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Information und News über die Aktien – Börseninformationen über das Internet

Es gibt geradezu eine wahre Flut von Börseninformationen. Dank des Internets können Sie heute aktuelle Börsenkurse selbst von exotischen chinesischen Aktien abfragen, oder einen Börsendienst in Nebraska zu Rate ziehen. Die Informationsvielfalt, die das World Wide Web bietet, ist nahezu unbegrenzt und wächst ständig exponenziell. Während früher die Anleger nur ein paar spärliche Informationen aus Tageszeitungen und Börsenjournalen erhielten, kann man heutzutage eine Vielzahl von Nachrichten, Analysen und Meldungen kostenlos im Internet abrufen und verwerten.

Angesichts dieser Fülle ist das Geldanlegen heute besser geworden, denn Sie haben auf alle wichtigen Informationen Zugriff. Musste man sich früher den Geschäftsbericht per Post zusenden lassen, können Sie ihn heute mit wenigen Mausklicks herunter
laden. Ihnen stehen nun die neuesten Analystengutachten aus New York zur Verfügung; Sie können das Handelsblatt ebenso konsultieren wie das Wall Street Journal oder einen chinesischen Fachjournalisten. Allerdings hat diese Informationsflut auch Nachteile: Die Fülle führt dazu, dass neben vielen relevanten und wichtigen Daten auch andere Informationen verbreitet werden. Je mehr Analystengutachten Sie lesen, desto verwirrter werden Sie am Ende sein. Denn häufig widersprechen sich die Beurteilungen einer Aktie. Es ist ein offenes Geheimnis, dass qualitativ hochwertige Informationen auch im Internet selten sind.
Lesen Sie daher Informationen aus dem Internet kritisch, und versuchen Sie, sich ein eigenes Bild von der Sachlage zu machen. Vertrauen Sie bitte niemals irgendwelchen „Geheimtipps“. In den meisten Fällen wird es sich um Leute handeln, die sich nur wichtig machen wollen. Seien Sie immer skeptisch, denn es geht letztlich um Ihr Geld.

Eine wichtige Informationsquelle im Internet sind die Finanzportale, die neben aktuellen Aktienkursen auch eine Fülle von Zusatzinformationen bieten. Dazu gehören ein Unternehmensprofil, die wichtigsten Bilanzkennzahlen, eine technische Analyse, die neuesten Pressemitteilungen, die Termine der Hauptversammlung und Analystengutachten. Geschäfts- und Quartalsberichte können häufig direkt heruntergeladen werden, oder ein Link führt Sie zu der entsprechenden Unternehmensseite. Wenn Sie eine Aktie kaufen möchten, sollten Sie sich vorher in einem Finanzportal über die wichtigsten Merkmale dieser Aktie und die Unternehmensdaten informieren. Manche Dienstleister bieten auch ein kostenloses Musterdepot an.

Falls Sie zum ersten Mal Wertpapiere kaufen, sollten Sie vorher ein solches Musterdepot anlegen und erst spielerisch in das Wertpapiergeschäft einsteigen. In einem solchen virtuellen Depot können Sie die Aktien und andere Wertpapiere in ihrer Wertentwicklung verfolgen und sehr schnell feststellen, welche Rendite Sie mit Ihrer Aktienauswahl erzielt hätten. Dieses Vorgehen ist für alle Neueinsteiger äußerst empfehlenswert, denn in einem solchen virtuellen Depot erwerben Sie ein Gespür für den Aktienmarkt, ohne dass Sie selbst Geld investieren müssen. Es ist sinnvoll, wenn Sie ein solches Musterdepot mehrere Wochen vor Ihrem eigentlichen ersten Aktienkauf führen, damit Sie die Wertschwankungen und die Renditechancen richtig einschätzen können. Viele Neueinsteiger sind beim ersten Aktienkauf ziemlich nervös und etwas beunruhigt, da sie sich noch nicht an die ständigen Kursschwankungen gewöhnt haben. Das führt dazu, dass manche Neulinge den Kurs ihrer Aktie gleich mehrmals am Tag abrufen, und selbst in der Mittagspause noch schnell den neuen Stand abfragen. Wenn Sie bei Ihrem virtuellen Depot das Gefühl haben, dass Sie solche Schwankungen nicht verkraften können, dann sollten Sie keine Aktien kaufen. Auch mit Anleihen lässt sich eine, wenn auch geringere, Rendite erwirtschaften. Das Musterdepot ist gleichsam Ihr Experimentierfeld, das Ihnen aufzeigt, welche Risiken und welche Chancen die Aktienanlage mit sich bringt. Zwar können Sie nicht jahrelang vorher Ihre Aktienstrategien erproben, aber einige Wochen vermitteln Ihnen zumindest eine erste Vorstellung von den Vorgängen an der Börse.

Die meisten virtuellen Depots gestatten es Ihnen, mehrere Unterdepots anzulegen, so dass Sie verschiedene Strategien und Vorgehensweisen testen können. Beispielsweise können Sie jeweils ein eigenes Depot für Aktien, Anleihen und Zertifikate anlegen, oder Sie untergliedern Ihre Wertpapiere nach in- und ausländischen Aktien. Darüber hinaus können Sie in einem solchen virtuellen Depot Charts abrufen und technische Analysen mit Vergleichsindizes durchführen. Ein sehr komfortables Musterdepot können Sie beispielsweise bei comdirect (comdirect*de) kostenlos anlegen.

Viele Finanzportale bieten zusätzlich Diskussionsforen und Chatrooms an, die für den kommunikativen Austausch gedacht sind. In solchen Chats lernen Sie andere Anleger und deren Meinungen zum Börsengeschehen kennen. In den Diskussionsforen werden häufig auch Anlagetipps, Trends oder Einschätzungen weitergegeben. Seien Sie aber stets kritisch, denn auch vermeintliche Experten, die dort unter einem Pseudonym scheinbar sachkundige Expertisen verbreiten, könnten sich schnell als Möchtegern-Experten entpuppen. In den USA gab es bereits mehrfach Fälle, dass bestimmte Aktien in einigen Foren massiv empfohlen wurden, um den Kurs in die Höhe zu treiben. Im Börsenjargon nennt man ein solches Vorgehen „Scalping“, was so viel wie „das Fell über die Ohren ziehen“ bedeutet. Die selbst ernannten Experten hatten sich zuvor mit den Aktien eingedeckt und stoßen sie ab, sobald der Kurs einen Gipfel erklimmt. Daraufhin fällt das Papier meist drastisch wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Solche Kursmanipulationen sind besonders bei Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung (also Small Caps) möglich. Einige gingen sogar so weit, Pressemitteilungen in einigen Foren vorzutäuschen, die ein starkes Gewinnwachstum suggerierten. Zwar haben die betroffenen Unternehmen sofort dementiert und die falsche Presseinformation auffliegen lassen, aber bis dahin war der Aktienkurs oft schon innerhalb von Minuten deutlich angestiegen. Die amerikanische Börsenaufsicht, die SEC (Securities Exchange Commission), ahndet solche rechtswidrigen Manipulationen mit harten Strafen. Seien Sie also vorsichtig, wenn Ihnen in einem solchen Chat oder Diskussionsforum eine Aktie nachhaltig empfohlen wird. In fast allen Fällen sind solche vermeintlich sicheren Tipps nichts wert. Auch wenn jemand wirklich Insiderinformationen vom Vorstand der Aktiengesellschaft besäße, würde er Ihnen diesen heißen Tipp wohl kaum anvertrauen, zumal Insiderhandel in vielen Ländern unter Strafe steht. Die Börsenaufsichtsbehörden können beispielsweise nach einer Unternehmensnachricht, die vorher nur dem Vorstand bekannt war, überprüfen, ob die Börsenumsätze dieser Aktie Unregelmäßigkeiten oder Besonderheiten aufweisen. Betrachten Sie also Empfehlungen und Tipps als das, was sie sind: reine Vermutungen. In der Finanzmarktforschung vertreten viele Wissenschaftler gar die Ansicht, dass es unmöglich sei, Aktienkurse auch nur ungefähr vorherzusagen. Seien Sie also vorsichtig und nehmen Sie Chats und Diskussionsforen nur als einen kurzweiligen Zeitvertreib, um mit anderen Anlegern zu plaudern. Ignorieren Sie aber vermeintlich sichere Empfehlungen oder heiße Tipps.

Neben diesen kostenlosen Finanzportalen, die sich durch Werbung finanzieren, gibt es eine Reihe professioneller Dienstleister, die Finanzdaten systematisch sammeln und aufbereiten. Da auch Finanzportale größtenteils Echtzeitdaten kostenlos liefern, ist die Notwendigkeit, solche kostenpflichtigen Angebote in Anspruch zu nehmen, deutlich gesunken. Für professionelle Investoren bieten diese Agenturen zumindest ein umfangreiches Datenmaterial zu ausländischen Aktien und Rohstoffen. Viele dieser Dienstleister sind aus einer herkömmlichen Presseagentur hervorgegangen.