Optionsanleger müssen auf dem aktuellen Stand sein

Neuigkeiten (News) spielen die wichtigste Rolle, wenn Geschäfte mit Optionen Erfolg haben sollen, jeder weiß, wie sehr aktuelle Informationen die Preise von Aktien oder anderen Finanzinstrumenten beeinflussen und damit natürlich auch die Kurse entsprechender Optionen. Sicherlich haben die meisten Leser noch gut in Erinnerung, wie schnell die Kurse der Mann es mann-Aktie in die Höhe schossen, als die Neuigkeit von der Fusion mit dem britischen Telekom-Anbieter Vodafone AirTouch bekannt wurde. Je eher ein Anleger Informationen wie diese erhält, umso größer sind natürlich auch die Chancen, an einer Kursbewegung nach oben teilzuhaben. Erfährt man davon sehr spät – im Extremfall als Letzter – sind die Informationen bereits in den Marktpreisen verarbeitet und die Möglichkeit der Profiterzielung besteht dann nicht mehr. Um möglichst zeitnah mit Neuigkeiten versorgt zu werden, sind klassische Medien wie etwa Zeitungen kaum zu gebrauchen. Am geeignetsten ist das Internet. Auf der Seite von Wallstreet-:online kann man beispielsweise auf der Homepage die Rubrik Börsen News aktivieren. Es erscheint eine neue Seite mit Weiteren Kategorien. Hier kann man unter anderem Meldungen abrufen, die von bestimmten Nachrichtenagenturen stammen.

Optionsanleger müssen auf dem aktuellen Stand sein9

Performance in der Vergangenheit online analysieren
Die Entwicklung in der Vergangenheit ist zwar kein Indikator für die Zukunft. Trotzdem kann sie dem Anleger einen Eindruck davon vermitteln, mit welchen Wertschwankungen zu rechnen ist. Auf vielen Web-Seiten wird die Wertentwicklung unterschiedlicher Aktien, Branchen oder Gesamtmärkte miteinander verglichen. So kann sich der Anleger schnell ein Bild von den bisherigen Gewinnern und Verlierern machen.

Optionsanleger müssen auf dem aktuellen Stand sein0

Einigen Anlegern reichen die standardisierten Übersichten für die eigenen Zwecke nicht aus. Sie haben zum Beispiel Interesse daran, zwei ganz spezielle Finanzobjekte direkt miteinander zu vergleichen. So kann es zum Beispiel sehr aufschlussreich sein, die Wertentwicklung der Volkswagen-Aktie gegenüber dem Branchendurchschnitt (CDAX Automobile) zu verfolgen. Für solche Zwecke ist der sögenannte Java Trader sehr gut geeignet, der im Internet bei mehreren Banken (z. B. Deutsche Bank 24) und anderen Anbietern (beispielsweise Zeitschriften wie Börse Online) angesteuert werden kann. Wir rufen ihn bei der Börse-Online auf. In das Feld Suchen nach Aktiennamen, WKN oder Ticker muss man nun nur noch die entsprechende Eingabe tätigen.

Es gibt die unterschiedlichsten Prognoseverfahren – und alle sind online nutzbar Um Anlegern die Entscheidung zu erleichtern, welche Aktien (oder anderen Finanzinstrumente) die besten Zukunftsaussiebten haben, werden von Fachleuten Aktien, Aktiengesellschaften und Aktienmärkte genau unter die Lupe genommen. Man nennt diesen Vorgang auch Aktienanalyse. Die Abteilungen in einer Bank, die sich damit auseinandersetzen, werden auch als Research bezeichnet. Die Research-Abteilungen beschaffen Daten und entwickeln daraus Prognosen über die Wertentwicklungen von Aktien. In der Praxis unterscheidet man zwei Richtungen : Die fundamentale und die technische Analyse. Das reichhaltige Informationsangebot im Web ist sowohl für die technische als auch die fundamentale Analyse ein nahezu unerschöpflicher Fundus.

Wie man im Internet die beste Optionen

Auf der Suche nach der richtigen Ausstattung
Wir haben es bereits erwähnt: Wer Optionen zu Spekulationszwecken kauft, sollte sich vorab Gedanken machen, auf welches Underlying er setzen möchte und mit welcher Wertentwicklung er innerhalb welcher Zeit rechnet. Wenn diese Fragen beantwortet sind, muss noch geklärt werden, wie die Option im Detail ausgestattet sein soll. Dies ist zum einen von der Prognose des Anlegers abhängig, zum anderen aber auch von dessen persönlicher Risikoneigung. Durch Auswahl von Basispreis und Restlaufzeit kann jeder den Optionsscheinhebel und damit seine Chancen und Risiken selbst bestimmen. Ist ein Anleger eher risikoscheu, wird er In-the-money- Optionen mit längerer Restlaufzeit bevorzugen. Scheut er größere Risiken nicht, sind Out-of-the-money-Kurzläufer vorzuziehen. Betrachten wir ein konkretes Beispiel: Nachdem er die fundamentalen Daten eingehend ausgewertet hat, gelangt ein Anleger zu der Überzeugung, dass der DAX (aktueller Stand 7.300 Punkte) innerhalb der kommenden vier Wochen um fünf Prozent im Wert steigt. Er möchte mit Optionsscheinen auf diese Entwicklung spekulieren. Aufgrund seiner persönlichen Einstellung zieht der Anleger riskantere Warrants vor. In die engere Wahl kommen deshalb Calls, die aus dem Geld notieren (Basispreise zwischen 7400 bis 7600) und deren Restlaufzeit zwischen einem und drei Monaten liegt. Früher konnte man allenfalls in Zeitungen oder Zeitschriften suchen oder einen Bankberater nach passenden Optionsscheinen fragen. Diese Möglichkeit besteht zwar immer noch, sie ist im Vergleich zu einer Recherche über das Internet aber nicht nur mühselig, sondern auch nicht optimal. Denn aufgrund der Vielzahl an Optionsscheinen – in Deutschland zurzeit über 13.000 verschiedene – bieten die meisten Zeitungen und Zeitschriften längst keinen umfassenden Überblick mehr. Und auch beim Bankberater kann man nicht sicher sein, dass dieser auf sämtliche in Frage kommenden Produkte auch Zugriff hat. Am sinnvollsten ist deshalb die Suche im Internet, zum Beispiel mit dem Tool von OnVista. Der Anleger kann bestimmte Kriterien vorgeben, nach denen eine Datenbank mit sämtlichen gehandelten Optionsscheinen durchsucht wird. Sind passende Produkte gefunden worden, erscheint eine entsprechende Liste. Der Anleger kann dann entscheiden, welcher Schein von welchem Emittenten gekauft werden soll.

Wie man im Internet die beste Optionen1

Auf Angebot und Qualität achten
Gegenwärtig werden Optionsscheine in Deutschland von ungefähr dreißig Banken herausgegeben. Marktführer – gemessen am Umsatz – ist die Citibank. Sie hat sich auf Plain-Vanilla-Produkte spezialisiert und bietet überwiegend Scheine an, die sich auf gängige Underlyings – vorwiegend Aktien- und Aktienindizes – beziehen. Nicht jeder Emittent bietet gleichzeitig jedwede Optionen an. Meist konzentrieren sich die einzelnen Häuser auf spezielle Marktsegmente. So ist zum Beispiel HSBC Trinkaus und Burkhardt führend bei Power-Warrants, während die DG Bank als Anbieter von sogenannten Zinssicherungszertifikaten (Gaps und Eloors) bekannt ist. Wer sich etwas genauer über Optionsscheinemittenten informieren will, kann dies natürlich auf den Internet-Seiten der Anbieter direkt tun. Zugang zu wichtigen Stammdaten der einzelnen Häuser findet man aber auch bei OnVista. Auf der Homepage wird in das dafür vorgesehene Eingabefeld die WKN eines Optionsscheins eingetragen. Im Anschluss erscheint die bereits bekannte Übersicht mit Daten zu diesem Warrant. Hier klickt der Anwender auf den Emittenten – in unserem Fall ist das die Citibank – und ein Fenster mit Stammdaten öffnet sich. Zu beachten ist, dass diese Angaben von den Banken selbst stammen.

Wie man im Internet die beste Optionen2

Man sollte Emittenten nicht nur danach beurteilen, welche Produkte sie in ihrem Sortiment haben, sondern auch den Kundenservice beachten. Dazu zählt vor allen Dingen, dass der Emittent einen liquiden Markt für seine Produkte schafft. Anders gesagt sollte jeder Anleger davon ausgehen können, sich jederzeit ohne großen Aufwand und vor allem zu einem fairen Preis wieder von seinem Warrant trennen zu können. Normalerweise versprechen die Optionsscheinhäuser dies. Doch Anleger sollten sich selbst davon überzeugen, ob der Emittent faire Kurse – mit niedrigen Geld-Brief-Spannen – stellt. Inzwischen sollte es selbstverständlich sein, dass Kursinformationen (realtime und kostenlos) im Internet und Videotext veröffentlicht oder telefonisch angesagt werden. Kundenorientierte Banken stellen auch in hektischen Börsenphasen permanent Preise. Dies allein reicht aber noch nicht aus. Denn was nützen die Informationen, wenn sie nicht verlässlich sind und Anleger zu den angegebenen Kursen keine Geschäfte abschließen können. Fazit: Eine gute Bank erkennt man daran, dass sie für ihre Scheine laufend Kurse stellt, die fair und handelbar sind. Nicht jeder Emittent erfüllt diese Anforderungen gleich gut. Angaben über die Servicequalität einer Bank Endet man aber leider nicht so gezielt wie etwa die Ausstattungsmerkmale einer Option. Wer etwas in den Newsboards oder Chats (z. B. bei Wallstreet-online) stöbert, trifft häufig auf Anleger, die über ihre Erfahrungen mit Optionsscheinemittenten berichten. Aufmerksam verfolgen sollte man auch die Berichte in der Presse. Bei einigen Zeitungen wie zum Beispiel der Financial Times Deutschland kann man auch im Internet gezielt nach Artikeln suchen.

Wie kundenorientiert ein Emittent agiert, ist auch an den Handelszeiten ablesbar. Einige Institute haben ihren Handel mittlerweile bis in den späten Abend ausgedehnt. So können Anleger in Deutschland zum Beispiel auf Veränderungen an der Wall Street unmittelbar reagieren. Zum Service zählt weiterhin, wie intensiv sich die Institute um die Fragen und Probleme ihrer Kunden kümmern. Einige Häuser bieten zum Beispiel Warrant-Hotlines an, stellen zum Beispiel interaktive Kalkulationswerkzeuge ins Internet ein, versorgen den Anleger mit Informationen (Newsletter) und bieten Optionsseminare an.

Wie reagiert der Emittent in turbulenten Phasen
Die Qualität eines Emittenten erkennt man auch daran, ob er bei Marktturbulenzen Kurse stellt und vor allem zügig Kundenaufträge annimmt und abwickelt. Es hat in der Vergangenheit schon Fälle gegeben, in denen die Handelssysteme der Emittenten in hektischen Phasen plötzlich ausfielen (oder einfach abgestellt wurden) und Scheine zum Beispiel erst nach geraumer Zeit zurückgegeben werden konnten.Wie man im Internet die beste Optionen3

Pricing vor Ende der Optionsfrist

Die Bewertung einer Option vor Fälligkeit ist komplizierter. Deshalb wollen wir uns der Lösung schrittweise nähern und zunächst überlegen, ob es einen bestimmten Optionswert gibt, der nicht unterschritten werden kann (Wertuntergrenze). Dann werden wir überprüfen, welchen Wert eine Option nicht überschreiten darf (Wertobergrenze). Beginnen wir mit einem Call, dessen Ausstattungsmerkmale aus folgender Tabelle ersichtlich sind.

Call-Option
Underlying Metro
Strike 40 Euro
Laufzeit 6 Monate
Andienung effektiv
Ausübung amerikanisch
Aktueller Aktienpreis: 50 Euro

Da einige Aktienanalysten mit einem Kursanstieg bei Metro-Aktien rechnen, entscheiden wir uns dafür, einen Metro-Call zu kaufen. Für die Option wollen wir natürlich einen möglichst fairen Preis zahlen. Deshalb machen wir uns Gedanken darüber, wo der Mindest- und wo der Höchstpreis liegt, um einen groben Anhaltspunkt zu haben, in welchen Grenzen der Optionswert liegen muss. Beginnen wir mit der Untergrenze. Sie darf nicht kleiner sein als der Innere Wert, denn sonst lassen sich sichere Gewinne erzielen. Dazu eine Beispielrechnung: Beim aktuellen Aktienkurs (50 Euro) beträgt der Innere Wert 10 Euro (50 minus 40). Was passiert, wenn der Callpreis unter diesem Wert liegt, etwa bei 9 Euro? Wir würden die Option kaufen, sie sofort ausüben, den Basispreis (40 Euro) an den Stillhalter zahlen und die Aktie dann zum aktuellen Kurs (50 Euro) an der Börse wieder verkaufen, Gewinn: ein Euro. In der Praxis wird der Profit aufgrund von Transaktionskosten (zum Beispiel Maklercourtage für Kauf an der Börse) zwar geschmälert, wir wollen aus Einfachheitsgründen darauf jedoch verzichten. Erst wenn der Call einen Preis in Höhe des inneren Wertes hat, sind solche Gewinne ausgeschlossen. Der Mindestpreis liegt demnach bei zehn Euro. Strenggenommen entspricht die Preisuntergrenze nicht dem Inneren Wert, sondern dem bis zum Ende der Laufzeit abgezinsten Inneren Wert. Bei einem 6-Monats-Zinssatz von fünf Prozent beträgt die Untergrenze 9,76 Euro. Dies soll jedoch vernachlässigt werden, da es für das Verständnis nebensächlich ist. Wir wollen nun überlegen, ob es sein kann, dass die Option für zehn Euro gehandelt wird. Zu diesem Preis wird sich niemand bereit erklären, den Call zu schreiben. Denn für den Käufer besteht ja die Chance, dass der Börsenkurs der Metro-Aktie ansteigt – zum Beispiel auf 55 Euro – und damit auch der Innere Wert. Der Stillhalter wird dann Verluste erleiden. Deshalb verlangt er zusätzlich zur Preisuntergrenze eine Prämie für die Chance, dass die Option in Zukunft an Wert hinzugewinnt. Die Prämie kann aber nicht beliebig groß sein, da eine Preisobergrenze existiert. Wir wollen als nächstes herausfinden, wo diese liegt. Da es sich beim Call um das Recht handelt, eine Metro-Aktie kaufen zu dürfen, darf dieses Recht nicht teurer sein als die Aktie selbst. Denn wenn die Option mehr kostet als die Aktie, könnte man gleich die Aktie kaufen. Der Aktienbesitzer ist im Vergleich zum Optionsinhaber nicht im Nachteil, ganz im Gegenteil, er hat sogar einen Vorteil. Sinkt der Börsenkurs unter den Basispreis, z. B. auf 39 Euro, ist die Option am Ende wertlos, der Aktionär besitzt dagegen ein Papier, das immerhin noch einen Wert von 39 Euro besitzt. Wir können festhalten, dass der Wert des Calls die Grenze von 50 Euro nicht überschreiten darf. Preisober- und -untergrenze können in ein gemeinsames Diagramm eingetragen werden. So kann man — abhängig vom Börsenkurs der Aktie — schnell ab lesen, in welchem Intervall der Call-Preis jeweils liegen muss. Bei einem Aktienkurs von beispielsweise 50 Euro muss die Optionsprämie zwischen Innerem Wert und Aktienpreis liegen – also zwischen 10 (50 minus 40) und 50 Euro.

Pricing vor Ende der Optionsfrist 1

Der Kurs des Calls wird irgendwo zwischen Unter- und Obergrenze liegen. Nehmen wir einmal an, dass die Metro-Aktie an der Börse zum Kurs von 50 Euro gehandelt wird und unser Call einen Preis von 15 Euro hat. Da die Wertuntergrenze (10 Euro) bekannt ist, können wir ausrechnen, dass der Gesamtpreis um 5 Euro (15 minus 10) über dem Inneren Wert liegt. Die Differenz ist der Preis, den man für die Chance zahlt, dass sich der Wert der Option in der noch verbliebenen Zeit zum Vorteil des Inhabers entwickelt. Deshalb bezeichnet man diesen Preisaufschlag als Zeitprämie (englisch: Time Value), auch bekannt als Aufgeld (Agio). Eine Zeitprämie wird nur erhoben, solange die Option noch Gewinnchancen beinhaltet. Dies trifft nur für Optionen zu, deren Ende der Laufzeit noch nicht erreicht ist. Wir können festhalten, dass sich der Gesamtpreis (Optionsprämie) vor dem Ende der Laufzeit in zwei Bestandteile zerlegen lässt. Am Verfalltag hat die Option hingegen nur noch einen Inneren Wert.

Optionsprämie = Innerer Wert + Zeitprämie

Put-Option
Underlying Metro
Strike 40 Euro
Laufzeit 6 Monate
Andienung effektiv
Ausübung amerikanisch
1 Aktueller Aktienkurs: 30 Euro

Wir wollen jetzt prüfen, ob unsere Ergebnisse auch auf Verkaufsoptionen übertragbar sind. Zur besseren Veranschaulichung betrachten wir wieder eine konkrete Option. Sollten die Bewertungsregeln, die wir für Calls gefunden haben, auch für Puts gelten, dann darf der Preis der Verkaufsoption den Inneren Wert nicht unterschreiten. Wir überprüfen dies an einem konkreten Zahlenbeispiel: Nehmen wir an, die Metro-Aktie notiert an der Börse zum Kurs von 30 Euro. Der Put hat dann einen Inneren Wert von: Innerer Wert = Max [0; BP – AK] = Max [0; 40-30] = 10 Euro Dass der Innere Wert die Preisuntergrenze bildet, wird durch folgende Überlegung deutlich: Hat der Put einen geringeren Preis – beispielsweise sieben Euro —, können wir einen sicheren Gewinn erzielen. Wir kaufen sowohl die Option (Ausgabe: 7 Euro) als auch die Metro-Aktie (Ausgabe: 30 Euro) und üben den Put umgehend aus (Einnahme: 40 Euro). Übrig bleibt ein Gewann von 3 Euro. Transaktionskosten lassen wir dabei unbeachtet. Ausgeschlossen ist die Erzielung derartiger Gewinne, wenn der Put mindestens zehn Euro kostet. Der Innere Wert bildet also auch hier eine Untergrenze. Ein wenig anders als bei Calls wird die Preisobergrenze bestimmt, denn Verkaufs Optionen werden wertvoller, wenn der Aktienkurs fällt. Er kann jedoch höchstens bis auf einen Wert von null sinken. In diesem Fall weist der Put den denkbar größten Inneren Wert auf (40 Euro). Kr entspricht exakt dem Basispreis. Die Preisebergrenze stimmt daher mit dem Strike überein. Ein Put kann niemals einen Wert haben, der darüber liegt.

Pricing vor Ende der Optionsfrist2

Notiert die Metro-Aktie zum Betrachtungszeitpunkt etwa zu einem Kurs in Höhe von 22 Euro, muss das Verkaufsrecht also wenigstens 18 Euro und darf nicht mehr als 40 Euro kosten. Auch Put-Prämien können (vorausgesetzt, das Ende der Optionsfrist ist noch nicht erreicht) in einen Inneren Wert und die Zeitprämie aufgespalten werden. Nehmen wir an, unser Put hat einen Preis von 22 Euro und die Metro-Aktie einen Börsenkurs von 25 Euro. Der Innere Wert beträgt dann: Innerer Wert = Max [C; BP – AK] = Max [0; 40—25] = 15 Euro Der gesamte Optionspreis kann nun in seine Einzelkomponenten zerlegt werden:

Optionsprämie   = Innerer Wert + Zeitprämie 22 Euro = 15 Euro+ Zeitprämie Zeitprämie = 22 Euro – 15 Euro = 7 Euro Am Ende der Laufzeit fällt – analog zu Calls – keine Zeitprämie mehr an. Auf eine Besonderheit wollen wir noch kurz hinweisen. Wir hatten gesehen, dass ein Call nicht teurer sein kann als die Aktie zum Betrachtungszeitpunkt. Für Puts trifft das nicht zu. Eine Verkaufsoption kann also durchaus einen Wert haben, der den aktuellen Aktienkurs übertrifft. Ein Zahlenbeispiel: Eine Put-Option (Basisgut: Metro-Aktie) besitzt einen Strike von 100 Euro. Die Metro-Aktie hat einen Börsenkurs von 40 Euro. Damit liegt der Innere Wert (Preisuntergrenze) bereits bei 60 Euro (100 minus 40), also um 20 Euro über dem Kurs der Aktie.

Szenario-Rechner für Optionsscheine von OnVista

Zu dem Szenario-Rechner von OnVista kommt man, wenn auf der Homepage die Rubrik Optionsscheine aktiviert wird. Der Anleger muss nun die WKN des Optionsscheins in das dafür vorgesehene Feld eingeben. Dann baut sich eine Seite mit dem Titel Funktionen für diesen Optionsschein auf. Unter dem Punkt Szenario klickt man das Wort Rechner an und das Tool erscheint. Neben den Optionsstammdaten sind auch die aktuellen Werte der Preiseinflussfaktoren und der aktuelle Kurs zu sehen. Unter der Überschrift Ihre Szenarien hat der Anwender die Möglichkeit, eigene Szenarien zu definieren.

Mehrere Risikofaktoren gleichzeitig variierbar
In der Praxis ändern sich oft mehrere Risikofaktoren gleichzeitig. Es kommt zum Beispiel vor, dass der Aktienkurs und die Volatilität steigen, während das Zinsniveau sinkt. Mit herkömmlichen Kennzahlen lassen sich die Optionspreisänderungen nur umständlich bestimmen. Für solche Zwecke bieten Szenario-Rechner die komfortabelste Unterstützung. Variierbar sind neben aktuellem Kurs des Underlyings auch Zinsniveau, Volatilität und Berechnungsdatum. Man hat die Möglichkeit, einen einzelnen Faktor zu verändern, kann aber auch mehrere gleichzeitig abwandeln. Außerdem lassen sich bis zu fünf Szenarien gleichzeitig betrachten. Ein vergleichbares Tool stellt auch die Bank Sal.

Szenario-Rechner für Optionsscheine von OnVista3

Wovon der Spread beim Optionshandel abhängt

Die Spannen werden üblicherweise nicht willkürlich testgelegt. Abhängig ist deren Breite davon, mit welchem Geld-Brief-Abstand die Aktien gestellt werden, die der Warrant-Emittent zu Sicherungszwecken kaufen oder verkaufen muss. Ein Beispiel: Angenommen, ein Anleger kauft bei einer Bank 200 Volkswagen-Calls zum Preis von einem Euro. Zur Absicherung dieses Geschäfts muss der Emittent 100 Volkswagen-Aktien an der Börse kaufen (zum besseren Verständnis, Der Makler dort stellt für das Papier: 64 (Geld) zu 65 (Brief). Der Optionshändler bezahlt also insgesamt 6.500 Euro (100 mal 65). Unterstellen wir weiter, kurze Zeit später verkauft ein anderer Anleger 200 VW-Calls an die Bank zurück. Um seine Position angemessen zu sichern, muss der Optionshändler 100 Volkswagen-Aktien verkaufen. An der Börse erhält er nun lediglich den Geldkurs (insgesamt 6.400 Euro). Durch die Aktientransaktion sind der Bank Kosten von 100 Euro (6.500 minus 6.400) entstanden, die über die Warrantkursspanne auf den Anleger abgewälzt werden. Man kann sich leicht ausmalen, dass für unterschiedliche Aktien – je nachdem, wie liquide die Werte sind und je nach Marktverfassung – auch unterschiedliche Spreads von Börsenmaklern und Banken gestellt werden. Dasselbe trifft übrigens für OTC-Optionen zu, die – statt Aktien – zur Absicherung von Warrants ge- und verkauft werden. Dies hat dann unmittelbare Auswirkungen auf die Geld-Brief- Abstände entsprechender Scheine. Der Spread ist während der Laufzeit eines Warrants deshalb auch keine feste Größe. Wer die Kursstellung in der Praxis eine Weile beobachtet, kann dies feststellen.

Der Spread als Verkaufshilfe
Aus Marketinggründen bieten Häuser ihre Scheine bisweilen mit sehr niedrigen Spannen an. So hat die DG Bank in den letzten Wochen des Jahres 1999 für ihre Aktien- und Indexwarrants täglich für eine Stunde sogar ganz auf einen Spread verzichtet. Derlei Aktionen sind zwar (noch) Ausnahmen, belegen aber, dass der Wettbewerb zwischen den Emittenten härter wird. Die Spanne wird gelegentlich auch aus Gründen der Risikovorsorge ausgeweitet: In hektischen Börsenzeiten, wenn etwa die Basisaktie in kurzer Zeit große Kursprünge macht, schafft sich der Market-Maker durch einen Weiteren Abstand zwischen An- und Verkaufskurs etwas Luft. Das Gleiche gilt, wenn man eine hohe Size – also eine hohe Stückzahl – handeln möchte. Auch dann weiten Emittenten regelmäßig bei einer Kursanfrage ihre Spannen aus. Denn große Mengen stellen für den Emittenten ein höheres Risiko dar, da ein Sicherungsgeschäft (z. B. Eindeckung mit Aktien) mit entsprechendem Umfang erst nach Kurszusage durchführbar ist und aufgrund des großen Volumens für den Emittenten unter Umständen unvorteilhafte Preise entstehen. Die geringsten Spreads haben Scheine, die sich auf sehr liquide Underlyings beziehen. Dies trifft in Deutschland insbesondere für herkömmlich strukturierte Scheine – sogenannte Plain-Vanillas – zu, denen der DAX zugrunde liegt. Weite Geld-Brief-Spannen trifft man hingegen bei illiquiden Basiswerten oder exotischen Warrants an. Ob ein Institut hohe oder niedrige Spreads stellt, zeigt ein Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern. Um eine verlässliche Aussage über die Kursstellungspraxis verschiedener Emittenten treffen zu können, sollte man Scheine nicht willkürlich auswählen. Vergleichbar sind nur Papiere, die in wesentlichen Ausstattungsmerkmalen – insbesondere Underlying, Bezugsverhältnis und Ende der Laufzeit – weitgehend übereinstimmen.

Was den Spread sonst noch beeinflusst
Einfluss auf den Spread haben auch der Strike und die Laufzeit des Warrants. Langlaufende Scheine haben prinzipiell eine höhere Geld-Brief- Spanne. Grund sind die zu Absicherungszwecken oft erforderlichen OTC- oder Terminbörsenoptionen, deren Liquidität umso geringer ist, je länger ihre Laufzeit. Dies hat entsprechend weite Geld-Brief-Spannen zur Folge, die an die Warrantanleger weitergegeben werden. Je tiefer ein Warrant im Geld notiert, umso größer ist die Aktienmenge, die zu Sicherungszecken ge- bzw. verkauft werden muss. Hohe Volumen erfordern mitunter mehr als eine Aktientransaktion und dadurch können die Kosten für den Emittenten steigen.

 

Short gehen birgt hohe Risiken

Ausschlaggebend ist die Bonität
Normalanleger können Optionen zwar kaufen, sie haben im Regelfall aber keine Möglichkeit, Optionen zu schreiben. Der Grund: die hohen Risiken, die dabei entstehen. Dabei übt das Stillhalten nicht nur für institutionellen Marktakteure wie Geschäftsbanken, Fonds- oder Versicherungsgesellschaften Reize aus, sondern auch für Privatleute. Deswegen haben einige Banken Normalanlegern diese Möglichkeit eröffnet. Welche Risiken damit verbunden sind, wollen wir an nebenstehendem Fall demonstrieren: Nehmen wir an, ein Anleger schreibt einen Aktien- Call. Bei Börsenkursen in Höhe des Strike oder unterhalb davon ist die Option wertlos und der Stillhalter ist zu keiner Gegenleistung verpflichtet, sodass er die volle Prämie als Gewinn verbuchen kann. Seine Gewinnchance beläuft sich auf maximal 6 Euro. Anders sehen dagegen die Verlustmöglichkeiten aus. Bei Kursen oberhalb des Strike ist der Stillhalter zur Auszahlung des Inneren Wertes gezwungen. Dieser kann – zumindest theoretisch – beliebig weit ansteigen. Und genau darin liegt auch eine besonders große Gefahr für den Optionskäufer. Er hat das Risiko, dass ein Innerer Wert – ganz gleich wie hoch – vom Stillhalter nicht bezahlt werden kann.

Underlying T-Online
Strike 50 Euro
Laufzeit 12 Monate
Andienung Cash
Bezugsverhältnis 1,0
Ausübung europäisch
Prämie 6 Euro
Aktueller Aktienkurs: 50 Euro

Daher werden als Schreiber nur Anleger akzeptiert, deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmodi absolut einwandfrei sind. Dazu wäre eine äußerst umfangreiche und gewissenhafte Überprüfung erforderlich und das ist bei Privatpersonen ein viel zu aufwendiges Prozedere. Doch das Problem lässt sich auch anders lösen. Der Schreiber könnte aufgefordert werden, Sicherheiten zu stellen. Am sichersten ist es, wenn er pro Call eine T-Online-Aktie hinterlegt. Denn mit jedem Anstieg des inneren Wertes um einen Euro steigt der Aktienwert im selben Umfang.

Short gehen birgt hohe Risiken0

Den geschriebenen Call und die zur Sicherheit hinterlegte Aktie lassen sich auch zu einem Finanzpaket zusammenschnüren. Die dabei entstehenden Produkte nennt man – je nachdem, wie sie im Einzelfall ausgestattet sind – Aktien an leihen oder Discount-Zertifikate.

Aktienanleihen und Discount-Zertifikate
Das Auffällige an einer Aktienanleihe ist ihr hoher, meist erheblich über dem Marktniveau liegender Zins. Ebenso ausgefallen ist die Art und Weise, wie die Rückzahlung am Ende der Laufzeit zustande kommt. Im Unterschied zu einer klassischen Anleihe ist der Emittent nämlich nicht unbedingt zur Rückzahlung des Nennwertes verpflichtet. Denn er kann wählen, ob er den Anleihebetrag (Nominalwert) zurückzahlt oder stattdessen eine bestimmte, vorher festgelegte Anzahl von Aktien liefert. Betrachten wir ein einfaches Beispiel: Eine Bank gibt eine Aktienanleihe mit einjähriger Gesamtlaufzeit zum Nennwert von 50 Euro heraus, Zinssatz (Kupon): zwölf Prozent. Das Papier ist so ausgestattet, dass der Emittent die Wahl hat, am Ende entweder zum Nennbetrag (= 50 Euro) zu tilgen oder dem Anleger alternativ eine Aktie der Telekom AG ins Depot zu buchen. Ob sich der Emittent für die Aktienlieferung entscheidet, hängt vom Börsenkurs in einem Jahr ab. Liegt er unter 50 Euro (z. B. bei 40 Euro), ist für den Schuldner die Lieferung von Aktien vorteilhafter. Entweder besitzt er die Papiere schon und gibt sie an den Gläubiger oder er kauft sie an der Börse und reicht sie anschließend weiter. Damit hat er seine Pflicht erfüllt, faktisch aber nur einen Gegenwert von 40 Euro zurückgezahlt. Verglichen mit dem Nennwert (= 50 Euro) spart er 10 Euro. Notiert die Aktie hingegen oberhalb der Marke von 30 Euro, Lohnt sich die Aktienlieferung nicht mehr. Der Emittent wird sich deshalb für eine Rückzahlung zum Nennwert entscheiden. Nach diesem Vorbild haben beinahe alle bedeutenden Kreditinstitute Anleihen gestrickt oder strukturiert, wie gern gesagt wird. Anleger tragen in punkto Tilgung ein hohes Verlustrisiko, haben aber nur begrenzte Gewinnchancen. Man erkennt, dass die Rückzahlungen identisch sind mit denen unseres Finanzpakets, das aus geschriebenem Call und gekaufter Aktie besteht. Aktienanleihen und Discount-Zertifikate nur für erfahrene Anleger geeignet Aktienanleihen und Discount-Zertifikate kann man nicht direkt bewerten. Denn sie bestehen aus mehreren Finanzbausteinen. Deshalb ist es zunächst erforderlich, das Produkt in seine Einzelteile zu zerlegen und jeden Baustein separat zu bewerten.

Anschließend kann man aus den Preisen der EinzelbestandteiIe auf den Wert der Aktienanleihe schließen. Für Normalanleger ist diese als Pricing by Duplication bekannte Methode nicht leicht anzuwenden. Deshalb sollten Anleger, die keinerlei Erfahrung damit haben, Aktienanleihen und Discount- Zertifikate im Zweifelsfall meiden. Wir wollen nun noch der Frage nachgehen, welchen Preis das Paket heute besitzt. Da wir eine Aktie kaufen (Auszahlung 50 Euro) und einen Call schreiben (Einzahlung 6 Euro), haben wir einen Nettopreis von 44 Euro (50 minus 6). Verkauft die Bank (= Emittent) die Kombination zum Nennwert (30 Euro), entrichtet sie an den Anleger einen entsprechend hohen Zins. Ein Teil der Zinsen ist nichts anderes als die von der Bank an den Anleger gezahlte Callprämie. Produkte, die so strukturiert sind, heißen Aktienanleihen. Für diese Wertpapiere werden in der Praxis unterschiedliche Bezeichnungen gewählt (z. B. Reverse Convertibles, Share-Bonds, Cash-or-Share-Bonds, Equity-linked-Notes, High Coupon Bonds). Doch der Emittent kann das Paket auch zum Preis von 44 Euro – sozusagen mit einem Abschlag (Discount) – anbieten und dafür auf eine Zinszahlung verzichten. Diese Variante nennt man daher Discount-Zertifikat.

Verwendet werden aber auch andere Namen (z. B. Discount-Share-Bond). Da es sich bei Aktienanleihen und Discount-Zertifikaten um ein Finanzpaket aus Aktie und einer Position als Stillhalter handelt, hat praktisch jeder die Gelegenheit, (indirekt) Optionen zu schreiben. An einer Terminbörse wie der Eurex ist das — zwar mit einigem Aufwand – auch für Normalanleger machbar, allerdings ist man auf bestimmte Papiere (DAX-Aktien und einige andere Werte) beschränkt Mit Reverse Convertibles können dagegen selbst Kleinanleger Short- Positionen zum Beispiel bei Yahoo-Aktienoptionen einnehmen, was sonst institutionellen Marktteilnehmern Vorbehalten ist. Voraussetzung ist natürlich, dass entsprechende Aktienanleihen oder Discount-Zertifikate angeboten werden.

Aktienkurs (Verfalltag! 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120
n.. , ,, in Aktien Rückzahlung Aktie Aktie Aktie Aktie Aktie
in Geld +50 +50 +50 + 50 +50 +50 +50 +50
Wert für Anleger 0 + 10 +20 +30 +40 +50 +50 +50 + 50 +50 +50 +50 +50

Wann sich Aktienanleihen und Discount-Zertifikate lohnen
Der Reiz von Aktienanleihen und Discount-Zertifikaten liegt für Normalanleger hauptsächlich darin, Gewinne bei in Zukunft mehr oder weniger gleichbleibenden Aktienkursen zu erzielen. Wer darauf eingestimmt ist, dass die Wertentwicklung bestimmter Titel oder vielleicht sogar des gesamten Marktes in absehbarer Zeit weitgehend stagniert und damit — wie Fachleute sagen – einer Seitwärtsbewegung folgt, kann seine Meinung mit Aktienanleihen und Discount- Zertifikaten umsetzen. Diese Strategie lässt sich mit anderen Finanzprodukten entweder gar nicht oder nur mit größerem Aufwand durchführen. Betrachten wir zur Verdeutlichung ein konkretes Beispiel. Von Warburg Dillon Read stammt das Discount- Zertifikat in der Abbildung. Der Emittent nennt seine Produkte BLOC-Zertifikate BLOC als Abkürzung für Buy Low Or Cash). Ara Verfalltag wild eine Aktie geliefert, wenn deren Kurs unter dem Basispreis (bei Discount-Zertifikaten Cap genannt) hegt, ln allen anderen Fällen erhält der Anlege 67,50 Euro. Da die Rückzahlung auf einen Höchstbetrag (67,50 Euro) begrenzt ist, kann man aus stärkeren Aktienkursanstiegen keinen Profit schlagen. Bei entsprechenden Aufwärtsbewegungen wäre ein direkter Aktienkauf die vorteilhaftere Alternative. Sinkt der Börsenkurs von DaimlerChrysler in Zukunft, können bei entsprechend starker Abwärtsbewegung normal verzinsliche Wertpapiere – zum Beispiel Finanzierungsschätze vom Bund – ein besseres Ergebnis bringen.

DaimlerChrysler BLOC
Underlying DaimlerChrysler
Cap 67,50 Euro
Laufzeit 14.11.2001
Bezugsverhältnis 1,0
Kurs (Ende 99) 53,61 Euro
1 Aktueller Aktienkurs: 67 Euro

Mit BLOC-Zertifikaten erzielt der Anleger die höchste Rendite, wenn die Aktie am Verfalltag einen Kurs von 67,50 Euro aufweist. Verglichen mit ihrem aktuellen Wert (67 Euro) muss ihr Preis also mehr oder weniger stagnieren.

Optionen analysieren bei Wallstreet-online

Auch Wallstreet-online bietet eine sehr umfangreiches Tool an, mit dem man Optionen analysieren kann.

Optionen analysieren bei Wallstreet-online5

Dahinter verbirgt sich ein sehr komfortables Tool. Es beinhaltet gleichzeitig mehrere verschiedene Anwendungen, die wir von anderen Anbietern bereits kennen. Der Nutzer kann entweder die Wertpapierkenn-Nummer für einen bereits bekannten Options- schein eingeben und sich sämtliche Kennzahlen und sonstigen Daten anzeigen lassen. Ebenso besteht die Möglichkeit, durch Vorgabe bestimmter Kriterien gezielt nach Warrants zu suchen. Wir haben einmal die Wertpapierkenn-Nummer unseres Adidas- Salomon-Scheins (WKN 744 455) eingegeben und die Schaltfläche Analyse betätigt. Es erscheint eine neue Seite, die eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen zu dieser Option enthält. Dort findet man unter anderem eine Tabelle, die neben einigen Warrantdaten auch drei weitere Buttons enthält. Aktiviert man den ersten, öffnet sich ein Fenster, das nahezu sämtliche Informationen zum Optionsschein beinhaltet. Hier sind neben Stammdaten (z. B. Basispreis, Laufzeit, Bezugsverhältnis) auch aktuelle Kurse (z. B. Kurs des Underlyings, Kurs des Optionsscheins) und Optionskennzahlen (z.B. Aufgeld und Delta) zu finden. Mit der zweiten Schaltfläche lässt sich ein Tool aktivieren, mit dem man Optionspreise simulieren kann. Es ist vergleichbar mit dem Szenario-Rechner von Börse-Now, sodass wir auf Einzelheiten an dieser Stelle nicht weiter einzugehen brauchen.

Optionen analysieren bei Wallstreet-online6

Schließlich existiert noch ein dritter Button, hinter dem sich eine Gewinn- und Verlustgrafik verbirgt, die speziell für den jeweiligen Schein erstellt wird. An der Abbildung ist ablesbar, in welchem Bereich der Kurs der zugrunde liegenden Aktie am Ende der Laufzeit notieren muss, damit kein Verlust entsteht.

 

 

Quotierungen beim Optionshandel im Internet

Inzwischen stellen die meisten Emittenten Geld- und Briefkurse (kurz: Quotes) für ihre eigenen Optionsscheine ins Internet ein. Häuser, die Wert auf eine gute Kurspflege legen, aktualisieren die Preise in kurzen Zeitabständen, sodass der Anleger ein realistisches Bild von der gegenwärtigen Marktlage erhält. Unten abgebildet ist ein Ausschnitt aus den Realtime-Kursen, die von der DG Bank ins Internet eingespeist werden. Die Quotes lassen sich oft besser verstehen, wenn man weiß, wie ein Optionshändler bei der Kursstellung vorgeht. Aus den aktuellen Marktdaten berechnet der Händler zunächst den Wert der Option. Die Vorgehensweise ist vergleichbar mit dem, was wir in unserer Geldanlage-Webseite über das Pricing geschrieben haben. In fortschrittlichen Instituten muss ein Händler die notwendigen Informationen nicht selbst beschaffen und in einen Rechner eingeben, da das Pricing automatisch erfolgt. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: In einem Zentralrechner laufen die zur Kursstellung erforderlichen Daten – wie etwa der Börsenkurs der Basisaktie oder das aktuelle Zinsniveau – zusammen. Dort wird der Optionspreis kalkuliert und mit den letzten Kursen abgeglichen. Treten Abweichungen auf, wirft der Computer einen neuen Preis aus. Doch das ist nicht unbedingt derjenige Kurs, der anschließend auch gestellt wird. Denn der Händler passt den Wert mitunter noch oben oder unten an — meist indem er die implizite Volatilität abändert. Abhängig ist dies von der Marktlage und von der Erwartung des Händlers, ob die Anleger Scheine von der Bank kaufen oder an die Bank zurückverkaufen wollen.

Quotierungen beim Optionshandel im Internet 4

Aus dem kalkulierten Optionspreis werden anschließend zwei Preise gemacht, ein Geld- und ein Briefkurs. In einigen Fällen entsprechen Auf- bzw. Abschlag jeweils dem halben Spread. Man spricht auch von symmetrischer Quotierung. Gelegentlich kommt es vor, dass der berechnete Kurs als Briefseite herangezogen wird und ein entsprechend hoher Abschlag für die Geldseite erfolgt. Aussagekräftig und für Vergleichszwecke geeignet ist eigentlich nur der Spread, ausgedrückt als Prozentwert (bezogen auf den Brief- bzw. Geldkurs).

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Beide Preise – also sowohl An- als auch Verkaufskurse – werden nur zwischen Emissions- und Verfalltermin gestellt. Zum Ausgabe- und Fälligkeitszeitpunkt selbst sind lediglich Verkaufs- bzw. nur Ankaufpreise relevant (- einseitige Preisstellung). Es kommt – in sehr seltenen Fällen – vor, dass ein Optionsscheinhaus sein gesamtes Emissionsvolumen verkauft hat und die Emission nicht ausweitet. In einer derartigen Situation stellt die Bank keine Briefkurse mehr und ein Kauf ist lediglich über die Börse möglich.

Preiseinflussgrößen der Optionen – und wie man sie im Internet abrufen kann

Ein Überblick
Am einfachsten zu berechnen ist der Innere Wert, weil man dafür lediglich Aktienkurs und Basispreis miteinander vergleichen muss. Viel schwieriger zu kalkulieren ist dagegen die Zeitprämie. Sie wird von einer Reihe zusätzlicher Faktoren geprägt. Wir haben sämtliche Werteinflussfaktoren in der Abbildung aufgelistet. Jede dieser Großen und deren Einfluss auf den Optionswert werden wir nun der Reihe nach besprechen. Wer Optionen selbst bewerten möchte, braucht dafür eine Menge Daten. Damit der Preis, den man auf Basis dieser Daten berechnet, auch aussagekräftig ist, müssen einige Grundregeln beachtet werden. Da sich die Situation auf den Finanzmärkten zum Teil innerhalb kürzester Zeit stark verändern kann, hat es keinen Sinn, mit veralteten Informationen zu arbeiten. Für Pricingzwecke müssen nicht nur aktuelle Daten beschafft werden. Wichtig ist auch, dass die benötigten Werte wie Aktienkurs, Zinssatz oder Volatilität in etwa zur selben Zeit abgerufen werden und keine allzu großen Zeitunterschiede auftreten. Auf herkömmlichen Wegen – zum Beispiel mit einer Zeitung – lässt sich dies nicht mehr bewerkstelligen. Das einzige Medium, dass den Anforderungen gerecht wird, und zu dem fast jeder mühelos Zugang hat, ist das Internet. Zwar existieren noch andere Quellen (zum Beispiel der Videotext), die sehr aktuelle Informationen liefern. In der Regel ist das Spektrum an abrufbaren Daten jedoch sehr begrenzt. So kann man über den Videotext für viele Aktien zum Beispiel keine historischen oder impliziten Volatilitäten abrufen.

Das Internet lässt dagegen keinen Wunsch offen. Selbst Daten, die früher nur bestimmten Kreisen (insbesondere Banken und anderen Finanzdienstleistern) Vorbehalten waren, können mittlerweile von jedermann dort abgerufen werden. Die benötigten Informationen lassen sich an mehreren verschiedenen Stellen abrufen. Man sollte darauf achten, seine Daten aus einer zuverlässigen und interessenfreien Quelle zu beziehen. Am sichersten ist es, wenn Daten von namhaften Institutionen verwendet werden, zum Beispiel, Börsen, Wirtschaftszeitungen mit Internet-Auftritt oder Banken. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass man sich nicht gerade bei der Bank informiert, von der auch die Option stammt, die bewertet werden soll. Denn das wäre etwa so, als würde man den Wert eines Gebrauchtwagens ausgerechnet von dem Händler einschätzen lassen, der ihn zum Kauf anbietet. Wer sich direkt beim Herausgeber nach Zinssätzen und Aktienkursen erkundigt und anschließend damit die Option bewertet, darf sich nicht wundern, wenn er genau auf den Kurs des Emittenten kommt. Für Pricing-Zwecke besser geeignet sind Daten, die aus einer objektiven Quelle stammen. Zu empfehlen sind beispielsweise Daten von der Deutschen Börse oder der Bundesbank. Es können durchaus auch die Daten einer anderen Geschäftsbank sein.

Preiseinflussgrößen
►Aktienkurs, Strike, Dividende
►Zinsniveau
►Optionslaufzeit
►Ausübungsmodaiität
►Volatilität

Daten mit Qualitätsunterschieden
Die Daten, die man beschafft, haben zum Teil hohe Qualitätsunterschiede. Abhängig ist dies vom Underlying. Für bekannte Basiswerte (zum Beispiel die im DAX vertretenen Aktien) kann man im Regelfall genügend Angaben über Kurse oder Volatilitäten aus der Vergangenheit erhalten. Schwieriger wird es jedoch bei unbekannten Underlyings, die nur selten gehandelt werden und von denen deswegen nur wenige und bisweilen relativ alte Daten vorliegen. Optionen, die sich auf derartige Instrumente beziehen, sind der Gefahr von Fehlbewertungen besonders stark ausgesetzt. Dies gilt zum Beispiel auch, wenn Aktien von Unternehmen zugrunde liegen, die noch nicht lange an der Börse notiert werden. In diesem Fall existieren oft zu wenig Daten, um zum Beispiel die Schwankungsbreite der Kurse einigermaßen zuverlässig einschätzen zu können.

Die Ausstattungsmerkmale
Die für die Bewertung richtigen Daten kann man im Internet nur finden, wenn zuvor die Ausstattungsmerkmale vollständig zusammengetragen werden. Auch hierbei leistet das Internet wertvolle Dienste. Hier ein konkretes Beispiel, auf das wir uns im Weiteren beziehen wollen: Bewertet werden soll ein Optionsschein von der Citibank (WKN 752 276), dem die Telekom-Aktie zugrunde liegt. Welche konkrete Ausstattung der Optionsschein hat, lässt sich im Internet abrufen. Sehr umfangreich und übersichtlich gestaltet ist die Seite von OnVista. Nachdem er auf der Homepage die Rubrik Optionsscheine angeklickt hat, kann der Anleger die WKN eingeben und die für die Bewertung entscheidenden Merkmale (Stammdaten) zum Call erscheinen. Wir werden auf die Stammdaten im Verlaufe der nächsten Abschnitte immer wieder zurückkommen. Als Bewertungstag dient der 27. März 2000. Die Ausstattung eines Optionsscheins können Anleger meistens auch direkt beim Emittenten in Erfahrung bringen. Viele Banken stellen die sogenannten Optionsbedingungen (diese umfassen auch die Ausstattungsmerkmale) zum Download im Internet bereit. Wir kommen hierauf noch ausführlicher im Artikel Entscheidungen umsetzen zurück.

Ausstattungsmerkmale der Optionen

Details können entscheidend sein
So wie jedes andere Produkt bestimmte Eigenschaften aufweist — ein Kleidungsstück zum Beispiel eine bestimmte Farbe und Große — haben auch Finanzinstrumente Besonderheiten. Anleihen haben beispielsweise eine bestimmte Laufzeit und einen Kupon, Investmentfonds eine bestimmte Anlagestrategie. Jedes dieser Elemente ist ein sogenanntes Ausstattungsmerkmal. Auch Optionen haben Ausstattungsmerkmale, im Vergleich zu anderen Finanzprodukten sogar ziemlich viele verschiedene. Die wesentlichen werden wir in den kommenden Abschnitten näher betrachten, Dass es sich lohnt, jedes einzelne Ausstattungsdetail zu beachten, werden wir sehen, wenn wir uns intensiver mit der Bewertung von Optionen beschäftigen. Zunächst wollen wir jedoch die einzelnen Ausstattungsmerkmale der Reihe nach besprechen.

Vom Typ bis zum Bezugsverhältnis – alles ist geregelt
Schließen zwei Parteien ein Optionsgeschäft ab, muss festgelegt werden, ob es sich um ein Kauf- oder Verkaufsrecht handeln soll. Die Parteien müssen sich über den Optionstyp einigen. Dann ist zu klären, welche Sache in Zukunft überhaupt ge- oder verkauft werden darf. Man bezeichnet das Objekt, das der Option zugrunde liegt als Basisgut oder benutzt oft auch, die englischsprachige Bezeichnung Underlying. Wie wir später noch sehen, beziehen sich Optionen nicht nur auf Aktien, sondern auf eine Vielzahl anderer Finanzinstrumente (Anleihen, Devisen usw.) und sonstiger Dinge (z. B. Rohstoffe). Das wichtigste bei jedem Optionsgeschäft ist sicherlich der Strike, also der Preis, zu dem der Optionsinhaber das Underlying in Zukunft kaufen oder verkaufen darf. Des Weiteren müssen sich Käufer und Stillhalter über die Laufzeit der Option verständigen, auch Optionsfrist genannt. Optionen sind also immer zeitlich begrenzt. Die Lebensdauer einer Option bezeichnet man allgemein auch als deren Laufzeit. Sie ist gleichbedeutend mit der Zeitspanne gerechnet vom Tag der Ausgabe (Entstehung) bis zur Fälligkeit. An der Laufzeit lässt sich ablesen, wann eine Option letztmalig ausgeübt werden kann. Die Spanne zwischen Emissions- und- Fälligkeitstermin wird ganz korrekt als Gesamtlaufzeit bezeichnet. Nachdem der Emissionszeitpunkt verstrichen ist, spricht man von der Restlautzeit. Nur am Ausgabetag sind Gesamt- und Restlaufzeit identisch. Vereinbart werden muss darüber hinaus, ob der Stillhalter im Falk einer Ausübung das Underlying tatsächlich liefert, was man auch als effektive Andienung oder physische Lieferung (englisch: pkysical delivery) bezeichnet. Dann zahlt der Optionsinhaber 60 Euro, um im Gegenzug vom Stillhalter eine T-Aktie zu empfangen.

Doch statt einer effektiven Andienung könnten sich die Vertragspartner auch für einen Barausgleich – englisch: Cash Settlement – entscheiden. Auf einen Austausch des Underlyings wird in diesem Fall verzichtet. Dafür zahlt der Stillhalter sozusagen ersatzweise die Differenz zwischen aktuellem Aktienkurs und Strike an den Optionsinhaber – vorausgesetzt natürlich, der Aktienkurs liegt über dem Strike. Bei Optionsscheinen ist es inzwischen schon fast zum Normalfall geworden, dass am Ende bar abgerechnet und nicht tatsächlich geliefert wird. Dies liegt zum einen daran, dass die Abwicklung einfacher ist, zum anderen existieren bestimmte Underly- ings (z. B. Aktienindizes), die man gar nicht — oder nur unter sehr großem Aufwand – tatsächlich liefern könnte. Festgelegt werden muss darüber hinaus, ob eine Ausübung ausschließlich am Verfalltag möglich ist. In dem Fall liegt eine europäische Option vor (European Style). Bei einer sogenannten amerikanischen Option (American Style) kann der Inhaber hingegen jederzeit während der Optionsfrist von seinem Recht Gebrauch machen. Schließlich umfassen die Ausstattungsmerkmale noch das Bezugsverhältnis (englisch: Ratio). Daran lässt sich ablesen, welche Underlyingmenge mit einer einzigen Option ge- bzw. verkauft werden kann. Manchmal wählt man statt des Bezugsverhältnisses das sogenannte Optionsverhältnis. Dies entspricht dem Kehrwert des Bezugsverhältnisses. Demnach gibt das OptionsVerhältnis an, wie vieLe einzelne Optionen benötigt werden, um eine Einheit vom Underlying zu beziehen bzw. zu veräußern. Fassen wir alles noch einmal in einem konkreten Fallbeispiel zusammen. Wenn wir einen Call kaufen, dann müssen wir 12 Euro dafür bezahlen, haben damit aber das Recht erlangt, jederzeit – letztmalig jedoch am 1.12.2001 – T-Aktien zum Preis von 60 Euro zu kaufen. Aufgrund des Bezugsverhältnisses von 1,0 berechtigt eine Option zum Bezug genau einer Aktie. Machen wir vom Kaufrecht Gebrauch, muss der Schreiber aufgrund des Andienungsmodus (Cash Settlement) die Aktie nicht tatsächlich liefern, sondern lediglich den Unterschiedsbetrag zwischen Aktienkurs und Basispreis an uns auszahlen. Üben wir die Option zum Beispiel bei einem Aktienkurs von 75 Euro aus, erhalten wir vom Stillhalter einen Betrag von 15 Euro.

Call-Option
Underlying   T-Aktie
Strike Price   60 Euro
Fälligkeit   1.12.2001
Ratio   1,0
Andienung   Barausgleich
Ausübung   amerikanisch
Optionspreis   12 Euro

Dieses Fallbeispiel zeigt, dass ein Barausgleich – insbesondere was die Abwicklung betrifft – um einiges komfortabler ist als eine effektive Andienung. Denn für den Emittenten erübrigt es sich, die Aktie tatsächlich zu liefern. Dies ist in der Praxis durchaus mit einigen Transaktionen verbunden (z. B. Wertpapiere ins Depot des Kunden einbuchen) und verursacht deshalb natürlich entsprechende Kosten. Aber auch der Optionsinhaber erspart sich einigen Aufwand. Er braucht den Basispreis nicht extra zu zahlen. Ein Cash Settlement bringt also Vorteile für beide Seiten. Man muss sich daher auch gar nicht wundern, dass die überwiegende Anzahl an Optionsscheinen am Laufzeitende – vorausgesetzt natürlich, ihr Innerer Wert ist positiv – nicht mehr effektiv bedient wird. Um ganz sicher zu gehen, wie die Bank ihren Verpflichtungen letztendlich nachkommt, sollte man schon einen Blick in die Emissionsbedingungen werfen.