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Einführung in Thema – Banken, Bankkontos, Kredite usw.

Der alltägliche Ärger beim Blick auf die Kontoauszüge: Nicht erst ein unerwartet hohes Minus treibt vielen Bankkunden die Zornes- röte ins Gesicht. Wütend wird man auch, wenn man die Beträge entdeckt, die die Bank für sich abgezweigt hat. Dafür, dass man sie an sein Geld lässt, wird man von den Instituten zur Kasse gebeten, einfach so, ganz legal und pauschal. Kontogebühren – so heißt heutzutage der Wegezoll, den die Raubritter im modernen bargeldlosen Zahlungsverkehr stets und überall einfordern.

Wer dann noch auf Pump lebt, fühlt sich erst richtig geschröpft, wenn er den Zinsbetrag entdeckt, den das Kreditinstitut zusätzlich abgegriffen hat. Hatte Ihnen die Hausbank diesen Service nicht geradezu aufgedrängt? Hat sie, eben weil sie daran so gut verdient!

Zahlen Sie jetzt! Leben können Sie ja später – von Ihren mager verzinsten Spareuros oder den formidablen Vermögensanlagen, die Ihnen ein Bankberater wärmstens empfohlen hat. Falls sie dann noch da sind, ihre Rücklagen. Gegen eine winzige Gebühr, einen klitzekleinen Ausgabeaufschlag oder wie die selbstverständlich lächerlich geringen Abgaben sonst noch heißen, hat er Ihnen den Dachfonds XY oder die Aktien einer Neue-Markt-Klitsche – natürlich als absoluten Geheimtipp – eilfertig vermittelt. Damit auch Sie dabei sein können, wenn die Kugel im großen Geldkasino rollt. Das tut sie auch, nur leider an Ihnen vorbei. Dank der guten Bankberatung, landen die Chips genau dort, wo sie vorher schon waren: bei Ihrer Bank, allerdings nicht mehr auf Ihrem Konto. Ihrem Bankberater hat das Spiel aber ganz gut gefallen, deshalb wird er Sie wieder umwerben – solange sie noch ein ordentliches Guthaben auf Ihren Sparkonten haben: Neues Spiel, neues Glück – die Bank gewinnt immer.

Wenn Sie dann mit Hilfe Ihres allwissenden Beraters völlig blank sind, dringend Geld brauchen von der Bank, die so glänzend an Ihnen verdient hat, heißt es plötzlich: Rien ne va plus. Dann stehen Sie im Regen. Dann wird der sonst so hilfsbereite Bankberater Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Schirm reichen, keinen günstigen Kredit vermitteln, dann werden Sie geteert und gefiedert. Und Sie müssen es begreifen: Nichts ist schwerer als einen Kredit von einer Bank dann zu bekommen, wenn man ihn wirklich braucht. Davon können Häuslebauer, Handwerksmeister und mittelständische Unternehmer ein garstig Lied singen. An den Börsen taumeln die Aktienkurse immer neuen Tiefst- ständen entgegen. Frustriert sehen Anleger, wie die Kurse ihrer Wertpapiere ins Nichts fallen. Wer im Frühjahr 2000 Papiere von den damaligen Börsenlieblingen und Highflyers am deutschen Wachstumsmarkt gekauft hat, weiß heute, dass ihm Luftschlösser angedreht wurden. Über der deutschen Wirtschaft kreist der Pleitegeier. Zigtausend Unternehmen stehen am Abgrund. Die meisten Opfer werden kleine und kleinste Betriebe sein: Handwerksfirmen, Bauunternehmen, Boutiquen und die Überflieger des Internetbooms, die dem ersten Exodus des Wachstumsmarktes gerade noch entkommen konnten. Neues Geld gibt es nicht, die Banken drehen den Kredithahn zu.

Traditionshäuser der Old Economy, große Konzerne werden zerschlagen oder dicht gemacht. In ihren Aufsichtsräten saßen Vorstandsmitglieder der großen Banken. Die Oberkontrolleure der großen Finanzinstitute haben mitentschieden – und mitverdient, wenn neue Kredite bewilligt, Aktien platziert, Firmen gekauft wurden. Die Bank gewinnt immer.

Doch wenn die Strategie, die die Bankvorstände als Aufsichtsräte mitbeschlossen haben, nicht aufgeht, dann sind sie auch diejenigen, die als Erste den Daumen senken. Hätten die hoch bezahlten Banker nicht eingreifen müssen, rechtzeitig, bevor der Hammer fällt? Das fragen sich nicht nur geprellte Anleger und die entlassenen Arbeitnehmer, die jetzt als Neuzugänge in der Arbeitslosenstatistik der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit erfasst werden. Die Manager, die die Firma heruntergewirtschaftet haben die Aufsichtsräte, die nicht aufgepasst haben, die Banker, die vor ,11cm darauf geachtet haben, dass die Interessen ihres Instituts nicht zu kurz kommen, müssen sich um ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen keine Sorgen machen. Wenn sie wirklich einmal gefeuert werden, warten millionenschwere Trostpflastef auf sie .Haftung oder Schadensersatzpflicht für die wenig kompetenten Ausfsichtsräte? Fehlanzeige. Nur bei grober Fahrlässigkeit konnten die Verursacher der Schieflagen zur Verantwortung gezogen werden. Die ist aber kaum einem Oberkontrolleur nach zu Weisen.

Dem Würgegriff der Finanzinstitute entkommt keiner. Gegen den Willen der Banken geschieht in der deutschen Wirtschaft nicht .Und nicht nur dort: Längst haben die großen Finanz Instituts Netz weltweit ausgeworfen. Sie sind allgegenwärtig, ln aller Herren Länder, mit fast allen Regierungen, mit Demokraten, Diktatoren, Monarchen, Rebellen und Terroristen: Gedealt wird immer und in jeder Währung. Ihre Truppen marschieren rund um die Uhr und überall – total global.

Doch kann wirklich jede der deutschen und schweizerischen Großbanken die ganze Palette von Finanzdienstleistungen noch Überblicken, wenn das Spektrum vom Einrichten eines Sparbuchs bis hin zur Anleihenemission für die argentinische Regierung reicht? Von der Vermögensberatung von Kleinanlegern bis hin zum Börsengang junger Internetunternehmen ? Von die Finanzierung einer Zweizimmerwohnung bis zur Beratung von Konzernchefs bei der Übernahme ganzer Konglomerate oder der Entwicklung hochkomplizierter Derivate für die international Kapitalmärkte? Dürfen tatsächlich so viele völlig unterschiedliche Branchen, deren einziges gemeinsames Merkmal ist, das sie alle mit Geld zu tun haben, unter einem Konzerndach zusammen- gefasst und gesteuert werden?

Kann der Vorstand eines Konzerns, der mit Milliardensummen im weltweiten Monopoly der Hochfinanz jonglieren muss, gleichzeitig über die Konditionen von Konsumentenkrediten oder die Finanzierung einer Ölpipeline im lateinamerikanischen Regenwald entscheiden? Können sich die Vorstände, Bereichschefs und Abteilungsleiter der Geldkonzerne auch noch um branchenfremde Unternehmen kümmern oder gar konkursreife Konzerne sanieren?

Diesen Fragen sind die Herren in den Vorstandsetagen der Banken immer ausgewichen, jetzt dürfen sie sich nicht mehr davor drücken. Denn nicht nur vielen Industrieunternehmen geht es schlecht, auch die Banken selbst stecken in einer schweren Krise. Schrumpfende Erträge, faule Kredite und sinkende Provisionseinnahmen aufgrund der Talfahrt der Kapitalmärkte haben viele kleinere Institute bereits an den Rand des Ruins geführt und bei den großen Geldkonzernen die Gewinne dramatisch zurückgehen lassen. Schon das ist ein Indiz dafür, dass das Bankensystem in seiner alten Form eigentlich keine Zukunft hat. Wer tiefer in die Verstrickungen deutscher Banken in fast alle Bereiche von Wirtschaft und Politik einsteigt, kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass es an der Zeit ist, die allgegenwärtige Macht der Banken und ihren Missbrauch, der für viele Bankkunden schon beim Studium der Kontoauszüge beginnt, zu brechen.