Nach Zeiten des Überschwangs und spekulativer Stimmung kommen immer Täler des Pessimismus. Haben Sie den Mut zu kaufen, wenn Aktien zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, denn dann können Sie höhere Gewinne erwarten.
Anfang der 70er Jahre eskalierten die Zinssätze und die Inflationsrate. Die Rohölpreise schossen in die Höhe, als das arabische Öl-Embargo das Angebot reduzierte und man für Benzin Schlange stehen musste. Die Goldpreise stiegen und der Dollar wurde gegenüber anderen Währungen deutlich abgewertet.
Als ob die wirtschaftlichen Probleme nicht schon genug gewesen wären, um eine traurige Stimmung zu erzeugen, geriet auch das politische System in den USA in ein absolutes Tief. Vizepräsident Spiro Agnew trat zurück, weil er wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde und dann führte Watergate zum Rücktritt von Präsident Nixon, dem ersten Rücktritt eines Präsidenten in der Geschichte der USA.Als alles vorbei war, fiel der Dow Jones Industrial Average von Anfang 1973 bis Ende 1974 um mehr als 45 Prozent. Zu den Aktien, die am tiefsten stürzten gehörten die beliebtesten Aktien, die Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er Jahre auch die höchsten KGVs verzeichneten.
Werfen Sie einen Blick auf Tabelle, dann erkennen Sie, wie tief diese bekannten Unternehmen fielen, und wie preisgünstig die Aktien nach der schlimmsten Baisse seit der Großen Depression in Relation zu den Gewinnen der Unternehmen waren (beachten Sie das KGV).
Unternehmen | Branche | Kursverlust | KGV von 1974 |
Abbot Laboratories | Pharma | 66% | 8 |
AIG | Versicherung | 67% | 10 |
H & R Block | Steuerberatung | 83% | 6 |
Chemical Bank | Bank | 64% | 4 |
Coca-Cola | Getränke | 70% | 12 |
Dayton Hudson | Kaufhaus | 86% | 4 |
Disney | Unterhaltung | 75% | 11 |
Dun & Bradstreet | Wirtschaftsinformationen | 68% | 9 |
General Dynamics | Rüstung | 81 % | 3 |
Hilton Hotels | Hotel | 87% | 4 |
Humana | VKrankenhaus | 91 % | 3 |
Intel | Halbleiter | 76% | 6 |
Kimberley Clark | Konsumprodukte | 63% | 4 |
McGraw-Hill | Verlag | 90% | 4 |
Mobil | Öl | 60% | 3 |
PepsiCo | Getränke | 67% | 8 |
Potlach | Holz und Papier | 66% | 3 |
PPG Industries | Glas | 60% | 4 |
Quaker Oats | verpackte Lebensmittel | 76% | 6 |
Rite Aid | Drogerien | 95% | 4 |
Scientific Atlanta | Kommunikation | 82 % | 4 |
Sprint | Telefon | 67% | 7 |
Tandy | Unterhaltungselektronik | 70% | 5 |
Textron | Luft- und Raumfahrt | 80% | 4 |
TRW | Elektronik | 83% | 4 |
U.S. Shoe | Schuhe | 82% | 4 |
Woolworth | Discount-Kaufhaus | 86 % | 3 |
Diejenigen, die zu viel Angst hatten, Mitte der 70er Jahre Aktien zu kaufen, hatten noch viel Zeit an Bord zu gehen und sich in gute Möglichkeiten einzukaufen. Der Aktienmarkt begab sich auf eine kraftvolle Rally und stieg von seinem Tief von 1974 in den nächsten beiden Jahren um fast 80 Prozent. Doch in den nächsten sechs Jahren fiel der Markt wieder zurück und verlor einen großen Teil seiner Gewinne.
Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre eskalierte die Inflation bis auf zweistellige Raten. Die Unternehmensgewinne gingen weiter zurück und die Arbeitslosigkeit stieg höher als in der Rezession von 1974. Auch wenn einige Aktien zurückfielen, traten andere auf der Stelle und gingen nach den großen Abwärtsbewegungen Mitte der 70er Jahre nun in eine Seitwärtsbewegung über. Als die Gewinne einiger Unternehmen wuchsen, wimmelte es geradezu an günstigen Kurs/Gewinn-Verhältnissen.
Unternehmen | Branche | Kursverlust | KGV um 1980 |
Anheuser-Busch | Bier | 75% | 8 |
Campbell Soup | Lebensmittelkonserven | 36% | 6 |
Coca-Cola | Getränke | 61 % | 8 |
Colgate-Palmolive | Körperpflege | 69% | 6 |
General Electric | Konsumprodukte | 44% | 7 |
General Mills | Nahrungsmittel | 44% | 6 |
Gillette | Rasiermittel | 74% | 5 |
McDonald’s | Fastfood | 46% | 9 |
MMM | Konsumprodukte | 50% | 8 |
Pacific Gas & Electric | Versorger | 52% | 6 |
J. C. Penney | Kaufhaus | 80% | 6 |
Procter & Gamble | Konsumprodukte | 46% | 8 |
Ralston Purina | Tierfutter | 49% | 6 |
Rubbermaid | Gummiwaren | 60% | 7 |
Sara Lee | Lebensmittel | 60% | 5 |
Schering Plough | Pharma | 71 % | 7 |
Seagram | Alkoholika | 60% | 7 |
Tambrands | Hygiene für Frauen | 82% | 7 |
Wells Fargo | Bank | 50% | 3 |
Whirlpool | Haushaltgeräte | 63% | 5 |
Xerox | Kopierer | 85% | 3 |
Wenn schlechte Nachrichten und Pessimismus überwiegen und der Aktienmarkt nachgegeben hat, dann ist es wesentlich sicherer und besser größere Aktienpakete zu kaufen. Sie könnten auch darüber nachdenken, etwas von Ihrem Geld aus sicheren Investments wie Anleihen abzuziehen und etwas aggressiver in Aktien zu investieren. Anleger befürchten in solchen Zeiten, dass die Kurse noch weiter fallen könnten, doch wenn Sie kaufen und warten, werden Sie reich belohnt. Die meisten Aktien, die in den letzten beiden Tabellen aufgeführt wurden, haben in den letzten 15 bis 20 Jahren um 500 bis 2.000 Prozent zugelegt.