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Das richtige Darlehen für Sie auswählen – Tests

Nutzen Sie die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung, um noch einmal über die für Sie richtige Variante nachzudenken, bevor Sie in ein Bankgespräch gehen. Befassen Sie sich mit den vorhandenen Möglichkeiten und vergleichen Sie sie. Wenn Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich an einen Unternehmensberater in Ihrer Region. Er kann Ihnen mit seiner Erfahrung helfen, denn er weiß, was am wichtigsten ist und wo Fallstricke lauern.

Legen Sie eine Tabelle mit mehreren Kriterien an, um die Alternativen zu vergleichen, darunter Laufzeit des Darlehens, Kosten (Zinsen, Disagio, Gebühren für die Prüfung der Antragsunterlagen, andere Gebühren), flexibler oder variabler Zins, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Einschränkungen bei den Programmen, Höchstbetrag des Darlehens, Höchstbetrag des gesamten Kapitaleinsatzes für das Vorhaben (Eigen- und Fremdkapital). Notieren Sie auch gleich die Kontaktdaten der Ansprechpartner bei den Banken.

Hierfür haben wir eine kleine Arbeitshilfe entwickelt: Eine Excel- Vorlage für den Alternativen vergleich mit Musterdaten finden Sie auf der Website: jeder-ist-unternehmer*de/darlehensvergleich als Download. Und noch ein Hinweis dazu, wenn Sie auf die Idee kommen, im Internet zu recherchieren: Der Einsatz einer Website mit Kreditvergleichen ist für Gründer/innen und kleine Unternehmen aussichtslos. Diese vergleichen nur Privatkredite, die nicht ganz so vielfältig und individuell ausfallen wie Darlehen oder Kredite für Gründer und bestehende Unternehmen. Und Privatkredite werden nicht an Gründer oder bestehende Unternehmen vergeben.

Schritt 1: Ermitteln Sie Ihren Kapitalbedarf mithilfe des Businessplans
Finden Sie heraus, wie hoch er voraussichtlich sein wird. Es reicht, wenn Sie eine Schätzung vornehmen. Brauchen Sie beispielsweise ungefähr ¿0.000 Euro, 50.000 Euro oder eher 200.000 Euro? Der Businessplan muss /u diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgereift sein. Wenn Sie aber bei einigen Positionen noch nicht einmal abschätzen können, welche Kosten auf Sie zukommen, sollten Sie hier erst mal für mehr Klarheit sorgen. Nur so können Sie vermeiden, dass Sie mit Ihren Schätzungen weit von der Realität entfernt liegen.

Schritt 2: Prüfen Sie Ihr Eigenkapital und Ihre Sicherheiten
Stellen Sie fest, ob Sie über nennenswerte und relevante Sicherheiten verfügen. Was Sie für das Darlehen vorweisen müssen, ist mit Ihrer Geschäftsbank zu klären. Sind kaum oder gar keine nennenswerten Sicherheiten vorhanden, bleiben Ihnen das Förderdarlehen oder die Bürgschaft, mit der Sie dann zur Bank gehen können. Wenn Sie über Eigenkapital oder Sicherheiten verfügen, schließt das übrigens ein Förderdarlehen nicht aus. Prüfen Sie deshalb auch diese Finanzierungsmöglichkeit.

Schritt 3: Recherchieren Sie die Darlehensangebote der Geschäftsbanken
Wenn Sie genügend Eigenkapital und Sicherheiten für ein Darlehen einer Geschäftsbank haben, informieren Sie sich bei Ihrer bevorzugten Geschäftsbank über die Konditionen. Notieren Sie alle Angaben und vergleichen Sie mehrere Angebote. Oft finden sich die entsprechenden Informationen auf den Websites der Geschäftsbanken. In einigen Fällen werden Sie aber keine Details über die Konditionen erfahren, solange der Businessplan nicht vorliegt. Daher sollte Ihr Businessplan zumindest als Entwurf vorliegen.

Schritt 4: Checken Sie die Förderdarlehen der KfW
Prüfen Sie, ob die KfW ein passendes Förderdarlehen für Sie anbietet. Lesen Sie dazu auf der Website der KfW alles über die jeweiligen Voraussetzungen – vor allem aber über die Betragsbegrenzung – und sammeln Sie Informationen über infrage kommende Förderdarlehen der KfW.

Schritt 5: Informieren Sie sich über die Förderdarlehen der Förderbanken der Bundesländer
Prüfen Sie, ob die Förderbank Ihres Bundeslandes ein geeignetes Förderdarlehen anbietet. Achten Sie auch hier auf Einschränkungen und sammeln Sie alle zur Verfügung stehenden Informationen.

Schritt 6: Prüfen Sie, ob eine Bürgschaft infrage kommt
Wenn Sie nicht über genügend Eigenkapital oder Sicherheiten verfügen, finden Sie heraus, welche Möglichkeiten bei der Bürgschaftsbank Ihres Bundeslandes bestehen. Notieren Sie auch hier, welche Konditionen gelten und welche Kosten entstehen.

Schritt 7: Vergleichen Sie die Alternativen
Wenn mehrere Möglichkeiten offenstehen, vergleichen Sie die jeweiligen Konditionen und Kosten miteinander. So stellen Sie fest, welches Darlehen für Sie am vorteilhaftesten ist. Wenn Sie alle verfügbaren Daten gesammelt haben und am Ende wissen, welche konkreten Finanzierungsalternativen für Sie infrage kommen, sind Sie einen großen Schritt vorangekommen.

Priorisieren Sie die verschiedenen Möglichkeiten
Sie wissen, was Sie wollen, nun muss nur noch Ihre Bank mitspielen. Nicht jede Geschäftsbank bietet beispielsweise die Zusammenarbeit mit allen
infrage kommenden Förderbanken an. So kann es sein, dass auf Ihrer Wunschliste das Darlehen einer bestimmten Förderbank ganz oben steht, Sie
dafür aber mit einer anderen Geschäftsbank Zusammenarbeiten müssten als mit der gewünschten.

Bereiten Sie sich daher auch gleich auf Bankgespräche vor, indem Sie Prioritäten für die möglichen Alternativen vergeben. Versehen Sie Angebote, die sich sehr ähnlich sind, mit der gleichen Priorität; dadurch wird deutlich, dass die Unterschiede nur geringfügig sind. So können Sie schnell erkennen, ob in den Sondierungsgesprächen eine der Alternativen zur Sprache kommt, die Sie sich wünschen. Wenn Sie mit der Förderbank oder mit einer Bürgschaftsbank direkt in Kontakt treten können, weil diese das Förderdarlehen oder die Bürgschaft direkt vergibt, entsteht diese Frage erst gar nicht.