Man macht sich keine Vorstellungen, welche Art von Bewerbungsunterlagen bei den Personalabteilungen so eingehen. Von losen Zetteln in einem Umschlag ohne Absender über das schon erwähnte voluminöse Paket mit Arbeitsunterlagen bis hin zu Postkarten aus dem Urlaub.
Überlegen Sie sich bitte genau, in welcher Form Sie sich bewerben. Bewährt hat sich die Bewerbungsmappe. Darin sollten in folgender Reihenfolge Ihre Dokumente enthalten sein:
– Deckblatt
– Anschreiben
– Einzelblatt mit Foto
– Lebenslauf
– Zeugnisse chronologisch oder nach Sachgebieten geordnet, je nach Umfang
– Sonstige Nachweise (nur wenn sie erforderlich sind)
Ein Deckblatt muss nicht unbedingt sein, kann aber Aufmerksamkeit erregen und/oder dem Arbeitgeber die Arbeit erleichtern, wenn da z. B. steht:
Bewerbung als Programmierer
Ralf Jakob, Hamburg
Manche Bewerber versuchen sich mit einem Deckblatt auch in Originalität, was aber nicht immer gut ankommt. Zum Beispiel dann, wenn Sie sich auf dem Deckblatt mit Foto und Schlagworten darstellen. Ordnen Sie Ihre Unterlagen in der oben genannten Reihenfolge und heften Sie das Ganze sauber in einem Ordner ab, oder noch besser: Bereiten Sie eine Mappe mit Plastikhüllen vor. Diese Methode schützt Ihre Unterlagen, erleichtert das Lesen und macht einen ansprechenden Eindruck. Viele Bewerber scheuen die Kosten für solche Mappen, sparen dabei aber an der verkehrten Stelle. Übrigens sind Bewerbungskosten steuerlich absetzbar, in einem Falle legte ein Bewerber dem Arbeitgeber sogar eine Quittung für die Bewerbungsmappe bei! Im Fachhandel kann man heute zudem sehr gut vorbereitete Bewerbungsmappen mit Register fertig kaufen; auch davon wird häufig Gebrauch gemacht. Achten Sie beim Postversand darauf, dass Ihre Bewerbungsmappe schützend verpackt (kartonierter Umschlag oder Luftpolstertasche) und vor allem auch ausreichend frankiert ist. Es macht keinen guten Eindruck, wenn der Empfänger Nachporto zahlen muss. Um schnei! auf Stellenanzeigen reagieren zu können, sollten Sie immer einige Bewerbungsmappen vorbereitet haben. Sie brauchen dann nur noch ein positionsbezogenes Anschreiben zu verfassen, Ihren Lebenslauf mit einem aktuellen Datum zu versehen und zu unterschreiben. Manche Bewerber passen ihren Lebenslauf schwerpunktmäßig der ausgeschriebenen Position an; aber hier ist Vorsicht geboten, weil man sich damit eventuell dem Verdacht aussetzt, ein Opportunist zu sein.
Kurzbewerbung
Die Kurzbewerbung unterscheidet sich von der üblichen Bewerbung, wie schon der Name sagt, durch ihre Kürze. Und das hat zwei gewichtige Gründe. Zum einen scheuen sich viele Bewerber bei Chiffreanzeigen (völlig zu Recht), ihre kompletten Bewerbungsunterlagen zu versenden, und zum anderen bewerben sich viele Leute aus gesicherter Position heraus erst einmal mit einer Kurzbewerbung, um die „Lage zu sondieren“. Die Kurzbewerbung besteht in der Regel aus einem Anschreiben und dem tabellarischen Lebenslauf. Bitte verwechseln Sie die Kurzbewerbung nicht mit der „blinden“ Bewerbung, die zwar auch kurz ist, jedoch eine ganz andere Ausgangsbasis hat. Dazu im übernächsten Abschnitt mehr. Die klassische Kurzbewerbung bezieht sich nämlich auf ein konkretes Stellenangebot und muss deshalb auf dieses abstellen. Anders gesagt, bei Ihrem Anschreiben müssen Sie sich genauso viel Mühe machen wie bei einer vollständigen Bewerbung. Zusätzlich sollten Sie begründen, warum Sie die Form einer Kurzbewerbung wählen und z.B. als Anlage nur einen tabellarischen Lebenslauf beifügen. Dazu zwei Beispiele:
Da Ihre Anzeige unter Chiffre erschien, bitte ich Sie höflich um Verständnis, dass ich mich zunächst nur in Form einer Kurzbewerbung bei Ihnen melde. Meine Position ist ungekündigt und eine Vertrauensstellung, deshalb möchte ich mich gerne gezielt bewerben zu einem Arbeitgeber, mit dessen Produkten und Zielsetzungen ich mich identifizieren kann. Wenn meine Angaben zum jetzigen Berufsfeld und zur Person geeignet sind, Ihr Interesse zu wecken, dann würde ich mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen. Selbstverständlich sende ich Ihnen dann meine kompletten Bewerbungsunterlagen zu.
Für eine solche Zuschrift müsste ein Chiffreinserent eigentlich Verständnis haben und bei Interesse entsprechend reagieren. Zweites Beispiel:
„Zurzeit bin ich in ungekündigter Position als Gruppenleiter in der Debitorenbuchhaltung tätig. In meinem jetzigen Unternehmen bestehen wenig Aussichten für eine weitere berufliche Entwicklung. Deshalb haben mich Ihre Anzeige und das dort umrissene Aufgabenfeld sehr angesprochen. Es würde mich freuen, von Ihnen nähere Einzelheiten zur Position zu erfahren. Bei Interesse bin ich natürlich gern bereit, Ihnen vollständige Unterlagen zuzusenden. Zurzeit bearbeite ich folgende Gebiete … Um vertrauliche Behandlung meiner Kurzbewerbung bitte ich Sie sehr höflich, da unsere Unternehmen in der gleichen Branche sind.“
Dieses Beispiel ist der klassische Fall einer vorsichtigen Sondierung. Nicht alle Arbeitgeber gehen darauf ein. Manche sagen sich, wer sich bewerben will, soll das wie gefordert mit allen Unterlagen tun, auf Einzelfälle können wir keine Rücksicht nehmen. Andere hingegen zeigen Verständnis, besonders dann, wenn Sie umfassend im Anschreiben über das Tätigkeitsfeld des Bewerbers informiert werden und sich ein fachliches Urteil bilden können. Je ansprechender Sie Ihr Anschreiben gestalten und je triftiger Ihre Begründungen für eine Kurzbewerbung sind, umso höher die Chancen, dass man das akzeptiert und Sie als Bewerber in die engere Wahl nimmt. Es lohnt sich also besonders sorgfältig vorzugehen.