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Nutzen
Ziehen Sie einen Vorteil daraus, dass Sie in der Prüfung Unterlagen verwenden dürfen.
Achtung: liier geht es um erlaubte Unterlagen und nicht um Unterlagen im Sinne von unter dem Tisch, sprich Spickzettel. In manchen Prüfungen dürfen Sie ja z.B. einen Gesetzestext oder Aufzeichnungen auf einem DIN-A4-Blatt mitbringen. Prüflingen mit erlaubten Unterlagen haben Ihre Tücken. Auf den ersten Blick scheinen sie leichter zu sein, weil man ja nicht so viel auswendig lernen muss. Aber wenn es dann darum geht, diese Unterlagen vorzubereiten, geraten viele Studierende in einen wahren Post-it- und Markierungsrausch. In der Klausur sehen dann die Gesetzestexte wie Flickenteppiche aus und die erlaubten selbst geschriebenen Unterlagen wie Patchworkdecken – und helfen gar nicht mehr viel. Hier finden Sie einige hilfreiche Tipps, wie Sie die erlaubten Unterlagen strukturieren können.
Gut vorbereitet
Unterlagen, die Sie während der Klausur nutzen dürfen, helfen Ihnen nur, wenn Sie genau wissen, wo Sie welche Information finden. Daher nehmen Sie lieber wenige, aber gut aufbereitete Unterlagen mit. Unterlagen, die Sie vorher nicht gut durchgearbeitet haben, bringen Ihnen gar nichts, da Sie gar keine Zeit haben werden, etwas herauszusuchen. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Unterlagen. Die beste Formelsammlung nützt Ihnen nichts, wenn Sie nicht wissen, wann und wie Sie die Formeln anwenden müssen. Die erlaubten Unterlagen ersetzen also nicht das Lernen!
Gut sortiert
Gehen Sie den gesamten Prüfungsstoff einmal durch und sortieren Sie die Inhalte nach Grundwissen und Detailwissen.
| Grundwissen | —-
Detailwissen |
| Stellt eine Gliederung und logische Ordnung des gesamten Stoffs dar. | Stellt die vertiefenden, ergänzenden und verbindenden Unterpunkte zu den Hauptgliederungspunkten dar. |
| Sollte gut vertraut und sicher verstanden sein. | Sollte Ihnen bekannt sein und beim Lesen wieder erkannt und verstanden werden. |
| Sollte übersichtlich in Tabellen, Listen zusammengefasst sein. | Sollten Sie als Querverweis aus den Tabellen und Listen erkennen. |
| Sollte ohne Nachschlagengefunden werden können. | Sollte so markiert sein, dass Sie es finden. |
| Sollten Sie weitestgehend auswendig können. | Lernen Sie es ggf. mit der Zeit sogar auswendig. |
Gut markiert
Markieren Sie nur das Detailwissen. Grundwissen sollten Sie höchstens als Querverweise zu Detailwissen kenntlich machen. Markieren Sie sparsam. Je mehr Klebezettel Sie anheften und je mehr Sie unterstreichen, desto unübersichtlicher werden Ihre Unterlagen. Entwerfen Sie eine sinnvolle Struktur für Ihre Markierungen:
■ Sichten Sie das Material, das Sie in die Klausur mitnehmen.
■ Unterscheiden Sie nach Informationsarten, z.B. Definitionen, Erklärungen, Thesen, Gesetze, Kommentare.
■ Jedes Thema des Grundwissens bekommt von Ihnen nun eine Farbe und jede Informationsart ein Zeichen zugeordnet.
Beispiel
Beim Klausurthema Arbeitsrecht könnte das folgendermaßen aussehen:
| Grundwissen/ | Detailwissen | ||
| Gliederungspunkte | Gesetzestext | Kommentar | Inhaltliche
Verknüpfung |
| Arbeitgeberpflichten
|
§ 1AGG
§ 28a Abs. 1-6 SGB IV § 5 DEÜV |
1
2 |
3-2 |
| Arbeitgeberechte | Alle orange markierten Kreise sind Gesetze, welche die Arbeitgeberpflichten thematisieren | Die orange i im Kreis kennzeichnet elften Kommentar zum AGG | Zwischen dem Gesetz das mit der Nr, 3 markiert Ist und dem mit Nr. 2 gibt es einen unmittelbaren Bezug |
| Arbeitnehmerdefinition | : | ||
| Arbeitnehmerrechte |
Nur ein System, das Sie sich persönlich ausgedacht haben, kann für Sie eine Hilfe darstellen:
■ Erstens können nur Sie Ihre Markierungsarten schnell genug erkennen und Ihrem Wissen zuordnen.
■ Allein dadurch, dass Sie ein System austüfteln, beschäftigen Sie sich zweitens so gründlich mit der Thematik (lesen, zuordnen, strukturieren, komprimieren etc.), dass Sie darin sicherer werden.
Das bringt Sie weiter
■ Egal, was Sie sich für ein System ausdenken, machen Sie das nicht erst am letzten Tag vor der Klausur.
■ Nehmen Sie sich Zeit, die Nutzung Ihrer Unterlagen zu üben.
■ Die Sicherheit und Schnelligkeit, mit der Sie dadurch Informationen in Ihren Unterlagen finden, gibt Ihnen in der Klausur die nötige Ruhe und Sie können sich ganz auf die Inhalte konzentrieren.
