Home » Wirtschaftslexikon » A B C » Angebotspolitik, angebotsorientierte Wirtschaftspolitik – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Angebotspolitik, angebotsorientierte Wirtschaftspolitik – und alles darüber – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Zentrale Elemente und Forderungen

Wettbewerbspolitik traditionelle

Geldpolitik

 Elemente Fiskalpolitik Lohnpolitik
Verbot von Kartellen

Verhinderung von Marktmacht

Privatisierung

Deregulierung

Abbau von Subven­tionen

regelgebundene statt diskretionäre Maßnahmen

Unabhängigkeit der Zentralbank

flexible Wechselkurse

geringerer Staatsverbrauch

Reduktion der gesamten Steuer­belastung

durchsichtigeres

Steuersystem

Abbau der

Staatsverschuldung

am

Produktivitäts­fortschritt orientierte Lohnsteigerungen

regionale und sektorale Differen­zierungen im Lohn

Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (z. B. reduzierter Kündigungsschutz)

Minderung der Lohnzusatzkosten

neuere Elemente
Sozialpolitik Forschungspolitik Bildungspolitik Umweltpolitik
insgesamt niedri­geres Niveau sozialer Unterstützung

Unterstützung anreizkompatibel gestalten, damit z. B. die Aufnahme einer Arbeit lohnend bleibt

Förderung von Grundlagenforschung

gezieltere Förderung von Wachstums­technologien

kürzere Ausbildungszeiten

mehr marktwirt­schaftliche Elemente (z. B. freie Wahl des Studienplatzes, Studiengebühren, Entlohnung der Professoren nach Leistung)

weniger ordnungsrechtliche Regulie­rungen

mehr

marktwirt­schaftliche Elemente

(z. B. Handel von Umweltzertifikaten)

wenn Ökosteuern, dann europaweit, um Wettbewerbsnach­teile

zu vermeiden

wirtschaftspolitisches Konzept, mit dem Wachstumsschwäche und Massenarbeitslosigkeit hoch entwickelter Marktwirtschaften durch verbesserte Produktionsbedingungen und erhöhte Anpassungsfähigkeit des privatwirtschaftlichen Sektors bekämpft und überwunden werden sollen. Wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen sollen über die Verbesserung der Bedingungen auf der Angebotsseite erreicht werden. Die A. spiegelt die Abkehr vom nachfrageorientierten Konzept der antizyklischen Wirtschaftspolitik wider. ist auf die Produktion, d.h. auf die Unternehmen, gerichtet. Höhere Gewinne sollen die finanziellen Voraussetzungen für Investitionen der Unternehmen verbessern. Höhere Investitionen optimieren die Produktionsbedingungen sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit und bewirken so eine Steigerung der Beschäftigung, was wiederum zu mehr Einkommen bei den privaten Haushalten führt; das Mehreinkommen erhöht die Güternachfrage.

Mittel der A. sind u. a. die Senkung von Unternehmenssteuern, die Erleichterung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten, die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten oder die Förderung von Existenzgründungen. Maßnahmen der Deregulierung sollen es den Unternehmen ermöglichen, auf Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs flexibel zu reagieren. Weitere Programmpunkte sind u.a. eine zurückhaltende Lohnpolitik, verbunden mit einer Förderung der Mobilität der Erwerbspersonen und der Flexibilität von Löhnen, Arbeitszeit und Beschäftigungsbedingungen.