale Orientierung ist gleich ähnlich zu einer unternehmerischen wie zu einer künstlerischen. Sie weist weniger Ähnlichkeit mit einer konventionellen und einer forschenden Orientierung auf. Am unähnlichsten ist sie der realistischen Orientierung. Dieses Modell dient über die Länge der Verbindungslinien auch als Berechnungsgrundlage für die Ermittlung von Kennwerten zur Passung von Person und Umwelt. In diesem Zusammenhang ist das Konstrukt der Konsistenz interessant. Holland geht davon aus, dass bei einer Person eine hohe Konsistenz der Interessen vorliegt, wenn die dominierenden Interessen dicht beieinander liegen. Je höher die Konsistenz ist, desto eindeutiger sind die beruflichen Präferenzen einer Person.

Je weniger Orientierungen ausreichen, um die Interessen einer Person umfassend und zutreffend zu beschreiben, desto klarer oder eindeutiger ist das Profd einer Person. Holland spricht in diesem Fall von einer hohen Differenziertheit.

Eine weitere Annahme wird als Kongruenzhypothese bezeichnet. Nach ihr ist davon auszugehen, dass Menschen, die eine Berufstätigkeit ausüben, die mit ihrem Interessenprofil übereinstimmt (ermittelt mit Hilfe des hexagonalen Modells), eine größere Arbeitszufriedenheit, höhere Zufriedenheit mit ihrer Berufswahl, stärkere Verbundenheit mit dem Beruf, einen längeren Verbleib in der Tätigkeit und ein höheres Leistungsniveau erreichen werden als Menschen mit geringer Kongruenz.

Befunde
Insgesamt gibt es vielfältige Belege für die Gültigkeit der Theorie von Holland, die allerdings nicht für alle Teilaspekte gleich homogen sind. Als belegt gelten die sechs genannten Kategorien, die sich in Form eines Hexagons anordnen lassen, die Abstände scheinen allerdings nicht so idealtypisch zu sein wie im Modell. Auch der Bezug zwischen Persönlichkeit und Interessen gilt als gesichert.

Auch konnte gezeigt werden, dass die Berufswahl in Übereinstimmung mit den Interessen erfolgt und dass Kongruenz zu höherer Zufriedenheit, Angepasstheit und beruflicher Stabilität führt. Je genauer die Vorstellungen einer Person bzgl. ihrer Interessen sind und je klarer das Profil der Tätigkeit im Sinne des Modells ist, desto höher sind das berufliche Engagement, die Arbeitszufriedenheit und das gewählte Tätigkeitsniveau.

Berufliche Entscheidungsfindung bei Outplacement

Theoretischer Bezugspunkt dieser Modellgruppe
Die Modelle, die berufliche Entscheidungsprozesse als Ergebnis sozialer Lemerfahrungen konzipieren, beziehen sich in ihren Grundlagen auf die soziale Lerntheorie, die Bandura als allgemeine Verhaltenstheorie formuliert hat (Bandura, 1986). Danach sind die Persönlichkeit des Menschen und sein Verhaltensrepertoire nicht in erster Linie durch genetische Faktoren bedingt, sondern entwickeln sich durch seine individuellen Lernerfahrungen in der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt (Mitchell & Krumboltz, 1994).

Zu den Annahmen der sozialen Lerntheorie, die für die Modelle des beruflichen Bereichs aufgegriffen wurden, gehören zwei Formen des sozialen Lernens. Lernen besteht im Erleben von Ereignissen und seinen Konsequenzen sowie der kognitiven Verarbeitung dieses Erlebens.

Lernformen nach der sozialen Lerntheorie von Bandura Instrumentelle Lernerfahrungen
Menschen bemerken, dass ihr Verhalten von anderen positiv oder negativ verstärkt, d. h. belohnt oder bestraft, wird. Die belohnten Verhaltensweisen werden zukünftig häufiger gezeigt, weil sie es dem Menschen erlauben, sich effizient in seiner Umwelt zu bewegen. Die Wiederholung führt zur besseren Beherrschung des Verhaltens, so dass es auf die Dauer auch ohne positive Reaktionen aus der Umwelt als reizvoll wahrgenommen und gezeigt wird. Umgekehrt entsteht eine Abneigung gegen Verhaltensweisen, die von relevanten Personen häufiger bestraft wurden, und sie werden zukünftig seltener gezeigt.

Stellvertretende Lernerfahrungen oder Lernen am Modell
Einen Großteil unserer Fähigkeiten und Präferenzen erwerben wir, indem wir andere Menschen beobachten und später ihr von anderen positiv verstärktes Verhalten nachahmen. Diese stellvertretenden Lernerfahrungen können durch direkte Beobachtung anderer Personen wie auch die Informationsverarbeitung von Ideen aus Medien (Fernsehen, Zeitschriften, Bücher etc.) entstehen.

Krumboltz’ Theorie der Berufswahl als sozialem Lernprozess

Krumboltz hat die Grundgedanken der sozialen Lerntheorie auf den beruflichen Bereich übertragen (Krumboltz, 1994), um zu untersuchen, warum Menschen ihre jeweiligen beruflichen Entscheidungen treffen. Der lerntheoretische Ansatz ist das jüngste und ein umfassendes Modell zur Erklärung des Berufswahlverhaltens (Bergmann, 2004). Krumboltz unterscheidet vier Faktorengruppen, die in vielfältigen Kombinationen auftreten können und die diese Entscheidungen maßgeblich beeinflussen. Diese Faktorengruppen sind folgende:

–           Genetische Ausstattung und Begabungen: Ererbte Veranlagungen beeinflussen berufliche Präferenzen und können beruflicher Begabung und Qualifikation Grenzen setzen. Menschen sind mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattet (z. B. Geschlecht, ethnische Herkunft, körperliche Merkmale) und profitieren durch angeborene Fähigkeiten (z.B. Intelligenz, Musikalität) in unterschiedlichem Ausmaß von spezifischen Lernerfahrungen.

–           Umweltbedingungen und -ereignisse: Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen wie Gesetze, Rohstoffvorkommen, Infrastruktur, Bildungssystem und technologische Entwicklungen hängen eng mit berufsrelevanten Faktoren wie den Ausbildungserfahrungen und Werten in der Familie, der Art und Anzahl der Arbeitsplätze und den Regeln und Methoden der Personalauswahl zusammen.

–           Lernerfahrungen: Die oben geschilderten Formen von Lemerfahrungen mit ihren Verstärkungsmustern bewirken, dass unterschiedliche berufliche Klischees und berufliche Präferenzen ausgebildet werden

–           Aufgaben- und Problemlösefähigkeiten: Das sind erlernte Erkenntnis- und Handlungsfähigkeiten, die aus dem Zusammenwirken von genetisch bedingten Merkmalen und Begabungen, Umwelteinflüssen und Lernerfahrungen entstehen. Dazu gehören beispielsweise Denk- und Arbeitsgewohnheiten, Einstellungen und emotionale Reaktionen.

Für berufliche Entscheidungsprozesse sind folgende Problemlösefähigkeiten von besonderer Wichtigkeit:

Bedeutende Problemlösefähigkeiten in Bezug auf berufliche Entscheidungen

1.Wichtige Entscheidungssituationen erkennen können

2.Eine Aufgabe/Entscheidung praktisch und realistisch definieren können

3.Generalisierte Selbstbeobachtungen und Weltanschauungen untersuchen und genau einschätzen können

4.Ein breites Spektrum an Alternativen berücksichtigen können

5.Notwendige Informationen zu diesen Alternativen sammeln können

6.Entscheiden können, welche Informationsquellen am verlässlichsten, genauesten und wichtigsten sind

7.Diese Abfolge von sechs Schritten entscheidungsrelevanter Verhaltensweisen planen und durchführen können

Die Problemlösefähigkeiten weisen einen engen Bezug zum Berufsreifekonzept von Super auf. Weitere für berufliches Wahl verhalten wichtige Kompetenzen, die z.T. in den zuvor genannten Schritten enthalten sind, sind nach Mitchell und Krumboltz (1994) Werteklärung, Zielsetzung, Zukunftsprognose sowie realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Die individuell erlebten Faktorenkombinationen und ihre kognitive Verarbeitung führen zu Überzeugungen und Verallgemeinerungen, in denen sich die Realität des einzelnen Menschen ausdrückt. Krumboltz und Kollegen unterscheiden generalisierte Selbstbeobachtungen und generalisierte Weltanschauungen. Erstere sind das Ergebnis eines Prozesses, in dem die laufenden Beobachtungen und Bewertungen des eigenen Verhaltens im Vergleich zu anderen in Verallgemeinerungen in drei Bereichen verdichtet werden. Das sind erstens Überzeugungen zu Fähigkeiten in Bezug auf spezifische Aufgaben (sog. Aufgabenwirksamkeit), zweitens Interessen, die Präferenzen für bestimmte Tätigkeiten hervorrufen, und drittens Wertvorstellungen, die das eigene Verhalten leiten. Die Beobachtung der eigenen Person, anderer Menschen und der Umweltbedingungen führt außerdem zu generalisierten Weltanschauungen (z.B. „Alle Topmanager sind geldgierig“). Diese Generalisierungen haben den Vorteil, die Verarbeitung neuer Eindrücke und die Entscheidung für eigene Verhaltensweisen zu vereinfachen. Das Ausmaß, in dem diese generalisierten Selbstbeobachtungen und Weltanschauungen zutreffend sind, hängt von der Anzahl und Repräsentativität der zugrundeliegenden Beobachtungen ab.

Beratungsmodelle für Outplacement

Für das Thema Outplacement ist nicht nur die Betrachtung der theoretischen Ansätze zu beruflichen Interessen und Entwicklungen relevant. Da es sich bei Outplacement um eine Beratungsleistung handelt, die neben den persönlichen Voraussetzungen der Klienten maßgeblich zum Erfolg der Maßnahme beiträgt, ist es unerlässlich, auch diesen Aspekt zu beleuchten, ln der Zusammenarbeit mit Unternehmen bzw. ihren Mitarbeitern sind zwei Beratungsformen gängig: die Expertenberatung und die Prozessberatung. Erstere ist fachlich orientiert, letztere ist in den letzten Jahren verstärkt als systemisch orientierte Beratung anzutreffen. Beide Beratungsformen verfolgen das Ziel, dass die beratenen Personen bzw. das Unternehmen erfolgreicher agieren, auf unterschiedlichen Wegen. Im Folgenden werden Charakteristika und Unterschiede beider Ansätze verdeutlicht. Erfahrene Berater propagieren zunehmend einen integrativen Beratungsansatz, bei dem Fachberater und Prozessberater gleichzeitig in ein Projekt eingebunden sind und Zusammenarbeiten (z. B. Königswieser, Sonuc & Gebhardt, 2005) oder die Berater fachliche und systemische Kompetenzen auf sich vereinigen (z.B. Sutrich & Schindl- beck, 2005).

Fachliche Expertenberatung
Als Expertenberatung wird eine Dienstleistung bezeichnet, bei der speziell ausgebildete Fachleute mit Kompetenzen auf wirtschaftlichem, technischem, steuerlichem, rechtlichem oder anderem fachspezifischen Gebiet zu inhaltlichen Problemen Stellung nehmen (Königswieser et al., 2005).

Sie erarbeiten konkrete Lösungskonzepte, weil sie in dem Inhaltsgebiet u. U. besser Bescheid wissen als die beratenen Personen oder weniger von „Betriebsblindheit“ für die spezifische Situation des Klienten betroffen sind. Sie stützen sich üblicherweise auf standardisiertes Wissen und ziehen für ihre Arbeit Gesetze, Zahlen und Datenmaterial heran. Dieses wird mit Bezug auf Faktoren und Best Practices, die für die Branche bestimmend sind, interpretiert (Sutrich & Schindlbeck, 2005). Das Ergebnis sind explizite Ratschläge zu Vorgehensweisen bis hin zur inhaltlichen Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Die Handlungsoptionen leiten sich dabei aus einem unterstellten rationalen Ursache-Wirkungs-Schema ab. Fachliche Expertenberatung wird typischerweise in Krisensituationen gesucht, wenn es darum geht, diese rasch zu bewältigen und kurzfristige Ziele zu erreichen. Der große Vorteil der Fachberatung liegt darin, dass sehr gute Lösungskonzepte entwickelt werden, die dem Klienten ein hohes Maß an Sicherheit vermitteln. Die Kommunikation und Interaktion mit dem Klienten stehen dabei nicht im Vordergrund, sondern sind lediglich Mittel für eine effiziente Instruktion, die dem vorgeschlagenen Lösungsansatz zum Durchbruch verhilft (Königswieser et al., 2005). Das individuelle Lernen des Klienten wird in Form von Nachahmung des empfohlenen Verhaltens bzw. der Realisierung der Maßnahmen angestrebt (Sutrich & Schindlbeck, 2005). Gleichwohl bleibt es dem Klienten überlassen, ob er das vorgeschlagene Vorgehen umsetzt.

Systemische Prozessberatung
Im Gegensatz zur fachlichen Expertenberatung steht bei der systemischen Prozessberatung die Individualität des Menschen im Fokus. Es wird weniger auf sachlicher als auf emotionaler und sozialer Ebene gearbeitet (Sutrich & Schindlbeck, 2005). Der systemische Berater ist für den Kunden Begleiter auf dem persönlichen Lern- und Entwicklungsweg (Königswieser et ah, 2005; Radatz, 2003). Systemische Beratung zielt auf die Verbesserung der Kommunikations- und Problemlösefähigkeit im Sinne einer längerfristigen und nachhaltigen Entwicklung ab (Königswieser et ah, 2005).

Von einigen Autoren (Jonas, Kauffeld & Frey, 2007) wird die systemische Beratung neben der Experten- und der Prozessberatung als eigenständiger Ansatz gesehen, der sich von der Prozessberatung dadurch abhebt, dass durch die Erzeugung von Irritationen durch die Berater und eine distanzierte Betrachtung der eigenen Situation Denk- und Verhaltensmuster erkannt werden können, die für eine effiziente Arbeit hinderlich sind. Diese Betrachtungsweise führt zur Erkenntnis der Auswechselbarkeit dieser Muster. In dieser Darstellung wird der Sichtweise von Königswieser et ah gefolgt, die die systemische Beratung als Form der Prozessberatung konzeptualisieren. Es werden die Grundlagen der systemischen Beratung beschrieben, insoweit sie Bedeutung für das Thema Outplacement besitzen.

Grundprinzipien der systemischen Beratung

1.Kundenorientierung

2.Ressourcenorientierung

3.Neutralität bzw. Allparteilichkeit

4.Lösungsorientierung

5.Systemorientierung

Kundenorientierung bezieht sich darauf, dass Klienten als „kundig“, d.h. als Experten betrachtet werden bzgl. ihrer Bedürfnisse und ihrer spezifischen Situation. Kun

den wissen, was sie an ihrer aktuellen Situation stört und was zukünftig anders sein soll (De Jong & Berg, 2003). Sie formulieren ihre Ziele und sind diejenigen, die Beratungsaufträge vergeben für jene Themen, an denen sie arbeiten möchten. Das bedeutet auch, dass eine Beratung nicht verordnet werden kann, sondern immer nur mit Zustimmung der Kunden stattfindet.

Eine zentrale Annahme in der systemischen Denkweise ist, dass die Kunden die Kraft und alle Kompetenzen (Ressourcen) besitzen, die sie benötigen, um Veränderungen herbeizuführen, und dass sie sie lediglich derzeit nicht nutzen (von Schlippe & Schweitzer, 2003).

Es geht in der Beratung um die Freisetzung blockierter Energien, damit die Ressourcen wieder zugänglich sind und für die Formulierung der persönlich relevanten Ziele und deren konsequenter Verfolgung eingesetzt werden können (Königswieser, 2005). Aktuelle Schwierigkeiten werden dabei nicht als Defizite verstanden, die behoben werden müssen. Im Gegenteil, es werden sogar die positiven Aspekte problematischer Verhaltensweisen beleuchtet, um die unterliegenden Kompetenzen für die vom Kunden gewünschte Veränderung zu nutzen (Mücke, 2001).

Die Ziel- und Lösungsorientierung hat in der systemischen Beratung eine hohe Bedeutung. Präzise formulierte Ziele sind notwendig, um die Zusammenarbeit zwischen Berater und Kunde effizient zu gestalten (Prior, 2006a). Kunden, die eine Beratung in Anspruch nehmen, konzentrieren sich oft sehr auf ihre Probleme. Sie sehen, was alles nicht nach ihren Vorstellungen läuft und was zukünftig nicht mehr so sein soll. Das erzeugt negative Gefühle und macht sie mutlos. Wichtiger ist aber zu formulieren, was statt- dessen da sein soll (Prior, 2006b). Das heißt, es muss ein positives Zielbild entwickelt werden, das Motivation und Ausdauer für die Veränderung erzeugen kann und diese in die angestrebte Richtung lenkt. Anders als bei der Expertenberatung wird jedoch nicht versucht, die vermeintlich optimale Lösung für den Kunden zu finden. Ausschlaggebend ist viel eher, dass die Kunden durch die Beratung ihren Handlungsspielraum erweitern. Sie sollen sich nicht als Opfer ihrer eingeübten Denk- und Handlungsmuster wahrnehmen, sondern die Wahl zwischen Verhaltensaltemativen haben, die für die Lösung einer bestimmten Fragestellung nützlicher sind als die bisherigen (Radatz, 2003). Die Verantwortung für die Auswahl passender Verhaltensalternativen in einer bestimmten Situation verbleibt dabei beim Kunden. Der Berater unterstützt lediglich bei der Identifizierung oder Entwicklung alternativer Verhaltensweisen und bei der Abschätzung ihrer Nützlichkeit. Bei der Erarbeitung von Lösungen werden bisher erfolgreiche Verhaltensweisen der Kunden ermittelt, ausgeweitet und in neue Situationen übertragen.

Diese Sicht- und Herangehens weise hat den großen Vorteil, dass die Kunden in ihrer Expertise anerkannt werden, ihre Stärken erkennen und sich rasch als erfolgreich wahrnehmen, wodurch ihre Selbstwirksamkeit gestärkt wird. Die eigenverantwortliche Entwicklung von Lösungsalternativen ist zwar zunächst zeitintensiver im Vergleich zur Lösungsvorgabe bei der Expertenberatung, und sie bewirkt auch anfangs mehr Unsicherheit, erzeugt aber maximale Umsetzungserfolge und ist nachhaltiger in ihrer Wirkung (Königswieser, 2005).

Systemische Berater besitzen die Prozesskompetenz, ihre Kunden bei der präzisen Formulierung und Umsetzung ihrer Ziele zu unterstützen, sie bleiben aber inhaltlich neutral. Das bedeutet, sie helfen Kunden dabei, ihre Denk- und Handlungsmuster zu erkennen und die für die Lösung weniger hilfreichen gezielt zu verändern. Sie verzichten dabei aber möglichst auf inhaltliche Lösungsvorschläge, sondern fordern durch gezielte Fragen zur Reflexion und zur Entwicklung eigener Lösungen auf. Neutralität bzw. Allparteilichkeit meint nicht, dass Berater keine Meinung haben dürfen, sie äußern sie jedoch nicht doktrinär (Schlippe & Schweitzer, 2003) und versuchen auch nicht, Kunden zu einer Veränderung in jene Richtung zu bewegen, die sie aus ihrer Außensicht für optimal halten.

In der systemischen Beratung wird eine ganzheitliche Sicht eingenommen, d. h. der einzelne Mensch wird als Teil eines Systems wahrgenommen, das seine Handlungen beeinflusst und auf das er durch sein Verhalten einwirkt. Die Systemorientierung hat den Vorteil, dass Verhaltensmuster in den Aufmerksamkeitsfokus rücken, die in das Geflecht von Beziehungen und Wechselwirkungen der Beteiligten eingebunden sind. Verhaltensweisen, die, isoliert betrachtet, nicht zielführend erscheinen, werden bei Berücksichtigung des Systems meistens verständlicher. Die systemische Beratung ist durch das Denken in Auswirkungen von Verhaltensweisen auf die anderen Systembeteiligten gekennzeichnet (Radatz, 2003), d.h. Kunden werden beständig ermuntert zu überlegen, wie ihr Verhalten auf andere wirkt und warum sich andere so verhalten, wie sie es tun. Das erfahrungsbezogene Lernen wird dabei durch Reflexion des Kunden und Feedback durch Berater und System unterstützt.

Analyse und Maßnahmenempfehlung für Outplacement

In dieser Finanz-Webseite stehen Entscheidungsfelder für Outplacement im Mittelpunkt. Zunächst werden die verschiedenen Formen von Outplacement dargestellt und die mit ihnen verbundenen Kosten. Anschließend werden die Kriterien beschrieben, die für die Auswahl von Outplacementanbietern relevant sind. Bei der Erwägung eines Outplacements für gekündigte Mitarbeiter ist immer auch die Frage zu klären, ob die Maßnahme intern oder extern durchgeführt wird. Vor- und Nachteile beider Alternativen werden diskutiert. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Personalabbau ist die gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Daher werden Rechte und Wünsche der Arbeitnehmervertretung in dieser Finanz-Webseite thematisiert. Das Trennungsgespräch ist nicht Bestandteil der Outplacementberatung, ihr aber direkt vorgeschaltet. Deshalb sind einige Hinweise für die Vorbereitung und Durchführung dieser Projektphase sinnvoll, bevor in unserer Finanz-Webseite die Outplacementberatung im Detail beschrieben wird.

Formen von Outplacement
In Abhängigkeit von den Gründen des Personalabbaus, der Anzahl der betroffenen Personen und ihrer Positionen im Unternehmen sowie der finanziellen Situation bieten sich unterschiedliche Formen des Outplacements an. Im Folgenden werden die drei Varianten des Outplacements mit Modellen zur Berechnung ihrer Kosten jeweils im Vergleich zur betrieblichen Kündigung dargestellt.

Einzeloutplacement
Beim Einzeloutplacement handelt es sich um die klassische Form des Outplacements, wie sie als eigenständige Beratungsleistung in den USA seit den 1970er, in Deutschland seit den 1980er Jahren praktiziert wird. Es war in den Anfängen auf Führungskräfte höherer Positionen ab dem mittleren Lebensalter beschränkt. Lingenfelder und Walz (1989) sehen die Ursache in dieser Beschränkung darin, dass die individuelle psychologische Betreuung bei der Entlassung von Führungskräften höherer Hierarchieebenen besonders wichtig sei, weil diese „erfahrungsgemäß eine hohe Identifikation mit der beruflichen Stellung“ besäßen. Diese Ansicht wird hier nicht geteilt. Der Hauptgrund für Outplacementangebote für diese Zielgruppe dürfte darin liegen, dass der Erhalt einer positiven Beziehung trotz Trennung wichtiger ist als bei Mitarbeitern niedrigerer Hierarchieebenen, da die Person mit großer Wahrscheinlichkeit zukünftig bei einem anderen Unternehmen eine verantwortliche Position einnehmen wird und dann möglicherweise ein Geschäftspartner sein wird oder zumindest Einfluss auf Geschäftspartner ausüben kann. In einem solchen Fall könnte es geschäftliche Nachteile mit sich bringen, sich im Unfrieden getrennt zu haben.

Den zunächst geringen Einsatz von Outplacement führt von Rundstedt auf die damals sehr hohen Abfindungssummen und das Vorurteil, nur besonders leistungsschwache Personen benötigten eine derartige Unterstützung, zurück.

Outplacement wurde stärker genutzt, als man erkannte, dass damit die Akzeptanz von Aufhebungsverträgen leichter erreicht und lange vertragliche Restlaufzeiten abgekürzt werden können. Auch war früher die rechtliche Grundlage für diese Beratungsleistung wegen des damals geltenden Vermittlungsmonopols der Bundesanstalt für Arbeit unklar . Die Reformierung des SGB III und die Anerkennung von Outplacement als förderungswürdigem, beschäftigungswirksamem Instrument (i.S. der frühzeitigen Suche nach einer Tätigkeit, bevor die Arbeitslosigkeit eintritt, vgl. Buestrich, 2005) begünstigte die Verbreitung dieser Beratungsleistung. Heute ist Outplacement in allen europäischen Ländern verbreitet. In Deutschland hat der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU e. V.) 1993 die Fachgruppe Outplacement gegründet, deren Ziel die Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen und die Professionalisierung von Outplacement ist.

Das Einzeloutplacement findet aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus statt. Es kann parallel zur Arbeitszeit stattfinden, wenn die Klienten ihre Arbeitstätigkeit noch bis zum Ende der Laufzeit ihres Arbeitsvertrages weiterführen müssen. Das ist allerdings sehr unvorteilhaft sowohl für die emotionale Ablösung vom Unternehmen als auch für die Konzentration auf eine berufliche Neuorientierung. Es ist deutlich günstiger, wenn die Gekündigten nach Unterzeichnung der Aulhebungsvereinbarung freigestellt werden, um sich voll auf die berufliche Neuorientierung einlassen zu können. Häufig findet die Beratung aus diesem Grund auch nicht in den Räumen des Unternehmens, sondern außerhalb, meist in den Geschäftsstellen von Outplacementunternehmen, statt.

Die Angebote von Outplacementberatern unterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich der Dauer der Maßnahme und der Übernahme einer Erfolgsgarantie. Bei befristeten Programmen wird eine Zeitspanne (in der Regel 3, 6, 9 oder 12 Monate) vereinbart, die die Beratung längstens dauert. Bei Vereinbarung einer Erfolgsgarantie (unbefristete Programme) werden die Klienten so lange betreut, bis sie erfolgreich eine neue Tätigkeit aufgenommen und die Probezeit überstanden haben. Sollte es während der Probezeit erneut zu einer Trennung kommen, wird die Beratung entsprechend fortgesetzt.

Die meisten Outplacementunternehmen bieten inzwischen auf Wunsch zusätzlich ein Coaching während der Probezeit an. Während für Führungskräfte der oberen Hierarchieebenen typischerweise unbefristete Programme gewählt werden (vermutlich aufgrund des o.g. Zieles, eine gute Beziehung zu auch zukünftig einflussreichen Personen zu erhalten), kommen beim mittleren Management auch befristete Programme zum Einsatz.

Die Studie „Outplacementberatung in Deutschland 2004/2005“ des Bundesverbands deutscher Unternehmensberater gibt Hinweise auf die Nachfrage von Outplacementformen. So wird von einem Trend zu befristeten Beratungsverträgen für Klienten unterhalb der Top-Management-Ebene berichtet (BDU e. V., 2005). Danach machten die auf drei Monate befristeten Beratungen im Jahr 2004 die Hälfte der zeitlich befristeten Beratungsverträge aus. Der Vermittlungserfolg wird selbst bei diesen kurzen Verträgen noch mit 50% angegeben.

Auch heute noch ist das klassische Einzeloutplacement in der Regel auf Führungskräfte der mittleren und oberen Hierarchieebene beschränkt und wird nur in Einzelfällen auch Spezialisten angeboten. Außerdem kommt es zum Einsatz, wenn das Outplacement nicht im Zusammenhang mit größeren Personalabbaumaßnahmen stattfindet, sondern sich auf einzelne Personen bezieht. Gründe für die Trennung von einzelnen Personen können betriebsbedingt, personenbedingt oder verhaltensbedingt sein und sich beispielsweise aus Umstrukturierungen, einem „verlorenen“ Machtkampf oder Leistungsmängeln ergeben.

Der restriktive Einsatz der Einzelmaßnahmen ist in deren hohen Kosten begründet, die durch die lange Beratungsdauer und die auf die spezifischen Bedürfnisse der Klienten zugeschnittene intensive Einzelbetreuung entstehen. In der Regel beginnt die Einzelberatung bereits mit einem sogenannten „Auffanggespräch“, das Outplacementberater direkt im Anschluss an die Übermittlung der Trennungsnachricht mit der betroffenen Person führen, um deren emotionale Reaktion abzufedern und damit sie das Angebot kennen lernt. Die Elemente der idealtypischen Betreuung im Einzeloutplacement werden umfassend in n unserem Geldanlegen-Portal beschrieben.

Empirische Befunde
Eine der ersten Evaluationen von Einzeloutplacements in Deutschland, die nicht von Outplacementunternehmen, sondern von unabhängigen Forschern durchgeführt wurde, stammt von Kühlmann und Wesenberg.

Die Autoren befragten 78 Klienten der Outplacementunternehmen SKP und Interaction Consulting nach Abschluss der Beratung zu ihren Erfahrungen mit der Maßnahme. Die Rücklaufquote der Fragebogenstudie betrug 59% (46 Personen). Interessant war, dass die Mehrzahl der Klienten unternehmensbezogene Gründe für das Outplacementangebot vermutete (schlechtes Gewissen beruhigen: 59%, Imagepflege: 52%, schnelle und kostengünstige Trennung: 41 % bzw. 31 %), hingegen nur 31 % annahmen, es ginge darum, sie bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen. Als Grund für die Trennung gaben 52% organisatorische Veränderungen (Reorganisation, Rationalisierung) an und 26% persönliche Gründe (Vertrauensstörung 17%, Qualifikationsdefizite 9%). Die zu Beginn der Beratung überwiegend negativen Gefühle der Teilnehmer (Enttäuschung und Wut) veränderten sich während der Maßnahme in Richtung Gelassenheit und Erleichterung. Als nützlichste Outplacementinhalte wurden die Erstellung der Bewerbungsunterlagen, die Analyse der beruflichen Ziele und das Aufzeigen verschiedener Zugänge zum Arbeitsmarkt (in dieser Rangfolge) genannt.

Wooten (1996) hat 68 Teilnehmer eines Executive Outplacements zwei Monate nach Beginn der Maßnahme zu ihrer Zufriedenheit mit dem Programm und seiner Komponenten befragt. In der Studie zeigte sich, dass bis auf die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen die Rahmenbedingungen der Beratung (Geräte, Software, Sekretariatsservice, Informationsmaterial) keine Rolle spielten. Deutlich wichtiger waren die Inhalte und der Prozess der Beratung. So hing die konkrete Vorbereitung der Jobsuche, z.B. durch ein entsprechendes Training, am stärksten mit der Zufriedenheit zusammen, gefolgt von der Unterstützung und Zielfokussierung nach Misserfolgen durch den Berater. Die Arbeitsbeziehung zum Berater wurde als etwas weniger relevant angesehen.

Die Untersuchung einer relativ großen Stichprobe wurde von Fischer (2001) vorgenommen. Sie analysierte die Daten von 699 Outplacementteilnehmern der DBM von Rundstedt & Partner GmbH. Allerdings war dag Ziel der Studie nicht die Bewertung des Outplacementprogramms, sondern in erster Linie der Vergleich besonders wenig erfolgreicher und besonders erfolgreicher Teilnehmer hinsichtlich ihrer Persönlichkeit. Von der Gesamtstichprobe gaben 43 % an, aus Gründen der Umstrukturierung ihren Arbeitsplatz verloren zu haben. Etwas weniger als 20% sahen die Ursache in persönlichen Antipathien und Konflikten. Annähernd 70% der Teilnehmer waren Akademiker, knapp ein Drittel im Alter von 46 bis 50 Jahren, 80% waren zwischen 41 und 55 Jahre alt. Nahezu 80% nahmen nach der Maßnahme eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis auf, mehr als 10% wurden selbständig. Während mehr als 40% eine Gehaltssteigerung im neuen Job erzielen konnten, mussten knapp 20% eine Einbuße hinnehmen. Im Durchschnitt konnten die Teilnehmer ihr Jahresgehalt um 3 % im Vergleich zum vorherigen steigern. Ca. 55 % fanden ihren neuen Job im Zeitraum von 5 bis 12 Monaten.

Hellweg und Lamersdorf (2005) befragten beauftragende Unternehmen (40% Rücklauf von ursprünglich 240 Unternehmen) und Outplacementklienten. Sie bestätigen einen guten Erfolg von Outplacement. So lag nach Angaben der Befragten die durchschnittliche Vermittlungsquote bei 78%. Mehr als ein Drittel der Kandidaten fanden innerhalb der ersten 6 Monate eine neue Stelle, weitere knapp 50% innerhalb eines Jahres. In unserer Outplacement-Seite wird deutlich, dass die Beratungsunternehmen ihre Erfolge etwas optimistischer beschreiben.