Auch die Meinung anderer kann für die eigene Anlageentscheidung manchmal hilfreich sein. Bevor es das Internet gab, waren die Möglichkeiten stark eingeschränkt, einen geeigneten Partner für die Diskussion über die zukünftige Entwicklung einer Aktie oder eines Marktes zu finden. Dies hat sich inzwischen jedoch drastisch geändert. Dank Chats und Foren kann im Grunde jeder Anleger zu jeder beliebigen Zeit mit jedem anderen Online-Investor weltweit in Kontakt treten, um Fragen zu stellen oder Meinungen auszutauschen. Zwischen Chat und Forum – auch Newsboard genannt – liegt ein feiner Unterschied : Ein Chat oder Chat Room ähnelt einem Telefongespräch. Die Beteiligten – auch Community genannt – tauschen ihre Informationen in Echtzeit aus. Man trifft im Chat genau auf die Teilnehmer, welche die eigenen Anlageinteressen teilen. Dabei besteht die Möglichkeit, sowohl nach einer bestimmten Person als auch nach ausgewählten Interessenschwerpunkten, Anlagezielen, Erfahrungsstand und sonstigen Kriterien zu suchen. Als Suchergebnis erhält der Nutzer eine Liste der in Frage kommenden Community- Mitglieder. Ein Klick auf den Namen eines Mitglieds genügt häufig, und die sogenannte Visitenkarte ist einsehbar. Die Kontaktaufnahme erfolgt über ein spezielles Formular — vergleichbar mit einer E-Mail wobei die E-Mail-Adresse des Empfängers allerdings nicht angezeigt wird. So bleibt seine Privatsphäre unberührt. Bei einem Newsboard sind die Mitteilungen dagegen wie an einem Schwarzen Brett auch zu einem späteren Zeitpunkt noch in der ursprünglichen Reihenfolge einsehbar. Der Benutzer hat die Möglichkeit, nach Beiträgen zu suchen. Als Suchkriterien kann man etwa Stichworte (z. B. T-Online), einen Benutzernamen oder ein Datum angeben.
Tipps im Internet nicht achtlos vertrauen
Die Angebote im Internet werden unüberschaubarer – und gefährlicher. In Newsboards und Chatstauchen immer öfter Empfehlungen angeblicher Experten auf, die in Wirklichkeit allerdings Fälschungen sind. Die Urheber haben nur eine Absicht : Durch Falschinformation die Kurse in die Höhe treiben. Denn wenn arglose Anleger auf die in aller Regel übertriebenen positiven Nachrichten reagieren und Aktien kaufen, steigen die Kurse. Durch diese als Pumping and Dumping bekannte Masche können die Initiatoren ihre zuvor gekauften Aktien teurer wieder verkaufen, während der Anleger auf überteuerten Papieren sitzen bleibt. Diese Praktiken sind – auch nach deutschem Recht – verboten. Aktuelle Warnhinweise auf obskure Aktienempfehlungen veröffentlicht die hessische Börsenaufsichtsbehörde im Web unter Boersenaufsicht. Es lohnt sich, ab und zu dort vorbeizuschauen. Chats und Foren gibt es zu den unterschiedlichsten (Börsen-) Themen. Am häufigsten vertreten sind zurzeit die an Wachstumsbörsen gehandelten Papiere, also etwa Internet- oder Biotechnologie-Aktien. Nicht alle Beiträge sind gleich qualifiziert. Man stößt in Foren und Chats auf absolute Anfänger, trifft dort allerdings ebenso professionelle Akteure, zum Beispiel Broker. Man muss daher ein wenig Geduld aufbringen und die Botschaften regelmäßig überfliegen, um die seriösen und qualifizierten Teilnehmer herauszufiltern und nützliche Hinweise für die eigenen Entscheidungen zu erhalten. Oft besteht die Möglichkeit, zu einer bestimmten Zeit mit Fachleuten wie Analysten, Fondsmanagern oder Unternehmensvorständen im Netz zu diskutieren. Derartige Chats werden zum Beispiel von Fachzeitschriften und Direktbanken angeboten. Die Veranstaltungen werden natürlich rechtzeitig angekündigt, damit Anleger auch wissen, wann sie sich beteiligen können. ConSors beispielsweise zeigt auf seinen Internet-Seiten einen Veranstaltungskalender, auf dem die Termine genau aufgeführt sind. Wer die Diskussionen in Foren und Chats regelmäßig verfolgt, erfährt nicht nur viel über bestimmte Aktien, sondern bekommt häufig auch Hinweise auf interessante Quellen im Internet. Das alles trägt natürlich zu einer kontinuierlichen, persönlichen Weiterentwicklung des Anlegers bei. Doch auch Vorsicht ist geboten : Mitunter versuchen Diskussionsteilnehmer durch unseriöse Beiträge den Kursverlauf bestimmter Aktien gezielt im eigenen Sinne zu beeinflussen. Man kann jeden Anleger deshalb nur warnen, allein aufgrund eines Beitrages in einem Chat oder Newsboard Entscheidungen zum Kauf oder Verkauf von Optionsscheinen zu treffen. Es ist allemal ratsamer, Informationen und Meinungen aus unterschiedlichen Quellen zu beziehen und diese gegeneinander abzuwägen. Schaden kann es auch nicht, wenn man die Anregungen und Hinweise, die in Chats und Newsboards gegeben werden, zunächst einer Plausibilitätsüberprüfung unterzieht, etwa indem man im Research einer (großen) Bank nachfragt oder weitere Quellen im Internet anzapft. Einige Banken bieten die Möglichkeit, Fragen per E-Mail zu stellen. Allerdings hat die Praxis gezeigt, dass nicht jede Anfrage auch umgehend beantwortet wird. Es kommt sogar vor, dass auf Mails überhaupt nicht reagiert wird. Welche Institute einen guten und zuverlässigen Service bieten, kann man nicht pauschal sagen. Die Anleger sollten die Angebote und Versprechungen der Banken auf die Probe stellen und so ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Bleibt festzuhalten : Das Internet kann niemanden von der Verantwortung einer eigenständigen Meinungsbildung befreien. Aber es trägt dazu bei, dass sich Informationen schnell verbreiten und für jeden zugänglich sind.
Beispiel für einen Beitrag in einem Optionsschein-Board
Am besten OS immer über Stuttgart oder außerbörslich handeln Wenn kein Käufer oder Verkäufer für Dein OS gefunden wird, da sehr wenig Handel, gilt der Geld- bzw. Briefkurs des Emittenten als bestes Angebot, Ich gehe grundsätzlich immer vom Geld- bzw. Briefkurs des Emis aus. Sollte sich einer direkt an der Börse finden, der mich besser stellt, umso besser. Bei Langläufer nicht so wild. Bei Day-Trades sollte man besser auf hohes Volumen an der Börse achten,,,. Ein paar Minuten waren, bei so heißen Scheinen, können eine Ewigkeit werden….und du brauchst dem Kurs nicht ewig hinterher rennen, falls Dein Limit (falls gesetzt), etwas knapp ist.