Das erste, was Sie tun müssen, um Ihren Chef besser managen zu können, ist die Elemente der Beziehung zu erkennen, bei denen die Kontrolle in Ihrer Hand liegt. Was Sie natürlich nicht kontrollieren können, ist die Persönlichkeit Ihres Chefs – beispielsweise, dass er regelmäßig Wutausbrüche bekommt, wenn etwas wirklich ernsthaftes geschieht, er beispielsweise bei der Einwahl zu seinem Internet-Provider ständig ein Besetztzeichen hört. Weiterhin haben Sie keine Kontrolle über die Anforderungen, die Ihr Chef stellt. Weiterhin können Sie wenig tun, um die persönlichen Beziehungen Ihres Chefs zu seinem Vorgesetzten zu beeinflussen.
Doch hier sind einige Dinge, die Sie kontrollieren können:
✓ Ihr eigenes Verhalten: Wenn Sie die Beziehung mit einer positiven Grundhaltung angehen, dann wird es leichter für Sie werden, mit aufkommenden Problemen umzugehen.
✓ Ihr Einsatz: Versuchen Sie, Ihren Job bestmöglich auszuführen, auch wenn bestimmte Umstände es Ihnen nicht gerade leicht machen. Der Stolz und die Professionalität, die Sie damit erreichen, werden Ihnen helfen, auch harte Zeiten durchzustehen.
✓ Ihre Bemühungen: Trachten Sie danach, die Erwartungen Ihres Chefs besser zu verstehen und auch die Kriterien, nach denen er Ihre Arbeitsleistung beurteilt.
✓ Ihre Reaktionen: Wenn Sie und Ihr Chef unterschiedlicher Meinung sind, verschlimmern Sie den Disput oder suchen Sie einen Kompromiss?
Wie Sie wahrscheinlich erwarten, variiert das Maß, in dem Sie eine Situation kontrollieren können, von Fall zu Fall. Die Vorschläge im nächsten Abschnitt jedoch werden Sie in die Lage versetzen, nahezu jede Chef-Mitarbeiter-Beziehung in Ihrem Sinn zu beeinflussen.‘ Machen Sie einen guten Anfang Es ist entscheidend, dass Sie und Ihr Chef von Anfang an im Gleichschritt marschieren. Ein großer Teil dieser Herausforderung liegt in der Chemie: Wie einfach und gut lassen sich zwei Persönlichkeiten aufeinander abstimmen? Zu den Faktoren, die für eine gute Chemie sorgen, zählen Ähnlichkeiten in der Herkunft, ähnliche Werthaltungen und ein ähnlicher Humor (Sie können über die gleichen Witze lachen). Außerdem schadet es nicht, wenn Sie Anhänger des gleichen Fußballvereins sind oder das gleiche Hobby pflegen (Oh, ich wusste gar nicht, dass Sie auch eine Ameisen-Farm haben. Welch ein Zufall!). Doch selbst wenn die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Chef stimmt, müssen Sie dennoch gleich zu Beginn der Zusammenarbeit sicherstellen, dass Sie auch in den Folgend aufgeführten Belangen übereinstimmen:
✓ Ihr Verantwortungsbereich: Was erwartet er von Ihnen und wie fügt sich Ihr Job. auf der Grundlage der strategischen Ziele des Unternehmens, in das Gesamtbild ein?
✓ Werte und Standards: Auf welcher Basis wird Ihre Arbeitsleistung gemessen? Stellt Ihr Chef, außer den in der Firma üblichen noch weitergehenden Anforderungen?
✓ Arbeitsabläufe: Welche Prozesse beschleunigen und gestalten den Arbeitsfluss effizienter – insbesondere bei Projekten, bei denen Sie mit Ihrem Chef Zusammenarbeiten?
✓ Grundregeln und Abläufe: Welche formellen Regeln beeinflussen die Arbeitsleistung? Werden Sie ermutigt, Verbesserungsvorschläge zu machen oder erwartet man von Ihnen alles genau nach Vorschrift zu machen?
Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung, in den oben genannten Punkten Übereinstimmung zu erzielen, ganz gleich, wie banal sie scheinen mögen. Einverständnis in diesen grundsätzlichen Angelegenheiten kann viele Probleme weitestgehend im Keim ersticken, wenn Vorgesetzter und Untergebener es gut miteinander können.
Kontrollieren Sie die Fortschritte
Es ist Chefsache, die Erwartungen an einen Job zu determinieren und Ihre Arbeitsleistung zu bewerten, doch können Sie nicht immer mit eindeutiger Kommunikation rechnen. Und obwohl sie Beide zu Beginn Ihrer Zusammenarbeit die Ziele besprochen haben, kann es durchaus sein, dass Sie von Zeit zu Zeit eine Auffrischung benötigen. Hierbei sollten Sie die Initiative ergreifen und ihren Manager direkt um spezielle Richtlinien bitten und um ein Feedback in diesen Angelegenheiten. Doch ist die Aufgabe nicht gelöst, wenn sie nur einfache Fragen stellen. Wenn sie wissen, was von Ihnen erwartet wird, benötigen Sie das Vertrauen in ihre Fähigkeiten, um diesen Erwartungen auch gerecht werden zu können. Und wenn Sie sich aus irgendeinem Grund nicht sicher sind, dann sollten Sie darüber noch einmal nachdenken und mit Ihrem Chef sprechen, welche zusätzlichen Hilfen oder Hilfsmittel Sie benötigen. Es ist keine gute Idee, wenn Sie versuchen, vor Ihrem Chef irgendwelche Fehler verbergen zu wollen, wenn Sie die in Sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt haben. Wesentlich besser ist es. die Wahrheit zu sagen und zu erkennen geben, dass Sie bereit, sind, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, so bald wie möglich auf dem Stand der Dinge zu sein
Betrachten Sie das große Bild
Immer, wenn Sie eine neue Aufgabe oder ein neues Projekt übertragen bekommen, sollten Sie nicht nur wissen, was man von Ihnen erwartet, sondern auch, weshalb (aus der Sicht Ihres Chefs) die Aufgabe auf bestimmte Art und Weise gelöst werden soll, und wie sie in die strategischen Ziele des Unternehmens oder Ihrer Abteilung eingegliedert ist. Diese Information brauchen Sie nicht sofort, (Sie sollten vielleicht im Rahmen der nächsten Mitarbeiterbesprechung danach fragen). Wichtig ist aber, sich schon sehr früh als ein Mitarbeiter zu etablieren, der mehr tut, als nur Anordnungen auszuführen. Sie sollten ein richtiger Problem-Löser werden – also jemand, der aktiv daran arbeitet, die Arbeit des Chefs zu erleichtern. Je mehr Sie über den Aufgabenbereich Ihres Vorgesetzten wissen, umso mehr können Sie ihm behilflich sein – und umso wertvoller werden Sie als Mitarbeiter. Dieses Wissen erlangen Sie, wenn Sie die richtigen Fragen stellen und aus der Alltagsarbeit lernen.
Hier eine Liste der für Ihren Chef wichtigsten Aspekte, die auch Sie kennen sollten:
✓ Der Verantwortungsbereich: Wenn Sie die verschiedenen Aspekte des Jobs Ihres Vorgesetzten kennen, dann können Sie sich auch vorstellen, wie Ihr Job in seine Verantwortung eingebettet ist, und wie er diese beeinflussen kann.
✓ Die Anzahl der Mitarbeiter die ihm direkt berichten: Je mehr Mitarbeiter Ihrem Chef unterstellt sind, umso unabhängiger werden Sie voraussichtlich arbeiten müssen.
✓ Der Chef Ihres Chefs: Wenn Sie den Vorgesetzten Ihres Chefs genauer kennen, dann können Sie sich besser vorstellen, weshalb bestimmte Aufgaben auf ganz bestimmte Art und Weise gelöst werden müssen.
✓ Die beruflichen Ambitionen und Lebensziele Ihres Chefs: Die persönlichen Prioritäten und Ziele können die Rangordnung seiner Prioritäten beeinflussen.
✓ Die Karriere Ihres Vorgesetzten in dieser Firma: Wenn Sie darüber Bescheid wissen, dann können Sie die Erfahrung und die besonderen Kenntnisse Ihres Chefs besser einschätzen.
✓ Technisches Wissen und Branchenkenntnisse: Der Umfang des Fachwissens (außer den Fähigkeiten als Manager) hat eine große Bedeutung für die Kommunikation. Beispielsweise dürfen Sie nicht so viele Fachbegriffe anwenden, wenn Sie E-Mails oder Aktennotizen schreiben, oder aber Sie müssen Ihre Fachkenntnisse wesentlich erweitern, um zu verstehen, was er von Ihnen erwartet.
✓ Externer Druck: Wenn Sie die persönlichen Probleme Ihres Vorgesetzten kennen. dann können Sie ihm in schwierigen Zeiten mehr Unterstützung anbieten.