Die Zahl der Deutschen, die pro Jahr eine unabhängige berufliche Existenz gründen, liegt bei etwa 1,6 Mio.: Als Gründer melden sie ein Gewerbe an oder entschließen sich zur Ausübung eines freien Berufes.
Gründer und Motive Gut 80 % der Gründer verwirklichen ihr Gründungsprojekt allein. Zu den typischen Solisten gehören z.B. junge Dienstleister in der IT-Branche, die sich gleich nach Abschluss ihrer Schulausbildung oder während ihrer Berufsausbildung als Berater selbstständig machen. Anfänglich benötigen sie neben ihrem computertechnischen Knowhow kaum mehr als einen Schreibtisch, einen Laptop, ein Telefon und einen Internetanschluss, um ihre Firma zu betreiben. Vier von zehn Gründern widmen ihre gesamte Arbeitszeit dem eigenen Unternehmen. Die übrigen betreiben es – zumindest in der Anfangsphase – als Nebenerwerb. Zwei Drittel der Nebenerwerbsgründer sind Schüler, Studenten oder Auszubildende, Hausfrauen/-männer und Seniorexperten, die aus einer früheren beruflichen Tätigkeit eine Rente beziehen. Mit 30% stellen auch die Angestellten einen hohen Anteil der Nebenerwerbsgründer.
Vor allem für denjenigen, der mit seiner eigenen Firma auf unbegrenzte Dauer seinen vollen Lebensunterhalt verdienen will, ist der spontane Schritt in die Selbstständigkeit riskanter als eine von langer Hand geplante Unternehmensgründung. Oft werden die Vorbereitungen nicht hinreichend gut betrieben und die Existenzgründung scheitert. Für die Volkswirtschaft ist eine lebendige Gründerszene außerordentlich wichtig: Sie fördert die Durchsetzung von Innovationen und trägt maßgeblich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit entstehen pro Unternehmensgründung im Durchschnitt vier neue Stellen.