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Lernen Sie besser in der Gruppe vor der Prüfung – Strategien für erfolgreich lernen

Gemeinsames Lernen wird von Lernexperten empfohlen: Es ist eine höchst wirksame Art, sich Wissensstoff anzueignen und einzuprägen. Gruppenarbeit, Teamwork und Kooperationsfähigkeit sind Kompetenzen, die heute in der Arbeitswelt von jedem Mitarbeiter gefordert werden. Daher wäre für Studierende die Gruppenarbeit (z. B. bei der Prüfungsvorbereitung) doch das geeignete Übungsfeld, aber die Realität sieht anders aus.

Vorbehalte
Man hört häufig:
■ Die anderen lenken mich ab.
■ Ja, ja. das kenne ich, da wird doch eh nur gequatscht.
■ Das wäre ja noch schöner, ich mach dann die Arbeit und die anderen kriegen die guten Noten geschenkt. Vorbehalte gibt es viele und sie haben einen großen Einfluss auf viele Studierende.
Lernen Sie die Vorteile der Gruppenarbeit kennen, auch um ihre Gefahren zu meiden und die Zusammenarbeit so gestalten zu können, dass Sie ihr Potenzial voll ausschöpfen.

Lernen in Gruppen fördert Sie dreifach:
■ kognitiv,
■ motivational und
■ sozial.

Kognitive Förderung
Durch den Austausch und die gemeinsame Auswertung von Informationen gewinnen Sie neue Erkenntnisse.
■ Sie erwerben durch Zuhören und Mitarbeiten neues Wissen.
■ Sie festigen durch Erklärungen und Begründungen Ihr vorhandenes Wissen.
■ Sie strukturieren durch Nachfragen und Erklären Ihr Wissen.
■ Sie erkennen im Vergleich mit anderen Ihre Wissenslücken.
■ Sie lernen von anderen unterschiedliche Arten, an Probleme heranzugehen.
■ Sie lernen zu argumentieren.

Motivationale Förderung
Die Gruppe reguliert Ihre Autonomie (heute zu lernen oder nicht) durch die Fremdkontrolle.
■ Sie können Ihren inneren Schweinehund besser überwinden.
■ Sie werden durch die Ideen der anderen angeregt.
■ Sie werden von der Begeisterung der anderen angesteckt.
■ Sie werden bei Durchhängen! aufgefangen.
■ Sie haben mehr Spaß am Lernen.

Soziale Förderung
In der Gruppenarbeit erfahren Sie die Wechselwirkung von sozialer und geistiger Kompetenz für Ihr Leistungsvermögen.
■ Sie gelangen zu neuen Einsichten und Sichtweisen.
■ Sie leinen in der Diskussion, Standpunkte zu klären und zu verteidigen.
■ Sie erfahren die Rolle des Lehrenden und des Lernenden.
Die folgenden Anregungen können Sie zum Teil auch im Internet unter: schuelerlexikon*de/artikel/Abitipp058.pdf (20.5.2007) nachlesen.

Eins und eins macht drei
Nutzen
Wenn Sie wissen, welche Vorteile das Lernen in der Gruppe hat, können Sie diese eher nutzen.
Das Lernen in der Gruppe ersetzt nicht das Lernen alleine. Aber es ist eine sehr sinnvolle Ergänzung.
1 + 1 = 3
Das weiß nicht nur die Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf – sondern auch erfahrene Gruppenarbeiter.

Synergieeffekte
Das Ergebnis, die Leistung einer Gruppe ist weit mehr als die Summe der Beiträge und Leistungen ihrer Mitglieder. Durch die Beiträge der einzelnen Mitglieder entstehen neue Anregungen, neue Gedanken, neue Arbeitsmethoden. Jeder in der Gruppe bringt seine Qualitäten und Fähigkeiten mit ein. Das unterschiedliche Wissen und die Qualifikationen ergänzen sich nicht nur, sondern bieten die Chance für völlig neue Lösungsansätze. Gleichzeitig bietet die Gruppe eine größere Fehlerkontrolle, da viele Augen mehr sehen als zwei.

Lernen durch Lehren
Das Lernen in der Gruppe fordert Ihnen einiges ab, was Sie beim alleine Lernen so nicht brauchen. Aber gerade hier liegt der Vorteil:
■ Würden Sie sich alleine etwas laut erklären?
■ Würden Sie sich alleine unbequeme Fragen stellen?
■ Würden Sie sich selbst widersprechen und Gegenargumente suchen?
Aber das sind die Methoden, mit denen Sie Ihr Wissen wirklich vertiefen, erweitern und weitaus nachhaltiger festigen, als wenn Sie einen Text 100-mal lesen oder auswendig lernen.

In der Lerngruppe müssen Sie:
■ Theorien und Fachinformationen mit eigenen Worten wiedergeben und erklären.
■ Sachverhalte anhand der Darstellung unterschiedlicher Personen aufnehmen und verstehen.
■ Verbindungen zwischen neuen Informationen und anderen Fakten finden und schildern.
■ Informationen und Lerninhalte auf unterschiedliche Weise nutzen und verarbeiten.
Vgl. Green/Green, 24.5.2007.

Selbst gesteuerte Lerngruppen
An manchen Unis und Hochschulen werden selbst gesteuerte Lerngruppen unterstützt. Lernen ist ja immer selbst gesteuert – deshalb misslingt es ja auch so häufig. Weil jeder eine andere Vorstellung vom richtigen Lernen hat. Weil jeder andere Prioritäten setzt. Und weil der eine mehr und der andere weniger motiviert ist. Das selbst gesteuerte Lernen wird darum an den Hochschulen, die solche Lerngruppen unterstützen, im Grunde doch ein bisschen fremdgesteuert. Jede Lerngruppe bekommt nämlich einen Teamleiter, der die Lernaktivitäten plant und koordiniert. Diese Teamleiter sind aber die Studenten selbst. Das Besondere an diesen Programmen ist die Organisation von Workshops für die Teamleiter, in denen diese sich Anregungen und Hilfen für die Organisation ihrer Lerngruppe holen können und die aktive Unterstützung der Teamleader durch die Professoren.

Von den Studierenden werden diese selbst gesteuerten Lerngruppen sehr positiv bewertet:
■ als gute Möglichkeit, kontinuierlich und effizient zu lernen und von dem Büffeln in den letzten vier Wochen vor den Prüfungen wegzukommen,
■ als Motivation über das ganze Semester hinweg,
■ als gute Möglichkeit, viele Mitstreiter endlich mal näher kennenzulernen, was gerade in sehr großen Universitäten besonders geschätzt wird, um nicht in der Anonymität unterzugehen,
■ als gute Praxiserfahrung für die Rolle eines Teamleiters
■ und nicht zuletzt als erfolgreiche Methode zur Verbesserung der Prüfungsergebnisse.

Das bringt Sie weiter
■ Bei Ihnen gibt es solche selbst gesteuerten Lerngruppen nicht? Tja, Sie können jetzt entweder warten, bis ein Professor auf diese gute Idee kommt, oder selbst die Initiative ergreifen.
■ Individuelle, interessante Rückmeldungen von Studenten können z.B. auf der Homepage der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt nach gelesen werden.
■ Nehmen Sie Kontakt zu Studenten auf, die in selbst gesteuerten Lerngruppen Erfahrungen gesammelt haben.