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Umgang mit einer Online-Bank simulieren

Nicht jeder, der seine Transaktionen zum ersten Mai über eine Online-Bank abwickelt, kommt damit auf Anhieb gut zu recht. Für viele Anleger ist es eine ganz erhebliche Umstellung, wenn der Wertpapierauftrag nicht mehr einem Bankmitarbeiter erteilt wird, der bei Verständnisproblemen oder fehlenden Angaben gezielt nachfragen kann. Manchmal ist es deshalb hilfreich, den Umgang mit einer Direktbank zunächst lediglich zu simulieren und sich so an das neue Medium zu gewöhnen. Wer noch keinerlei Erfahrungen mit Online- Banken gesammelt hat, dem sei dieser Weg des langsamen Kennenlernens mit der neuen Technik zu empfehlen. Von Digital-Investor wird im Internet unter digital-investor beispielsweise ein Tool angeboten, mit dem man den Betrieb einer Online-Bank gut nachahmen kann. Auf dem nächsten Artikel haben wir dargestellt, wie Ein- und Auszahlungen auf ein Konto erfolgen. Möglich sind natürlich auch andere Finanztransaktionen wie etwa Wertpapierkäufe. Das Vorteilhafte am Angebot von Digital-Investor ist die realitätsnahe Darstellung. So werden auch vermeintliche Kleinigkeiten wie zum Beispiel Gebühren berücksichtigt. Kauft der Anleger Wertpapiere in sein Depot, wird automatisch überprüft, ob genügend finanzielle Mittel zur Deckung der Anschaffung vorhanden sind. Überzieht der Anleger die auf seinem Konto vorhandenen Einlagen, erfolgt eine Meldung.

Welche Bank zum Anleger passt
Jeder Anleger sollte sich zunächst einen möglichst umfangreichen Überblick verschaffen, welche Online-Institute am Markt agieren und was sie im Einzelnen anzubieten haben. Das Anfordern von Prospektmaterial kann man sich ebenso ersparen wie Telefonate, da eine Online-Bank ihre Produkte und Konditionen im Internet zum Abruf bereit hält. Für welches Institut sich der Anleger entscheidet, hängt in erster Linie von seinen persönlichen Bedürfnissen ab. Engagiert er sich zum Beispiel häufig auf ausländischen Märkten, kann es durchaus erforderlich sein, Konten mit verschiedenen Währungen zu führen. Wer hingegen viel an Terminbörsen spekuliert, stellt an seinen Online-Broker spezielle Anforderungen an die Abwicklung von Derivaten. Kurz und gut: Erst wenn die individuellen Anforderungen vollständig erhoben – und unter Umständen mit Prioritäten versehen sind lässt sich herausfinden, welcher Anbieter den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.

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Trotz allem gibt es wichtige allgemeine Kriterien, die für eine Auswahlentscheidung ganz wesentlich sind, wie etwa die entstehenden Kosten.

Kosten
Eines ist allen Internet-Banken und -Brokern gemeinsam: der Kostenvorteil gegenüber herkömmlichen Instituten. Ersparnisse von 70 Prozent und mehr der üblichen Gebühren sind nicht unrealistisch. Die Transaktionskosten schwanken jedoch je nach Anbieter und Anlageverhalten. Oft trifft man auf die sogenannte Staffelprovision als Berechnungsgrundlage: Mit steigenden Umsätzen werden immer kleinere Gebührensätze verlangt. Dadurch profitiert ein Anleger, der relativ hohe Beträge pro Transaktion investiert, während Kleinanleger schlechter wegkommen. Auch die Fixkosten pro Transaktion fallen unterschiedlich aus. Jeder Anleger sollte versuchen, seinen durchschnittlichen Anlagebetrag pro Transaktion und die Häufigkeit von Kauf- und Verkaufaufträgen möglichst realistisch einzuschätzen, bevor er mit dem Vergleich von Angeboten beginnt. Ein weiterer Kostenfaktor sind die anfallenden Depotgebühren. Diese werden normalerweise auf der Grundlage des durchschnittlichen Depotwertes pro Quartal oder fahr berechnet. Hinzu kommen eventuell noch zusätzliche Kosten für jedes Wertpapier, das im Depot liegt. Zwar ist ein genauer Kostenvergleich in jedem Fall zu empfehlen, bevor die Entscheidung auf den einen oder anderen Anbieter fällt. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn anscheinend haben viele Institute überhaupt kein Interesse an transparenten Konditionen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Preisstrukturen der Banken oft kompliziert und verschachtelt sind und einen direkten Preisvergleich dadurch fast unmöglich machen. In solchen Fällen hilft meist nur ein definiertes Musterdepot mit einer bestimmten Anzahl an geplanten Transaktionen. Für einen Kostenvergleich muss man dieses Szenario dann bei mehreren Anbietern durchspielen.

Service
Welche Bank der richtige Partner ist, hängt nicht allein von den Kosten ab. Wer etwas genauer auf die Angebote schaut, wird feststellen, dass vor allem die Serviceleistungen einzelner Online-Institut zum Teil beträchtlich voneinander abweichen. Nicht bei jeder Internet-Bank kann man auch automatisch an jedem Börsenplatz aktiv werden. Alle Discount-Broker bieten zwar den Handel an den deutschen Wertpapierbörsen an. Doch schon bei Transaktionen an den großen US-amerikanischen Börsen NYSE (New York Stock Exchange) und Nasdaq trennt sich die Spreu vom Weizen: Oft ist dies entweder gar nicht möglich oder mit höheren ‚Gebühren und einer langsameren Abwicklungsgeschwindigkeit der Orders verbunden. Dies trifft auch auf den Handel an europäischen Börsenplätzen zu. Zwar werden viele ausländische Wertpapiere ebenfalls an deutschen Börsen angeboten. Der Gang an eine Auslandsbörse kann dennoch interessant sein. Einer der wichtigsten Gründe ist die Liquidität des betreffenden Wertpapiers. Faire Preise kommen nur zustande, wenn Angebot und Nachfrage ausreichend groß sind. Ansonsten kann es in einem engen Markt zu kurzfristigen Preisverzerrungen kommen, etwa wenn das einzige verfügbare Angebot erheblich von dem zuletzt gestellten Kurs abweicht. In diesem Fall zahlt der Kaufinteressent unter Umständen einen viel zu hohen Preis, während ein Verkäufer womöglich keinen Käufer findet und auf seiner Aktie sitzen bleibt. Beispielsweise sind viele bekannte Technologiewerte an der Nas- daq quotiert. Während hierzulande nicht immer eine ausreichende Zahl von Papieren auf den Markt kommt, erreichen in den USA selbst Aktien aus der zweiten Reibe durchschnittliche Handelsvolumen in Millionenhöhe, die manchem europäischen Blue Chip zur Ehre gereichen würden. Im Zeitalter der Globalisierung gibt es eigentlich keinen Grund mehr, den Handel auf Papiere aus dem eigenen Land zu begrenzen. Viel entscheidender ist eigentlich die Transparenz, also die verfügbare Information zu einem bestimmten Wertpapier, oder die Marktstellung einer Aktiengesellschaft. Welche Bedeutung solchen Kriterien zugebilligt wird, muss jeder Anleger selbst entscheiden. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl eines geeigneten Brokers ist die Vollständigkeit der angebotenen Wertpapiergattungen und die Anzahl der innerhalb der einzelnen Anlagekategorien angebotenen Titel.

Problemlos handelbar sind normalerweise Papiere, die an den verfügbaren Börsenplätzen angeboten werden. Generell schwieriger zu bekommen sind hingegen Finanzinstrumente, die nicht an einer Börse gehandelt werden, zum Beispiel Investmentfonds. Nicht jede Online-Bank führt auch jeden in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds. Bei Optionsscheinen sind derlei Probleme weitgehend unbekannt. Bei einer (inländischen) Online-Bank, die den Wertpapierhandel anbietet, kann man im Normalfall auch jeden Warrant ordern, der in Deutschland zum Börsenhandel zugelassen ist. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Discount-Brokern besteht auch in der Schnelligkeit der Orderabwicklung. Dies ist insbesondere für Optionsanleger ein bedeutendes Entscheidungskriterium, da bei Optionen binnen kurzer Zeit große Kurssprünge Vorkommen können. Viele Direktbanken bieten bereits Intraday-Trading an, also das Kaufen oder Verkaufen eines Wertpapiers innerhalb des gleichen Tages. Ausschlaggebend – vor allen Dingen für Optionsanleger – ist die Erreichbarkeit des Online-Brokers. Nichts ist schlimmer, als in einer hektischen Börsenphase auf überlastete Server oder endlose Warteschleifen in einem Call-Center zu stoßen. Neben den für einen Direkt-Anbieter klassischen Zugangswegen Internet (und Telefon) bieten einige auch noch die Möglichkeit der Ordererteilung per Fax. Wer zur Auftragserteilung jedoch einen Weg abseits des Internets wählt, muss nicht selten höhere Gebühren zahlen. Ist der Zugang über das Internet einmal aus Gründen versperrt, die der Anbieter zu verantworten hat, sollten Anleger telefonisch ausdrücklich darauf hinweisen und eine Abrechnung der Order zu Online-Konditionen verlangen. Im Normalfall wird dies bereitwillig akzeptiert. Wie zuverlässig einzelne Direkt-Banken sind, kann man am besten der einschlägigen Finanz- und Computerpresse entnehmen, die ständig ein Auge auf die Anbieter wirft. Nützliche Hinweise bieten oft auch Diskussionsforen im Internet, zum Beispiel bei wall-street :online oder Business-Channel. Es ist empfehlenswert, Kunde bei zwei verschiedenen Anbietern zu werden. So besteht zumindest eine Ausweichmöglichkeit, wenn es irgendwann eng werden sollte. Obendrein sollten Vielnutzer überlegen, ob sich nicht ein zweiter Internet-Anschluss lohnt, um bei Service-Unterbrechungen bei Ihrem ISP noch reagieren zu können.