Unterschiedlichen Fondsarten und die Fonds für alle

Fonds sind das Lieblingsprodukt der Deutschen, denn sie befreien den Anleger (zumindest teilweise) von der Verpflichtung, sich für seine Geldanlage im Detail zu interessieren. Mit der Anlage in einem Fonds trägt er außerdem dem Grundsatz der Streuung Rechnung. Fonds eignen sich – wie an anderer Stelle schon erwähnt – hervorragend für Sparpläne, sodass auch Kleinanleger vom Aktienmarkt profitieren können. Über Fonds kann man in Aktien, Renten, Immobilien und den Geldmarkt investieren – sowohl im Inland als auch im Ausland. Mit Dachfonds können Sie sich sogar mit einem Investment an verschiedenen Zielfonds beteiligen. Man kann geringere oder höhere Risiken eingehen, aber das Risiko ist aufgrund der Streuung üblicherweise geringer als bei der Investition in einzelne Wertpapiere. Außerdem werden die Fonds von Profis gemanagt. Ein weiterer Vorteil ist die nahezu tägliche Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals. Es mag vielleicht nicht immer vernünftig sein, das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuziehen, aber man kann es im Notfall tun, auch wenn man dann möglicherweise kleinere Verluste in Kauf nehmen muss.

Praxistipp:
Fonds werden von Banken und Investmentgesellschaften aufgelegt. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich den jährlichen Fondsbericht genau anschauen. Dort finden Sie Informationen, welche und wie viele Papiere ge- und verkauft wurden, welche Branchen bevorzugt wurden, wie sich Renditen, Rücknahmepreise und Fondsvermögen entwickelten sowie welche Erträge und Aufwendungen es gab. Natürlich beziehen sich die Angaben Im Fondsbericht auf die Vergangenheit. Im Internet können Sie sich den Kursverlauf der Fonds über mehrere Jahre darstellen lassen, zum Beispiel bei Banken und Finanzinformationsdiensten. Ein Aktienfonds wird mehr oder weniger die Geschehnisse am Aktienmarkt abbilden, ein Immobilienfonds die Geschehnisse am Immobilienmarkt. Das heißt, auch eine Anlage in Fonds ist nicht sinnvoll, ohne dass Sie sich über Märkte sowie einzelne Fonds und ihre Performance informieren.
Bedenken Sie aber: Ein Fondsinvestment ist keine risikofreie Art der Aktienanlage. Durch die für einen Fonds typische breite Streuung des Fondsvermögens wird zwar das Kursrisiko einzelner Aktien reduziert. Das heißt, gibt ein einzelner Technologiewert stark nach, fällt der Rückgang in einem Fonds, der in mehrere Technologieaktien aus verschiedenen Ländern investiert ist, meist geringer aus. Das allgemeine Marktrisiko kann Ihnen ein Fonds indessen nicht abnehmen. Gehen die Börsen weltweit auf Talfahrt, gehen auch die Rücknahmepreise für Ihre Fondsanteile in die Knie.

Was Fonds kosten
Der Käufer von Fondsanteilen zahlt den aktuellen Marktwert plus einen Ausgabeaufschlag, der je nach Fonds zwischen 1,5 und 5,25 Prozent liegt. Der Wert der Anteilsscheine errechnet sich bei einem Aktienfonds aus den Tagesnotierungen sämtlicher Aktien des Fonds plus Barmittel des Fondsvermögens, dividiert durch die Gesamtzahl der ausgegebenen Anteile. Der Kaufpreis der Anteile entspricht dem Rücknahmepreis plus Ausgabeaufschlag. Hinzu kommen noch die Kosten für das Fondsmanagement, die in der Regel bei 1,5 Prozent pro Jahr liegen. Der Ausgabeaufschlag und die Verwaltungskosten schmälern natürlich die Gewinne. Wichtig: Viele Direktbanken bieten Ihnen Fonds mit reduziertem Ausgabeaufschlag, manche verzichten sogar ganz darauf. Dazu gleich weitere Informationen.

Die unterschiedlichen Fondsarten
Nehmen wir die höchst unterschiedlichen Fondsarten etwas genauer unter die Lupe. Das Management eines Dachfonds investiert in mehrere Zielfonds. Mit einem solchen Produkt können Sie das Risiko noch breiter streuen, als wenn Sie sich zum Beispiel für einen reinen Aktienfonds entscheiden. Grundsätzlich kann ein Dachfonds Aktien-, Renten- und Immobilienfonds unter seinem Dach vereinen. Es dürfen jedoch nicht mehr als 20 Prozent des Fondsvermögens auf einen Fonds entfallen. Beliebt sind Dachfonds bei Anlegern auch deshalb, weil sie damit die Geldanlage gemäß ihrem Lebenszyklus steuern können, ohne zusätzliche Kosten befürchten zu müssen. Innerhalb des Dachfonds hat der Anleger meistens die Möglichkeit, die Gewichtung der Fonds ein paar Mal umzuschichten, ohne dafür extra Ausgabeaufschläge oder sonstige Gebühren zahlen zu müssen. Interessant erscheinen Dachfonds nicht zuletzt im Hinblick auf die neue Abgeltungsteuer, denn bei Umschichtungen und Strategieänderungen innerhalb dieser Fonds bleibt der Fiskus außen vor.

Garantiefonds sind, glaubt man den Kritikern, eine Masche der Fondsgesellschaften, um Geld zu machen, indem sie die Angst der Anleger instrumentalisieren. Diese Art der Fonds lohnt sich, wenn überhaupt, nur bei Aktienfonds. Wer in ein solches Produkt investiert, kann sich darauf verlassen, am Ende der Laufzeit mindestens das eingesetzte Kapital zurückzuerhalten. Doch ein solches Versprechen gibt’s natürlich nicht zum Nulltarif. Im Grunde handelt es sich um eine Geldanlage mit Versicherung. Für Menschen, die auf ihr angelegtes Kapital angewiesen sind oder es zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen, sicher eine große Beruhigung, aber im Prinzip ein unnötiger Kostentreiber.
Hedgefonds sind eine hoch spekulative Angelegenheit. Sie bieten Chancen auf hohe Renditen, sind aber dementsprechend mit größeren Risiken behaftet. Hedgefonds arbeiten mit Derivaten, Leerverkäufen und der Aufnahme von Fremdkapital. Sie dienen außer zur Spekulation auch zur Absicherung von Risiken, daher der Name. Die meisten Hedgefonds haben ihren Sitz in Offshore-Zentren. In Deutschland waren sie bis 2004 nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Der Anbieter eines Hedgefonds muss auf den Prospekten Warnhinweise veröffentlichen, die ein bisschen an jene auf Zigarettenschachteln gemahnen. Viele dieser Produkte sind keine Fonds im ursprünglichen Sinn, sondern Investmentfonds mit größeren Freiheiten. Sie werden zu den alternativen Investments gerechnet. Es gibt auch Dachfonds für Hedgefonds. Diese Produkte sollten nur Anleger mit überdurchschnittlichen Kenntnissen der Märkte in Erwägung ziehen.

Rentenfonds investieren – wie der Name schon sagt – in Anleihen. Der Vorteil ist hier im Wesentlichen, dass der Anleger nicht selbst entscheiden muss, welche Papiere er kauft. Allerdings sollten Sie die Fondsrenditen mit denen der Einzelanlage vergleichen. Wie bei jedem Fonds kommen außerdem Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren dazu. Denn Fondsanteile können nicht kostenlos bei der Bundesschuldenverwaltung hinterlegt werden wie beispielsweise Bundesschatzbriefe. Deshalb sollten Sie sich genau erkundigen, in welche Anleihen der Fonds investiert. Am ehesten lohnt sich eine Investition in einen internationalen Rentenfonds, während bei den deutschen oft die Einzelanlage zu empfehlen ist.

Offene Immobilienfonds galten viele Jahre als besonders stabiles Investment, ja sogar als Fels in der Brandung. Und tatsächlich stiegen die Immobilienpreise ständig. Doch das hat sich geändert. Die starken Zuflüsse in offene Immobilienfonds zwangen die Manager, in immer größerem Umfang in Objekte an Top-Standorten, wie London oder Paris, zu investieren. In der Folge explodierten dort die Preise – und die Aussichten auf eine attraktive Immobilienrendite schwand. Stehen keine interessanten Objekte zur Verfügung, kann das Fondsmanagement die zugeflossenen Anlegergelder auch in Cash-Positionen halten. Dies verwässert jedoch die Gesamtrendite, da die Verzinsung am Geldmarkt vergleichsweise gering ist.

Optionsscheine und andere Derivat-Produkte eignen sich nur für erfahrene und risikobewusste Anleger. Der Optionsscheinhandel beruht auf Spekulation. Der Anleger geht — vereinfacht ausgedrückt – eine Wette auf fallende oder steigende Kurse ein. Verliert er die Wette zum Ende der Laufzeit, verfällt der Schein und der Anleger muss einen Toteiverlust verschmerzen. Konkret: Nimmt der Anleger an, dass der Wert einer Aktie sinkt, kauft er sich einen Put Optionsschein. Damit hat er das Recht, zu einem bestimmten Termin die Aktie zu einem festgelegten Preis, zum Beispiel 90 Euro, zu verkaufen. Für dieses Recht muss er eine Prämie zahlen. Hat er auf das richtige Pferd gesetzt und die Aktie fällt auf 80 Euro, kann er sie trotzdem für 90 Euro verkaufen. Mit einem Call-Schein erwirbt sich der Käufer das Recht, die Aktien zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Steigen die Kurse dieser Aktie, kann er billig einkaufen und Gewinne einfahren.

Experten raten Anlegern, nie mehr als 5 Prozent ihres Depots in Optionsscheine zu investieren und niemals auf Kredit zu kaufen. Für Optionsscheine sollte nur Geld verwendet werden, auf das der Anleger nicht angewiesen ist.

Zertifikate waren in den vergangenen Jahren die Renner am Anlagemarkt. Etwa 140 Milliarden Euro haben Anleger inzwischen in Zertifikate gesteckt. Häufig herrscht jedoch der Glaube vor, Zertifikate seien eine günstige Alternativen zu Fonds. Dabei gibt es zwischen beiden Produkten erhebliche Unterschiede. Zertifikate sind eigentlich Inhaberschuldverschreibungen, also eine besondere Form der Anleihe. Der Wert eines Zertifikats hängt davon ab, wie sich der Wert einer Aktie, eines Index, einer Branche oder einer Börse entwickelt. Es gibt mittlerweile mehr als 100.000 Papiere. Garantiezertifikate sind am beliebtesten, denn der Anleger bekommt sein Geld am Ende der Laufzeit garantiert zurück oder profitiert von Kurssteigerungen. Neben den Garantiezertifikaten gibt es noch Discounter, Bonus- und Indexzertifikate und für spekulative Anleger sogenannte Knock-Out-Zertifikate. Von Letzteren sollten vorsichtige Investoren die Finger lassen. Denn bei dieser Art von Zertifikaten ist ein Totalverlust durchaus möglich. Fällt der Kurs der Aktie oder des Index unter eine bestimmte Schwelle, ist das eingesetzte Geld weg. Sie können zwar mit einem Knock-Out-Zertifikat ordentliche Gewinne einfahren, aber das Risiko ist hoch.

Verbraucherkredite von Direktbanken und Angebote

Wer sich etwas Außergewöhnliches leisten will, hat zwei Möglichkeiten: Er kann den Kaufpreis über eine längere Periode ansparen oder er nimmt einen Kredit auf und zahlt Zinsen, also „Miete fürs Geld“. Obwohl grundsätzlich die Devise gilt, dass der beste Kredit jener ist, den man nicht braucht, macht es unter bestimmten Voraussetzungen dennoch Sinn, Fremdkapital in Anspruch zu nehmen. Muss zum Beispiel ein neues Auto angeschafft werden, weil die Reparatur des alten fahrbaren Untersatzes nicht mehr lohnt, bleibt keine Zeit, das nötige Kapital anzusparen. Off wollen Verbraucher auch besonders günstige Angebote wahrnehmen und finanzieren diese Schnäppchen mit einem kurzfristigen Kredit. Und der Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses ist ohne Darlehen in den meisten Fällen gar nicht möglich.

Ohne Kredite liefe in der Wirtschaft gar nichts. Will ein Unternehmen expandieren, ist es in der Regel auf fremdes Geld angewiesen. Und im Idealfall profitieren beide – Kreditnehmer und Kreditgeber. Dies zeigt die folgende kleine Geschichte von der Urform des ersten Kredits. Niemand weiß, ob sie sich tatsächlich so zugetragen hat, dennoch lassen sich mit diesem Gleichnis die Funktion und die wirtschaftlichen Folgen eines Kredits sehr anschaulich illustrieren. Es ist die Geschichte eines Fischers, der sich Tag für Tag abmüht, um seine Familie zu ernähren. Angel oder Netze stehen ihm nicht zur Verfügung, er versucht, die Fische mit bloßen Händen zu fangen. Und obwohl er in dieser Hinsicht im Laufe der Zeit eine gewisse Geschicklichkeit entwickelt hat, bleibt der Erfolg doch bescheiden. Eines Tages bietet ihm ein neuer Nachbar ein selbst geknüpftes Netz an. Mit dessen Hilfe sollte es möglich sein, mehr Fische zu fangen. „Da haben Sie sicher Recht, mein Freund. Und ich weiß Ihr Angebot zu schätzen. Aber ich habe kein Geld, um Ihnen dieses Netz abzukaufen“, entgegnet der Fischer auf dieses Angebot. Doch der Nachbar hat eine glänzende Idee: „Ich stelle Ihnen das Netz leihweise zur Verfügung. Sie werden dadurch mehr Fische fangen und einen Teil davon an mich abgeben.“ Sie werden es schon erraten haben: Das Netz ist sozusagen der Kredit. Und der Anteil am Fang, den der Fischer abgeben muss, stellt eine Art von „Zinsen“ dar. Letztlich profitieren beide von diesem Deal. Der Fischer erhöht seine Fangquote erheblich und kann von seiner Ausbeute bald nicht nur seine Familie ernähren und dem Lieferanten des Netzes den vereinbarten Anteil liefern. Viele Fische verkauft er zudem an weitere Nachbarn oder er tauscht sie gegen andere Lebensmittel. Seine Arbeit ist leichter geworden und sein Lebensstandard hat sich verbessert. Der Lieferant des Netzes wiederum bekommt seine Fische frei Haus geliefert und muss nicht mehr arbeiten, um sich zu ernähren. Heute würde man so etwas eine „Win-win-Situation“ nennen. Diese kleine Analogie soll Ihnen zeigen, dass unter bestimmten Voraussetzungen Kredite durchaus Vorteile für alle Beteiligten haben können.

Ratenkredit Angebote –günstiger, aber inflexibel

Der klassische Verbraucherkredit wird zeitlich befristet gewährt. Die Laufzeit liegt üblicherweise zwischen 12 und 48 Monaten, dann muss der Kredit zurückgeführt sein. Der Kunde zahlt feste Raten sowie Zinsen. Der Ratenkredit zwingt insofern stärker als der Dispositionskredit zu strenger Haushaltsdisziplin. Immerhin muss Monat für Monat die vereinbarte Rate an das Geldinstitut gezahlt werden, wodurch der Kunde seine Schulden^ sukzessive verringert. Neben dieser Übersichtlichkeit ist ein Ratenkredit in den meisten Fällen deutlich günstiger als der „Dispo“. In der Regel zahlen Sie für dieses Produkt etwa 2 bis 4 Prozent weniger Zinsen. Ein weiterer Vorteil: Der vereinbarte Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit konstant – unabhängig davon, wie sich das aktuelle Zinsniveau entwickelt. Der Kunde profitiert somit von einem hohen Maß an Planungssicherheit. Im Gegensatz dazu können die Zinsen für Dispositionskredite kurzfristig angepasst werden.

Der Ratenkredit weist jedoch einen Nachteil auf: Er ist inflexibel und lässt dem Verbraucher wenig Spielraum. Er muss seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen und kann im Gegensatz zum „Dispo“ die Rückführung nicht beliebig strecken. Die Frage, ob Sie sich für einen Dispositionskredit oder einen Ratenkredit entscheiden sollen, lässt sich leicht beantworten: Bei längeren Laufzeiten spricht alles für einen Ratenkredit, denn er ist – wie gesagt – nicht nur günstiger als der „Dispo“, sondern garantiert während der gesamten Laufzeit einen konstanten Zinssatz. Haben Sie hingegen nur kurzfristigen Finanzierungsbedarf von deutlich weniger als einem Jahr, bietet sich ein günstiger Dispositionskredit an. Wichtig: Der Dispositionskredit sollte niemals dazu verwendet werden, einen bestehenden Ratenkredit zu bedienen. Das wäre der sicherste Weg in die Überschuldung.

Die unterschiedlichen Kreditarten und Angebote

Zur Finanzierung Ihrer Anschaffungen oder zur Erfüllung ganz persönlicher Wünsche haben Sie die Wahl unter mehreren Kreditarten, die sich hinsichtlich ihrer Laufzeit, der Höhe der Zinsen, der Tilgungsmodalitäten und der Sicherheiten deutlich, unterscheiden. Generell gilt dabei: Je weniger Sicherheiten ein Kunde bietet, desto höher fallen die Zinsen aus. Der Kunde muss seinem Geldinstitut einen Risikoaufschlag zahlen – von manchen salopp als „Zitterprämie“ bezeichnet. Mit hohen Zinsen von Schuldnern mit mittelmäßiger bis schlechter Bonität kann eine Bank recht gut verdienen und wesentlich mehr vereinnahmen, als das aktuelle Zinsniveau gerade hergibt. Für manche Geldhäuser war in den vergangenen Jahren daher die Versuchung groß, durch die Vergabe von Risikokrediten höhere Erträge zu erwirtschaften und dadurch schwache Margen in anderen Geschäftsfeldern auszugleichen. Doch diese Strategie ist naturgemäß mit erheblichen Risiken verbunden, wie die sogenannte „Subprime-Krise“ in den Jahren 2007/2008 sehr nachdrücklich zeigte: Besonders US-amerikanische Banken vergaben in Zeiten niedriger Zinsen Immobiliendarlehen an Kunden mit zweifelhafter Bonität. Als dann jedoch das Zinsniveau deutlich stieg, waren viele der stolzen Hausbesitzer nicht mehr in der Lage, ihre Darlehen zu bedienen. Dadurch gerieten selbst renommierte Banken ins Wanken und rissen das gesamte weltweite Finanzsystem in die Krise. In der Folge verschlechterten sich sogar die Wachstumsaussichten in den führenden Industrienationen. Das zeigt: Kreditnehmer und Kreditgeber müssen beide immer die Risiken im Blick behalten. Sorglosigkeit auf der einen oder anderen Seite kann gravierende Folgen haben. Die Wahl des für die individuellen Bedürfnisse wirklich passenden Kredits ist ein wichtiger Teil dieses Risikomanagements.

Unter folgenden gängigen Kreditarten können Sie wählen:
•Dispositionskredit (auch „Dispo“ oder Kontokorrentkredit genannt)
•Ratenkredit
•Abrufkredit (Rahmenkredit)
•Lombardkredit

Eine weitere Möglichkeit der kurzfristigen Finanzierung besteht im Einsatz von Kreditkarten. Dieses Thema haben wir an anderer Stelle in diesem Geldanlageportal bereits behandelt, deshalb wollen wir uns auf den folgenden Seiten auf die oben genannten und im deutschsprachigen Raum überwiegenden Formen der privaten Finanzierung konzentrieren und die einzelnen Kreditarten etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Sparen und Anlegen bei Direktbanken und gute Angebote

Sparen und Anlegen funktioniert bei Direktbanken im Prinzip wie bei anderen Geldinstituten auch. Sie haben eben nur keinen Berater, der Ihnen gegenübersitzt und mehr oder weniger von den Interessen seines Arbeitgebers gelenkte Vorschläge macht. Wer bei einer Direktbank in die Geldanlage einsteigt, sollte sich folglich zunächst dieselben Fragen stellen, die auch ein Filialbanken-Kunde beantworten müsste:

Was ist für mich bei der Geldanlage wichtig – möglichst viel Rendite oder größtmögliche Sicherheit?
Habe ich einen kurzfristigen oder eher einen langfristigen Anlagehorizont, das heißt, will ich mir nächstes Jahr ein neues Auto kaufen, in fünf Jahren eine Eigentumswohnung zulegen oder möchte ich für die Rente Vorsorgen? Bin ich über die Vor- und Nachteile bzw. die Risiken der verschiedenen Anlageformen ausreichend informiert, um sie wirklich beurteilen zu können?
Möchte ich einmalig einen großen Geldbetrag anlegen oder kann ich nur monatlich kleinere Beträge investieren, zum Beispiel in Form eines Sparplans?

Praxistipp:
Wenn Sie Informationen über die verschiedenen Anlageformen benötigen und Ihnen die Angaben auf den Websites der Direktbanken nicht ausreichen, können Sie sich zusätzlich in einschlägigen Zeitschriften und auf den Homepages verschiedenster Finanzinformationsdienste wie zum Beispiel Onvista, wallstreet-online o.ä. kundig machen. Natürlich können Sie auch ganz nonchalant zu einer Filialbank gehen und sich dort ausführlich informieren lassen. Es gibt aufgrund einer Beratung keinen Zwang, dort anzulegen. Die meisten Direktbanken bieten auf ihren Internetseiten die Möglichkeit, Musterdepots einzurichten, also gewissermaßen risikolos zu spielen. Dazu müssen Sie allerdings Kunde sein. Wenn Sie zum Beispiel bereits ein Girokonto bei einer Direktbank haben, können Sie – bevor Sie in die Geldanlage einsteigen – erst einmal ein solches Musterdepot anlegen und sehen, wie weit Sie mit Ihren Ideen kommen würden. Das kann man übrigens auch bei viele Finanzinformationsdiensten machen. Interessant ist es auch, sogenannte Watchlists zu führen. Darin können Sie zum Beispiel Aktien oder Fonds eintragen, die Sie beobachten möchten.

Beratung und MiFID
Über Ihre Geldanlage würden Sie normalerweise mit Ihrem Bankberater sprechen. Er ist nach neuen gesetzlichen Bestimmungen wie der MiFID verpflichtet, das ausführlich zu tun. Diese Regelung gilt generell auch für Direktbanken, allerdings mit Einschränkungen. MiFID ist das Kürzel für eine EU-Richtlinie: Markets in Financial Instruments Directive (Kurzform Finanzmarktrichtlinie). Sie trat EU-weit am 1. November 2007 in Kraft. In Deutschland wurde sie mit dem Finanzmarktrichtlinie-Umsetzungsgesetz (Frug) in nationales Recht übertragen. MiFID soll für mehr Transparenz bei der Anlageberatung sorgen. Sie verpflichtet die Bank dazu, „ehrlich, redlich und professionell im besten Interesse des Kunden zu handeln“. Das heißt zum Beispiel, dass die Banken erstmals die Kosten für Finanzdienstleistungen offenlegen müssen. Sogar die Provisionen müssen ausgewiesen werden. Doch auch vom Kunden wird mehr erwartet. Er muss Angaben über seinen Beruf, Informationsstand und seine Vermögensverhältnisse machen. Banken, Anlageberater und Vermögensverwalter sollen damit in die Lage versetzt werden, festzustellen, was der Kunde über Geldanlage weiß bzw. wissen kann und was sie ihm empfehlen können oder dürfen. Sie müssen sichergehen, dass der Kunde das Risiko bestimmter Anlageformen tatsächlich versteht und finanziell tragen kann. Das Beratungsgespräch muss dokumentiert werden.

Experten halten MiFID allerdings zumindest teilweise für einen zahnlosen Tiger. So ist etwa ein Wechsel der Einstufung, welche die Bank aufgrund der Kundenangaben vornimmt, auf ausdrücklichen Wunsch des Anlegers möglich. Auch die Vorgabe, dass Kundenaufträge „bestmöglich“ ausgeführt werden müssen, ist eine weiche Sache. Die Bank muss lediglich für jede Kategorie von Finanzinstrumenten Ausführungsgrundsätze formulieren, die im Durchschnitt der Orders ein bestmögliches Ergebnis sicherstellen. Dem Kunden muss zudem erläutert werden, nach welchen Kriterien die Handelsplätze ausgewählt werden. Diesen Ausführungsgrundsätzen muss der Kunde zustimmen oder andere Weisungen erteilen.

Direktbanken und MiFID
Auch Direktbanken beraten ihre Kunden, allerdings nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern eher von Telefonhörer zu Telefonhörer oder schriftlich auf der Internetseite. Manche Direktbanken, zum Beispiel CortalConsors, verfügen über Beratungsstellen oder Berater, die auf Wunsch direkt mit dem Kunden kommunizieren.

Auf der Flomepage der ING-DiBa findet sich ein Dokument mit dem Titel „Anlegerschutz bei der ING-DiBa nach MiFID“. Fazit der Ausführungen: Die Direktbank betreibt bereits aktiven Anlegerschutz, indem sie den Anleger auf ihren Internetseiten umfassend informiert, ihm Vergleiche der verschiedenen Fiandelsplätze ermöglicht und größtmögliche Transparenz schafft.
Die Direktbanken haben sich für das „Weisungsprinzip“ entschieden. Das bedeutet, der Kunde füllt bei einer Order den WpHG-Bogen aus (Fragebogen gemäß dem Wertpapierhandelsgesetz), die Bank spricht möglicherweise eine Warnung aus. Der Kunde kann sich explizit darüber hinwegsetzen und seine Order trotzdem platzieren. Das gilt für die Art der Anlageform und für die Ausführung. Eigentlich bleibt alles beim Alten. Dazu die ING- DiBa: „Der Anleger bleibt trotz der MiFID-Regelungen souverän und trifft selbstständig seine Anlageentscheidungen. Gleichzeitig erhält er von der ING-DiBa die bestmöglichen Entscheidungshilfen für seine Wertpapiergeschäfte.“

Beim Fondskaufbares Geld sparen und weitere Angebote

Wer Anteile an Fonds erwirbt, muss in der Regel Ausgabeaufschläge zahlen. Das sind meistens zwischen 4 und 5 Prozent, falls Sie bei einer Filialbank kaufen. Für die hauseigenen Produkte wird mitunter ein Rabatt gewährt, sodass Sie nur auf 2,5 oder 3 Prozent kommen. Hier bieten Ihnen Direktbanken einen unbestreitbaren Vorteil, denn diese Institute berechnen deutlich geringere oder gar keine Ausgabeaufschläge. Bei manchen Banken gibt es „Fonds des Monats“ zu besonders günstigen Konditionen oder ähnliche Rabattaktionen.
Es lohnt sich, hier zu vergleichen. Kostenlose Depotführung und -Verwaltung ist nahezu Standard. Nach den anderen Gebühren sollten Sie sich ebenfalls erkundigen, aber normalerweise bieten die Direktbanken heute ein günstig verzinstes und gebührenfreies Verrechnungskonto, kostenlose Echtzeit-Kurse sowie günstige Konditionen für die Orders an.

Die Fakten auf einen Blick
Tagesgeld- und Festgeldkonten sind sichere und bequeme Formen der Geldanlage und eine interessante Alternative zu den traditionellen Sparbüchern.
Je höher die Renditechancen einer Geldanlage, desto höher das Risiko.
Überlegen Sie sich genau, welches Risiko Sie persönlich eingehen möchten – in welchem Verhältnis bei Ihnen Rendite und Sicherheit stehen sollen.
Investieren Sie niemals Geld in risikoreiche Anlagen, das Sie brauchen. Nehmen Sie dafür nur Geld, auf das Sie nicht angewiesen sind.
Streuen Sie Ihr Kapital. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Schaffen Sie sich, ein ausgewogenes Portfolio mit verschiedenen Produkten und überprüfen Sie regelmäßig, ob alles noch stimmig ist und zu Ihrer Lebenssituation passt.
Halten Sie eine Liquiditätsreserve bereit, zum Beispiel in Form von Tagesgeld.
Bedenken Sie, dass Aktien eine langfristige Anlage sind. Der Anlagehorizont sollte (abgesehen von Spekulationen) mindestens fünf Jahre betragen.

Lassen Sie sich keine Schnäppchen oder „todsicheren Tipps“ aufschwatzen. Egal, worin Sie investieren, schauen Sie sich das Produkt genau an, informieren Sie sich umfassend. Nutzen Sie die Informationen und Instrumente, die Ihnen die Direktbanken zur Verfügung stellen.
Investieren Sie an der Börse antizyklisch: Kaufen Sie, wenn die Preise niedrig sind bzw. fallen, und verkaufen Sie, wenn sie steigen.
Halten Sie im Aktienbereich nicht an permanenten Verlierern fest. Trennen Sie sich, bevor es zu spät ist.

Tagesgeldkonten als Bestseller, launische Geldmarktfonds und Angebote

Kostenlose Tagesgeldkonten gehören – wie erwähnt – zu den Bestsellern der Direktbanken. Sie sind für jeden Sparer und Anleger vorteilhaft. Der Kleinsparer kann auf diesen Konten Geld ansammeln für besondere Anschaffungen oder Steuernachzahlungen, der Investor kann sich auf das Tagesgeldkonto ein risikoloses Sicherheitspolster legen. Solche Konten bietet eigentlich jedes Geldinstitut an, aber bei den Direktbanken sind die Konditionen in der Regel günstiger als bei den Filialbanken. Allerdings sollte man sich nicht nur von den guten Zinsen und der kostenlosen Kontoeinrichtung und füh-rung blenden lassen, sondern auf jeden Fall die Konditionen vergleichen, besonders die zwischen den Direktbanken. Die Zinsen auf Tagesgeldkonten erweisen sich nämlich oft als Lockvögel für Neukunden. Wenn man sich diese Angebote genauer anschaut, entdeckt man fast immer den einen oder anderen Haken. Sehr gute Zinsen aufs Tagesgeld werden oft nur für einen begrenzten Zeitraum gewährt oder nur für eine bestimmte Summe. Nach Ablauf einer Frist von beispielsweise sechs Monaten erhält der Neukunde dann eine niedrigeren Zins, den auch die bisherigen Kunden bekommen.

Täglich verfügbar
Das große Plus eines Tagesgeldkontos ist seine Verfügbarkeit. Geld auf dem Tagesgeldkonto kann jederzeit benutzt bzw. abgehoben oder überwiesen werden. Das verleiht dem Anleger eine extrem hohe Flexibilität. Allerdings kann die Verzinsung dieser Konten von einem Tag auf den anderen angepasst werden.

Launische Geldmarktfonds
In Zeiten steigender Zinsen oder schlecht laufender Börsen stellen für viele Anleger Geldmarktfonds eine Alternative dar, um zum Beispiel Geld „zu parken“. Geldmarktfonds haben dabei in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Diese Entwicklung ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten. Auf Tagesgeldkonten können Banken attraktive Sonderkonditionen gewähren, so wie es die Direktbanken zur Neukundengewinnung machen. Bei Geldmarktfonds ist das nicht möglich. Sie bilden die tatsächlich am Markt erzielbare Rendite ab. Im Jahr 2005 zum Beispiel erzielten 135 Geldmarktfonds nach Berechnungen von Standard & Poor’s im Durchschnitt eine Rendite von gerade einmal 1,7 Prozent. Die bundesweit tätigen Direkt- und Spezialbanken kamen während dieser Zeit mit der Rendite ihrer Tagesgeldkonten niemals unter die Zwei-Prozent-Marke. Hinzu kommt, dass zwar die meisten Geldmarktfonds ohne Ausgabeaufschläge arbeiten, aber die Verwaltungsgebühren, die zwischen 0,3 und 0,7 Prozent liegen, auch erst einmal verdient werden müssen.

Schnell und einfach – die Depoteröffnung für Direktbanking

Für die Eröffnung eines Wertpapierdepots bei einer Direktbank oder einem Direktbroker gelten dieselben Vorschriften wie für die Einrichtung eines Giro- oder Sparkontos. Das heißt: Der Kunde muss seine Personalien durch das beschriebene Postident-Verfahren überprüfen und bestätigen lassen. Unterhält er bereits ein Konto bei der betreffenden Direktbank, entfällt diese Prozedur.
Die meisten Kunden verfügen bereits über ein Wertpapierdepot bei ihrer Hausbank oder bei einer Fondsgesellschaft. Selbstverständlich kann jeder Anleger mehrere Depots führen – ebenso wie man mehrere Konten unterhalten kann. Da Direktbanken ihre Depots in vielen Fällen sogar gebührenfrei anbieten, entstehen somit keine zusätzlichen Kosten durch ein zweites Wertpapierdepot, allerdings erschwert eine solche Strategie die Übersichtlichkeit. In den Jahren des ungezügelten Aktienbooms zur Jahrtausendwende, als viele Anleger die Papiere von Unternehmen zeichneten, die neu an die Börse kamen, und damit anfangs zum Teil viel Geld verdienten, mag es Sinn gemacht haben, zwei oder drei Depots zu unterhalten. Dadurch stiegen nämlich die Chancen, bei der Zuteilung der in der Regel stark überzeichneten Aktien berücksichtigt zu werden. Heute indessen gehen mehrere Depots auf Kosten der Transparenz und verursachen nur unnötigen Papierkrieg (so müssen zum Beispiel mehrere Freistellungsaufträge erteilt und gegebenenfalls dem Finanzamt mehrere Jahresbescheinigungen über die realisierten Kapitalerträge vorgelegt werden).

Es empfiehlt sich daher, die im alten Depot gebuchten Wertpapiere ins neue Depot übertragen zu lassen. Das ist einfach und verursacht keinerlei Kosten für den Kunden. Und so gehen Sie vor: Sie beantragen bei der Direktbank bzw. bei einem Direktbroker die Eröffnung eines Wertpapierdepots. Nach dem vorgeschriebenen Weg zur Identifikation beauftragen Sie Ihre neue Bank mit der Depotübertragung. Hierzu füllen Sie einfach einen entsprechenden Auftrag aus und senden diesen an das „neue“ Geldinstitut. Um alles andere kümmert sich die Bank. Für eine solche Depotübertragung dürfen normalerweise keine Kosten entstehen. Sollte Ihre ehemalige Bank dennoch Gebühren berechnen, fragen Sie bei Ihrer Direktbank nach, inwieweit diese für die Kosten aufkommt. In manchen Fällen zeigen sich die Direktbanken in dieser Hinsicht kulant.

Praxistipp:
Die Übertragung von Wertpapieren nimmt erfahrungsgemäß einige Tage in Anspruch. Bitte beachten Sie, dass Sie in dieser Zeit mit den zur Übertragung anstehenden Papieren nicht handeln können. Sie sind also zum Beispiel nicht in der Lage, Ihre Aktien in diesem Zeitraum zu verkaufen, selbst wenn dies aufgrund der aktuellen Marktentwicklung angebracht wäre. Sie sollten daher eine Depotübertragung nicht unbedingt in einer Phase sehr hoher Volatilität, also stark ausgeprägter Schwankungen, vornehmen.
Die Wahl eines günstigen Depots
Darauf sollten Sie achten:
-Kostenlose Depotführung
-Günstige Transaktionskosten
-Fonds mit rabattierten Ausgabeaufschlägen
-Umfassendes Informationsangebot im Internet
-Zusätzliche Serviceleistungen, zum Beispiel „Außerbörslicher Handel“
-Gut verzinstes Transaktionskonto

Die Fakten auf einen Blick
Auch bei Direktbanken müssen Sie sich identifizieren. Dies geschieht durch das Postident-Verfahren.
Für das Postident-Verfahren entstehen Ihnen keine Kosten. Sie müssen sich bei Ihrer Direktbank nur einmal legitimieren. Sollten Sie dort ein weiteres Konto oder Depot eröffnen, ist kein neues Postident-Verfahren nötig. Kunden, die ihr Girokonto bei einer Direktbank unterhalten, können sich entweder an institutseigenen Geldausgabeautomaten oder mithilfe von Kreditkarten an jedem in- und ausländischen Automaten der entsprechenden Kartenorganisation mit Bargeld versorgen.

Erkundigen Sie sich vor der Kontoeröffnung, wie oft und gegebenenfalls in welchem Umfang Sie kostenlos Geld von Automaten abheben können. Viele Direktbanken bieten Kreditkarten zu sehr günstigen Konditionen an. Wer ein Girokonto eröffnet, erhält die Karte häufig kostenlos. Entscheidet sich der Kunde nur für die Kreditkarte, zahlt er eine vergleichsweise günstige Jahresgebühr. Auch die Versorgung mit Bargeld in fremden Währungen und mit Travellerschecks ist bei Direktbanken meist gewährleistet. Falls Sie mit Ihrem Wertpapierdepot zu einer Direktbank wechseln möchten, kümmert sich das neue Geldinstitut in Ihrem Auftrag um die Übertragung der in Ihrem bisherigen Depot enthaltenen Wertpapiere.
Während des Depotübertrags können Sie mit Ihren Wertpapieren nicht handeln.

Sparen mit Sparbuch oder doch nicht

„Schlachtet das Sparschwein!“ Mit diesem etwas martialischen Slogan versuchte eine Bank, auf dem Höhepunkt des Börsenbooms aus einem Land der Sparer eine Nation der Aktionäre zu machen. Und zunächst stieß das Kreditinstitut damit durchaus auf offene Ohren. Die Deutschen plünderten ihre Sparkonten und steckten das Geld vorrangig in „Wachstumsaktien“, die neu auf den Markt kamen und schnelle Gewinne versprachen. Im Jahr 2001 sanken die Spareinlagen der Deutschen nach Angaben der Bundesbank auf 538 Milliarden Euro. Doch kaum zwei Jahre später wünschte sich so mancher Anleger, er hätte damals weiter auf das altmodische Sparschwein gesetzt. Dafür gibt es zwar nur vergleichsweise geringe Zinsen, die noch dazu versteuert werden müssen, falls sie den Sparerfreibetrag überschreiten, doch immerhin hätte der Bankkunde keine Verluste erlitten.
Nach dem für viele Anleger schmerzhaften Ende der Börseneuphorie standen sichere Sparformen hoch im Kurs: „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, schien die Devise der Bankkunden zu lauten. Dennoch führte dies nicht zu einer Renaissance des traditionellen Sparbuchs. Und dies war für beide Seiten durchaus von Vorteil. Für die Banken bedeuten Sparbücher einen vergleichsweise hohen Arbeitsaufwand. So erfolgen Ein- und Auszahlungen in der Regel in bar und müssen einzeln eingetragen werden – viel Arbeit für die Damen und Herren in den Filialen. Von den jährlichen Zinsgutschriften zwischen Weihnachten und Neujahr ganz zu schweigen. Entsprechend gering fallen die Zinsen für diese antiquierte Sparform aus. Also suchen auch die Kunden nach besser verzinsten1, aber ebenso sicheren Alternativen. Und sie fanden sie vor allem in den Produktportfolios der Direktbanken: einfache Sparformen, kaum erklärungsbedürftig, überdurchschnittlich verzinst und trotzdem sicher. Mit Sparkonten, die diesen Anforderungen der Kunden entsprachen, warben die filiallosen Geldinstitute in erster Linie den Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken in den vergangenen Jahren Millionen von Kunden ab. Insbesondere die sehr flexiblen Tagesgeldkonten erwiesen sich als äußerst erfolgreiches Instrument zur Neukundengewinnung.
Nicht von ungefähr setzen die Direktbanken vorrangig auf diese Sparprodukte. Sie sind bestens geeignet für den Direktvertrieb, verursachen wenig Arbeit und erreichen eine große und breit gestreute Zielgruppe – vom Kleinsparer, der etwas Geld auf die hohe Kante legt, bis hin zum Aktieninvestor, der mit einem sicheren Sparpolster seine Risiken im Wertpapierbereich reduzieren möchte.
Es ist mithin ein Verdienst der Direktbanken, dass Anleger sich in Scharen vom althergebrachten Sparbuch mit mickriger Verzinsung verabschiedet haben und dass auch die Filialbanken gezwungen wurden, neue, attraktivere Produkte anzubieten. Trotzdem haben die Bundesbürger noch viel zu viel Geld auf größtenteils schlecht oder gar nicht verzinsten Girokonten. Die Bankkunden verschenken dadurch jedes Jahr viele Milliarden Euro an Zinsen. Laut Monatsbericht der Deutschen Bundesbank lagen im Februar 2007 etwa 450 Milliarden Euro auf Girokonten. Eine Untersuchung des Finanzdienstleisters FMH förderte zutage, dass die durchschnittliche Verzinsung von Girokonten bei nicht einmal 0,5 Prozent pro Jahr lag. Die Verzinsung von Tagesgeldkonten dagegen liegt im Mittel bei 2,45 Prozent. Das sind rund 400 Prozent mehr als auf einem durchschnittlich verzinsten Girokonto. Auf Sparbüchern mit niedriger Basisverzinsung und dreimonatiger Kündigungsfrist lagen laut Deutscher Bundesbank im Februar 2007 etwa 103 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Spareckzins lag bei 1,14 Prozent pro Jahr. Daraus resultiert ein Vorteil von 115 Prozent für das Tagesgeldkonto. Anleger könnten also durch den simplen Übertrag ihres Geldes von Girokonten und Sparbüchern auf Tagesgeldkonten 10 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr zusätzlich kassieren.
Sparbücher gibt es bei den Direktbanken ohnehin nicht, aber natürlich bieten sie wie andere Banken auch Sparpläne an, bei denen der Sparer jeden Monat einen festen Betrag einzahlt. Meistens liegt der monatliche Mindestbetrag bei 75 bis 100 Euro. Später kann sich der Kunde das Guthaben komplett oder in monatlichen Raten auszahlen lassen. Vermögenswirksame Leistungen können auf diese Weise ebenfalls bei vielen Direktbanken angelegt werden. Auch hier sollten Sie vergleichen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.

In manchen Fällen erweisen sich Fondsparpläne als sinnvolle Alternative. Die Rendite ist je nach Fonds höher als bei einem normalen Sparplan. Hier sollten Sie allerdings darauf achten, dass verschiedene Fonds eine unterschiedliche Anlagedauer nötig machen und eventuell ein höheres Risiko bergen als ein Sparplan nach dem Sparbuchprinzip. Zum Beispiel macht ein Fondssparplan für einen Aktienfonds nur dann Sinn, wenn er auf Dauer angelegt ist, also mindestens fünf Jahre, eher mehr. Aktien sind nun einmal keine kurzfristige Anlage. Einer der Vorteile des Fondssparens ist die Flexibilität. Sie können jederzeit die Einzahlung beenden, die Höhe des Sparbetrags reduzieren oder erhöhen und in einen anderen Fonds wechseln.
Natürlich bieten Direktbanken ebenso wie Filialbanken Sparpläne für alle gängigen Fonds an, also zum Beispiel auch für Rentenfonds, gemischte Fonds oder sogenannte Balance-Produkte, in denen sich Fonds unterschiedlichster Art befinden, deren Anteile am Gesamtpaket dem Lebensalter des Sparers angepasst werden – also risikoreicher in jungen Jahren, eher auf Sicherheit bedacht im fortschreitenden Alter.

Festgeldkonten, das Warten wird belohnt

Festgeldanlagen werden mitunter als „Termineinlagen“ oder „Termingeld“ bezeichnet. Festgeld bringt meistens etwas höhere Zinsen als Tagesgeld, allerdings für einen genau vereinbarten Zeitraum von drei, sechs oder zwölf Monaten. Je mehr Sie anlegen und je länger, desto höher ist in der Regel der vereinbarte Zinssatz. Im Wirtschaftsteil der großen überregionalen Tageszeitungen werden die Geldmarkt- und Termingeldsätze für den Handel unter Banken aufgeführt. Als Privatkunde müssen Sie mit einem Abschlag von einem halben bis einen Prozentpunkt rechnen. Direktbanken führen Festgeldkonten gebührenfrei. Sie können sogar mehrere Festgeldkonten kostenlos anlegen. Normalerweise gilt: Je länger Sie Ihr Geld festlegen, desto höher fällt der Zinssatz aus. Insbesondere vor drohenden Rezessionen kann es jedoch zu einer inversen Zinsstruktur kommen. Dann bringt eine kurzfristige Anlage höhere Zinsen als eine längerfristige. Dieses Phänomen trat in Deutschland besonders deutlich nach der Wiedervereinigung auf, als die öffentliche Hand und private Unternehmen einen hohen kurzfristigen Kapitalbedarf zur Finanzierung ihrer Investitionen in den östlichen Bundesländern hatten.
Das unterscheidet Festgeld von Tagesgeldkonten:

•fester Anlagebetrag, der während der Laufzeit nicht verändert werden kann
•Mindestanlagebetrag
•festgelegte Laufzeit, meist zwischen 3 und 12 Monaten
•festgelegter Zinssatz für die ganze Laufzeit y während der Laufzeit nicht verfügbar
•Zinsen werden am Ende der vereinbarten Laufzeit abgerechnet.

Ein Festgeldkonto lohnt sich also nur, wenn Sie das dort angelegte Geld auf keinen Fall während der Laufzeit brauchen. Damit ist Festgeld neben dem Tagesgeld das ideale „Parkkonto“ für größere Be- träge. Der Ertrag ist berechenbarer, weil der Zinssatz für die gesamte Laufzeit feststeht. Wird das Geld fällig, können Sie es entweder gleich wieder anlegen oder abrufen.