Haupt- oder Zweitbankverbindung, Angebote

Angenommen, Sie haben sich für die Zusammenarbeit mit einer Direktbank entschieden. Nun stellt sich die weitergehende Frage: Möchten Sie nur ganz bestimmte Dienstleistungen des Geldinstituts in Anspruch nehmen oder haben Sie sich vorgenommen, Ihrer bisherigen Hausbank voll und ganz den Rücken zu kehren? Gehen wir zunächst davon aus, dass Sie sich nur für ganz bestimmte Dienstleistungen der filiallosen Bank entscheiden, zum Beispiel für ein Festgeldkonto, ein Wertpapierdepot oder eine Baufinanzierung. In diesem Fall müssen Sie bei Ihrer bisherigen Bank weiterhin ein Girokonto unterhalten, das hinfort als sogenanntes Referenzkonto fungiert, über das auch alle Geschäfte mit der Direktbank abgewickelt werden.

Praxisbeispiel 1:
Sie lassen bei einer Direktbank einen Sparplan einrichten, In den Sie monatlich 100 Euro einzahlen. Diesen Betrag bucht das Institut zum vereinbarten Zeitpunkt vom Girokonto bei Ihrer Hausbank ab und schreibt es Ihrem Sparplan gut. Am Ende der Laufzeit möchten Sie über den angesparten Betrag verfügen. In diesem Fall überweist die Direktbank das Geld wieder auf Ihr Girokonto. Ähnlich sind die Abläufe, wenn Sie sich für ein Tagesgeldkonto entscheiden, um Ihre überschüssige Liquidität gut verzinst anzulegen. Sie überweisen das Geld von Ihrem Girokonto bei einer Filialbank auf das kostenlose Tagesgeldkonto der Direktbank. Sollten Sie über Ihr Guthaben oder Teile davon verfügen wollen, wird Ihnen der Betrag meist innerhalb von 24 Stunden auf Ihr Girokonto überwiesen.

Praxisbeispiel 2:
Sie entscheiden sich für ein kostenloses Wertpapierdepot bei einer Direktbank und ordern Ihre Aktien, Rentenpapiere, Zertifikate oder Fondsanteile fortan online oder telefonisch. Mit Eröffnung des Depots erhalten Sie ein Transaktionskonto, über das Ihre Wertpapierkäufe und -Verkäufe abgewickelt werden. Auf dieses Konto werden Ihnen ferner Zinsen, Dividenden und andere Kapitalerträge überwiesen. Tipp: Erkundigen Sie sich nach der Verzinsung auf diesem Transaktionskonto. Sie ist in den meisten Fällen äußerst gering. Faire Direktbanken bieten Ihnen ein besser verzinstes Tagesgeldkonto als Transaktionsplattform an. Das macht sich spätestens dann positiv bemerkbar, wenn Sie sich in unsicheren Börsenzeiten mit Käufen zurückhalten und Ihr Kapital für einige Wochen auf diesem Transaktionskonto „parken“. Wenn Sie nun Wertpapiere verkaufen und über die Erträge verfügen wollen, müssen Sie sich das Geld vom Transaktionskonto auf das Girokonto bei Ihrer Hausbank überweisen lassen.
Falls Sie also nur bestimmte Dienstleistungen eines filiallosen Geldinstituts in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie die Geschäftsbeziehung zu Ihrer Hausbank aufrechterhalten. Insbesondere wenn Sie häufig größere Bareinzahlungen oder -auszahlungen wünschen, erweist sich das Girokonto bei der Bank vor Ort als Vorteil. Allerdings gibt es längst noch nicht alle Girokonten zum Nulltarif. Vor allem die Sparkassen und Genossenschaftsbanken langen in dieser Hinsicht mitunter kräftig zu. Doch der Trend geht eindeutig zum gebührenfreien Girokonto.

Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Bankverbindungen Sie unterhalten, desto schwieriger wird es, den Überblick nicht zu verlieren. Erhalten Sie von mehreren Instituten Kapitalerträge (zum Beispiel Dividenden von Ihrem Direktbroker und Zinsen vom Sparbuch Ihrer Volksbank), so müssen Sie beiden Instituten einen Freistellungsauftrag erteilen, um Ihren Sparerfreibetrag voll ausschöpfen zu können. Die Summe der erteilten Freistellungsaufträge darf jedoch die Höchstbeträge (801 Euro bei Singles, 1602 Euro bei Verheirateten) nicht überschreiten, sonst droht früher oder später unangenehme Post vom Finanzamt. Falls Sie also Wert legen auf Bequemlichkeit und gleichzeitig Gebühren für das Girokonto bei Ihrer Filialbank sparen möchten, machen Sie einfach die Direktbank zu Ihrer Hausbank und eröffnen Sie dort auch Ihr Girokonto. Worauf Sie dabei unbedingt achten sollen, verraten wir Ihnen später noch im Detail.

Phase der Konsolidierung bei den Direktbanken und Angebote

Auch bei den breiter aufgestellten Direktbanken setzte in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre eine allmähliche Konsolidierungs- und Konzentrationsphase ein. Auffallend dabei ist, dass zunehmend ausländische Finanzdienstleister den deutschen Markt für das filiallose Bankgeschäft entdeckten. Die 1957 gegründete CC-Bank (CC = Car Kredit), die sich in den ersten Jahren auf die Finanzierung von Autos und anderen privaten Konsumgütern konzentriert hatte, wurde 1996 zur hundertprozentigen Tochter der spanischen Großbank Santander Central Hispano. Die CC-Bank – einer der Pioniere im Telefonbanking – bot neben dem Aktivgeschäft (Konsumentenkredite) im Passivbereich vor allem einfache Sparprodukte an, wie zum Beispiel Tagesgeldkonten. Im Jahr 2002 fusionierte die CC-Bank mit der AKB Privat- und Handelsbank, im Jahr darauf wurde sie mit der Santander Direkt Bank verschmolzen.

Bereits im Jahr 1999 hatte die damalige Allgemeine Deutsche Direktbank (heute ING-DiBa) die zur Bankgesellschaft Berlin gehörende Bank GiroTel – ein eher kleineres Institut – übernommen. Die Bank GiroTel hatte in den 1990er-Jahren einen interessanten, wenngleich nicht sonderlich erfolgreichen Versuch gestartet, dem Direkt Banking gleichsam ein „elektronisches Gesicht“ zu geben, und setzte auf Videobanking und Bildtelefonie.
Gemessen an den Kundenzahlen war die ehemalige Quelle-Bank bis Ende der 1990er-Jahre die größte Direktbank in Deutschland. Sie gehörte – ebenso wie die frühere Norisbank – zur Schickedanz-Unternehmensgruppe, die in den Wirtschaftswunderjahren ein wahres Firmenkonglomerat aufgebaut hatte, zu dem neben Banken und Versicherungen auch Brauereien sowie die Hersteller weltbekannter Markenartikel zählten. Um die Expansion in den neuen Bundesländern zu finanzieren, trennte sich die Familie Schickedanz von zahlreichen dieser Unternehmen. Die Norisbank wechselte zunächst zur HypoVereinsbank, später zum genossenschaftlichen Finanzverbund und ist seit 2006 ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank. Die einstige Quelle Bank, die im Gegensatz zur Norisbank kein Filialnetz unterhielt, firmierte ab dem Jahr 1999 unter dem Namen Entrium und ging an die Börse. Ihr Debüt am „Neuen Markt“ hatte die Bank am 20. September 1999. Im Gegensatz zu den anderen börsennotierten Direktbrokern war die Entrium Direct Bankers als Direktbank breiter aufgestellt und konzentrierte sich nicht allein auf den Wertpapierhandel. Das machte sich im Kurs der Aktie bemerkbar: Während die Kurse der anderen Direktbroker nach dem jähen Ende des Börsenbooms nahezu ins Bodenlose stürzten, hielten sich die Kursverluste bei Entrium in Grenzen.
Etwa ein Jahr nach dem Börsengang trennte sich die Schickedanz-Unternehmensgruppe von ihrer Mehrheit an Entrium und verkaufte ihre Aktienpakete an ein italienisches Kreditinstitut. Von dort ging die Direktbank im Jahr 2003 an die niederländische ING- Gruppe. Seit April 2004 ist die ehemalige Entrium-Bank in die ING- DiBa integriert.
Auch die Augsburger Aktienbank wechselte mehrfach den Eigentümer. So gehörte die Direktbank einige Zeit zur Allianz-Gruppe. Im Jahr 2002 wurde sie von der LVM Versicherung übernommen. Die Advance Bank schließlich – angetreten mit dem Ziel, sich als „Direktbank mit Beratung“ zu positionieren – wurde mittlerweile wieder in den Allianz-Dresdner-Bank-Konzern reintegriert.

Den Erfolg der filiallosen Institute – besonders im Spareinlagen- und Wertpapiergeschäft – spürten naturgemäß zunächst die Sparkassen, die unter den Geldinstituten nach wie vor absolute Marktführer im deutschen Privatkundengeschäft sind. Die Frankfurter Sparkasse reagierte im Jahr 1996 auf die zunehmende Konkurrenz mit der Gründung einer eigenen Direktbank, der 1822direkt.

Direktbanking, Direktbrokerage oder Onlinebanking wählen und Angebote

Vielleicht haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt: Was genau ist eigentlich Direktbanking? Wie unterscheidet es sich von Direktbrokerage und vor allem von Onlinebanking, das mittlerweile so gut wie jede Bank und Sparkasse in Deutschland anbietet? Sorgen wir an dieser Stelle für Klarheit und nehmen hierzu einige Begriffe unter die Lupe, die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchen, hinter denen aber zum Teil ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle stehen. Die noch immer vorherrschende Begriffsverwirrung führte in den vergangenen Jahren häufig zu einer gewissen Verunsicherung, da alle filiallosen Finanzdienstleister gleichsam „in einen Topf geworfen“ wurden.

Zunächst gilt es, zwischen den Produktpaletten der einzelnen Anbieter zu differenzieren. Direktbanken halten das gesamte Angebotsspektrum einer Hausbank bereit. Das reicht vom Gehalts- und Sparkonto über Konsumenten und Abrufkredite bis hin zum Wertpapiergeschäft und der Baufinanzierung. Direktbroker (mitunter auch als Onlinebroker oder Discountbroker bezeichnet) beschränken sich hingegen weitgehend auf das Wertpapiergeschäft, also auf den Kauf und Verkauf von Aktien, Anleihen, Optionsscheinen, Zertifikaten und Investmentfonds. In Deutschland kamen die ersten Direktbroker in den 1990er- Jahren an den Markt – und damit immerhin noch rechtzeitig, um vom großen Börsenboom am Ende der Dekade zu profitieren. In den USA freilich war diese Art des Börsenhandels keineswegs neu. Bereits in den 1970er-Jahren hatte Charles Schwab dort den Wertpapierhandel revolutioniert. War der Kauf und Verkauf von Aktien bis dahin mit hohen Nebenkosten verbunden, setzte der neue, unkonventionelle Finanzdienstleister – von der Branche anfangs als „Rebell“ beschimpft – auf direkte Wertpapierorders ohne Beratung. Der Kunde rief einfach an und gab seine Orders durch, die dann rasch und preisgünstig ausgeführt wurden. Dank dieses direkten Weges sparte der Kunde Transaktionskosten und erwirtschaftete somit potenziell eine höhere Rendite. In den folgenden Jahren baute die Charles Schwab Corporation die Palette ihrer Finanzdienstleistungen weiter gezielt aus. Auch knapp vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung steht die Charles Schwab Corporation fast schon synonym für den direkten Weg an die Börse, selbst wenn dieser Finanzdienstleister in den vergangenen Jahren verstärkt auf Filialen setzte und sich damit von seiner ursprünglichen Geschäftsidee entfernte.

Die Idee, die hinter diesem Angebot steht, ist klar: Brokerage im Do-it-yourself-Verfahren; der Kunde entscheidet in eigener Verantwortung und ohne Beratungsleistung in Anspruch zu nehmen, welches Wertpapier er kaufen beziehungsweise verkaufen möchte. Was seinerzeit noch als revolutionär galt und bei den etablierten Brokern allenfalls ein Naserümpfen hervorrief, setzte sich spätestens in den 1990er-Jahren weltweit durch – nicht zuletzt in Deutschland, einem der stärksten Märkte für Direktbrokerage in Europa.
Das Internet bot den preiswerten Wertpapierhändlern neue, ungeahnte Chancen. Fortan konnten die Kunden noch bequemer und schneller Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Darüber hinaus stellt das Internet eine Fülle von Möglichkeiten bereit, den Anleger mit umfassenden Informationen aus Quellen zu versorgen, die früher nur den professionellen Händlern zugänglich waren. Dass auch in Europa die Privatanleger mit kleinerem und mittlerem Vermögen die Aktie entdeckt haben, ist nicht zuletzt das Verdienst der Direktbroker. Sie machten mit geringen Transaktionskosten den Handel mit Wertpapieren nicht nur günstig, sondern nahmen den Anlegern zudem die „Schwellenangst“, die manche beschlich, die sich zum ersten Mal an die Börse wagten.

In den Zeiten des Börsenbooms kamen immer mehr Direktbroker an den Markt. Doch bald zeigte sich die Achillesferse dieses Geschäftsmodells: Der Erfolg steht und fällt mit der Stimmungslage an den Börsen. Der Crash nach der Jahrtausendwende setzte viele Direktbroker unter Druck. Erst als sich die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten allmählich erholte, ging es mit den Brokern wieder aufwärts. Allerdings haben sich viele dieser Institute inzwischen in Richtung Direktbank mit breiterem Produktfolio entwickelt. Der Unterschied zwischen den Geschäftsmodellen „Direktbanking“ und „Direktbrokerage“ liegt auf der Hand. Direktbroker haben sich vorrangig auf eine Dienstleistung (Wertpapiergeschäfte) spezialisiert, die sie in der Regel deutlich preisgünstiger abwickeln als Filialbanken. Direktbanken aber bieten alle Produkte einer Hausbank. Eine zweite Bankverbindung – zum Beispiel für das Gehaltskonto – ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Auch der Begriff Onlinebanking wird off synonym für Direktbanking verwendet. Tatsächlich jedoch gibt es einen beträchtlichen Unterschied: Onlinebanking ist lediglich ein Vertriebsweg, wie ihn mittlerweile fast alle Banken und Sparkassen anbieten. Das heißt, der Kunde kann seine Geldgeschäfte rund um die Uhr von zu Hause aus über seinen Computer abwickeln. Daneben unterhalten diese Banken und Sparkassen jedoch ein mehr oder weniger dichtes Filialnetz. Der Kunde hat also die Wahl, entweder seiner Filiale einen Besuch abzustatten und seine Wünsche vor Ort zu äußern oder den schnellen Weg über das Internet zu gehen. Der entscheidende Nachteil beim Onlinebanking: Der Kunde kommt nicht oder nur in geringem Umfang in den Genuss günstiger Konditionen. Denn da die betreffenden Banken und Sparkassen nach wie vor ein aufwendiges Filialsystem finanzieren müssen, bleibt angesichts ungünstiger Kostenstrukturen (Filialen sind teuer!) wenig Spielraum zur kundenfreundlichen Gestaltung der Konditionen. Allenfalls wird ein kleiner Nachlass auf die Kontoführungsgebühren eingeräumt.

Bleibt schließlich noch die Abgrenzung gegenüber reinen Internetbanken. In diesem Fall handelt es sich um „One-Channel-Institute“. Der Kunde kann also nur den Weg über das Internet gehen. Schriftliche Orders per Post oder per Anruf im Callcenter, wie sie bei einer Direktbank zum Tagesgeschäft gehören, sind bei reinen Internetbanken in der Regel nicht möglich. Wenn wir daher auf den folgenden Seiten das Geschäftsmodell „Direktbanking“ näher betrachten, so meinen wir Geldinstitute, die folgender Definition entsprechen. Direktbanken unterhalten in der Regel keine oder nur sehr wenige Filialen und geben die daraus resultierenden Kostenvorteile in Form von günstigeren Konditionen an die Kunden weiter, bieten die gesamte Produkt- und Dienstleistungspalette einer Hausbank, stellen ihren Kunden mehrere Kommunikationswege zur Auswahl: telefonischer Kontakt über die Callcenter, computergesteuertes Telebanking, Internet und die konventionelle Form per Brief.

Das dreibeinige deutsche Bankensystem
Das Bankensystem in Deutschland ruht traditionell auf drei Säulen. Innerhalb der einzelnen Gruppen gibt es allerdings unterschiedliche Formen und Größenordnungen. Das wichtigste Unterscheidungskriterium stellen die Eigentumsverhältnisse dar.

Zu den privaten Banken gehören zum einen die führenden deutschen Geldhäuser, wie etwa Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank, zum anderen die feinen Privatbankiers, wie zum Beispiel Metzler, Hauck & Aufhäuser oder die kleine, sehr spezialisierte Allgäuer Sa-liter Bank. Aber auch die Direktbanken zählen zu dieser Kategorie. Eigentümer dieser Banken sind entweder die Aktionäre, oder – wie im Fall der Privatbankiers – zum Teil Privatpersonen oder Familien. Die meisten dieser Institute sind Mitglieder im Bundesverband deutscher Banken.

Die Volks- und Raiffeisenbanken sind hingegen genossenschaftlich und dezentral organisiert. Das heißt, jede dieser Banken ist ein unabhängiges Unternehmen mit eigenem Vorstand. Die Kunden dieser Institute können Anteile an dieser Genossenschaft erwerben und werden damit Mitinhaber mit Anspruch auf eine jährliche Gewinnbeteiligung (Dividende), die oft recht attraktiv ausfällt und die Erträge aus einer sicheren Spareinlage in der Regel übertrifft. Als Achillesferse der Genossenschaftsbanken erwies sich in den vergangenen Jahren, dass viele von ihnen schlicht zu klein waren und sich selbst Konkurrenz machten. So gibt es bis heute noch Regionen, wo sowohl Volks- als auch Raiffeisenbanken vertreten sind. Um sich am Markt behaupten zu können, mussten viele dieser Banken in der Vergangenheit mehr oder minder freiwillig fusionieren. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind Teil des genossenschaftlichen Finanzverbundes, zu dem unter anderem die R+V-Versicherung, die Fondsgesellschaft Union Investment und die Bausparkasse Schwäbisch Hall gehören. Zentralinstitute sind die DZ Bank sowie die WGZ-Bank. Daneben vertreten die Genossenschaftsverbände die Interessen dieser Banken und fungieren gleichzeitig als Buchprüfer. Gründen diese Kreditinstitute eigene Direktbanken, sind diese ebenfalls Teil des genossenschaftlichen Finanzverbunds.

Die Sparkassen und Landesbanken schließlich bilden die öffentlich- rechtliche Säule im deutschen Bankensystem. Es handelt sich also gleichsam um Staatsbanken. Die Sparkassen befinden sich in der Regel im Eigentum der Städte und Landkreise, in denen sie ihr Geschäftsgebiet unterhalten. Allerdings gibt es daneben in Deutschland einige freie Sparkassen, die nicht in der Rechtsform der Körperschaft des öffentlichen Rechts geführt werden. Ähnlich wie die Genossenschaftsbanken sind auch die Sparkassen regional verankert und unabhängig voneinander. Ihre Geschäftsgebiete sind jedoch meist penibel abgegrenzt, sodass es normalerweise zu keinen Überschneidungen kommt. Allerdings gibt es Ausnahmen. In Frankfurt beispielsweise konkurriert die Sparkasse der Main-Metropole mit den Geschäftsstellen der mit Hauptsitz in Wiesbaden ansässigen Nassauischen Sparkasse. Auch im Sparkassensektor kam es in den vergangenen Jahren zu einer Vielzahl von Fusionen.

Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen und ihre jeweiligen Träger (Städte, Landkreise) sind Mitglieder in einem der zwölf Sparkassen- und Giroverbände der Länder. Über diese Mitgliedschaft gehören sie darüber hinaus dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin an, der als Dachverband fungiert. Die ausgeprägte Regionalität mit starken „Provinzfürsten“ vor Ort und der Einfluss der Politik erschweren nach Ansicht von Branchenexperten den unumgänglichen Reformprozess innerhalb des Sparkassenwesens. Zur Sparkassen-Finanzgruppe gehören neben den Sparkassen und den Landesbanken unter anderem die Landesbausparkassen (LBS), die Sparkassen-Versicherungen, die Deutsche Leasing sowie die Fondsgesellschaft Deka.

Wie eine Notlösung den Markt revolutionierte

Die Gewerkschaften hatten allen Grund, zufrieden zu sein: Nach zähen Verhandlungen hatten sich die Arbeitgeber der Baubranche bereit erklärt, ihren Mitarbeitern zusätzlich zum Lohn die Sparbeiträge für die staatlich geförderten vermögenswirksamen Leistungen (damals besser bekannt als 312-DM-Gesetz) zu zahlen. Die Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden feierte diesen Erfolg als Durchbruch. Doch in der Praxis ergaben sich unversehens Probleme von ganz anderer Seite: Viele Banken weigerten sich, für die Bauarbeiter unter ihren Kunden entsprechende vermögenswirksame Sparkonten zu eröffnen – zu viel Aufwand, zu geringe Margen. Peanuts eben.
Georg Leber, der damalige Chef der Baugewerkschaft und spätere Bundesverteidigungsminister, stand vor einem Problem: Was tun, wenn sich die Geldinstitute dauerhaft weigern sollten, vermögenswirksame Sparkonten zu eröffnen? Leber löste diese Herausforderung ganz pragmatisch und gründete gemeinsam mit der gewerkschaftseigenen Bank für Gemeinwirtschaft ein neues Kreditinstitut. Im Oktober 1965 nahm die Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung (BSV) ihre Geschäftstätigkeit auf – in einem Frankfurter Hinterzimmer. Es war eine Bank ohne Banker. „Wir hatten hier Schuster und Schreiner. Sogar ein Artist war dabei“ erinnert sich Marlene Mauer, eine der Mitarbeiterinnen der ersten Stunde. Sie war gerade mal 15 Jahre alt, als sie am 1. April 1966 bei der BSV an- fing. „Wir arbeiteten damals in so einem Erfassungszimmer, Loch raum hieß das. Dort haben wir die vermögenswirksamen Sparbeiträge in die Rechenmaschine eingetippt: Kontonummer, Betrag, Kontonummer, Betrag. Das hat die Maschine dann eingestanzt. Unten heraus kamen blaue Lochstreifen“, berichtet Marlene Mauer aus den Pionierzeiten des Direktbanking.

Sie führte zunächst ausschließlich vermögenswirksame Sparkonten, doch immerhin war die BSV die erste filiallose Bank in Deutschland. Ein interessantes Experiment: Konnte das Bankgeschäft ohne Filialen funktionieren? Damals noch für viele unvorstellbar. Die übermächtigen Konkurrenten am Finanzplatz Frankfurt belächelten denn auch die „Leber-Bank“, wie sie in Anspielung auf ihren Gründer genannt wurde. Die Presse kam allerdings zu einem differenzierteren Urteil: Die Zeitungen schrieben von einem „Paukenschlag“ (Neue Presse) und davon, dass nun das „Wettrennen um die Vermögensbeiträge“ (Handelsblatt) eröffnet sei. Und schon Anfang 1966 – also gerade einmal ein Vierteljahr nach Gründung der etwas unkonventionellen Bank – konstatierte die Monatszeitschrift „Junge Wirtschaft“: „Im Bankgewerbe hat das Vorhandensein dieser Bank wie der berühmte Hecht im Karpfenteich gewirkt. In den ersten beiden Monaten seit der Gründung der Bank haben sich die Anlagebedingungen für kleine Sparbeiträge verbessert. Auch jene Institute, die noch Vorjahresfrist entschieden gegen jede Vermögensbildung durch Tarifvertrag protestiert haben, bemühen sich jetzt eifrig um die Sparbeiträge der Arbeitnehmer.“ Vielleicht gehört es zu den Erfolgsgeheimnissen der Direktbanken, dass sie von der etablierten Konkurrenz von Anfang an unterschätzt wurden.
Dennoch blieb Deutschlands erste Bank ohne Filialen ungeachtet ihrer bemerkenswerten Erfolge ein Provisorium. Von einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell konnte noch keine Rede sein, was nicht zuletzt an den eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten lag. Damals hatten nur wenige Haushalte ein Telefon und so mussten die Bankgeschäfte per Brief abgewickelt werden. Im Fall der BSV funktionierte das so: Bei Kontoeröffnung erhielt der Kunde per Post ein rotes „Versand-Sparbuch“. Es folgten zweimal jährlich gelbe Kontoauszüge. In der Auszahlungsphase konnte der Kunde auf der Rückseite dieser Auszüge die gewünschte Summe abrufen. Manche indessen zogen es vor, zum Sitz der Briefbank nach Frankfurt zu reisen und sich das Geld dort bar auszahlen zu lassen, was an manchen Tagen zu wahren Menschenschlangen vor dem Gebäude der BSV führte.
Die anfangs eher belächelte erste Direktbank wuchs in den Folgejahren rapide. Im Jahr 1973 verwaltete das Institut bereits eine Million Konten. Drei Jahre zuvor hatte die BSV mit der Baufinanzierung begonnen. Heute erinnern sich nur noch wenige an diesen Direktbanking-Pionier. Aus dieser Keimzelle entwickelte sich nach einer höchst wechselvollen Geschichte die ING-DiBa – heute die größte Direktbank in Europa.

Zu den Pionieren des filiallosen Bankgeschäfts gehört darüber hinaus die Augsburger Aktienbank, die im Jahr 1966 gegründet wurde. Auch dabei handelte es sich um eine reine Briefbank, die sich ausschließlich an Privatkunden richtete. Die Direktbank aus der Fuggerstadt bietet bis heute vor allem standardisierte Sparprodukte an.
Geschäfte per Post abzuwickeln, das war für die Bundesbürger in den 1960er- und 1970er-Jahren keineswegs ungewöhnlich. Große Versandhäuser wie Quelle, Otto und Neckermann erlebten einen regelrechten Boom. Das filiallose Bankgeschäft indessen blieb – trotz stetig wachsender Kontenzahlen – ein Nischenangebot für einfache Sparprodukte oder Kleinkredite. Alles andere erledigten die Kunden in der nahe gelegenen Bankfiliale. Die Auswahl des Kreditinstituts erfolgte dabei überwiegend nach ganz pragmatischen Gesichtspunkten: Wer als Berufsanfänger ein Girokonto eröffnen wollte, entschied sich entweder für eine Filiale in der Nähe des Wohnortes oder wählte das Institut, bei dem bereits seine Eltern ein Konto unterhielten.

Direktbanken sind älter als das Internet

Viele Leser werden sich noch gut erinnern: Das Jahr 1969 war für die US-Technologie ein voller Erfolg. Im Sommer landeten mit dem Raumschiff Apollo 11 zum ersten Mal Menschen auf dem Mond und wenige Wochen später kam es an amerikanischen Universitäten zu einem auf den ersten Blick sonderbaren Experiment: Vier Großrechner wurden miteinander verbunden und konnten fortan Daten austauschen. Das war der Startschuss für das Internet, auch wenn die kommerzielle Nutzung dieser revolutionären Informationstechnologie erst Anfang der 1990er-Jahre so richtig begann. Wie tiefgreifend das Internet gerade den Bankenmarkt umkrempeln würde, ahnten damals nur wenige.

Vielfach herrscht die Meinung vor, Direktbanken seien die letzten Relikte aus der New-Economy-Ära Ende der 1990er-Jahre, als fast täglich eine neue „Dot*com“-Firma ihr Börsendebüt feierte und in dieser gefährlichen Euphorie die Kurse am sogenannten „Neuen Markt“ für Wachstumswerte förmlich explodierten, selbst wenn der vermeintliche Charme dieser neuen Aktiengesellschaften mit ihren Teenager-Managern oft nur in tiefroten Zahlen bestand. Wie die maßlose Börsenparty seinerzeit endete, ist Ihnen sicher in guter, wenngleich unangenehmer Erinnerung: mit einem beispiellosen Aktiencrash. Das Börsenfieber wurde damals ohne Frage begünstigt durch den Erfolg der Direktbroker. Der Anleger konnte seine Papiere schnell und für wenig Geld per Mausklick kaufen und verkaufen. Für die Finanzbranche schien sich eine Goldader zu öffnen: Immer mehr Direkt- oder Onlinebroker kamen an den Markt (manche verschwanden ebenso schnell wieder) und einige dieser Institute gingen selbst mit spektakulärem Erfolg an die Börse. Das Papier der Comdirect-‚Bank zum Beispiel war beim Börsengang im Sommer 2000 mehrfach überzeichnet, sodass sogar viele Kunden leer ausgingen. Ein gutes Investment war dies mittelfristig betrachtet nicht, denn in den folgenden Monaten und Jahren ging die Aktie dieses Onlinebrokers parallel mit dem Kollaps an den Finanzmärkten kräftig in die Knie. Mit dem Geschäftsmodell der Direktbroker beschäftigen wir uns gleich etwas ausführlicher.
Direktbanken indessen – also Geldinstitute ohne Filialen – gab es bereits vor dem Internet und erst recht lange vor den Direktbrokern. Hätten Sie gewusst, dass die Wurzeln des heutigen Marktführers im Direktbanking bis ins Jahr 1965 zurückreichen? Dass damals das erste filiallose Institut aus der Taufe gehoben wurde, ist eigentlich einer Notlösung zu verdanken. Werfen wir einen kurzen Blick zurück.

Großes Potenzial für Direktbanking in die Zukunft und Angebote

Bemerkenswert erscheint es schon, dass die etablierten Banken den Trend in Richtung Direktbanking lange Zeit nicht erkannten oder negierten. Schon zum Jahreswechsel 2003/2004 erschien immerhin eine Studie des Marktforschungsinstituts infas TTR, die mit spektakulären Zahlen und Prognosen überraschte. Im Jahr 1997 hatte der Bankenfachverband ein Direktbanken-Potenzial von 5,4 Millionen Kunden vorhergesagt. Sechs Jahre später war diese Zahl bereits er- i eicht. Kein Wunder, dass die Marktforscher ihre Prognosen für die nächsten Jahre deutlich heraufsetzten. Bis zum Jahr 2012 rechnen sie mit rund 18 Millionen Direktbanken-Kunden, langfristig könnten es sogar mehr als 30 Millionen sein. Diese Prognosen scheinen keineswegs allzu optimistisch, schließlich setzen mittlerweile sogar die Sparkassen und Genossenschaftsbanken auf eigene Direktbanken. Das Problem ist dabei die Dezentralität dieser Bankengruppen. Jede Sparkasse und jede Volks- oder Raiffeisenbank stellt ein eigenes Unternehmen dar. Gründete zum Beispiel eine Genossenschaftsbank in Kiel eine Direktbank, könnte sie Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet gewinnen – dank Internet überhaupt kein Problem. Genau die Furcht vor einem solchen Kannibalisierungseffekt lähmte die beiden größten Bankengruppen und verhinderte eine schnelle Reaktion auf den Erfolg der Direktbanken.
Unter dem Druck der wirtschaftlichen Fakten setzte mittlerweile ein Umdenken ein. Mehrere Genossenschaftsbanken hoben bereits eigene Direktbanken aus der Taufe. Zu dieser Avantgarde gehören neben den Volksbanken Gießen, Eisenberg und Hannover in erster Linie genossenschaftliche Kreditinstitute aus Rheinland-Pfalz und Westfalen. Die Volksbank Eisenberg in Thüringen zählte zu den ersten, die auf den neuen Trend reagierten. Sie ging schon im Jahr 1995 mit Telefonbanking und einem einfachen Tagesgeldkonto an den Markt. Das erledigten die Mitarbeiter in den Filialen gleichsam noch nebenbei, denn die Nachfrage hielt sich zunächst in Grenzen. Erst als die Medien im Jahr 1998 über die innovativen Thüringer berichteten und die genossenschaftlichen Direktbanker 2002 sogar eine auf ethische und ökologische Geldanlagen spezialisierte Tochter gründeten, stieg das Interesse sprunghaft. Auch im Sparkassen-Sektor gibt des Direktbanken-Ansätze. Die bekanntesten Institute dürften die Frankfurter Sparkasse 1822direkt sowie die DKB Bank sein.

Das zeigt: Aus einem Geschäftsmodell, das manche etablierten Banken zunächst noch milde belächelten, wurde unversehens eine zukunftsträchtige Alternative zu den konventionellen Bankgeschäften.
Die wichtigsten Gründe für den Wechsel zu einer Direktbank
Günstigere Konditionen
Hohe Sicherheitsstandards bei Direktbanken
Größere Unzufriedenheit mit derzeitiger Bankverbindung
Stärkere Nutzung der neuen Medien im eigenen Haushalt Quelle: infas TTR

Ein Blick ins Nachbarland
Der Erfolg filialloser Geldinstitute ist derweil nicht nur ein deutsches Phänomen. In Nachbarstaaten wie Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, aber auch in den USA, Kanada und Australien boomt das Geschäft ebenfalls. Doch warum in die Ferne schweifen, werfen wir einen kurzen Blick nach Österreich, wo Ende des Jahres 2007 ebenfalls eine sehr interessante Studie veröffentlicht wurde, die bei den etablierten Banken nicht eben mit Wohlgefallen aufgenommen worden sein dürfte. Die Untersuchung der Universität Innsbruck ergab, dass rund 3,3 Millionen Österreicher potenzielle Direktbanken-Kunden sind. Gut 1,7 Millionen davon könnten der Studie zufolge schon mittelfristig gewonnen werden, der Rest eher langfristig und mit entsprechend größeren Anstrengungen seitens der Anbieter.
Schauen wir uns noch einige weitere Ergebnisse dieser österreichischen Studie an, die sich im Großen und Ganzen von ähnlichen Untersuchungen in Deutschland nur unwesentlich unterscheiden. Rund 48 Prozent der befragten Verbraucher in Österreich äußerten die Überzeugung, Direktbanken seien günstiger als die klassischen Institute, knapp 22 Prozent halten die filiallosen Banken zudem für innovativer. Insgesamt sagte eine Mehrheit von 55,5 Prozent der Befragen, Direktbanken seien eine wertvolle Ergänzung des bestehenden Filialbanken-Systems, und 45 Prozent äußerten die Überzeugung, dass die Präsenz von Direktbanken den Wettbewerb belebt und zu günstigeren Konditionen geführt habe.

Das Geschäftsmodell der Direktbroker verstehen

Bis in die 1990er-Jahre hinein galt das filiallose Bankgeschäft trotz seiner vereinzelten Erfolge als Nischenangebot, das von den Kunden vornehmlich für einfache Sparformen oder zur Aufnahme von Ratenkrediten genutzt wurde. In Bewegung kam die Branche durch den Markteintritt der bereits erwähnten Direkt- oder Discountbroker. Das Prinzip klingt überzeugend: Der Anleger ordert seine Aktien, Rentenpapiere oder Fondsanteile online oder per Telefon und spart die zum Teil recht hohen Transaktionskosten, die von den Filialbanken verlangt werden. Egal, ob der Kunde Wertpapiere kauft oder verkauft, immer muss er mit Kosten rechnen, die im günstigen Fall seinen Gewinn schmälern und im ungünstigen Fall seine Verluste erhöhen. Bei einem Onlinebroker zahlt der Anleger erheblich geringere Gebühren. Mitunter erhält er zudem ein kostenloses Wertpapierdepot, für das er von den Filialbanken ebenfalls zur Kasse gebeten wird.
Im Gegenzug muss der Kunde auf eine persönliche Beratung verzichten. Zwar bieten die Direktbanken und Onlinebroker im Internet mittlerweile ausgefeilte interaktive Tools, die es dem Anleger ermöglichen, sein eigenes Risikoprofil zu bestimmen und die dazu passenden Wertpapiere zu finden, doch eine Anlageberatung „von Angesicht zu Angesicht“ findet bei Onlinebrokern schon wegen der fehlenden Filialen nicht statt. Das spart hohe Personal- und Raumkosten und kommt dem Anleger letztlich in Form von niedrigen Transaktionskosten zugute. Der Verzicht auf persönliche Beratung wird von vielen Kunden sogar als Vorteil empfunden: Direktbanken und Onlinebroker arbeiten produktneutral. Das heißt, dem Anleger werden keine hauseigenen Produkte oder Aktien empfohlen, die das Institut möglicherweise selbst noch hält und gern an unbedarfte Kunden verkaufen möchte. „Selbstverantwortung“ lautet die Devise im Onlinebrokerage.

Der unkomplizierte und preiswerte Zugang zur Börse per Telefon oder Mausklick machte die Wertpapieranlage in Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten populär. Mit der comdirect bank (Commerzbank), der DAB Bank (HypoVereinsbank) und Consors (inzwischen Cortal Consors) waren zwischen Mitte und Ende der 1990er-Jahre drei große Onlinebroker schon vor Beginn der Börsenhausse an den Markt gegangen. Als dann auf dem Höhepunkt des New-Economy-Fiebers die Börsenkurse keine Grenzen mehr zu kennen schienen und ständig neue Unternehmen den Sprung auf das Parkett wagten, boomte das Geschäft der Broker so sehr, dass deren Telefonleitungen mitunter schon mal zusammenbrachen. Immer mehr Onlinebroker kamen an den Markt und wollten von der Goldgräberstimmung an den Kapitalmärkten profitieren.
Doch so sehr der Erfolg der Online- oder Direktbroker das filiallose Bankgeschäft in Deutschland auch forcierte, der preiswerte Handel mit Wertpapieren als Kern des Geschäftsmodells barg erhebliche Risiken. Das anfänglich ungestüme Wachstum der Onlinebroker beruhte vor allem auf dem spektakulären Börsenboom. Nach dem Einbruch an den Finanzmärkten ab dem Jahr 2001 gerieten die Onlinebroker in erhebliche Turbulenzen. Kleinere Anbieter wie die Berliner Systracom verschwanden vom Markt. Der Broker pulsiv*com ging im neuen Sparkassen Broker auf, Easytrade wurde von der Muttergesellschaft Postbank reintegriert.
Die Onlinebroker haben ihre Lektion gelernt. Sie lässt sich in der Volksweisheit zusammenfassen: „Auf einem Bein steht man schlecht.“ Der geschäftliche Erfolg einer auf das Massengeschäft ausgerichteten Bank, die sich allein auf die preiswerte Abwicklung von Wertpapiertransaktionen konzentriert, hängt in hohem Maße von den Launen der Börsen ab. Als Konsequenz daraus bauten viele Onlinebroker ihre Produkt- und Dienstleistungspalette in den vergangenen Jahren weiter aus und entwickelten sich – wenngleich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit – weiter zu kompletten Hausbanken. Für eine Hausbank ohne Filialen stellt das Direktbrokerage eine zwar wichtige, aber nicht die einzige Säule ihres Geschäfts dar. Hinzu kommen der allgemeine Geldverkehr (Girokonten), Spar und Kreditprodukte, der Bereich Baufinanzierung und teilweise die Vermittlung einfacher Versicherungsprodukte.

Wo finden Sie die passende Direktbank – Angebote

Vielleicht erinnern Sie sich noch: Als Vorjahren die ersten Billigflieger auch um deutsche Passagiere buhlten, war die Skepsis zunächst groß: Wie kann es sein, dass die Fahrt zum Flughafen erheblich teurer ist als das Ticket nach London, Rom oder Stockholm? Mancher zweifelte an dem nachhaltigen Erfolg dieses Geschäftsmodells und sagte den Low-fare-Carriers, wie sich die Billigairlines selbst nennen, ein baldiges Ende voraus. Doch dann entwickelten sie sich sehr schnell zu einer wahren Herausforderung für die etablierte Konkurrenz. Immer neue Billigflieger gingen an den Start und sogar die Lufthansa als „klassische“ Fluggesellschaft zog nach und gründete mit Germanwings zumindest indirekt einen eigenen Low-fare-Carrier. Mittlerweile ist der Markt wieder geschrumpft, weil viele Billigflieger dem harten Wettbewerb nicht standhalten konnten und daher mit anderen Airlines fusionierten. Übrig geblieben sind die großen Gesellschaften, die das Konzept billiger Flugreisen am konsequentesten umsetzten. Kein Zweifel, nach der Konsolidierungsphase dürften sich die Low-fare-Carriers endgültig am Markt etabliert haben. Ebenso bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass die in der Regel teurere Lufthansa ungeachtet dieser neuen Konkurrenz nach wie vor gut dasteht.
Was aber haben Fluggesellschaften und Banken gemein, werden Sie mit Recht fragen. Nicht viel, aber der Markteintritt von Billigfliegern und Direktbanken weist deutliche Parallelen auf, die wir uns näher anschauen wollen: Zunächst wurden beide Newcomer von den etablierten Mitbewerbern nicht sonderlich ernst genommen. Filiallose Banken galten allenfalls als Alternative für Onlinefreaks und Anleger, die Wertpapiere schnell und günstig per Mausklick ordern wollen. Als Hausbank schienen sie kaum geeignet zu sein. Und über die Low-fare-Carriers spottete mancher, sie kämen wohl nur für Billigtouristen infrage, die in Schlafsäcken auf den weit abgelegenen Provinzflughäfen nächtigten. Ein Geschäftsmann, so die gängige Auffassung, werde sich niemals in einen Billigflieger zwängen. Mit beiden Einschätzungen lagen die Skeptiker daneben. Immer mehr Verbraucher wechseln komplett zu einer Direktbank, eröffnen dort ihr Gehaltskonto und lassen sich von einem filiallosen Geldinstitut die eigenen vier Wände finanzieren. Und an Bord der Low-fare-Carriers sind längst auch kostenbewusste Geschäftsreisende anzutreffen sowie Urlauber, die das für den Flug gesparte Geld lieber in ein besseres Hotel investieren.

Eine weitere Parallele zwischen beiden Branchen: Billigflieger und Direktbanken konnten nicht zuletzt deshalb erfolgreich starten, weil die etablierte Konkurrenz eine offene Flanke geboten hatte. Die traditionellen Banken und Sparkassen ärgerten ihre Kunden mit hohen Gebühren und mickrigen Guthabenzinsen. Und die Linienfluggesellschaffen verlangten für einen Inlandsflug noch vor wenigen Jahren Tarife, für die man heute mit etwas Glück über den Atlantik jetten kann. Billigflieger und Direktbanken bewiesen in kurzer Zeit, dass vergleichbare Leistungen wesentlich billiger möglich sind. Doch allein mit günstigen Tarifen und Gebühren wären die beiden „Aufmischer“ am Markt kaum erfolgreich gewesen. Schließlich findet sich immer ein Anbieter, der seine Waren und Dienstleistungen noch etwas billiger feilbietet. Deshalb erscheint der Preis allein kaum aussagekräftig. Ein billiges Produkt von schlechter Qualität ist nicht günstig, sondern wertlos. Daher muss zusätzlich die Güte des Produkts oder der Dienstleistung als Vergleichskriterium herangezogen werden. Die meisten Low-fare-Carriers und Direktbanken bieten gute Standardqualität. Die Maschinen der Billigflieger sind in der Regel neu und werden ebenso streng gewartet wie die Jets der Linien-Carriers. Dafür werden die Prozesse straff organisiert und die Kosten konsequent niedrig gehalten. Gleiches gilt für eine Direktbank: Sie achtet ebenfalls auf ein strenges Kostenmanagement, verzichtet auf Filialen, bietet ein vergleichsweise schlankes Produktportfolio und lebt vom Massengeschäft.
Das Geschäftsmodell der Billigflieger und Direktbanken bleibt indessen nur erfolgreich, wenn dieses Massengeschäft nicht zu Qualitätseinbußen führt. Ein Beispiel aus der Vergangenheit macht deutlich, wie schnell man Kunden verärgern und im schlimmsten Fall verlieren kann. Als während des Aktienbooms zur Jahrtausendwende immer mehr Anleger ihr Glück an der Börse versuchten und deshalb bei den günstigen Onlinebrokern Depots eröffneten, erlebte mancher an Spitzentagen eine unangenehme Überraschung: Die Callcenter der Institute waren absolut überlastet und die Kunden mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Im Wertpapiergeschäft ist dies nicht nur ärgerlich, es kann auch richtig teuer werden: Wer seine Papiere eine Stunde zu spät verkauft, muss in Crash-Phasen, wenn die Börsenkurse rapide abstürzen, möglicherweise schmerzliche Verluste hinnehmen. Die schwere Erreichbarkeit mancher Broker verärgerte damals nicht nur die Anleger, sondern rief darüber hinaus die Aufsichtsbehörden auf den Plan. Das zeigt: Wer auf Masse setzt, um die vergleichsweise geringen Gewinnmargen zu kompensieren, muss über eine entsprechend leistungsfähige Technologie verfügen, um eine große Zahl von Kunden ohne Qualitätsverluste bedienen zu können. Denn gerade die preissensiblen Verbraucher gehen bei negativen Erlebnissen meist ebenso schnell, wie sie gekommen sind.
Auf der anderen Seite dürfen die Kunden keine intensive individuelle Beratung erwarten – weder bei der Buchung eines Billigfluges noch bei der Zusammenarbeit mit einer Direktbank. Sie setzen somit Ihre eigenen Prioritäten und entscheiden eigenverantwortlich. Wenn Sie möglichst billig, aber sicher von A nach B fliegen möchten und auf besonderen Service verzichten können, entscheiden Sie sich vermutlich für einen Low-fare-Carrier. Legen Sie hingegen Wert auf Komfort und individuelle Betreuung, dürften Sie eine renommierte Liniengesellschaft vorziehen. Konkret: Niemand wird den First-Class-Service von Lufthansa an Bord einer Ryanair-Maschine erwarten. Ebenso verhält es sich mit Direktbanken: Wer Private Banking- und Vermögensverwaltung auf hohem Niveau erwartet, kommt mit einer Geschäftsbeziehung zu einer Direktbank kaum zurecht. Anders sieht es aus, wenn Sie Ihre Geld-, Vorsorge- und Anlagegeschäfte mit standardisierten Bankprodukten (Girokonto, Sparkonto, Wertpapierdepot, Verbraucherkredite und Baudarlehen) abwickeln möchten und günstige Konditionen sowie eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung wünschen.

Die Internet- und Technologie-Blase

Wenn Sie sich nicht von allem isoliert haben, was wir Zivilisation nennen, dann haben Sie sicher schon von dem explosiven Wachstum im Internet gehört. Mitte der neunziger Jahre ging eine Reihe von Internet-Unternehmen an die Börse. Viele frühe Börsengänge von Internet-Unternehmen konnten nicht richtig Fuß fassen. Doch Ende der 90er Jahre erlebten einige dieser Aktien einen fantastischen Wertzuwachs.
Zu den großen Namen im Internet gehören Unternehmen wie der Service-Provider America Online, der Internet-Buchhändler Amazon*com, der Internet-Auktionator eBay und das Internet- Portal Yahoo!. Genau wie bei den führenden Herstellern von Konsumprodukten in den 20er Jahren, über die ich in diesem Finanzportal schon gesprochen habe, schossen die Aktien der führenden Internet-Unternehmen fast bis zum Mond.
Ein hervorragender Ausgangspunkt, um die Bewertung einer Aktie verstehen zu können, ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV). Dividieren Sie den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie und Sie erhalten das KGV. Beachten Sie, dass der absolute Aktienkurs der führenden Internet-Unternehmen Ende der 90er Jahre bedeutungslos war. Es zählt nur das KGV.
Die Bewertung von Internet-Aktien auf der Basis der Gewinne stellt eine Herausforderung dar, weil viele Internet-Unternehmen Verluste machen oder gerade erst in die Gewinnzone kommen. Aus diesem Grund bewerteten einige Wall Street Analysten die Internet-Aktien auf der Grundlage der Umsätze und nicht auf der Grundlage der Gewinne. Eine Aktie auf der Grundlage der Erlöse und nicht auf Grundlage der Gewinne zu bewerten, kann höchst gefährlich sein. Erlöse bedeuten nicht unbedingt hohe Gewinne oder dass überhaupt Gewinne erzielt werden.
In dem Fall von Amazon*com stieg in der Aktienkurs Anfang 1999 auf 221 €, womit der Marktwert des Unternehmens mehr als 35 Mrd. € ausmachte oder mehr als 12mal so viel wie der Buchhändler Barnes & Noble. (B & N hatte im Vorjahr nahezu 3 Mrd. € Umsatz gemacht, verglichen mit Amazon*com’s Umsatz von schätzungsweise 400 Mio. €, und Amazon machte Verlust!).

Nehmen wir an, dass Amazon*com in vielen Jahren erfolgreich sein wird, das Online-Äquivalent des Massenverkäufers Costco wird und viele Produkte an viele Kunden verkauft. Doch überlegen Sie: Im letzten Jahr hatte Costco Erlöse von mehr als 24 Mrd. €, einen Reingewinn von 460 Mio. € und einen Marktwert von nur 13 Mrd. €, weniger als die Hälfte des Marktwerts von Amazon*com!
Nun, Amazon*com, America Online und andere führende Internet-Unternehmen könnten tatsächlich zu den größten Unternehmen und besten Aktien künftiger Jahrzehnte werden. Doch denken Sie über die Ansicht des erfahrenen Geldmanagers David Dreman nach: Die Internet- Aktien finden in den Chatrooms im Internet von Anlegern hundertmal mehr Beachtung als Ford. Damals, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es hunderte von Autoherstellern und es war sehr schwierig zu entscheiden, wer langfristig überleben würde. Die augenblicklichen Führer werden möglicherweise nicht die langfristigen Gewinner sein.
Internet-Aktien sind nicht die einzigen Aktien, die zu Beginn des neuen Milleniums in Relation zu ihren Gewinnen auf sehr hohe Kurse kletterten. Verschiedene traditionelle Einzelhändler gaben bekannt, dass sie ihre Waren auch auf Internet-Sites verkaufen wollten, und innerhalb weniger Tage verdoppelten oder verdreifachten sich die Kurse ihrer Aktien. Auch führende Namen bei Technologie-Unternehmen wie Dell Computer, Cisco Systems, Lucent und PeopleSoft wurden mit KGVs von mehr als 100 gehandelt. Unternehmen in anderen Branchen, wie der Investmentbroker Charles Schwab, der seine Dienstleistungen auch im Internet anbietet, erlebte, wie der Aktienkurs stieg und das KGV über 100 trieb. Wie in den 60er und 20er Jahren erzielten Wachstumsunternehmen mit einem guten Namen hohe Kurs/Gewinn-Verhältnisse. Beispielsweise hatte der Kaffee-Anbieter Starbucks zuweilen ein KGV von fast 100.
Besorgniserregend finde ich, dass Anleger, die in führende Aktien einsteigen, insbesondere in die Bereiche, die etwas mit Internet oder Technologie zu tun haben, oft noch nicht einmal wissen, was KGW bedeutet und weshalb es wichtig ist. Bevor Sie in irgendeine Aktie investieren, ganz gleich für wie großartig Sie das Unternehmen halten, müssen Sie das Geschäft des Unternehmens verstehen, die Strategien, Sie müssen die Wettbewerber kennen, die Geschäftsberichte lesen, das KGV im Vergleich zur Konkurrenz kennen und noch vieles mehr. Gute Unternehmen auszuwählen und zu beobachten erfordert viel Zeit für Nachforschungen und viel Disziplin.
Denken Sie auch daran, dass, wenn ein Unternehmen eine Produktlinie auf den Markt bringt oder sein Geschäft höchst erfolgreich betreibt, dieser Erfolg viele Konkurrenten anzieht. Deshalb müssen Sie die Einstiegsbarrieren verstehen, die ein führendes Unternehmen errichtet und wie schwierig oder leicht es für Konkurrenten ist, ebenfalls in diesen Bereich einzusteigen. Seien Sie den Gewinn- und Kursprognosen der Analysten gegenüber sehr misstrauisch. Weil immer mehr Analysten von Investmentbanken die Internet-Unternehmen beobachten und Ratings über diese Aktien veröffentlichen, kauften Anleger mehr Anteile. Analysten, die zu optimistisch sind (das haben zahlreiche unabhängige Studien gezeigt), haben einen Interessenkonflikt, weil die Investmentbanken, für die sie arbeiten, die Geschäftsbeziehungen zu diesen Unternehmen pflegen (Emissionen von neuen Aktien und Anleihen) und dennoch vorgeben, zu analysieren und zu bewerten. Die Analysten, die ständig empfehlen, die augenblicklichen Marktführer zu kaufen, sind die gleichen Analysten, die viele neue Geschäfte für ihre Investmentbanken anbahnen und lukrative Aufgaben und Jahresgehälter von mehreren Millionen Dollar erhalten.
Einfach in die heute im Wert steigenden und von Analysten empfohlenen Aktien zu investieren, führt oft zu Enttäuschungen bei Anlegern. Wenn sich das Wachstum des Unternehmens verlangsamt oder sich die Gewinne nicht so entwickeln wie erwartet, kann der Aktienkurs auf Tauchstation gehen. Diese Situation ergab sich für Anleger,
die Anfang 1996 ihr Geld in Aktien des Festplattenherstellers Iomega anlegten. Nach einem spektakulären Anstieg auf 27,5 € musste das Unternehmen harte Zeiten durchmachen. Danach fiel die Aktie auf weniger als 3 €. Es wird voraussichtlich noch viele Jahre dauern, bis sich der Titel so weit erholt, und dass er den Kurs von Anfang 1996 wieder erreicht.
ATC Communications stürzte innerhalb von wenigen Jahren um mehr als 80 Prozent ab, bevor Motley Fool den Verkauf empfahl.
Psychologisch gesehen ist es für viele Leute einfacher, Aktien zu kaufen, nachdem sie schon deutlich zugelegt haben. Doch ebenso wenig, wie Sie versuchen sollten, Ihr Auto nur mit dem Blick in den Rückspiegel zu fahren, führt die Konzentration auf die vergangene Performance neue Anleger schnell in überteuerte Investments. Wenn viele Leute über einen erstaunlichen Anstieg im Markt sprechen und neue Anleger in der Erwartung deutlicher Gewinne einsteigen, dann sollten Sie vorsichtig werden.
Damit will ich nicht sagen, dass Sie Ihre augenblicklichen Beteiligungen verkaufen müssen, wenn sie merken, dass ein Markt überschäumt und spekulativ wird. Solange Sie Ihre Aktien weltweit diversifizieren und auch in andere Investments angelegt haben, beispielsweise in Immobilien und Anleihen, dürfen die Aktien aus einem Markt nur einen Bruchteil Ihrer gesamten Anlagen ausmachen. Das Timing der Märkte ist schwierig. Sie wissen nie, wie hoch hoch ist und wann es an der Zeit ist zu verkaufen, und Sie wissen nicht, wie tief sein kann und wann es an der Zeit ist zu kaufen. Außerdem müssen Sie Ihre Kursgewinne versteuern, wenn Sie eine Aktie nicht mindestens ein Jahr lang gehalten haben.

Mit Verleihen von Geld Werden nur die Banken reich

In diesem Finanzportal habe ich die hauptsächlichen Typen der Kapitalanlagen und ihre möglichen Risiken und Gewinne besprochen. Hier haben Sie auch Investments kennen gelernt, bei denen Sie Ihr Geld an eine Organisation verleihen, beispielsweise an ein Unternehmen oder an die Regierung, und dafür einen festen Zinssatz bekommen.
Wenn Sie allerdings wirklich möchten, dass Ihr Geld wächst, dann sind diese Kapitalanlagen nichts für Sie. Allerdings, auch die aggressivsten Anleger haben ein berechtigtes Interesse daran, etwas von ihrem Geld zu verleihen. Die Tabelle zeigt Ihnen den Sinn, der hinter solchen Kapitalanlagen steht, wann solche Anlagen Sinn machen und wann nicht.

Ziehen Sie Anleihen und ähnliches in Betracht, wenn …
Sie ein laufendes Einkommen benötigen Sie auf das Geld in weniger als 5 Jahren zurückgreifen möchten Volatilität Ihnen auf die Nerven geht, oder Sie die Volatilität Ihrer anderen Investments abfedern wollen
Sie es nicht nötig haben, dass Ihr Geld sich, nach Inflation und Steuern, vermehrt

Ziehen Sie Kapitalanlagen in Betracht, bei denen Sie Eigentum erwerben, wenn …
Sie kein laufendes Einkommen benötigen
Sie langfristig investieren (mindestens sieben Jahre,
möglichst länger)
Sie größere Schwankungen im Wert Ihrer Anlagen wegstecken können (finanziell und nervlich)
Sie mehr Wachstum brauchen, um Ihre Ziele erreichen zu können

Kapitalanlagen, bei denen Sie Ihr Geld verleihen, gibt es überall – in Ihrer Bank, bei der Versicherung und bei Investmentfondsgesellschaften. Sicherlich kennen Sie auch Sparkonten, Depositenzertifikate mit kurzer Laufzeit sowie Banksparbriefe mit längerer Laufzeit, Schatzbriefen und anderen Anleihen, Anleihenfonds und Pfandbriefe.
In diesem Finanzportal will ich diese Möglichkeiten besprechen und dabei erklären, was an den einzelnen Kapitalanlagen gut ist und was nicht, wann Sie diese benutzen sollten und wann nicht. Außerdem werde ich Ihnen sagen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie mehrere Formen dieser Kapitalanlagen miteinander vergleichen wollen.

Banken: Bequemlichkeit hat ihren Preis
Wenn Sie Ihr Geld zur Bank bringen, kann Ihnen das aus verschiedenen Gründen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Wenn Sie so sind, wie die meisten Menschen, haben Sie Ihre ersten Erfahrungen mit der Kapitalanlage bei Ihrer Bank in der Nachbarschaft gemacht, als Sie ein Girokonto und ein Sparkonto einrichteten. Es hängt von Ihrer Familie ab, ob das schon zu Zeiten der Grundschule war, in der Sekundarstufe oder erst, als Sie schon zur Universität gingen.
Ein Teil der Bequemlichkeit, das Geld zur Bank zu bringen, hat seine Ursache darin, dass unsere Eltern uns zuerst dorthin geführt haben. Außerdem haben die größeren Zweigstellen, meist in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes oder Ihrer Wohnung, Schließfächer, Beobachtungskameras und andere Sicherheitsvorkehrungen. Allerdings sind diese Maßnahmen wirkungslos, sobald Sie mit Ihrem Geld die Bank verlassen haben – man benötigt solche Maßnahmen wegen Überfällen, und weil es meiner Meinung nach in unserer Gesellschaft zu viele Waffen gibt – denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal zu Ihrer Bank gehen.
Große Zweigstellen von Banken sind in der Unterhaltung und im Betrieb sehr teuer. Raten Sie einmal, woher das Geld kommt? Natürlich von Ihnen! Und das ist auch einer der Gründe, weshalb die Zinsen, die von Banken bezahlt werden, im Vergleich zu ähnlich sicheren Alternativen, so gering sind.

Die Sicherheit der Banken und Sparkassen
Sparer müssen davor geschützt werden, dass Sparkassen und Banken mit ihrem Geld nicht sorgfältig genug umgehen und möglicherweise in Konkurs gehen. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt. Deshalb setzte er die Bankenaufsicht ein: Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen hat nämlich die Aufgabe, Missständen im Kreditwesen entgegenzuwirken, die die Sicherheit der den Kreditinstituten anvertrauten Vermögenswerte gefährden. Das Institut der Gewährträgerhaftung gewährleistet den Schutz des Sparkassen- und Landesbankengläubigers, da der Gewährträger (beispielsweise die Kommunen oder das Land) unbeschränkt für die Verbindlichkeiten des öffentlich-rechtlichen Instituts einstehen müssen. Allerdings kann die Bankenaufsicht nicht in jedem Fall unsolide Geschäftspolitik erkennen und verhindern. Die Einlagensicherung im engeren Sinn erfolgt mittels speziell für diese Zwecke kollektiv bereitgestellter liquider Mittel (Feuerwehrfonds) seitens der Mitgliedsinstitute der verschiedenen Bankenverbände. Die eingelegten Gelder von Nichtbanken werden durch solche Vereinbarungen und Vorkehrungen zwischen den Instituten der verschiedenen Bankengruppen gegen Verluste ganz oder weitestgehend abgesichert, indem aus den eingerichteten Liquiditätspools die betreffenden bedrohten Banken gestützt oder die Einleger entschädigt werden.