In diesem Finanzportal möchte ich Ihnen erklären, -weshalb Investmentfonds eine so gute Anlagemöglichkeiten sind. Doch nicht alle Fonds sind es wert, dass Sie Ihr Geld darin investieren. Würden Sie beispielsweise in einen Investmentfonds investieren, der von einem 18-jährigen gemanagt wird, der noch nie in seinem Leben selbst Geld angelegt hat? Wie wäre es denn mit einem Investmentfonds, der Ihnen hohe Gebühren in Rechnung stellt und im Vergleich zu ähnlichen Fonds lediglich schwache Erträge bringt? Das sind eigentlich selbstverständliche Fragen, nicht wahr? Man muss kein Anlagekünstler sein, um die richtigen Antworten zu kennen.
Wenn Sie sich einen Fonds aussuchen, dann können Sie einige einfache und leicht verständliche Kriterien benutzen, und damit Ihre Chancen auf den Anlageerfolg deutlich erhöhen.
Minimieren Sie die Gebühren
Allein bei einem bestimmten Typ von Investmentfonds (beispielsweise Aktienfonds) haben Sie die Auswahl zwischen Dutzenden und Hunderten von Möglichkeiten. Die Gebühren, die Sie bezahlen, um einen Fondsanteil zu kaufen oder zu verkaufen, aber auch die laufenden Kosten, haben eine starke Auswirkung auf die Rendite, die Sie aus Ihren Investments erzielen.
Die Kosten eines Fonds sind ein wichtiger Faktor für die Gewinne, die Sie aus einem Investmentfonds erzielen. Weshalb? Die Gebühren werden von Ihren Investmentgewinnen abgezogen und können einen Fonds aus vielen Richtungen angreifen. Wenn alles andere gleich ist, dann belasten hohe Gebühren und andere Kosten Ihre Gewinne.
Meiden Sie Fonds mit Ausgabeaufschlag
Die ersten Gebühren, die Sie möglichst gering halten sollten, sind Ausgabeaufschläge, die in der Regel Provisionen sind, die an Broker und Finanzberater gehen, die auf Provisionsbasis arbeiten und auch Investmentfonds verkaufen. Provisionen oder Ausgabeaufschläge reichen in der Regel von 4 bis 8,5 Prozent des anzulegenden Kapitals.
Ausgabeaufschläge sind zusätzliche und überflüssige Kosten, die von Ihrem Anlagekapital abgezogen werden. Es gibt eine ganze Reihe von Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Weil Broker eben Broker sind, singen sie natürlich Loblieder auf Fonds mit Ausgabeaufschlag, die Nachteile von Fonds ohne Ausgabeaufschlag und manchmal unterschlagen sie den Ausgabeaufschlag ganz. Unter Umständen sagt der Broker Ihnen, dass Sie die Provision nicht bezahlen müssen, weil diese von der Investmentgesellschaft übernommen wird. Vergessen Sie aber nie, dass die Provision immer aus Ihrem Anlagekapital bezahlt wird, ganz gleich, wie geschickt einige Fondsgesellschaften und Broker die Provision verschleiern.
Einige Broker behaupten, dass Fonds mit Ausgabeaufschlag eine bessere Performance hätten. Der Grund dafür sei, so behaupten die Broker, dass die Fondsgesellschaften für Fonds mit Ausgabeaufschlag bessere Fondsmanager engagierten. Es gibt allerdings keinerlei Beziehung zwischen der Zahlung einer Verkaufsprovision und besseren Investmentmanagern. Denken Sie daran, dass die Verkaufsprovision an den Broker oder an die Bank geht und nicht an das Management des Fonds. Objektive Studien zeigen immer wieder, dass Fonds mit Ausgabeaufschlag nicht nur nicht besser sind sondern manchmal sogar schlechter als Fonds, bei denen kein Ausgabeaufschlag verlangt wird. Schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass Sie, wenn Sie höhere Provisionen und höhere laufende Kosten bezahlen, mehr für einen solchen Fonds aufwenden müssen, und deshalb Ihre Gewinne niedriger ausfallen müssen.
Ein weiteres Problem bei Fondsverkäufern, die Provisionen beziehen, ist die Kraft des Eigeninteresses. Darüber wird selten gesprochen, doch ist dies noch wichtiger als die zusätzlichen Kosten, die Sie bei Fonds mit Ausgabeaufschlag bezahlen. Wenn Sie Fonds über einen Verkäufer beziehen, dann entgeht Ihnen die Gelegenheit, ganzheitlich und objektiv beraten zu werden, auch was andere Finanzstrategien angeht. Beispielsweise könnte es sein, dass Sie lieber Ihre Schulden zurückzahlen sollten oder in etwas völlig anderes als in einen Investmentfonds zu investieren. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Verkäufer fast nie empfehlen, zunächst einmal die Schulden auf dem Girokonto oder auf dem Kreditkartenkonto zu begleichen, anstatt eine Kapitalanlage über sie zu kaufen.
Vorsicht bei hohen laufenden Gebühren
Außer den Aufschlägen bei Kauf und Verkauf gibt es weitere Kosten für Inhaber von Anteilen an Investmentfonds, das sind die laufenden operativen Ausgaben. Alle Investmentfonds verlangen Gebühren, solange Sie Geld in Fonds investiert haben. Mit diesen Gebühren bezahlen Sie die Kosten dafür, dass der Fonds gemanagt wird, beispielsweise die Gehälter der Angestellten, das Marketing, die gebührenfreien Telefonate der Kunden, für den Druck und den Versand von Prospekten und so weiter.
Die operativen Kosten eines Investmentfonds sind für Sie unsichtbar, weil sie schon abgeführt werden, bevor Sie überhaupt einen Gewinn ausgezahlt bekommen. Die Gesellschaften berechnen die Kosten auf Tagesbasis, so dass Sie sich nicht der Mühe unterziehen müssen, an einem bestimmten Tag im Jahr aus einem Fonds aussteigen, bevor die Gesellschaft diese Gebühren abzieht. Diese Gebühren sind zwar unsichtbar, doch die Auswirkungen auf Ihre Gewinne sind ganz real.
Die Kosten machen beim Gewinn aller Arten von Fonds einen großen Unterschied aus, doch bei einigen sind sie wichtiger und bei anderen weniger wichtig. Die Kosten sind bei Geldmarktfonds und Anleihenfonds entscheidend, weil diese Fonds Wertpapiere kaufen, die sehr ähnlich und effektiv bewertet werden, dass die meisten Fondsmanager in einem bestimmten Markt in etwa die gleichen Gewinne erwirtschaften, bevor die Kosten abgezogen werden.
Bei Aktienfonds spielen die Kosten vielleicht eine weniger wichtige Rolle, wenn Sie sich für einen Fonds entscheiden wollen. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass Aktien im Durchschnitt zehn Prozent Gewinn pro Jahr bringen. Wenn also ein Aktienfonds 1,5 Prozent mehr an operativen Kosten berechnet als ein anderer, dann verzichten Sie auf 15 Prozent Ihres erwarteten jährlichen Gewinns.
Alle Arten von Fonds mit höheren operativen Ausgaben erbringen geringere Renditen. Im Gegensatz dazu können Fonds mit geringeren operativen Kosten leichter höhere Renditen erbringen, als ein vergleichbarer Fonds mit höheren Kosten. Dieser Effekt entsteht dadurch, dass die Fondsgesellschaften die operativen Kosten von den Gewinnen abziehen, die Ihr Fonds erzielt. Höhere Kosten bedeuten für Sie niedrigere Gewinne.
Die Fondsgesellschaften benennen die operativen Kosten als Prozentsatz Ihres investierten Kapitals. Dieser Prozentsatz ist eine Jahresgebühr. Diese Zahl finden Sie im Prospekt eines Fonds, im Abschnitt über die Kosten, und normalerweise in einer Zeile, die die gesamten operativen Kosten des Fonds beschreibt. Sie können allerdings auch beim Kundendienst der Fondsgesellschaft anrufen und dort nachfragen. Stellen Sie aber sicher, dass ein Fonds nicht nur deshalb geringe Kosten aufweist, weil dieser Fonds vorübergehend beworben wird. Nach Ablauf einer gewissen Zeit könnten diese Gebühren nämlich deutlich erhöht werden.
Bleiben Sie bei Fonds mit geringen operativen Kosten und ohne Ausgabeaufschläge. Beide Arten von Gebühren werden letztlich aus Ihren Taschen bezahlt und mindern Ihre Rendite. Für die besten Fonds müssen Sie nicht viel bezahlen. Es gibt viele hervorragende und provisionsfreie Geldmarktfonds, Anleihenfonds und Aktienfonds von führenden Fondsgesellschaften, die Gebühren von weniger als ein Prozent im Jahr berechnen. Eine Reihe von Fonds gibt es schon für weniger als 0,5 Prozent des eingesetzten Kapitals pro Jahr.
Achten Sie auf Performance und Risiko
Die früheren Renditen oder die Performance eines Fonds in der Vergangenheit ist ein weiterer wichtiger Faktor, den Sie in Ihre Überlegungen einbeziehen sollten, wenn Sie einen Investmentfonds aussuchen. Denken Sie aber daran, dass die Performance der Vergangenheit keine Garantie für künftige Ergebnisse darstellt. Viele frühere hochrentable Fonds erreichten ihre Ergebnisse nur, weil sie hohe Risiken eingegangen sind. Fonds, die höhere Risiken in Kauf nehmen, sollten auch bessere Renditen erzielen. Doch riskante Fonds verlieren während größerer Marktschwächen auch wesentlich schneller an Wert. Deshalb sollte ein guter Fonds ständig eine günstige Rendite abwerfen, immer im Verhältnis zum Risiko, Das dabei eingegangen wird.
Es ist ein großer Fehler, den viele Anleger begehen, wenn sie einer Investmentfonds hauptsächlich auf Grund der früheren Performance auswählen. Je kürzer das Zeitfenster ist, in dem ein Fonds betrachtet wird, umso größer ist die Gefahr, dass eine gute Performance als Indikator für einen Fonds missbraucht wird.
Auch wenn die Performance der Vergangenheit ein gutes Zeichen sein kann, sind hohe Renditen bei einem Fonds im Vergleich zu anderen Fonds nur dann möglich, wenn höhere Risiken eingegangen werden. Die Gefahr, die in höheren Risiken liegt, ist, dass die Sache nicht immer so ausgeht, wie Sie es sich wünschen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie den neuen Star am Himmel der Kapitalanlagen nicht erkennen, wenn er aufgeht. Die Wahrscheinlichkeit ist wesentlich größer, dass Sie ihn erst erkennen, wenn er schon wieder zur Erde zurückfällt.
Eine ziemlich schlaue Art und Weise, auf die Investmentfonds sich besser aussehen lassen als andere vergleichbare Fonds ist es, sich mit Fonds zu vergleichen, mit denen man eigentlich nicht verglichen werden kann. Die verbreitetste Art dieses Betruges ist es, dass ein Fonds in riskantere Wertpapiere investiert und seine Performance dann mit Fonds vergleicht, die in weniger riskante Papiere investieren.
Ein klassisches Beispiel für diesen Marketing-Trick ist der Fidelity Magellan, der zu Zeiten von Peter Lynch in Aktien kleinerer Unternehmen und in internationale Aktien investierte. In den Geschäftsberichten an die Teilhaber des Fonds wurde die Performance immer mit dem Standard & Poor’s 500 verglichen, einem Index, in derndie Aktien der 500 größten Unternehmen der Vereinigten Staaten enthalten sind. Das war kein fairer Vergleich, weil die Aktien kleinerer Unternehmen und internationale Aktien wesentlich riskanter sind und zu dieser Zeit eine bessere Performance aufwiesen als die großen Unternehmen der USA.
Magellan ist keineswegs ein schlechter Fonds, aber er war sicherlich nicht so großartig wie Fidelity es darzustellen versuchte. Viele andere Fonds mit mäßiger oder schlechterer Performance machten diese Spielchen ebenfalls, und erweckten so den Anschein, als seien sie an der Spitze ihrer Klasse. Untersuchen Sie die Papiere, in die ein Fonds investiert und stellen Sie sicher, dass die Vergleiche, die Fonds anstellen, auch fair und richtig sind.
Setzen Sie auf Erfahrung
Dem Fondsmanager eines speziellen Investmentfonds wurde große Bedeutung beigemessen. Zwar ist der einzelne Fondsmanager sehr wichtig, aber ein Manager ist keine Insel. Die Quellen und die Möglichkeiten der Investmentgesellschaft sind ebenfalls wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger. Manager kommen und gehen, doch Fondsgesellschaften bleiben.
Die verschiedenen Fondsgesellschaften haben bei unterschiedlichen Arten von Investmentfonds verschiedene Fähigkeiten und Erfahrungen. Vanguard ist beispielsweise bei Geldmarktfonds, Anleihenfonds und konservativen Aktienfonds hervorragend, besonders wegen der geringen operativen Kosten. Fidelity hat sehr viel Erfahrung bei der Kapitalanlage in amerikanische Aktien.