Es gibt möglicherweise viele Rechtfertigungen, sich selbst immer wieder davon zu überzeugen. nicht delegieren zu können. Leider behindern Sie diese Rechtfertigungen ständig dabei, ein effektiver Manager zu werden. Kommt Ihnen vielleicht der eine oder andere der nachfolgenden Mythen bekannt vor? Na, seien Sie einmal ehrlich!
Mythos 1: Sie können nicht auf die Verantwortung der Mitarbeiter Vertrauen
Wenn Sie Ihren Mitarbeitern nicht vertrauen können, wem denn dann? Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie zumindest einen Teil Ihrer Mitarbeiter selbst eingestellt haben. Vergessen wir zunächst mal jene, die Sie nicht selbst eingestellt haben. Der Entscheidungsprozess bis zur endgültigen Einstellung war vermutlich nicht ganz einfach. Sie erinnern sich bestimmt an den Stapel Bewerbungsunterlagen, die Sie erhalten haben. Zunächst die Beurteilung und Einteilung nach Gewinnern, potenziellen Gewinnern und Verlierern. Nach stundenlangen Studien haben Sie die potenziellen Kandidaten selektiert und sich nach einigen Gesprächen für diejenigen entschieden, die die besten Fähigkeiten und Qualifikationen sowie die größte Erfahrung zur Bewältigung der gestellten Aufgaben aufwiesen. Sie haben bestimmte Mitarbeiter ausgewählt, weil Sie der Meinung waren, dass sie Ihr Vertrauen verdienten. Und jetzt ist es Ihre Aufgabe, ihnen dieses Vertrauen entgegenzubringen, ohne sie wie Marionetten zu behandeln. In der Regel ernten Sie. was Sie gesät haben. Die Mitglieder Ihres Teams sind bereit, willig und fähig, Verantwortung zu übernehmen. Sie müssen ihnen nur eine Chance geben. Sicherlich wird nicht jeder Angestellte in der Lage sein, jede Aufgabe zu übernehmen, in diesem Fall sollten Sie herausfinden, warum. Brauchen er oder sie eine gründlichere Ausbildung? Mehr Zeit? Mehr Übung? Vielleicht sollten Sie eine Aufgabe finden, die besser auf deren Fähigkeiten oder Erfahrungen abgestimmt ist. Um verantwortliche Mitarbeiter zu bekommen, müssen Sie einfach Verantwortung übergeben. So einfach ist das.
Mythos 2: Wenn Sie delegieren, vertieren Sie die Kontrolle über eine Aufgabe und deren Ergebnis
Wenn Sie richtig delegieren, verlieren Sie weder die Kontrolle über eine Aufgabe noch über das Ergebnis. Was Sie jedoch verlieren, ist die Kontrolle, wie Sie das gestellte Ziel erreichen. Malen Sie sich eine Weltkarte. Wie viele Wege gibt es von San Francisco nach Paris? Einen? Eine Million? Mancher Weg wird schneller sein als der andere. Der eine ist etwas malerischer, der andere benötigt ein etwas größeres Kraftpotenzial. Ist aber der eine Weg grundsätzlich falsch, weil er anders ist? Nein, (siehe Abbildung 3.1) Im Berufsleben gibt es zahllose Wege, ein Ziel zu erreichen. Sogar bei Aufgaben, die in genau definierten Schritten erledigt werden müssen ,weil wir es schon immer so getan haben. sollten Sie sich einen Spielraum für neue und bessere Wege in Richtung des Ziels offen lassen. Warum sollte Ihr Weg der einzige Weg sein, eine Aufgabe zu erledigen? Weil ich der Chef bin! Tut uns leid, falsche Antwort. Es ist Ihre Aufgabe, die von Ihnen gewünschten Ergebnisse der Arbeit zu beschreiben und es dann Ihren Mitarbeitern zu überlassen, wie sie diese Ziele erreichen. Sie sollten selbstverständlich mit Ihrer Erfahrung für Ratschläge und Unterstützung verfügbar sein. Natürlich nur dann, wenn Ihre Mitarbeiter diese auch in Anspruch nehmen wollen. Sie müssen aber Ihren Blick nicht länger auf das Wie richten, sondern stattdessen auf das Bus und Wann.
Abbildung 3.1: Es gibt viele Wege. die von San Francisco nach Paris führen.
Mythos 3: Sie sind der einzige, der alte Antworten kennt
Sie machen Witze, oder? Wenn Sie glauben, dass Sie der Einzige sind, der wirklich alle Antworten kennt, dann gibt es ein oder zwei Dinge. die wir Ihnen erzählen müssen! Egal, wie talentiert Sie sein mögen: Solange Sie nicht der einzige Angestellte Ihrer Firma sind, ist es schier unmöglich, auf jede Präge in Ihrem Betrieb die einzige Antwort zu haben – ganz einfach unmöglich.Auf der anderen Seite gibt es eine Gruppe von Menschen, die jeden Tag mit einer erstaunlichen Reihe von Problemen konfrontiert werden. Sie sprechen mit Ihren Kunden. Ihren Lieferanten und miteinander. Tag für Tag. Viel e sind schon länger im Haus als Sie und viele werden noch lange, nachdem Sie gegangen sind. Ja sein. Wer sind diese Menschen? Es sind Ihre Mitarbeiter. Ihre Mitarbeiter sind eine fast unerschöpfliche Informationsquelle für Ihre Geschäftskontakte und die Kleinigkeiten des Alltagsgeschäfts in Ihrem Unternehmen. Sie sitzen meistens näher am Kunden und kennen dessen Probleme besser als Sie. Ihre Hinweise oder Vorschläge zu ignorieren ist nicht nur respektlos, sondern kurzsichtig und dumm. Ignorieren Sie diese Quelle nicht. Sie bezahlen sie bereits, ob Sie sie nun einsetzen oder nicht.
Mythos 4: Sie können die Arbeit schneller selbst erledigen
Es könnte sein, dass Sie mit der Vorstellung leben, Aufgaben schneller erledigt zu bekommen, wenn Sie sie selbst erledigen, statt sie zu delegieren. Hier unterliegen Sie jedoch einer Illusion. Einverstanden, wenn Sie zum ersten Mal eine Aufgabe delegieren, verlieren Sie vielleicht etwas mehr Zeit, wenn Sie diese erst besprechen müssen, so dass Sie es am liebsten alleine machen würden. Das zweite und die darauf folgenden Male verlieren Sie jedoch immer weniger Zeit. Nicht nur, dass die Aufgabe Sie einer Menge kostbarer Zeit beraubt, Sie rauben außerdem Ihren Mitarbeitern die Chance, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Natürlich kostet es mehr Zeit, Ihren Mitarbeitern eine neue Aufgabe zu erklären. Aber was ist die Konsequenz, wenn Sie sich selbst darum kümmern? Wenn Sie eine Aufgabe selbst erledigen, sind Sie bis in alle Ewigkeit dazu verdammt, sie zu erledigen. Immer und immer wieder! Wenn Sie jemandem zeigen, wie eine bestimmte Aufgabe übernommen werden soll und dann die Verantwortung dafür übergeben, werden Sie diese Aufgaben wahrscheinlich nie mehr selbst erledigen müssen. Nicht nur das. Ihr Mitarbeiter könnte es womöglich sogar gut erledigen. Wer weiß, er könnte sogar noch besser werden als Sie.
Mythos 5: Delegieren zerstört Ihre Autorität
Tatsache ist. dass Delegieren genau das Gegenteil bewirkt. Es erweitert Ihre Autorität. Sie sind alleine und können nur eine Sache erledigen. Stellen Sie sich vor, alle zehn, zwanzig oder hundert Mitarbeiter würden auf das gleiche Ziel zuarbeiten. Sie bleiben derjenige, der die Ziele und Termine setzt, aber die Mitarbeiter können ihren eigenen Weg dahin wählen. Haben Sie nur deswegen weniger Autorität, weil Sie eine Aufgabe delegiert und die Verantwortung dafür auf einen Mitarbeiter übertragen haben? Die Antwort darauf ist ein klares Nein. Was verlieren Sie bei dieser Vorgehensweise? Nichts! Ihre Autorität ist unangetastet, egal, wie viel Sie auf Ihre Mitarbeiter übertragen. Das ist das Wunder der Autorität. Je mehr Sie auf Ihre Mitarbeiter übertragen, umso mehr Verantwortung hat die gesamte Abteilung. Auf diese Weise erhalten Sie eine effiziente und effektive Belegschaft. Mitarbeiter, die Kompetenzen besitzen, werden von ihrer Arbeit begeistert sein. Indem sie als Mitspieler agieren, befähigen sie Sie, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren, die Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit verdienen.
weiterlesen Die Mythen des Delegierens im Management Teil II